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Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 08:26
von lalala
Natürlich freut man sich über einen Sieg - aber das heisst doch nicht, dass man seinen Ritt nicht reflektiert und wenn man seine Leistung als Reiter als zu schlecht einstuft hebt man die Hand und verzichtet auf die Bewertung, dann kommt man hinterher auch nicht in die Verlegenheit Schleifen zurückgeben zu wollen.

Und in den letzten Jahren hat sich wirklich einiges auf den ländlichen Turnierplätzen getan...

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 08:35
von Paula
Erst ging sie auf Turniere, um Erfahrungen zu sammeln, später nur noch um Schleifen zu sammeln..Erfolg kann süchtig machen.Zuhause ritt sie klassisch auf Turnier so, dass sie plaziert wurde...

Ich würde nicht wutentbrannt meine Schleife zurückgeben ,das wäre mir auch peinlich.Aber glücklich wäre ich keinesfalls über eine Plazierung auf einem spannigen Pferd.

Hmm,auf ländlichen Turnieren, mag sein, Nürnberg und Umgebung Altdorf, Hagenhausen, Simmelsdorf s und Co ist wahrscheinlich nicht ländlich genug.
Im Norden wurde immer besser geritten als im Süden finde ich,
gerade München hat einen katastrophalen Ruf.
Auch die Prüfungsergebnisse der Auszubildenden lassen tief blicken, die meisten absovieren mit 4, und ach und Krach ... ihre Prüfung, so berichtete die FN bei einer Veranstaltung für Berufsreiter in Ingoldstadt, das war vor ca 2 Jahren..

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 09:01
von ottilie
So Mädels... und Jungs :P

Nachdem hier munter und lebhaft quer durch alle Sparten der Reiterei diskutiert wird und der Bezug zum Grundthema mitunter doch sehr weitläufig zu sehen war 8) , haben wir uns entschlossen den Fred etwas allgemeiner zu fassen.

Wir freuen uns auf weiterhin spannende und interessante Diskussionen, möchten aber darum bitten, das Augenmerk nach wie vor auf "Ritte die gefallen" zu legen - Beispiele wie es nicht sein soll bedürfen keiner weiteren Aufmerksamkeit.
Vielen Dank.

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 09:06
von Rosana
"Zur Diskussion gestellte Ritte" - super Idee!
Aber ich wäre auch stark dafür, nur Ritte einzustellen, die zumindest irgendwem gefallen. Das zerrupfen von offensichtlich schlechtem Gereite bringt doch wirklich nix (außer schlechtem Karma :wink: )

Vielleicht traut sich unter diesem Titel sogar mal der ein oder andere sein eigenes Gereit einzustellen? (Ich verspreche ich mache es, sobald ich mal ein aktuelles Video habe).

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 09:17
von Rapunzel
Der Haflinger von Ielke ist ein prima Beispiel dafür, was in einer A oder L positiv bewertet wird. Das ist ja nun wahrlich ein stinknormales Pferd ohne spektakuläre Bewegungen, Lampenaustreter-Trab oder sonstiges, einfach ein solider Ritt, sauber vorgestellt, fertig. Und normalerweise bestehen Trensen-L´s aus einem grooooßen Feld!

Ich kann´s auch nur immer wieder wiederholen: Ob man Turniere reitet oder nicht, es ist auf jeden Fall unglaublich aufschlussreich, einfach mal eine E-Aufgabe durchzureiten und zu staunen, wie schwierig das doch eigentlich ist, schon eine gute Grußaufstellung hinzukriegen, Übergänge auf dem Punkt usw.

Wenn mein Pferd bisher auf dem Turnier spannig ging, bin ich auch immer entsprechend schlecht bewertet worden.

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 09:22
von Motte
Rapunzel -

jepp, das sehe ich ganz genau so!

Und sicher gibt's auch mal ne Prüfung, wo man sich schlecht bewertet fühlt und auf Gott und die Welt schimpft. Und besonders auf die Richter :wink:
Aber dann gibt's auch mit Sicherheit Prüfungen, wo man selber eigentlich nicht so'n gutes Gefühl hatte, aber in der Bewertung besser weggkommt.
So unter'm Strich wird dann ein Schuh draus.
Man muss das Ganze nur nicht so völlig verbiestert und absolut betrachten.

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 09:31
von Excalibur
Finde es schon traurig, dass aus dem "Augenschmausritte" ein" zur Diskussion gestellte Ritte" Threat werden musste. :cry:


Ich mag ein bisschen Licht am Ende des Tunnels sehen. Perfektion gibt es nicht... aber nicht mal mehr "Ritte die gefallen" :shock:

traurige Grüße

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 09:32
von chica
Excalibur - sonst hätten wir die durchaus interessanten Diskussionen konsequenterweise alle löschen oder zum x-ten Mal ausgliedern müssen. Also nicht weinen. Positivbeispiele werden weiterhin gerne gesehen ;)

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 09:41
von ottilie
@Excalibur - ich hab den Fredtitel für Dich noch mal erweitert :wink:

Wie gesagt - wir wollen eh nur schöne Ritte sehen und da die Schönheit im Auge des Betrachters liegt, erfordert dies mitunter Erklärungen die dann vom Hundertsten ins 1000ste führen - somit haben wir jetzt hoffentlich alle im Boot :D

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 09:44
von chantesse
dann musst Du nach "Ritte" aber noch ein Komma hinzufügen. 8)

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 13:43
von esge
Zu Ielkes Haflinger habe ich eine Frage: Wir der "Arbeitstrab" wirklich so gehetzt gewünscht? Ich denke dauernd: Lass dem Buben ein bisschen mehr Ruhe und er würde wirklich schwingen. so vorgestellt kommt er m.M nach nicht zum durchschwingen. 'Aber wenn ich überhaupt mal Turnierdressuren sehe, sehe ich die Pferde alle so arg forsch vorgestellt. Wollen die Richter das so sehen?

Ansonsten, zweite, aber eher rhetorische Frage: Wenn in den A- und L-Dressuren die Anlehnung doch noch so ordentlich ist, wie jetzt hier und beim Fjordi gesehen - warum wird es dann ab M häufig so grottig aufgerollt?


Turnier oder nicht: Ich erwische mich immer wieder dabei, dass mir bei der täglichen Arbeit mit meinem (wundervollen!) Pferd, ein konkretes Ziel fehlt. ich habe zwar festgestellt, dass Turniere mein Ziel nicht sind - aber zumidnest rein theoretisch hat die Idee, das selbst ausgebildete Pferd gelegentlich vorzustellen, durchaus was für sich. Einfach damit man weiß, wofür man arbeitet. Für mich ist das ein Dilemma.

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 14:06
von Rapunzel
esge: Bei uns hat mal jemand in einer M-Dressur mit einer 5,2 gewonnen, weil das noch der "beste" von rund 20 miserablen Ritten war, sowas ist dann schon sehr peinlich. Ich fand es aber gut und konsequent, dass die Richter das Elend eben auch mit entsprechenden Noten quittiert haben.

Der Sprung von L zu M ist halt doch sehr groß. Wäre mal interessant, statistisch zu verfolgen, wie lange jemand z.B. nach Erreichung der entsprechenden Leistungsklasse dann in M rumreitet, ohne da noch was zu reißen. Eigentlich sind ja die Leistungsklassen bzw. deren Voraussetzungen dazu gedacht, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wobei man mit so einem Beispiel wie oben ja leider auch die nötigen Platzierungen erreiten kann, um in die nächst höhere LK zu kommen ... wenn man halt lange genug rumschrubbt und mal das "Glück" hat, dass die anderen noch schlechter waren. Das grundsätzliche System finde ich aber trotzdem sinnig, auch wenn es Lücken hat.

Reite doch einfach mal für dich ein paar Aufgaben durch, wenn du mal was überprüfen willst ohne Turnierstress. Das ist wirklich sehr aufschlussreich.

Verfasst: Mi, 23. Mai 2012 15:04
von saltandpepper
Der Haflinger von Ielke gefällt mir nicht. Das ist weder ein Arbeits-, noch ein versammelter, noch ein Mitteltrab. das Pferd rennt für meinen Geschmack mal etwas langsamer, mal schneller auf der Vorhand. Das sieht man vor allem bei der ganzen Parade vor dem RR, beim RR selbst und bei dem anschließenden völlig auf dem Kopf gehenden Schritt und auch in den Übergängen. Der Kurzkehrt ist keiner. Nein, das gefällt mir wirklich nicht. Was ganz ordentlich ist, ist der Galopp und die Schlußparade.
Aber nix, was ich mir gerne anschaue.

Das Reiten von Aufgaben aus dem Ausgabenheft finde ich übrigens auch immerwieder sehr hilfreich. Mache ich mit vielen meiner Schüler regelmäßig...

Verfasst: Do, 24. Mai 2012 11:02
von kallisto
Beim Stöbern im Internet bin ich auf dieses Video gestoßen. Hoffe, es war nicht schon mal dabei.

Für ein 6-jähriges Pferd sehr ruhig trotz der anspruchsvollen Lektionen. Mir gefallen die Übergänge, die ruhige Anlehnung und das abwartende Reiten. Wenn das Pferd in den nächsten Jahren noch mehr Tragkraft aufbaut und die Lektionen sicherer werden, haben die beiden sehr viel erreicht. Der Trab wird sicher noch losgelassener, der Schritt ist entspannt schreitend und der Galopp scheint den beiden zu liegen. Der Sitz der Reiterin ist auch beneidenswert.

Alle FN-Aufgabenallergiker einfach nicht anschauen :)

LG Susi

Verfasst: Do, 24. Mai 2012 11:38
von Medusa888
Danke für das Video! Interessant. Ich bin irgendwie hin und her gerissen zwischen Faszination und Abneigung.

Per se gefällt mir das Paar super gut. Tolle Optik, die Reiterin sitzt schön und mir gefällt, dass der richtig schön nach vorne geht und sich trotzdem wieder aufnnehmen läßt. Und das ist bestimmt nicht ganz einfach, der Hals könnte etwas glücklicher gebaut sein. Und guckig ist der auch. Schön ist, wie gut die Reiterin mit der Granate umgeht!
Nicht gefällt mir der Ausbildungsstand. Der kann irgendwie ganz viel, aber irgendwie ist noch viel geschummelt und gezogen, zumal er sehr oft mit Speed in enge Wendungen kommt und dann halte ich immer etwas die Luft an. Ein bißchen weniger, dürfte es meinethalben auch sein.

Die Gänge an sich finde ich nicht spektakulär. Der Galopp könnte mehr Durchsprung haben. Der Schritt gefällt mir gut.

Ton konnte ich leider nicht dazu anmachen. Das wäre sicherlich interessant zu hören.