So, dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben: Ich war nämlich die mit dem Arabo-Haflinger und dem Ausbildungsstand "Jungpferd und wir können nix als rennen"
Erst mal, Danke für die beiden tollen Berichte von Eva und Sonja. Und den allergrößten Dank an Eva für die ganze Organisation. Es war einfach ein Traum!
Ich versuche jetzt auch mal ein paar Eindrücke von meiner Seite loszuwerden, muß aber dazu sagen, daß ich bestimmt nicht ganz so toll schreiben kann wie Eva und Sonja.
In unserem Ausbildungstagebuch hatte ich ja schon mal einen kurzen Kommentar dazu geschrieben:
Unser Stand vor dem Kurs: wir hatten schon Durchgehen im Gelände, Rumrennen auf dem Platz, mißglückter Versuch aus dem Longierzirkel zu springen. Sancho sollte ab Dezember für 2 Monate zum Teilberitt
Stand nach dem Kurs: Teilberitt - NEEEEEEEEEEEEIIIIIN. Dann lieber 2 Monate Stall wechseln, damit ich eine Halle habe.
Ich bin mit mehr oder weniger null Erwartungen zu diesem Kurs gefahren. "Hinfahren und sehen, was ich mit der kleinen Rennsemmel überhaupt arbeiten kann". Und ich muß sagen ....

Ich bin restlos begeistert, ich konnte so unendlich viel lernen, so unendlich viel mitnehmen. Und Sancho hat so wahnsinnig viel mit mir zusammen gelernt.
Der Unterschied von der ersten Reitstunde am Freitag früh und der letzten Reitstunde am Sonntag mittag (und da hat man dem Kleinen schon sehr angemerkt, daß er ziemlich platt war) waren einfach gigantisch.
Hr. Dörr schaffte es immer wieder, Reiter und Pferd zu motivieren und wie Eva schon schrieb, nicht nur das Pferd zu loben, sondern auch ständig den Reiter zu loben. Und sowas motiviert unendlich.
Sancho ist ein junger Arabo-Haflinger, der seit dem Einreiten, bis er dann zu mir kam, nicht mehr wirklich viel machen mußte, außer vielleicht ins Gelände und laufen. Und genau das tut er - egal ob ihn Gelände, Platz oder Halle. Eben durch die diversen Durchgeh-Aktionen von ihm, war ich da schon ein wenig vorbelastet. Und selbst meine Ängste, Sancho am Anfang loszulassen und am langen Zügel laufen zu lassen, sogar traben zu lassen, hat Dr. Dörr ganz ganz schnell abgebaut. "Lassen Sie doch mal die Zügel los. Wo soll er denn hin? Wenn Sie fallen, fallen Sie leicht. Und Sie werden sehen, er wird in kürzester Zeit ruhiger!" Auch wenn es mir beim ersten Trab am langen Zügel, bei dem Sancho gleich mal seinen Turbo-Hafi-Trab angeschaltet hat, saumäßig schwer gefallen ist, die Zügel hinzugeben, Dr. Dörr hatte recht ... nach ein paar Runden wurde sogar meine kleine Rennsemmel ruhiger.
Das ständige Hand-Anbieten und wieder los lassen, hat Sancho in kürzester Zeit zu einem zufriedenen und mitarbeitenden Pferd gemacht und ich war (und bin es immer noch) so unendlich stolz auf den Kleinen, wie schön er das alles gemacht hat und wie viel wir doch beide gelernt haben.
Und ich bin mir sicher, daß wir noch viel mehr hätten machen können, wenn das doofe Frauchen oben drauf Pony nicht gelegentlich aus dem Konzept gebracht hätte. ("Wir wollten doch auf dem Hintern und nicht auf den Oberschenkeln sitzen?!?"

)
Unser absolutes Highlight: unsere ersten Schulterherein-Tritte auf der Volte. "Schauen Sie wie toll er das macht. Als ob er noch nie was anderes gemacht hätte. Zügel lang, loben Sie ihr Pferd, die Karotte hat er sich verdient."

Ich war echt froh, daß wir in der Box ein paar Minütchen für uns hatten ... ein paar Tränchen sind geflossen!
Ja, weitere Kurse mit Dr. Dörr sind für mich ein absolutes Muß. Auch wenn ich arbeitsbedingt in den letzten beiden Wochen nicht sehr viel zum Reiten gekommen bin, wir haben schon Fortschritte gemacht und werden weiter daran arbeiten. Wir hatten schon zwei Ausritte, bei den Sancho vollkommenst entspannt nach Hause gehen konnte und vergessen hat, daß er sonst seinen Renn-Turbogang auf dem Heimweg einschaltet.
Denn wie hat es Dr. Dörr so schön gesagt "Schauen Sie wie toll er das macht. Arbeiten Sie weiter so mit ihm. Das wird ein ganz tolles Pferd." Oh ja, das ist er wirklich. Und Dank Herrn Dörr, weiß ich jetzt auch wieder, was für ein tolles Pferd ich mir da ausgesucht habe!
