Verfasst: Di, 09. Okt 2007 15:01
sorry, habe den oberen Eintrag von 13:06 habe ich erst jetzt gesehen, hat sich mit dem anderen wohl irgendwie überschnitten.
also erstmal ganz grundsätzlich: das video finde ich nicht gut um das als "Arbeit" zu beurteilen. Denn das video zeigt ein freilaufendes Pferd, aber nicht ein Pferd bei der Arbeit. bis ein freilaufendes Pferd ein total anderes bewegungsmuster zeigt, vergeht eine ganze weile! deshalb finde ich das keine gute Grundlage, dein problem zu diskutieren. Denn die Arbeti sollte von deiner Hilfengebung beeinflusst sein. dass aber deine hilfen ankommen, setzt voraus, dass du auch das adäquate hilfsmittel benutzt: Longe, peitsche und für mich, damit die Hilfen durchkommen, die ich geben will: Kappzaum. mehr braucht es nicht. Ich baue dann das Longieren von grund auf auf, jedes kleine Detail spielt eine Rolle. dazu gibt es aber schon genügend beiträge im forum.
Zum Bewegungsmuster, das dein pferd auf dem video zeigt: mir ist bewusst, dass das ein video vom Anfang ist, ich setze überhaupt nicht voraus, dass alles von Tag 1 an perfekt läuft. lies mal mein ausbildungstagebuch und dann wirst du sehen, in wie kleine Schritte ich alles aufteile und wie niedrig ich die anforderungen aufs mal setze. Das bewegungsmuster deines Pferdes zeigt für mich ein Pferd das "läuft" nicht tritt. und das ist zwar mit mehr tempo, aber schwunglos. treibst du ihn jetzt aber noch mehr vorwärts, kommt er nur auf die vorhand, so wie das Foto auf der ersten Seite oder so, wo du schreibst. so geht er wenn er mehr Power hat. Da ist das Pferd auch stark auf der Vorhand. Das ist ein grundsätzliches Problem, dass du mit diesem pferd haben wirst, weil es exterieurtechnisch auch noch gefördert wird (hohe HH, eher tiefer Halsansatz --> verwechslung mit quarter).
Für mich sind deine Beschreibungen auch widersprüchlich. auf der einen seite sagst du, du hast keine probleme ihn ohne HZ zu lockern und in die tiefe zu arbeiten, auf der anderen seite sagst du, er hebelt sich ständig raus.
Kurz dazu,
Nein, das pferd zeigt auseinanderfallen, auf die Vorhand fallen und hals runternehmen. das Pferd zeigt keine Dehnung über die gesamte oberlinie. Hals runter ist nicht automatisch gleich Dehnungshaltung. Das Pferd darf nicht auf die Halshaltung reduziert werden, sondern muss im gesamten betrachtet werden. Zur Dehnung im hals muss die Dehnung über den rücken und die HH kommen und die kommt nur, wenn das innere HB weit vorschwingen kann. Das hat nix mit Tempo oder Schwung zu tun, sondern nur mit dem Bewegungsablauf. Auf dem video tritt das äussere HB etwas weiter vor, als das innere: das innere HB schiebt statt trägt, Pferd geht meistens in aussenstellung.
erstens: wie oben geschrieben: Dehnungshaltung ist nicht gleichzusetzen mit Hals runter. zweitens, du hast bemängelt, dass ohne HZ dein Pferd zu tief kommt und mit HZ dem Pferd einen Rahmen vorgegeben wird. meine Antwort darauf war: du kannst nur einen Rahmen setzen, wenn du das pferd darin formen kannst und das heisst in diesen Rahmen hineinformen und nicht den Rahmen ans Pferd anpassen. Die Wirkungsweise von Reiterhand und HZ ist ganz und gar nicht gleichzusetzen. Machst du das, dann muss ich davon ausgehen, dass dein Verständnis von der Hand noch ungenügend ist. Der wichtigste Unterschied: eine hand kann nachgeben, ein HZ nicht. Ein HZ bleibt immer dort wo er ist und das Pferd kann diesen Kontakt vermeiden oder verstärken. Das eine ist hinter den Hilfen, das andere auf den Hilfen. beides ist aber nicht AN den Hilfen. Das ist die grosse Gefahr bei einer starren konstruktion. Lies mal bei Steinbrecht nach, was er zu Hilfszügeln schreibt! er schreibt ganz deutlich, dass man damit das Pferd verderben kann und der starre HZ deshalb abzulehnen ist.
Ich kann dir gut nachfühlen, denn ich weiss auch was es heisst, ein phlegmatisches Pferd zu arbeiten, habe ich doch auch eine miss Minimaliste im Stall
wie auch immer, ich denke, es ist eine endlose diskussion und meiner Meinung nach fehlt da einiges an Grundlagenwissen. Arbeite so weiter, wie du es für richtig hältst, behalte aber immer im Auge, was du tust und warum, informiere dich über die Gründe und setze dich mit dem Biomechanik des pferdes auseinander, dieses pferd macht dieses Wissen nötig.
also erstmal ganz grundsätzlich: das video finde ich nicht gut um das als "Arbeit" zu beurteilen. Denn das video zeigt ein freilaufendes Pferd, aber nicht ein Pferd bei der Arbeit. bis ein freilaufendes Pferd ein total anderes bewegungsmuster zeigt, vergeht eine ganze weile! deshalb finde ich das keine gute Grundlage, dein problem zu diskutieren. Denn die Arbeti sollte von deiner Hilfengebung beeinflusst sein. dass aber deine hilfen ankommen, setzt voraus, dass du auch das adäquate hilfsmittel benutzt: Longe, peitsche und für mich, damit die Hilfen durchkommen, die ich geben will: Kappzaum. mehr braucht es nicht. Ich baue dann das Longieren von grund auf auf, jedes kleine Detail spielt eine Rolle. dazu gibt es aber schon genügend beiträge im forum.
Zum Bewegungsmuster, das dein pferd auf dem video zeigt: mir ist bewusst, dass das ein video vom Anfang ist, ich setze überhaupt nicht voraus, dass alles von Tag 1 an perfekt läuft. lies mal mein ausbildungstagebuch und dann wirst du sehen, in wie kleine Schritte ich alles aufteile und wie niedrig ich die anforderungen aufs mal setze. Das bewegungsmuster deines Pferdes zeigt für mich ein Pferd das "läuft" nicht tritt. und das ist zwar mit mehr tempo, aber schwunglos. treibst du ihn jetzt aber noch mehr vorwärts, kommt er nur auf die vorhand, so wie das Foto auf der ersten Seite oder so, wo du schreibst. so geht er wenn er mehr Power hat. Da ist das Pferd auch stark auf der Vorhand. Das ist ein grundsätzliches Problem, dass du mit diesem pferd haben wirst, weil es exterieurtechnisch auch noch gefördert wird (hohe HH, eher tiefer Halsansatz --> verwechslung mit quarter).
Für mich sind deine Beschreibungen auch widersprüchlich. auf der einen seite sagst du, du hast keine probleme ihn ohne HZ zu lockern und in die tiefe zu arbeiten, auf der anderen seite sagst du, er hebelt sich ständig raus.
Kurz dazu,
schlackernder HZ, pferd macht Hals tendenziell kurz oder fällt auseinanderEyreen hat geschrieben:Stichwort: Vermeidungshaltung = pferd HINTER den Hilfen = typisch für zögerndes, klemmiges pferd, besonders wenn plötzlich Tempo erhöht wird.
--> wo siehst Du das am Video?
Problematik der Wirkungsweise des HZ. habe ich oben doch schon sehr ausführlich erklärt.--> wiederum - wo sieht man am Video, dass das Pferd von vorne nach hinten gearbeitet wird?
-->Das erste Video zeigt zu viel Dehnung, am letzten ist es zu wenig.
Nein, das pferd zeigt auseinanderfallen, auf die Vorhand fallen und hals runternehmen. das Pferd zeigt keine Dehnung über die gesamte oberlinie. Hals runter ist nicht automatisch gleich Dehnungshaltung. Das Pferd darf nicht auf die Halshaltung reduziert werden, sondern muss im gesamten betrachtet werden. Zur Dehnung im hals muss die Dehnung über den rücken und die HH kommen und die kommt nur, wenn das innere HB weit vorschwingen kann. Das hat nix mit Tempo oder Schwung zu tun, sondern nur mit dem Bewegungsablauf. Auf dem video tritt das äussere HB etwas weiter vor, als das innere: das innere HB schiebt statt trägt, Pferd geht meistens in aussenstellung.
Wenn du damit zufrieden bist, dass das Pferd einfach schneller geht, dann ja. ich wäre nicht damit zufrieden, sondern würde nicht am Tempo, sondern an der Dehnfähigkeit, Balance und der HH arbeiten.Aber er läuft VORWÄRTS, und darum ging es doch.
also, du missverstehst mich.Dass das pferd nicht zu tief kommt, muss von hinten kommen, je mehr das Pferd sich trägt, desto weniger tief kommt das Pferd. ein pferd das vorne auseinanderfällt trägt sich von hinten zu wenig
-->gerade im Absatz davor hast Du gemeint, er wäre nicht tief genug, nicht genug gedehnt. Nun sagst Du, wenn er mehr von hinten kommt, trägt er sich vorne mehr. Genau das sehe ich auf dem Video, und das hast Du gerade vorher bekritelt. Nun kenne ich mich nicht mehr aus.

genau das ist das Problem. ein HZ gibt "paraden" indem er eine Einwirkungs aufs Maul gibt. diese kommt aber völlig willkürlich und nicht gefühlvoll und im richtigen Zeitpunkt an. Das Pferd KANN gar nicht diese "parade" annehmen! Es KANN gar nicht durchlässig werden. Das ist die ganze Grundproblematik daran.weil das Pferd noch gar nicht durchlässig ist und Paraden nicht durchlässt
--> woran arbeiten wir? Wie ist die Vorgeschichte vom Pferd? Ist ein 3jähriges Pferd, das man anfängt anzutrainieren, von Anfang an Durchlässig und lässt jede Parade durchkommen? Das Pferd hat absolut schlechte Anfangsbedingungen nach 3 Jahren Krankheit, davon 1,5 Jahre Boxenruhe. Bitte vergleiche ihn nicht mit Deinen Schützlingen, er hat ganz andere Starbedingungen. Und wäre er so Durchlässig wie ich es mir wünsche, gäbe es diesen Thread nicht.
Ich kann dir gut nachfühlen, denn ich weiss auch was es heisst, ein phlegmatisches Pferd zu arbeiten, habe ich doch auch eine miss Minimaliste im Stall

wie auch immer, ich denke, es ist eine endlose diskussion und meiner Meinung nach fehlt da einiges an Grundlagenwissen. Arbeite so weiter, wie du es für richtig hältst, behalte aber immer im Auge, was du tust und warum, informiere dich über die Gründe und setze dich mit dem Biomechanik des pferdes auseinander, dieses pferd macht dieses Wissen nötig.