Würde ich dir gern sagen, aber leider macht mein Internet hier im Büro nicht mit

Ich schaue es mir aber zuhause an.
Lotta hat seit letztem Turnierwochenende nicht wirklich was getan.
1x saß ich etwas im Schritt und zwei Runden Trab ohne Sattel drauf, einmal geritten.
Da hatte ich ein ganz Bescheidenes Gefühl.
Irgendwie war sie furchtbar fest. Sonst gibt sie ja sofort auf Druck im Maul nach, da ging sie nur dagegen, streckte die Nase nach vorne-oben was ich gar nicht von ihr kenne. Insgesamt hatte ich das Gefühl sie war total verspannt im Rücken. Es dauerte eine Zeit, in der sie null-komma-null (!) meinen inneren Schenkel annahm, dagegen drückte und sich kein bisschen stellen ließ. Nichtmal geradestellen ging, nur Außenstellung.
Das wurde in der Reiteinheit aber besser.
Im Galopp wollte sie dann immer ausfallen, ignorierte da auch den Schenkel, ein antippen (!) mit der Gerte quittierte sie sofort mit nem kleinen Bocksprung, worauf sie jedes Mal im AUßen-/Kreuzgalopp war und ich das korrigieren durfte.
Irgendwie frustrierend, aber ich habe dann aufgehört als es besser wurde.
Sonst haben wir nur etwas Bodenarbeit und vorallem: Anhängertraining gemacht.
Das Turnier haben wir ausfallen lassen am Wochenende
Naja Anhängertraining ist so ne weitere Sache.
Es KANN sein, dass Lotta Angst hat, aber ehrlich gesagt macht sie überhaupt keinen Eindruck. Sie schwitzt nicht, ihr Kot (wenn sie macht) hat normale Konsistenz, sie wirkt ganz ruhig und überlegt.
Das sieht dann folgendermaßen aus: Auf den Hänger zuführen: Problemlos. Vor der Klappe bleibt sie dann wie eine deutsche Eiche stehen. Sobald man Druck von hinten macht (sei es Hand auf den Popo legen, Longe, Besen oder Gerte - muss sie nichtmal berühren) springt sie rückwärts.
Also habe ich das anders angegangen: Mir eine Gasse in der Halle gebaut. Rechts und vorne die Bande, links ein Sprungständer. Und? Dasselbe Problem! Hier konnten wir das aber - weil vereinfachte Bedingungen problemlos lösen indem mein Freund seitlich mit ner Gerte in der Hand stand (ohne sie zu benutzen) und energisch "Komm, komm" sagte.
Nachdem ich es erst probiert hatte mit liebevoll und verständlich und ihr das vermeintlich gefährliche angenehm näher bringen wollte, sie aber entweder seitlich auswich oder aber wenn das nicht möglich war zur Not auch die vorderen Beine leicht vom Boden entfernte um rückwärts zu ziehen zeigte das energische sofort Wirkung.
Ohne zu zögern folgte sie mir dann in die Gasse, wo sie ausgiebig gelobt und gekrault wurde.
Wir konnten die Gasse dann enorm eng stellen, trotzdem kein Problem.
Am folgenden Tag dasselbe, diesmal die Gasse an anderer Stelle und von Beginn an eng. Und?
Direkt rein. Kein Zögern, kein Versuch vom Ausweichen, nichts. Prima!
Darauf den Tag am Anhänger - wir haben die Trennwand schon breitgestellt - keine Chance. Sobald wir sie locken wollte ließ sie den Kopf hängen, ruhte mit einem Bein hinten. Weckten wir sie auf, damit sie sich wenigstens mit dem Hänger beschäftigt, bettelte sie gelangweilt auf der Hängerklappe. Druck von hinten brachte sie wieder nur dazu seitlich auszuweichen (und da war ihr auch egal ob da ein Besen war an den sie stoß wenn sie sich seitlich drehte).
Irgendwann haben mein Freund und ein Stallkollege sie eher drauf geschoben. Sobald die Hinterbeine zwei Schritte auf der Klappe waren ging sie hoch. Wir konnten die Trennwand gerade rücken ohne dass sie rausging und in Ruhe schließen. Wir fuhren eine ganz kurze Runde um den Hof, lobten viel und luden wieder aus.
Am nächsten Tag versuchten wir es mal ganz ohne Trennwand.
Diesmal ging es mit Longe schon deutlich schneller. Sie ließ sich zwar immer noch eher draufschieben, aber sie ging nicht mehr dagegen.
Gestern dann wieder mit Trennwand, breitgestellt, diesmal waren mein Freund und ich alleine. Vor der Klappe wieder deutsche Eiche, mein Freund sie mit der Longe zwei kleine Schritte vorgeschoben, dann ging Madame brav rein.
Wieder ne mini-kleine Runde gefahren.
Alles natürlich mit ganz viel Lob und Ruhe.
Wieso ist sie bloß so stur? Wir haben es soo lange alle 2 Tage mit Futter und ausschließlich positiver Bestärkung versucht - nö, Madame mag nicht. Wenn es mit Longe klappt dann eben so. Eigentlich wollte ich Hilfsmittel wie Longe & Co. vermeiden, aber auf den Hänger gehen ist eine Sache, die lebenswichtig werden kann, deswegen bin ich froh, dass ich jetzt eine Sache habe, wie ich sie sicher auf den Hänger kriege und nicht nur, wenn sie gerade Hunger hat und sich reinlocken lässt.
Heute möchte ich sie dann mal wieder ein bisschen an die Longe nehmen, morgen reiten.
Im Laufe dieser oder nächster Woche kommt nochmal der Sattler zur Kontrolle.