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Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 12:11
von Bernie
ottilie hat geschrieben:Ohne LOSLASSEN des Reiters wird wohl keine Reitweise funktionieren

Es ist aber ein erheblicher! Unterschied, ob eine weitgehend passive Hand loslässt oder eine aktiv einwirkende.
Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 12:14
von Nilspferd
ottilie hat geschrieben:Nun ja, so ganz ohne Hand scheint es nicht zu gehen. Und Paraden gibst Du wohl auch? Ansonsten wäre das fast wie gebißlos reiten, oder? .
WAS ist denn eine Parade? Nichts, was sich auf eine Zügelhilfe reduziert. Ich kann mein Pferd in der Lösungsphase durchparieren ohne aktiv den Zügel einzusetzen - Über sitz und Schenkel und unveränderten Kontakt zum Zügel oder allenfalls ein Schließen der Faust, damit er vertrauensvoll an das Gebiss zieht.
Abgesehen davon bin ich auch überzeugt, daß das Gewicht des Zügels bzw. das Schließen der Faust bereits eine Reaktion auslöst. Ohne Hand wird man also, so lange der Zügel in der Hand ist, nicht reiten können. Die Frage ist in der Tat, wie stark man dieses Hilfsmittel einsetzt..
Ja, da stimme ich dir zu. Und umso mehr wundere ich mich über die "geschönten" Reaktionen auf die Korrekturen von PK.
Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 12:14
von Bernie
Bernie hat geschrieben:Ich würde mich schlicht und ergreifend zu oft "festziehen", zu oft "hängenbleiben", da meine Reaktion zu langsam wäre...
Dies ist das vollständige Zitat und ich denke, dass das "warum" nicht unwesentlich ist.
na toll, jetzt habe ich meinen eigenen Beitrag zerschossen. *seufz* Habe ihn leider nicht zwischengespeichert, ist also leider weg.

Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 12:23
von kallisto
ottilie hat geschrieben:
Bernie hat geschrieben:Ich würde mich schlicht und ergreifend zu oft "festziehen", zu oft "hängenbleiben"
Ohne LOSLASSEN des Reiters wird wohl keine Reitweise funktionieren

Hebe ich die Hand so deutlich wie PK an, verspanne ich innerhalb kürzester Zeit von der Hand bis zur Schulter. Mag sein, dass das andere können, ich jedenfalls nicht.
Es ist leider auch so, dass auf Kursen von PK-lizensierten Schülern der Sitz gerade durch die hohe Hand in Sachen Losgelassenheit und Geschmeidigkeit sehr gelitten hat. Es ist nicht so, dass man PK und seine Anhänger nur von den Videos kennt...
Und ich stimme Bernie zu. Die weiche Anlehnung zu erfühlen und zu erhalten, ist schon schwer genug. Und eine Parade im Sinne von Schließen der Hand (+ den Rest) ist ein deutlicher Unterschied zu einer Aufwärtsparade, gerade was die Auswirkung auf den Sitz angeht.
LG Susi
Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 12:28
von Bernie
aahhh, sehr guter Einwurf. Die aktive Handbewegung und ihre Auswirkungen auf den Sitz, da ja alles und jedes eine Wechselwirkung auslöst - wie eben von Kallisto schon angesprochen auf Schulter etc.
Ein wichtiger Punkt.
Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 12:39
von ottilie
Die "hohe Hand" sollte ja eigentlich immer nur kurzzeitig eingesetzt werden, was impliziert, daß sie auch wieder gesenkt wird.
Mit unabhängigem Sitz sollte dies also möglich sein.
Abgesehen davon - prinzipiell werden die Abkauübungen im Stehen gemacht. Wenn ich feststelle, daß das Pferd fest geworden ist und bekomme das eben nicht mit kleinen Aufforderungen wieder gelöst, pariere ich durch und schalte einen Gang runter. Dann stelle ich das gelöste Maul wieder her und reite weiter.
Klar habe ich auch mal im Trab oder Galopp meinen Arm, aber wie gesagt - entweder die Reaktion erfolgt umgehend oder ich pariere durch.
Und nochmal - ich reite nicht nach PK, hatte nie bei ihm oder einem seiner Schüler Unterricht. Das ist alles meine persönliche Meinung und hat nichts mit PK zu tun. Gewisse Dinge ähneln sich und haben denselben Hintergrund, daher äußere ich mich hier.
Prinzipiell müssten wir die Disukssion spätestens jetzt allerdings im Fred
Balance weiterführen, da wir ziemlich weit weg von der Veranstaltung und damit dem ursprünglichen Thema gelandet sind

Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 12:40
von horsman
@Kallisto
auch bei der FN-Anlehnung sollte das Pferd sich am gebiss abstossen.
Früher war damit mE genau das Nachgeben im U-kiefer gemeint, wonach PK auch sucht. Etwas anders kann damit mE nicht gemeint gewesen sein. Heute wird es vernachlässigt, bzw. "neu" definiert. Das ist der große Fehler. Frag mich warum PK und Heuschmann diesen einfachen Link nicht mal bringen.
Desweiteren (in beziehe mich auf deinen Vergleich mit dem Physio der da auch irgendwo am Rückem rummassiert um Verspann. zu lösen) ist eben der U-Kiefer deshalb so wichtig, weil es das erste Gelenk in der Durchlässigkeitskette ist, worauf die Reitereinwirlung trifft. Wenn es hier schon hapert ist die ganze Durchlässigkeit fürn A.... und richtige Einwirkung nicht möglich. Desweiteren stehen U-Kiefer und Genick in direktem Zusammenhang. ME kann es kein losgelass. Genick ohne losgelass. U-Kiefer geben.
Das Reiten niemals einfach ist und deshalb keine "Reitweise" für Bewegungslegasteniker geeignet ist, versteht sich eh von selbst.
Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 13:11
von kallisto
horsmän hat geschrieben:@Kallisto
auch bei der FN-Anlehnung sollte das Pferd sich am gebiss abstossen.
Ja, weil es gelernt hat nachzugeben. Aber auch ich als Reiter muss das nachgeben lernen. Und je weiter die Ausbildung, umso minimaler die Hilfen. [/quote]
horsänn hat geschrieben:Desweiteren (in beziehe mich auf deinen Vergleich mit dem Physio der da auch irgendwo am Rückem rummassiert um Verspann. zu lösen) ist eben der U-Kiefer deshalb so wichtig, weil es das erste Gelenk in der Durchlässigkeitskette ist, worauf die Reitereinwirlung trifft.
Ich setze mich aufs Pferd (generell am losen Zügel) und sitze auf den Rücken. Ich reite an mit Schenkel- und Gewichtshilfe. Da das Vorwärts immer Priorität hat, erfolgt eine nachgebende Zügelhilfe, egal ob vorher schon eine Anlehnung vorhanden war oder der Zügel durchhing... wieso zuerst das Maul? Dem Pferd dürfte die Reihenfolge egal sein. Könnte auch am letzten Schweifwirbel beginnen. Es mag ein Weg sein, wo ich anfange. Aber es ist nicht pauschal für das Pferd wichtig. Aber vielleicht ist das wieder der unterschiedliche Ansatz für den Balancethread. Weil dass ich am Maul beginne, weil dort zuerst die Einwirkung ist, verstehe ich nicht. *aufdemSchlauchstehe* Evtl als möglichen Weg, aber nicht als grundsätzliche Voraussetzung.
LG Susi
Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 13:15
von LordFado
Janina hat geschrieben: Durch die Herausnahme der Abkauübungen haben sie ein ganz wichtiges Hilfsmittel verabschiedet, das verhindern kann, dass ein Pferd hdS kommt.
wo wurden die denn bitte rausgenommen? Zügel-aus-der-Hand-
kauen-lassen gibts nach wie vor im Aufgabenheft...
EDIT: ich habe Janina so verstanden, dass sie sich auf die FN-Richtlinien bzw. den logischen Aufbau des Aufgabenhefts bezogen hat und mich darum gewundert, weil eben diese Übungen ja zur Basisausbildung (E und A) gehören und nach wie vor abgefragt werden.
Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 13:18
von Josatianma
Mir wäre jetzt neu, daß die Abkauübungen in der HDV 12 das Gleiche sind wie Zügel-aus-der-Hand-kauen lassen

Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 13:39
von kallisto
Wenn ein Pferd gelernt hat, sich bei variierendem Zügelmaß an das Gebiß zu dehnen, wäre das auch eine Methode, um ein HdS zu verhindern. Das Zügel aus der Hand kauen würde dem entsprechen.
Voraussetzung für beide Wege ist natürlich das ausreichende Zügelmaß durch den Reiter. Ich denke hier liegt das Hauptproblem und dem ständigen zu hohem Zügelzug. Nicht im nicht-Vorhandensein von Abkauübungen.
Es gibt mehrere Wege nach Rom. Mir erschließt sich die Notwendigkeit der Abkauübungen nicht zwingend, wenn ich auch auf anderen Weg das Ziel oder das Kriterium erreichen kann. Und anders ist nicht automatisch schlecht, wenn es zum gleichen Ziel mit gleichem Bewertungsmaßstab führt.
LG Susi
Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 14:10
von Janina
@LordFado: Was nun ZadHk mit Abkauübungen zu tun haben soll, erschließt sich mir jetzt nicht wirklich, vlt. magst du mir das noch mal erklären?
@Susi: Was meinst du denn jetzt mit "anderen Wegen"? Das ist ja gerade das Interessante: Dass es diese Abkauübungen in den FN-Richtlinien auch gab. Übrigens nicht nur dort. Ziemlich viele der so genannten "alten Meister" schrieben über solche.
Aber es stimmt schon, wir driften zieml. von der Veranstaltung ab...

Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 14:19
von LordFado
kallisto/susi hat das schon in meinem Sinne verstanden und getan...
Das "Fallenlassen" des Halses, das "Lecken" und "Abkauen" des Gebisses etc. als Ziel/Übung des ZadHkl meinte ich.
Wann und wo gab es denn Abkauübungen, die rein im Stand verlangt wurden als reaktion auf nach oben wirkende Zügelhilfen in FN-Richtlinien? Und wann ud warum wurden diese abgeschafft?
Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 14:44
von Nilspferd
In den RL von 79 oder 84 waren die Abkauübungen noch drin, meine ich... Steht glaub ich sogar in eine der Dressurstudien (Klassisch contra Classique?), weiß aber nicht, ob mit Begründung

Verfasst: Mi, 25. Nov 2009 14:48
von Josatianma
Nun ja, in der HDV 12 von 1912 wird im Anhang zumindest Abkauübungen an der Hand im Stand beschrieben. Hier wird allerdings mit dem Gebiß auf die Laden eingewirkt. Ebenfalls beschrieben werden Biegeübungen an der Hand.