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Verfasst: Do, 02. Feb 2012 10:09
von Jen
Junito hat geschrieben:
Hoffentlich fallen sie ganz furchtbar auf die Nase. Herr Janssen könnte sich bei Toti schrecklich die Finger verbrennen...
nö, ist ja nicht das erste Mal, dass der Janssen den Toti sieht. Der Toti ist sich diese Trainingsmethode ja leider schon gewohnt.

Verfasst: Do, 02. Feb 2012 10:13
von Junito
@ Jen: Ah ja, hatte ich vergessen. Dann sind das ja alte Bekannte.
Aber so wie ich das verstehe, wird das bis Olympia erstmal nix mit Herrn Janssen? Der bleibt erstmal in Holland?
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 10:15
von Tossi
Wegen den Fohlen: zu einer guten Nachzucht gehören halt immer noch zwei, und selbst zwei Spitzen-Elterntiere garantieren eben noch lange keine Spitzennachkommen….Und ob Totilas tatsächlich das „Zeug“ zum Stempelhengst à la Cor de la Bryère, Weltmeyer oder Donnerhall hat, werden wir erst in einigen Jahren wissen.
Aber sicher werden in irgendwelchen amerikanischen Labors längst kleine Klon-Totis in Leihmütter gepflanzt.
BTW: was ist eigentlich aus dem Klon von Hugo Simons E.T. geworden?
LG Lisa
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 10:17
von Jen
chantesse hat geschrieben:Jen hat geschrieben:[
Neinein, so einfach ist das nicht. sie haben eine grosse Medienkampagne gemacht, wo sie sich ja den klassischen Prinzipien verpflichtet haben und nicht den Holländischen Methoden. Quasi um zu zeigen, dass das geht und so sich die nötige Legitimierung ermarketieren (ha, neues Wort!

). Jetzt DOCH zu den Methoden greifen, von denen sie sich zuerst öffentlich distanziert haben, gleicht schon einer gewaltigen Kapitulation. Das ist genau so, wie esge sagt.

naja, zwischen dem was man in ner Werbekampagne sagt, und dem was man tatsächlich in ner heimischen Reithalle reitet, könnte durchaus auch noch ein Unterschied sein. So eng und festgehalten wie das Pferd immer lief, war das ja auch meilenweit weg von "klassisch".
natürlich. Das bestreite ja auch niemand. Wie ich oben angedeutet habe, wurde Totilas ja auch vom vorherigen REiter nicht klassisch ausgebildet und geritten. Ich glaub, du hast den Punkt noch nicht verstanden... es geht ja genau darum, dass man nicht mal mehr in der Öffentlichkeit das Gesicht wahrt, sondern nun öffentlich zu den brachialen Methoden steht. Vielleicht ist das ja auch ganz gut so, dass auch die hinterletzten merken, dass das bisher alles nur schönfärberei gewesen ist und der Zug der Klassik im modernen, internationalen Turniersport der höchsten Klassen schon lange abgefahren ist. Es bleibt Wunschdenken, dass sich was ändert. Aber es wird sich nichts ändern...
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 10:36
von chantesse
doch ich hab's schon verstanden, und ehrlich gesagt, find ich das ziemlich gut, dass die jetzt öffentlich dazu stehen.
Ich glaub nur, dass es für die Linsenhoff/Rath/Schockemöhle tatsächlich kein gefühlter Gesichtsverlust ist, sondern dass die einfach den nächsten für sie logischen Schritt machen.
Ganz nach dem Schröderschen Motto "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern"
edit:
geändert in "kein gefühlter Gesichtsverlust"... *anstirnschlag*
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 12:16
von horsman
Na, ich glaube nicht, dass es bei diesen Leuten als "Gesichtsverlust" empfunden wird. Ich denke eher, dass sie diese ganze Anti-Rollkur-Bewegung als hysterisches Hobby-Reiter-Getue abtun. Gerollkurt wird ja nun im Hause Schockemöhle (Springpferde) nicht erst sein 25 Jahren. Da wird man sich wenig Gedanken drüber machen. Der Fisch ist doch längst gegessen.
Wie allerdings der Bundestrainer Schmezer dann vor der FN da steht ... naja, es bleibt spannend. Aber wahrscheinlich wird man sagen, dass man nur Gutes von Jansen lernt will und die Kultivierung des Rollkurtrainings sich nicht erklären lassen wird

Also so Dinge wie Fussspitzen nach innen, Kopf hoch und Gerade sitzen

Verfasst: Do, 02. Feb 2012 12:34
von Junito
Naja, das können sie aber billiger vom Reitlehrer um die Ecke haben...Matthias' Stiefmama sollte das auch noch kennen.
Also vielleicht sowas wie selektive Wahrnehmung? Das ist dann aber schon sehr fortgeschritten...
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 12:40
von ottilie
Ich finde er äussert sich schon verhältnismässig
deutlich
Mal abgesehen davon daß ihn das alles nicht mehr
allzu lange wirklich was angeht.
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 13:13
von Tipolino
Wie armselig ist das denn?
Vor allem der Teil mit "die Richter haben sich daran gewöhnt..." finde ich ein starkes Stück.....Ironie pur.
Könnte er nicht dafür sorgen dass Rath nicht mehr im Team ist?
Erfolgsmäßig kann der doch nicht so gut abgeschnitten haben oder?
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 13:48
von LisaW
Symptombekämpfung und keine Ursachenlösung. Ich finde es so traurig. Hatte aber auch nie erwarten das Toti mit Rath besser gehen wird und so kam es auch.
Wie will man auch ein Pferd wieder hinbekommen was mit Rollkur und diesem System
http://home.comcast.net/~timpano/Images ... ervers.pdf zu einer reinen Maschine gemacht wurde?
Für mich ist und bleibt das Pferd ein Korrekturpferd was nicht nach der SdA klassisch ausgebildet wurde und mit dem man wenn doch wieder bei 0 anfangen müsste.
Immer wieder interessant, wie manche im Turniersport sich aber immernoch alles schönreden.
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 13:52
von sab
Hallo,
ich finde schon, dass es bei dieser Sache nicht nur um Gesichtsverlust geht sondenr um viel, viel mehr. Esge hatte es schon vorher egschrieben; bisher tat man in Deutschland zumindest noch so als ob nur die bösen Niederländer schlimme Dinge mit den Pferden taten...Die deutschen Reiter versuchten derweil noch munter, geduldiges Papier mit petitionen gegen Rollkuren etc zu unterschreiben während natürlich munter auch hier gerollkurt wurde. Aber so offen wie Janssen wollte keiner dazu stehen, man tat so als ob nur die Holländer solche Methoden anwenden würden. Wenn jetzt die Rath-Familie offen Janssen anheuern will, dann ist das, wie man so sagt, ein Paradigmenwechsel. Man macht damit eine berüchtigte Ausbildungsmethode hoffähig, in dem man den Trainer nicht mehr in die Ecke stellt sondern ihm den roten Teppich ausbreitet. Und das ist das eigentlich Schlimme daran !!!!!!! Und es ist wieder ein Verlust für pferdegerechte Ausblidung, leider.
LG
Sabine
P.S.: Ich habe vorhin mit einem Züchter aus dem Raum hier gesprochen und auch ihn nach den Totilas-Fohlen gefragt. Er hat mir gesagt, dass die ersten Fohlen sehr teuer übe rdie Auktionen gingen aber es das Gerücht gibt, die Schockemöhle-Connection hätte diese selbst aufgekauft um die Preise in die Höhe zu treiben.
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 13:58
von esge
"wie man das heute halt so macht", heißt es im Artikel. Ja, genau das ist der Knackpunkt. Jeder hat sich dran gewöhnt und das Wissen, wie ein klassisch ausgebildetes Pferd aussieht, scheint rapide zu schwinden. Ich finde es wirklich absurd, dass Lieschen Müller am Abreiteplatz scheinbar mehr Blick für reelles Reiten hat als internationale Dressurrichter.
Die Lawine rollt inzwischen derartig schnell und machtvoll, dass sie nicht mehr aufhaltbar scheint. Wie sieht das Szenario der endgültigen Katastrophe aus? Dass der Tierschutz das Reiten ganz verbietet?
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 14:20
von horsman
Nunja, letztlich tut Jansen ja genau das, was man im Turniersport will: Sieger trainieren und Siege einfahren. Und das mit Mitteln, die nunmal erlaubt sind. Oder sind er bzw. seine Reiter verurteilt wg. Verstoss gg. das Tierschutzgesetz? Nein, sind sie nicht. Hier nach klass. Lehre und SdA zu rufen ist genau so naiv, wie den Banken zu sagen, so mögen doch nur moralisch nette Geschäfte machen.
Den Schlüssel hatten und haben m.E. nach wie vor die Richter in der Hand. Solange sie dafür Medaillen und Bestnoten verteilen wird es gemacht. Auch von den Deutschen. Punkt.
Und dem Schmezer wird das eh nicht weiter jucken, wenn er nach London aufhört. Zumal er, so hatte ich es in Erinnerung, auch den "modernen Methoden" sehr aufgeschlossen ist, will er doch "nicht so altertümlich reiten wie die Wiener" (oder sowas ähnliches hat er mal geäußert). Und letztlich frag ich mich soweiso nach dem Sinn eines Bundestrainerpostens für Dressurreiter, ausser auf auf unsere Kosten schöne Reisen machen und ab und zu 4 oder 5 Reiter aus 8 oder 9 auszuwählen und zu bennen, wobei da andere auch noch mit reden (DOKR usw.). Kann er später dann beim Xenofon-Verein groß einsteigen

Verfasst: Do, 02. Feb 2012 14:27
von sab
Hallo,
ich glaube schon, dass irgendwann die Tierschutzorganisationen kommen werden. Es wundert mich sowieso sehr, dass sie sich bisher so zurückgehalten haben. Das liegt vermutlich auch daran, dass das Problem in seinen tierquälerischen Aspekten nciht so leicht durchschaubar ist. Man muss schon Fachkenntis haben, um zu erkennen, inwieweit und warum Rollkurmethoden Tierquälerei sind . Barren etc ist viel leichter als solches zu erkennen. Stattdessen stürzen sich Peta&Co auf das Brennen, was ich im Vergleich zur Rollkur extrem lächerlich finde.
Ich finde es sehr, sehr schade, dass die Bemühungen, pferdegerecht zu arbeiten, sowenig Erfolg zeigen.
LG
Sabine
Verfasst: Do, 02. Feb 2012 14:46
von Jen
Sab, ganz offener Paradigmenwechsel. Genau das ist es! Das hast du gut auf den Punkt gebracht.