Seite 9 von 11
Verfasst: Do, 04. Sep 2014 10:32
von padruga
S&P, Danke für die Klarstellung!
wobei
"Der Franzose sagt "fixierte Hand" und meint : fixiert am Maul oder durchhaltend und der Deutsche meint statisch fixiert oder fixiert vom Reiter. "
auch unterschiedlich interpretiert werden kann. "Durchhaltend" ist beides. Auch da ist der Interpretationsspielraum nicht klein
Verfasst: Fr, 05. Sep 2014 15:47
von esge
Dazu braucht man nicht einmal eine Fremdsprache. Auch die durchhaltende zugelhilfe an sich birgt viel Spielraum für Fehlinterpretationen. Und die Sache mit"still" halten sowieso. Denn alles was still zum bewegten Pferd sein soll muss sich bewegen.
Verfasst: Fr, 05. Sep 2014 16:53
von horsman
ich rate dazu die Hand still vor seinem Körper zu halten. Das merkt (sieht)man sehr schön, wenn man fühlt (schaut) ob der Ellenbogen sich an seiner Seite bewegt und "sägt". Dann wäre die Hand mE nicht still.
Die restliche notwendige Bewegung die man braucht kommt dann dadurch, dass der Reiterkörper (Reiterrücken) der Pferdebewegung folgt, aber eben nicht aus dem Arm noch zusätzlich.
Will man insbesondere im verstärkten Schritt etwas mehr Dehnung, sollte man das Zügelmass etwas längen lassen aber auch nicht "sägen"
Verfasst: Fr, 05. Sep 2014 18:18
von esge
Im Schritt und galopp muss aber das Becken des Reiters eine andere Bewegung machen als seine Arme. Darum stimme ich dir nicht zu, horseman.
Verfasst: Fr, 26. Sep 2014 15:06
von Kiruna Karmina
Die Tage habe ich mir mal den ganzen Thread zu Gemüte geführt und mit der beschriebenen Form des Hand-stehen-lassens ein bisschen experimentiert. Weiter vorn steht ja, dass das Bein nichts machen darf, außer ganz lose runter zu hängen.
Wenn ich das umsetze, legt sich mein Pferd immer schwerer und schwerer auf den Zügel. Der einzige Muskel, der dabei trainiert wird, ist seine Zunge, die das Gebiss abpuffern möchte. Weder im Genick tut sich etwas, noch im Maul. Das dürfte ja nicht gerade Sinn der Sache sein!?
Sobald ich aber per Bein die Hinterhand ranhole, gibt meiner im Genick nach und fängt an zu kauen. Das geht auch einhändig prima. Dann versammelt er sich sehr schön.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass mein Pferd mit der Bedeutung der verschiedenen Hilfen durcheinander kommt. Er scheint also keine Widersprüchlichkeit zu bemerken.
Darum verstehe ich nicht, warum "Hand ohne Bein" so wichtig sein soll. Kann mir das jemand erklären?
"Bein nur hängen lassen" funktioniert bei uns nicht.
Verfasst: Sa, 27. Sep 2014 07:47
von saltandpepper
Kiruna, dein Pferd ist systematisch mit anderer Zielsetzung ausgebildet. Es reagiert entsprechend seiner Ausbildung. Darüber hinaus, ist dir ein anderes Reitgefühl vertraut, als das der Légèreté.
Wenn du eine entsprechende Reaktion erzielen möchtest, müsstest du dein Pferd systematisch darin ausbilden, z.B. in dem Punkt, dass nach einem Impuls des Reiterschenkels, auch trotz des lose hängenden Beines, aktiv weiterarbeitet oder in dem Punkt, dass es trotz verbindlich- passiver Hand nachgiebig in Maul und Genick bleibt.
Das ist ja nicht etwas, was einfach vom Himmel fällt, das ist das Ergebnis gezielter Ausbildung eines Pferdes. Und die hierfür erforderliche Technik und das entsprechende Gefühl ist das Ergebnis von entsprechender Ausbildung des Reiters.
"hab mal eben ausprobiert", funktioniert nicht, wenn die entsprechende Basis fehlt.
Verfasst: Sa, 27. Sep 2014 21:04
von smilla
saltandpepper hat geschrieben:
"hab mal eben ausprobiert", funktioniert nicht, wenn die entsprechende Basis fehlt.
Es unter guter Anleitung mal zu tun, lohnt sich aber *wink zu saltandpepper*
Verfasst: Sa, 27. Sep 2014 21:46
von horsman
Da setz ich noch eins drauf: ein mal erfühlt hat das ganze großes suchtpotenzial

Verfasst: So, 28. Sep 2014 09:44
von Motte
saltandpepper hat geschrieben:Kiruna, dein Pferd ist systematisch mit anderer Zielsetzung ausgebildet. Es reagiert entsprechend seiner Ausbildung. Darüber hinaus, ist dir ein anderes Reitgefühl vertraut, als das der Légèreté.
Wenn du eine entsprechende Reaktion erzielen möchtest, müsstest du dein Pferd systematisch darin ausbilden, z.B. in dem Punkt, dass nach einem Impuls des Reiterschenkels, auch trotz des lose hängenden Beines, aktiv weiterarbeitet oder in dem Punkt, dass es trotz verbindlich- passiver Hand nachgiebig in Maul und Genick bleibt.
Das ist ja nicht etwas, was einfach vom Himmel fällt, das ist das Ergebnis gezielter Ausbildung eines Pferdes. Und die hierfür erforderliche Technik und das entsprechende Gefühl ist das Ergebnis von entsprechender Ausbildung des Reiters.
"hab mal eben ausprobiert", funktioniert nicht, wenn die entsprechende Basis fehlt.
Ich muss da mal nachhaken. Das oben beschriebene trifft dann zu, wenn man nicht auf die Qualität der Bewegung Einfluss nehmen will, oder?
Oder anders herum gefragt: wie nehme ich denn in dem System Einfluss auf die Bewegungsqualität?
Verfasst: So, 28. Sep 2014 10:00
von horsman
Wie es die klass. Dressur vorsieht: Rhythmus, Impulsion, Versammlung, Kadenz, Verspannungen auflösen
Verfasst: So, 28. Sep 2014 10:21
von Motte
Das finde ich jetzt etwas vage formuliert....

Verfasst: So, 28. Sep 2014 18:07
von horsman
Den Rest kann man lesen in ca 1 to. Literatur über die Reitlehre und mit Hilfe von Profesionellen Ausbildern und guten lehrpferden lernen
Verfasst: So, 28. Sep 2014 18:10
von saltandpepper
Edit, da doppelt.
Verfasst: So, 28. Sep 2014 18:34
von saltandpepper
Motte hat geschrieben:
Ich muss da mal nachhaken. Das oben beschriebene trifft dann zu, wenn man nicht auf die Qualität der Bewegung Einfluss nehmen will, oder?
Oder anders herum gefragt: wie nehme ich denn in dem System Einfluss auf die Bewegungsqualität?
So, wie es in jeder anderen Reitweise auch getan wird, Motte. Durch reiterliche Hilfen.

Wie sonst ?
Nur ist z.B. das "Vorwärts" bzw. die Grundimpulsion etwas, was an das Pferd delegiert wird.
Für mich persönlich hat das ein "gut "klassisch-deutsch gerittenes Pferd im Grunde auch, nämlich dann, wenn es sich "vor den reiterlichen Hilfen", bzw. "vor dem Schenkel" befindet- zumindest nach meinem heutigen Verständnis der deutschen Lehre. Auch hier wird dann über den Schenkel nur "Feinabstimmung" im Rahmen der reflektorischen Einflussnahme vorgenommen.
In der Praxis sehe ich allerdings im Wiederspruch hierzu, langläufig das Treiben bei jedem Schritt, Tritt und Sprung. Gerne auch deutlich. Sprich eine dauernde, rhythmische Einwirkung, nur um den bereits vorhandenen Zustand zu erhalten, sowie ein Erliegen/ Abebben der Bewegung bei nachlassender Aktivität des Reiterschenkels.
Nach meinem Verständnis falsch interpretierte Umsetzung, aber so wird es gemeinhin gerne gelehrt...
Und wenn dem so ist, ist dies eine klare Abgrenzung zum Grundprinzip Légèreté .
Für die Reiter, die es anders handhaben, ist der Unterschied kaum bis nicht vorhanden

Verfasst: So, 28. Sep 2014 20:16
von Kiruna Karmina
Hmm, ich treibe aber gar nicht so wie es manche tun, von wegen "vorne fummeln, hinten Dauertreiben". Und Übergänge reite ich über Atmung und Veränderungen in meiner Körperspannung.
Zurück zur festgestellten Hand:
Also das Nachgeben, Kauen und Versammeln ergibt sich zusammen mit dem Erhöhen meiner Körperspannung (groß werden, einatmen), gleichzeitig mit treibender Beinhilfe. Lasse ich das Bein weg, verpufft das Ganze. Mit Treiben meine ich nicht Buffen, Pieken oder Quetschen

sondern tiefer und stärker Umschließen Als wollten meine Bein in den Boden wachsen.
Aber vielleicht sollte ich mir tatsächlich einmal zeigen lassen, wie das genau gemeint ist.