Piaffen
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Ennah2 hat geschrieben:Guten Morgen,Rapunzel hat geschrieben:
@Cubi: Ich überlege gerade verzweifelt, wie ein Pferd die Kruppe einziehen kann ohne die großen Gelenke zu beugen...
le bai hat das schon ganz richtig geschrieben, und der Vergleich der beiden Piaffe-Fotos von PK und dem Alter zeigt auch ziemlich genau, was ich meine: Bei dem Braunen fehlt die Beugung der großen Gelenke, die eines der Hauptkriterien für eine korrekte Piaffe ist, beinahe vollständig. Plakativ ausgedrückt: Er zieht nur den Hintern ein.
Das sieht man übrigens tatsächlich häufig bei Pferden denen die Pi durch Touchieren auf die Kruppe beigebracht wurde.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
Nach der SdA unterwegs

In den Standbildern sieht man noch mal sehr deutlich die Unterschiede auch im Reitersitz; dir Reiterin auf dem Braunen reitet völlig ohne Kreuz, dafür steht sie in den Bügeln. Würde man das Pferd wegziehen, würde sie nach vorne kippen. Dieses nach vorne Kippen spiegelt auch das Pferd wieder, dass keine Hankenbiegung zeigt. Das fehlende Kreuz wird dann durch die im Video sichtbar ruppigen Zügelanzüge ausgeglichen, damit versucht sie das Pferd zu versammeln. Als Resultat versucht das Pferd sich zu entziehen und kommt natürlich noch mehr auf die Vorhand. Bei einem Warmblüter sehe das Ganze noch viel schlimmer aus, der Reiterin kommt da der Körperbau ihres Pferdes insofern entgegen als diese Pferde bei dieser Reitweise versammelt wirken ohne es zu sein. Das Pferd von Karl dagegen setzt sich deutlich (Hankenbiegung) und der damals noch jüngere Karl sitz wirklich "im Pferd". Das Karl-Bild zeigt auch sehr schön, wieviel Kreuz es braucht, um eine korrekte Versammlung zu erreiten.
LG
Sabine
LG
Sabine
Bei dem Braunen denke ich nur "aua Sprunggelenke"
Und dass Schweifpendeln nicht unbedingt ein Indiz sein muss zeigt folgendes Video. Das Pferd hatte zu der Zeit eine beidzeitige FGE (natürlich zu der Zeit unerkannt) hinten und war definitiv nicht locker und ging nicht über den Rücken http://www.youtube.com/watch?v=i4n0Qha2Qpo
LG
Meg
Und dass Schweifpendeln nicht unbedingt ein Indiz sein muss zeigt folgendes Video. Das Pferd hatte zu der Zeit eine beidzeitige FGE (natürlich zu der Zeit unerkannt) hinten und war definitiv nicht locker und ging nicht über den Rücken http://www.youtube.com/watch?v=i4n0Qha2Qpo
LG
Meg
Whenever I feel blue, I start breathing again 

@Max, *Dankeschön* , wow,wie du das eingefügt hast...
schönes Bild von PK hast du gefunden, meine Güte so reiten können*träum*
hier wurde der Unterhals angesprochen,vielleicht kann mir das erklärt werden? Denn ich seh keinen angespannten Unterhals, im Gegesatz zum unteren Bild , da seh ich ihn deutlich auf dem Foto.
Bei PK könnte der Hals etwas tiefer gestellt werden, genick ein wenig mehr fallen lassen,dann wäre das mit dem Unterhals besser? Oder braucht das Pferd in dieser sehr ausdruckstarken Piaffe nicht vielleicht den HaLs genau da?
Seite 79 im Buch "Die reine Lehre der Klassischen Reitkunst" sieht die Piaffe mit Jaguar sehr ähnlich aus, bzw hier sehe ich einen angespannten Unterhals, Genick deutlich vor der Senkrechten, Vorderbein etwas weniger zurück.
Zum alten Real, zu Beginn der Piaffeausbildung senken die Pferde oft die Kruppe noch nicht ab, ziehen die Beine unter den Bauch,
und beugen sich noch nicht im stüzenden Bein, habe ich gesehen..aber dafür im takt und ohne herausgedrückten Unterhals .
Allerdings hoffe ich dass man so eine unfertige Piaffe nicht so viele Tritte lang ausführen läßt.
@Meg, ich vermute die Last tragen dann die Sprunggelenke allein?.. ups..
danke für den Film, was ist das für eine Erkrankung, ich kenne diese Abkürzung nicht.
schönes Bild von PK hast du gefunden, meine Güte so reiten können*träum*
hier wurde der Unterhals angesprochen,vielleicht kann mir das erklärt werden? Denn ich seh keinen angespannten Unterhals, im Gegesatz zum unteren Bild , da seh ich ihn deutlich auf dem Foto.
Bei PK könnte der Hals etwas tiefer gestellt werden, genick ein wenig mehr fallen lassen,dann wäre das mit dem Unterhals besser? Oder braucht das Pferd in dieser sehr ausdruckstarken Piaffe nicht vielleicht den HaLs genau da?
Seite 79 im Buch "Die reine Lehre der Klassischen Reitkunst" sieht die Piaffe mit Jaguar sehr ähnlich aus, bzw hier sehe ich einen angespannten Unterhals, Genick deutlich vor der Senkrechten, Vorderbein etwas weniger zurück.
Zum alten Real, zu Beginn der Piaffeausbildung senken die Pferde oft die Kruppe noch nicht ab, ziehen die Beine unter den Bauch,
und beugen sich noch nicht im stüzenden Bein, habe ich gesehen..aber dafür im takt und ohne herausgedrückten Unterhals .
Allerdings hoffe ich dass man so eine unfertige Piaffe nicht so viele Tritte lang ausführen läßt.
@Meg, ich vermute die Last tragen dann die Sprunggelenke allein?.. ups..
danke für den Film, was ist das für eine Erkrankung, ich kenne diese Abkürzung nicht.
allerdings wurde bei dem PK-Bild etwas "geschummelt", es ist leicht gedreht, damit es mehr nach "bergauf" aussieht. Habe gerade mal den die Bahngrenze im Hintergrund in die Waagrechte gedreht, dann sieht es so aus:
... und damit ist das Vorderbein noch weniger senkrecht...
... und damit ist das Vorderbein noch weniger senkrecht...
- Dateianhänge
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- pk_piaffe_166.jpg (72.65 KiB) 8970 mal betrachtet
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Ja, ist ja richtig, aber die Oberlinie stimmt und die Winkelung in den Hanken auch. Und dass der Ausbildungsweg mit diesem Pferd richtig war, beweisen zahlreiche andere Fotos und Videos
Trotzdem fand ich genau dieses Bild im Vergleich zum Braunen sehr gut, weil es die Unterschiede so überdeutlich unterstreicht.

Trotzdem fand ich genau dieses Bild im Vergleich zum Braunen sehr gut, weil es die Unterschiede so überdeutlich unterstreicht.
Zuletzt geändert von Max1404 am Sa, 26. Mär 2011 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
Egal aus welcher Perspektive sieht man aber die gebeugten Hanken beim PK-Bild.
Mit der Rückständigkeit der Vorderbeine dieses Pferdes hatte PK glaube ich immer zu kämpfen, da es von Natur aus so gebaut ist. Gerade deshalb ist das geöffnete Genick so wichtig, denn mit gerundetem Genick würde das Pferd mehr auf die Vorhand kommenund noch rückständiger werden.
Ich finde es insgesamt sehr schwierig, Pferde nur nach Fotos und Videos zu beurteilen, da man meistens die Vorgeschichte und den Ausbildungsweg nicht kennt. Gut gefallen mir aber auf jeden Fall die Videos von dieser Diana mit Bonito. Da sieht alles sehr locker und harmonisch aus.
Mit der Rückständigkeit der Vorderbeine dieses Pferdes hatte PK glaube ich immer zu kämpfen, da es von Natur aus so gebaut ist. Gerade deshalb ist das geöffnete Genick so wichtig, denn mit gerundetem Genick würde das Pferd mehr auf die Vorhand kommenund noch rückständiger werden.
Ich finde es insgesamt sehr schwierig, Pferde nur nach Fotos und Videos zu beurteilen, da man meistens die Vorgeschichte und den Ausbildungsweg nicht kennt. Gut gefallen mir aber auf jeden Fall die Videos von dieser Diana mit Bonito. Da sieht alles sehr locker und harmonisch aus.
Der Tanz ist der Käfig, in dem man fliegen lernt. (Claude Nougaro)
natürlich gehört zu einer guten Piaffe auch die Hankenbeugung. Je nach Pferd und Ausbildungsstand der Piaffe kann zuviel an Hankenbeugung aber auch kontraproduktiv sein. Das muss man sehen und sich entwickeln lassen. Ich finde nicht, dass der Braune nun völlig ohne Hankenbeugung einfach nur hinten hoch hüpft, wie zB viele der derzeitigen Super Prix-Größen das machen.
Und zum Sitz: der Sitz soll auch variieren können, damit man dem Pferd damit hilft. Ein lehrbuchhaft perfekter aber völlig statischer Sitz ist auch nicht das gelbe vom Ei. Insofern kann es durchaus mal Fotos geben, wo der Sitz nicht lehrbuchhaft korrekt ist, wo es aber gut und hilfreich ist, dass er in dem Moment so ist, wie er ist. Dies läßt sich jedoch an einem Foto nicht erkennen, da man die Bewegung davor und danach sehen müßte.
Und zum Sitz: der Sitz soll auch variieren können, damit man dem Pferd damit hilft. Ein lehrbuchhaft perfekter aber völlig statischer Sitz ist auch nicht das gelbe vom Ei. Insofern kann es durchaus mal Fotos geben, wo der Sitz nicht lehrbuchhaft korrekt ist, wo es aber gut und hilfreich ist, dass er in dem Moment so ist, wie er ist. Dies läßt sich jedoch an einem Foto nicht erkennen, da man die Bewegung davor und danach sehen müßte.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Ein statischer Sitz ist immer schlecht, da er die Bewegungen des Pferdes nicht durchlässt.
Die sehr langen Bügel begünstigen meiner Meinung nach einen Spaltsitz, so wie er glaube ich in der Barockzeit ja auch üblich war, an der BB sich orientiert.
Ich bin auch lange Zeit mit sehr langern Bügeln geritten. Das hatte zur Folge, dass ich meine Beine vom Pferd weggestreckt und die Hüfte überdehnt habe. Jetzt reite ich mit kürzeren Bügeln (war eine ganz schöne Umstellung) und sitze auf meinen Sitzbeinhöckern. Ich finde, dass ich so effektiver mit der Bewegung mitgehen kann.
Ich finde jetzt auch nicht. dass der Braune gar keine Hankenbiegung hat, auf mich wirkt er aber irgendwie "zusammengedrückt", vielleicht weil er sich so stark aufrichtet ohne die Oberlinie zu dehnen.
Die sehr langen Bügel begünstigen meiner Meinung nach einen Spaltsitz, so wie er glaube ich in der Barockzeit ja auch üblich war, an der BB sich orientiert.
Ich bin auch lange Zeit mit sehr langern Bügeln geritten. Das hatte zur Folge, dass ich meine Beine vom Pferd weggestreckt und die Hüfte überdehnt habe. Jetzt reite ich mit kürzeren Bügeln (war eine ganz schöne Umstellung) und sitze auf meinen Sitzbeinhöckern. Ich finde, dass ich so effektiver mit der Bewegung mitgehen kann.
Ich finde jetzt auch nicht. dass der Braune gar keine Hankenbiegung hat, auf mich wirkt er aber irgendwie "zusammengedrückt", vielleicht weil er sich so stark aufrichtet ohne die Oberlinie zu dehnen.
Der Tanz ist der Käfig, in dem man fliegen lernt. (Claude Nougaro)
@Bino, von Porkin habe ich vor kurzem ein aktuelles Video ihres Bonito gesehen, das war ein Augenschmaus, ich werde es mal suchen..
zum rückständigen Voderbein eine Frage?
Im Buch von Seunig "Von der Koppel zur Kapriole" ( 1.Ausgabe von 1943) ist auf Seite 341 :ein Reiter auf einem Rappen , er Herr mit Zylinder und Turnierfrack, reitet eine Piaffe, sehr ähnlich nur nicht so erhaben wie bei PK auch deutlicher der Unterhals sichtbar als bei PK
das Vorderbein deutlich hinter der Senkrechten
dazu ein Kommentar unter dem Bild:
"Das etwas hinter der Senkrechten fußende Voderbein deutet drauf hin, daß es sich auf dem Bild um ein ausdrucksvolle energische Piaffetritte im VORGEHEN handelt"
wer kann mir da weiterhelfen ist es nun gut , das Vorderbein nicht gerade oder eben nicht?
kleine Anmerkung:Im Buch von Neindorff ist das Voderbein meist ehr gerade, bei Piaffetritte.
zum rückständigen Voderbein eine Frage?
Im Buch von Seunig "Von der Koppel zur Kapriole" ( 1.Ausgabe von 1943) ist auf Seite 341 :ein Reiter auf einem Rappen , er Herr mit Zylinder und Turnierfrack, reitet eine Piaffe, sehr ähnlich nur nicht so erhaben wie bei PK auch deutlicher der Unterhals sichtbar als bei PK
das Vorderbein deutlich hinter der Senkrechten
dazu ein Kommentar unter dem Bild:
"Das etwas hinter der Senkrechten fußende Voderbein deutet drauf hin, daß es sich auf dem Bild um ein ausdrucksvolle energische Piaffetritte im VORGEHEN handelt"
wer kann mir da weiterhelfen ist es nun gut , das Vorderbein nicht gerade oder eben nicht?
kleine Anmerkung:Im Buch von Neindorff ist das Voderbein meist ehr gerade, bei Piaffetritte.
Der Braune piaffiert im Grunde so wie die ebenfalls ohne Kreuz und nicht von hinten nach vorn gerittenen Pferde von Anja Beran - eigentlich schieben die sich alle voll auf die Vorhand, dort liegt auch das Gewicht, optisch ausgehübscht durch den massiven Hals mit viel Aufrichtung - aber eigentlich die Piaffe ad absurdum geführt.
- Dateianhänge
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- piaffe.jpg (11.8 KiB) 8910 mal betrachtet
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- piaffe2.jpg (31.15 KiB) 8910 mal betrachtet