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Re: Reitkunst - Quo Vadis?

Verfasst: Do, 12. Feb 2009 14:23
von Julia
Colloid hat geschrieben: Ich habe doch den besten Lehrmeister zur Hand, den es gibt. Tausendmal besser, als jedes Buch und immer 100%ig ehrlich im Feedback:
Das Pferd.
Und das heißt für mich klassisch: bereit zu sein, vom Pferd zu lernen.
Und das ist keinesfalls "Eideideiduidu". Mein Kleiner bringt mir grade sehr deutlich bei, wie er behandelt werden möchte: Zucht und Ordnung, streng und gerecht.
Da gehen mir dann sämtliche theoretischen Grabenkämpfe gepflegt am verlängerten Rücken vorbei ;)
Gruß
Colloid
Das unterschreibe ich mal so ! :wink:
Ich bin gerade etwas schreibfaul :oops: aber ich finde Collo hat das sehr schön auf den Punkt gebracht !

Verfasst: Do, 12. Feb 2009 16:10
von **Rubin**
Jap, ich stimme Colloid da auch einfach so zu. Dennoch hat auch Steffen Recht.
Steffen hat geschrieben: Du fängst irgendwie an (wie eigentlich, nach Gefühl, nach eigener Erfahrung oder vielleicht doch nach einer "Schablone"?), dein Pferd auszubilden und dann klappt plötzlich was nicht...
Verdammt, ich hab grad nachgeschaut, ich dachte ich hätte da noch 1-2 Sätze dahinter geschrieben und du mich einfach nur halb zitiert - aber die Sätze hab ich wohl nur gedacht. Natürlich! Ich reite nach einer Schablone, die ich als sinnvoll empfinde. Ganz nebenbei geht das hauptsächlich in die Richtung FN. Da mein Pferd aber nicht zu 100% in die Schablone passen wird, muss ich an den Ecken, an denen es nicht passt (bitte stellt euch eine Schablone vor, das ist wirklich bildlich gemeint ), nach alternativen suchen (bildlich gesprochen: etwas hier hinzufügen, dort etwas weg nehmen... und irgendwann passt die Schablone hoffentlich auf mein Pferd - und auf mich, denn ich gehöre beim reiten dann doch dazu). Umso schöner, wenn ich mich zuvor schon damit befasst habe und dann von meinem Pferd lernen kann. Denn auch wenn einfach nur ich an meine Grenzen stoße - was nützt mir das denn, zu denken, dass mein Pferd darauf prima reagieren würde? Schließlich müssen wir zusammen arbeiten und wenn einer was wirklich nicht auf die reihe bekommt muss man eben nach dem anderen Weg suchen. So "einfach" ist das.

Verfasst: Di, 03. Mär 2009 16:28
von Julia
Nun aber nochmal meine gedanken dazu.....

Auch wenn es kitschig klingen mag, für mich heißt das in erster Linie Partnerschaft und Respekt.
Natürlich habe ich letzter Instanz das sagen, z.B. in Gefahrensituationen, aber mir geht es darum meinem Pferd das Leben so schön wie möglich zu gestalten (Haltung), für gutes Futter und ein fittes Imunsystem zu sorgen, natürlich auch im Krankheitsfall direkt und richtig zu reagieren, Hufpflege etc....zu schauen das Sattel, Trense, Halfter etc. gut sitzen, nichts kneift und scheuert oder klemmt. Ausserdem heißt das für mich, mich zu bemühen meinem Pferd zuzuhören was seine Bedürfnisse und Tagenformen angeht, ihm den Raum zu lassen etwas heute nicht zu können, schlapp zu sein, und auch mal keine Lust zu haben...

An aller erster Stelle steht es für mich aber für gesundes reiten ! Natürlich ist da nicht immer alles Friede, Freude Eierkuchen... :wink:
Aber immer vor Augen zu haben wo man hin möchte und mit Geduld und Klarheit das Pferd dorthin zu führen, in der Lage zu sein individuell zu schauen welchen Weg ich bei dem Pferd gehen muß um dort anzukommen und natürlich eine große Portion eigene Lernbereitschaft und die Fähigkeit zur Selbstkritik !

Mit Tradition und Literatur habe ich bisher noch nicht allzuviel Kontakt gehabt, aber ich sehe es einfach tatsächlich als Lebensphilosophie, die sich weit über die Pferde hinaus durch meinen Alltag zieht....