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Verfasst: Fr, 04. Jan 2013 11:31
von Lilith79
Ich würd persönlich den Sattel nicht nutzen, solange die Kammer so ist wie jetzt, da der Schwerpunkt so einfach definitiv zu weit vorne ist. Das ruiniert dir bloß den Sitz, da kannst du dich auch nicht dran "gewöhnen". Und fürs Pferd ist das mit Sicherheit auch nicht hilfreich.
Warum hat der Sattler überhaupt die Kammer geweitet? So liegt er doch total offensichtlich schlechter als vorher...Auf dem vorher Bild ist der Schwerpunkt übrigens auch wenn überhaupt dann eher noch ein winziges Bisschen zu weit vorne, mit Sicherheit nicht zu weit hinten.
Du kannst generell mal einen Bleistift quer auf die Sitzfläche legen und gucken wo der zum Liegen kommt, dann fallen dir beim nächsten Mal solche eklatanten Mängel schon vorher auf.
Eigentlich sollte man bei sowas sein Geld zurückverlangen, naja wenigstens war das weiten nicht sehr teuer.
Verfasst: Fr, 04. Jan 2013 11:37
von Schennue
Ich hab den Sattel weiten lassen, weil er mir zu eng vorkam. Der Sattler sah das genauso und hat ihn aber zu weit geweitet. Hinterher ist man immer schlauer

Ich beschäftige mich aber wirklich sehr mit dem Thema Sattel, und mir kam der Schwerpunkt nach dem weiten auch falsch vor. Der Sattler meinte daraufhin, das der Sattel sich hinten noch setzen muss und dann passt der Schwerpunkt wieder.
Die Sattlerin schaut sich den Sattel am 19. an, wird die Kammer wohl dann wieder enger machen und Polster rausnehmen. Die Sandwichkissen sind hinten auch Prall, ich hoffe da lässt sich was machen

Verfasst: Fr, 04. Jan 2013 12:13
von Gast
Vielleicht genüge es ja, die Kissen nicht mehr so prall zu polstern.
Von einem Verengen der Kammer würde ich aber eher abraten.
Mehrmaliges hin- und her biegen schwächt das Material.
Der Baum könnte anschließend unter Belastung brechen.
Verfasst: Fr, 04. Jan 2013 12:17
von Schennue
Das ist ein Sommer Sattel, die werben mit der guten Verstellbarkeit.. Da sollte nichts kaputt gehen!
Verfasst: Fr, 04. Jan 2013 14:04
von Gast
Auf Deinen Einwand hin habe ich mir einmal die HP von Sommer angesehen.
Ich bin ausgebildeter Werkstofftechniker.
Daher kann ich da ein wenig mitreden.
Ein thermoplastischer Kunststoff, der sich KALT verformen lässt, ist ein Widerspruch in sich.
Zumal ja dann auch die Gefahr besteht, dass sich der Sattel schon unter ganz normalen Belastungen verformen könnte.
Ich Will Dir Deinen Sattel nicht schlechtreden.
Wirklich nicht!
Aber durch meinen beruflichen Werdegang stellen sich mir einige Fragen, die der Klärung bedürfen.
Grundsätzlich kann man einen Thermoplast verformen. Auch mehrmals (theoretisch).
Das aber erfolgt in der Regel dadurch, dass der betreffende Kunststoff erwärmt und anschließend in die gewünschte Form gebracht wird. Im noch warmen Zustand. Dann lässt man das "Werkstück" in der erreichten Form fixiert abgekühlten.
Jetzt sind wir aber ganz weit weg von der eigentlichen Fragestellung. Aber ganz vernachlässigen sollte man so ein wenig Werkstffkunde auch wieder nicht.
Grundsätzlich kann ein in sich flexibler Sattel bei der Arbeit mit jungen Pferden eine gute Hilfe darstellen.
Ein flexibler Sattel kann sich in einem gewissen Rahmen der Anatomie des Pferdes anpassen.
Nachteilig ist jedoch, dass bei zuviel Beweglichkeit eine saubere Hilfengebung durch den Reiter kaum noch möglich ist. Das kann dann zu diversen Schwierigkeiten in der weiteren Ausbildung führen.
Verfasst: Fr, 04. Jan 2013 14:38
von horsman
so ist es.
und wo ich gerade lese, dass das Kissen hinten voll gepolster wurde:
mal mit der Hand über die ganze Länge des Kissens fahren. Da sollten keine fühlbaren "Kanten" oder Puckel zu ertasten sein. Ansonsten hat der Polsterer schlechte Arbeit geleistet.
Verfasst: Fr, 04. Jan 2013 14:53
von Schennue
Puh.. Also:
Sommer wird hochgelobt - und ich denke, es gibt viele Sattelmarken, wo auch kalt verstellbar sind. Da verbiegt sich nichts unterm Reiter..
Ansonsten ruft doch einfach bei Sommer mal an? Ich hab es mir vor Ort erklären lassen und habe es auch gesehen
Das Polster ist gleichmäßig und weich - nur einfach etwas zu viel für meinen Geschmack. Der Sattler kommt und wird es ändern.
Würde gerne wieder zurück zum Thema kommen

Verfasst: Fr, 04. Jan 2013 16:48
von horsman
ok zum Thema zurück:
die klass.dt.Lehre besagt, dass ein so junges Pferd noch nicht mehr durchs Genick gehen muss sondern, dass man in der in der HDV abgebildeten Kopf-/Halsstellung (also nicht v/a) in taktmässigen vorwärts in Losgelassenheit nun peu a peu die Anlehnung an die still stehende Hand etabliert. Danach käme durch das erarbeiten von Übergängen und halben Paraden auf geraden und gebogenen Linien die allmählige weitere Beizäumung quasi nach und nach von selbst. Wichtig auch hier: die Hand darf nicht rückwärts wirken, d.h. man muss für sich eine gute Sitz/Hand-Balance finden, damit die Hand an den Reiterrücken gekoppelt ist (m.E. in Etwa identisch mit der franz. "main fixe").
Verfasst: Fr, 04. Jan 2013 22:27
von Lilith79
Schennue hat geschrieben:Ich hab den Sattel weiten lassen, weil er mir zu eng vorkam. Der Sattler sah das genauso und hat ihn aber zu weit geweitet. Hinterher ist man immer schlauer

Ich beschäftige mich aber wirklich sehr mit dem Thema Sattel, und mir kam der Schwerpunkt nach dem weiten auch falsch vor. Der Sattler meinte daraufhin, das der Sattel sich hinten noch setzen muss und dann passt der Schwerpunkt wieder.
Ach so. Naja ich würd aber Einiges drauf verwetten, dass der Sattel sich mit der Kammerweite und der Polsterung hinten nicht setzen würde, sondern erst recht noch mehr vorne, weil da die ganze Belastung ist so wie der Sattel jetzt liegt und dich hinsetzt. Aber wenn jetzt eh eine andere Sattlerin kommt, dann ist das ja egal. Ich drück die Daumen, dass die es besser hinkriegt.
Verfasst: Mo, 07. Jan 2013 21:46
von Fliehendes Pferd
horsmän hat geschrieben:ok zum Thema zurück:
die klass.dt.Lehre besagt, dass ein so junges Pferd noch nicht mehr durchs Genick gehen muss sondern, dass man in der in der HDV abgebildeten Kopf-/Halsstellung (also nicht v/a) in taktmässigen vorwärts in Losgelassenheit nun peu a peu die Anlehnung an die still stehende Hand etabliert. Danach käme durch das erarbeiten von Übergängen und halben Paraden auf geraden und gebogenen Linien die allmählige weitere Beizäumung quasi nach und nach von selbst. Wichtig auch hier: die Hand darf nicht rückwärts wirken, d.h. man muss für sich eine gute Sitz/Hand-Balance finden, damit die Hand an den Reiterrücken gekoppelt ist (m.E. in Etwa identisch mit der franz. "main fixe").
Das ist so nicht ganz richtig. Die deutsche Reitlehre besagt, dass man ein Pferd nicht aktiv (also rückwärts einwirkend) beizäumen darf. Was erst funktioniert, wenn ein unbedingtes Vorwärts im Pferd ist. Sucht das Pferd die Hand, was es immer tut, wenn ein unbedingtes Vorwärts drin ist, dann muss man die Anlehnung gewähren. Und dann ist man sehr fix auch bei der Beizäumung.
Verfasst: Di, 08. Jan 2013 14:58
von Gast
Fliehendes Pferd hat geschrieben:
Das ist so nicht ganz richtig. Die deutsche Reitlehre besagt, dass man ein Pferd nicht aktiv (also rückwärts einwirkend) beizäumen darf. Was erst funktioniert, wenn ein unbedingtes Vorwärts im Pferd ist. Sucht das Pferd die Hand, was es immer tut, wenn ein unbedingtes Vorwärts drin ist, dann muss man die Anlehnung gewähren. Und dann ist man sehr fix auch bei der Beizäumung.
Wobei angemerkt werden muss, das "unbedingtes Vorwärts" nichts mit dem Tempo zu tun hat!
Verfasst: Di, 08. Jan 2013 17:09
von horsman
naja, alles hängt dann wieder an der Definiton des Kunstbegriffs des "unbedingten vorwärts".
Nicht funktioieren tut das mE bei Pferden die
a) eh schon gegen die Hand anrennen
b) sich gerne auf die Hand aufstützen
Die (oben kurz skizzierte) einfache Variante der HdV-Lehre (in Etwa: vorwärts bei stehender Hand wird korrekte Anlehnung schon entstehen lassen) ist dann mit ihrem Latein schon am Ende. Mag aber sein, dass die HdV auch hierür einen Tip parat hält.
Verfasst: Di, 08. Jan 2013 17:22
von Gast
horsmän hat geschrieben:
Nicht funktioieren tut das mE bei Pferden die
a) eh schon gegen die Hand anrennen
b) sich gerne auf die Hand aufstützen
.
Das ist so nun auch wieder nicht richtig.
Das funktioniert grundsätzlich bei jedem Pferd.
Nur muss man die Vertreter der ersten Sorte erst einmal an die Hilfen stellen. Die dürfen einem nicht mehr unter dem Hintern wegrennen. Auch da muss man erst zum Treiben kommen. Dann erst fängt das Reiten an.
Und die der zweiten Sorte muss man von der Hand weg reiten.
Erst danach sind sie bereit, an die Hand heran zu treten. Ohne sich dabei auf die Hand zu legen.
Verfasst: Mi, 09. Jan 2013 00:31
von horsman
Da bin ich ganz bei Dir.
Es zeigt aber doch auch, dass es mehr Techniken als nur dieses eine "System" geben muss, weil es eben viele verschiedene Zustände bei vielen verschiedenen Pferden gibt. "Erst mal an die Hilfen stellen" ist bei einem noch unausgebildeten Pferd mit wenig nat. Balance und ohne Durchlässigkeit leicht daher gesagt

.
Aber zurück zum Thema: dies scheint ja hier alles nicht das Problem zu sein, sondern dies Pferd scheint ja dem "normalen" Weg folgen zu können.
Verfasst: Mi, 13. Feb 2013 15:31
von Schennue
So.. mal wieder aktuelle Infos:
Sattel wurde neu gepolstert..
Pferdchen hat die Zähne gemacht bekommen und somit sind wir nun gebisslos unterwegs
Meine Schwester hat am Sonntag Bilder gemacht. Ich war das "erste mal" ohne Reitbegleitung im Gelände und somit war ich noch sehr unsicher.. Aber wir haben das glaub ich ganz gut gemeistert..
