Pferd für Dressur absolut nicht motivierbar - was tun??

Rund um die klassische Reitkunst

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Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

@Yve: kann ich gerne machen, aber es ist ziemlich frustrierend und wir sind eigentlich wieder am selben Punkt wie vor 1 Jahr: NULL. Ich meine, es ist wirklich ein tolles Pferd und man kann ihn 1 Jahr stehen lassen, dann satteln und einen super schönen Ausritt machen ohne Bedenken haben zu müssen, dass er auch nur das geringste nicht mehr beherrscht, aber es ist einfach sooooo zermürbend zu sehen, dass man an einem Punkt ist, an dem keine Weiterkommen möglich ist. Ich habe so das Gefühl, dass das PFerd niemals in der Lage sein wird einfach vorwärts schreitend unterm Reiter vw-aw zu laufen, seine Hanken zu beugen und die Beine untern Schwerpunkt tretend nach vorne durchzuschwingen. Irgendwo in diesem Bewegungsablauf ist eine Unterbrechung drin, sodass er es entweder nicht KANN oder nicht will (er also TROTZ lockerem Laufen den Rücken durchhängen lässt und die Zehen durch den Sand zieht... der hängende Rücken bei gleichzeitiger vw-aw-Haltung ist für mich sowieso ein Phänomen, das sollte eigentlich nicht möglich sein und habe ich so auch noch nie bei einem Pferd gesehen). Beim Traber hab ich da überhaupt kein Problem. Der Hengst hingegen zieht die Zehen über den Boden, er kriegt die Beine nicht aus dem Sand. Man würde meinen, er wäre ein Spat-Pferd, denn meistens ist das eher das Bewegungsmuster für Pferde mit Problemen in den Sprunggelenken. Die sind aber Bilderbuchmässig, er hat eigentlich NUR Bilderbuchgelenke auf Röntgenbildern (derer gibts genug).

Mein Lichtblick bleibt der Traber, der schon bei unseren ersten Trabrunden ganze Bahn (vorher nur an der Longe, diesmal ohne) nach kurzer Zeit locker lief und in die Tiefe gesucht hat.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ohje, das ist ja alles bitter.
Nur als Idee: Bei meinem Dicken war das Rückenband entzündet, deshalb konnte er den Rücken im Bereich der Sattellage nicht aufwölben.
Diese Entzündung hat kein Mensch erkannt, wir haben zwar den Rücken röntgen lassen, aber da sieht man sowas natürlich nicht.
Erst auf einem Wärmebild ist sie dann aufgefallen. Durch Akupunktur war sie zu beheben.
Vielleicht magst du mal jemanden mit so einer Wärmekamera auf dein Pferd schauen lassen, das ist nicht allzu teuer und sehr aufschlussreich.
Ranula
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Beitrag von Ranula »

@Celine:
Mal eine Zwischenfrage: Wie habt Ihr das gemacht? Eine Entzündung (auch noch im Rückenband) durch Akupunktur beheben... Interessiert mich sehr, quasi in eigener Sache. Mein armes Pferd hat ebenfalls eine leichte Überdehnung plus Entzündung des Rückenbands, allerdings an einer etwas heikleren Stelle, zwischen letztem Lendenwirbel und Kreuzbein. Ist vielleicht hier die falsche Stelle, um zu fragen, weil "Gesundheitsthema", aber würde mich wirklich brennend interessieren.
Danke für ne Info!
LG
Ranula
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Hallo!

Hmm, ich weiß nicht, aber vielleicht WILL er wirklich nicht. Ich bin kein Fachmann und werde vielleicht gesteinigt dafür, was ich jetzt schreibe, aber vielleicht solltest du ihn wirklich in den Ruhestand schicken, dich an deinem Traber erfreuen und ihn nur noch betüddeln, vielleicht mal als Handpferd mitnehmen und ihn sonst so lassen wie er ist. Aus der Ferne ist das natürlich schwer zu beurteilen, aber vielleicht ist er dann glücklicher.

Wer weiß was dann irgendwann mal ist, aber er hat ja nun schon einiges durchgemacht.

LG
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Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

@Celine: irgendwelche Entzündungen sind eigentlich auszuschließen da er offensichtlich keine Schmerzen hat und das Bewegungsmuster schon vor seiner Knie-OP 2005 bestand. Auf den Verdacht hin habe ich bei der damaligen Szintigraphie extra seinen Rücken mitmachen lassen (obwohl die Ärzte es nicht als notwendig ansahen, ich bin aber stur geblieben), alles in Ordnung, keinerlei Entzündungspunkte. Da das ganze schon so lange besteht, glaube ich nicht dass zwischenzeitlich ein entzündetes Band hinzugekommen ist, zumal das Pferd kaum unterm Sattel war - es würde sich die Frage stellen wodurch es sich entzündet hat...

lg Silke
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Meg
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Beitrag von Meg »

Huhu, hast PN. Könnte es nicht sein, dass seine Probleme mit dem Magen/Darm zusammenhängen?? Sorry, hab jetzt nicht alles gelesen, aber meiner tritt auch nur ungern unter, geht vorne topp, hinten flopp (nach ja, fast) einen positiven Spannungsbogen krieg ich nur selten hin.

Wenn ich Baauchschmerzen hätte würde ich auch nicht gerne arbeiten...

LG
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Beitrag von Eyreen »

@Meg: ein wenig unwohl fühlt er sich nur wenn er Kotwasser hat, aber Bauchweh hatte er nie... und seit diesem Sommer geht es ihm allgemein mit Magen/Darm viel besser, seit er Ingwer bekommt ist auch endlich wieder eine normale Verdauung da :)
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ranula hat geschrieben:@Celine:
Mal eine Zwischenfrage: Wie habt Ihr das gemacht? Eine Entzündung (auch noch im Rückenband) durch Akupunktur beheben... Interessiert mich sehr, quasi in eigener Sache. Mein armes Pferd hat ebenfalls eine leichte Überdehnung plus Entzündung des Rückenbands, allerdings an einer etwas heikleren Stelle, zwischen letztem Lendenwirbel und Kreuzbein. Ist vielleicht hier die falsche Stelle, um zu fragen, weil "Gesundheitsthema", aber würde mich wirklich brennend interessieren.
Danke für ne Info!
LG
Ranula
Naja, ich hab eine Physiotherapeutin da gehabt, die auch Akupunktur macht, die hat ihn untersucht und dann die Nadeln gesetzt. Mehr kann ich dir leider nicht sagen, weil ich da nicht die Fachfrau bin....
Alles Gute für dein Pferdi.
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Beitrag von Rapunzel »

ich hab mir zwar alles durchgelesen, kann mich aber nicht erinnern: hast du das pferd mal auf borreliose/herpes testen lassen?
Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

Steht mehrmals im Text und wurde auch diskutiert: Borreliose + EHV4 POSITIV. Ruht aber, seit 1,5 Jahren keine akuten Krankheitsschübe. Wenn da was wieder aktiv ist, glaube mir, das merkt man eklatant :cry: . Dann ist das Pferd völlig out of order, dann kann ich ihn nur noch über den Schub rüberbringen.
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

ah! sorry!
was machst du, wenn er einen schub hat (habe auch so einen kandidaten und bin über jede anregung froh)? und kann es nicht sein, dass es auch schwächere schübe gibt oder das ganze ihn insgesamt so anfrisst, dass ein komisches gangbild und unlust dabei rauskommt?
meiner ist aus verschiedenen gründen in "halbrente", sprich, ich longiere ihn 2-3 mal die woche und 1-2mal geht er ins gelände, aber dressurarbeit ist einfach nicht - er macht zwar alles, aber ist dabei total fest und unglücklich und es fühlt sich völlig "verkehrt" an, ganz egal, was man anstellt.
Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

Ich hatte ja Gott sei Dank seit der Diagnose keinen Schub mehr, aber da bei meinem die Borreliose-Typen für Gelenksschmerzen vorhanden sind, werde ich ihm in diesem Fall vor allem Entzündungs- und Schmerzmindernde bzw. Antibakterielle Mittel verabreichen. Das Repertoire reicht dann von hochdosiertem Ingwer, über Teufelskralle und ev. Hyaluron-Injektionen zu antibakteriell wirkenden Tees und ev. hochdosiertem Meerrettich, bis hin zu Immunstimulierenden und Immununterstützenden Kräutern und Homöopathika (z.B. von Heel). Antibiotika-Therapie erhält er keine, das bringt nichts. Aber es gibt jede Menge unterstützende Kräuter, ich kann auch gleichzeitig eine Entgiftung starten um die ganzen Entzündungsstoffe schneller aus dem Körper zu transportieren. Vor allem braucht er aber etwas um die Entzündungen und Schmerzen schnell wieder loszuwerden.

Aber eine Therapie im Fall eines Schubes ist wirklich von Pferd zu Pferd unterschiedlich, es hängt auch sehr davon ab welche Borrelien-Typen vorhanden sind! Ich kann meine Therapie nur aus eigenen Erfahrungen über seinen Schub starten, und aus den Erfahrungen die ich in den letzten Jahren über bestimmte Kräuter und Naturheilmittel gemacht habe. Das kann man aber sicher nicht identisch auf ein anderes Pferd übertragen :?

Oh, und Borreliose-Nosoden bzw. eine tägliche, kleine Dosis immununterstützender Kräuter (vor allem Cystus) bekommt er schon seit über 1 Jahr täglich ins Futter, das hält ihn fit und gerüstet!

Über den Herpes sind wir hinweg, er hatte davon eine schwere, chronische Kehlkopfentzündung. Seit er keine Impfungen und nur noch im Bedarfsfall Wurmkuren erhält, hatte ich keine Probleme mehr, der Kehlkopf ist durch ebenfalls laufende Gabe an kleinen Mengen Kräuter (für den Atmungstrakt) völlig ausgeheilt!

lg Silke
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

eeeh, ich meinte ja, vielleicht hat er keinen schub in dem sinne, sondern einfach einen gewissen dauerschmerz? so kommt mir das jedenfalls bei meinem vor - richtige "symptome" wie hautprobleme, kehlkopfreizung etc. hat er eigentlich nie, aber eben so eine dauer-klammheit.
Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

Ich bringe mal wieder auf den aktuellen Stand der Dinge:

Vor 1,5 Wochen war nochmals ein anderer Osteopath da, einer aus Deutschland (den wollte ich ursprünglich auch unbedingt haben, das scheiterte aber vor Monaten an der nicht durchführbaren Sedierung.). Macht Zahnbehandlungen (Ausbildung in Kanada) und Osteopathie (nebst Ausbildung zur Physio), ist selbst begeisterter Trabrennfahrer. Das Ergebnis: die zuletzt behandelnde Tierärztin, die angeblich Chiropraktik und Zahnbehandlung für Pferde macht, war ziemlicher Sch****. Leider. Beim Ziehen der Wolfszähne bei Junior hat sie die Wurzel abgebrochen, steckt noch immer drinne, und die Schneidezähne hat sie nicht so gemacht, wie es sich gehört. Das Geld war beim Fenster rausgeschmissen (eh nur 700,-), sowohl bei den Zähnen, als auch bei der Chiro-Behandlung. Sie hat lediglich ein Standardprogramm durchgezogen, aber nicht das Hauptproblem gefunden: Der Rücken vom Hengst ist katastrophal, einige Wirbel genau in der Sattellage, wo ich wie gegen Windmühlen kämpfe weil er den Rücken immer durchhängen lässt, sind wie bei einem V-Motor (bildlich für jene die wissen, wie ein V-Motorblock im Auto aussieht) nach links und rechts verdreht und blockiert. Die ganze Muskulatur drumrum hat sich daraus ebenfalls schon massiv verspannt, der ganze Bereich löste bei schwingender Bewegung Schmerz aus (hat er mir gezeigt). Sobald das Pferd von hinten anfängt durchzuschwingen, wird er da blockiert und hat Schmerzen. Darum auch die Reaktion beim Reiten vom Pferd: untertourig kann er locker laufen, sobald er anfangen soll richtig nach vorne zu Schieben und durchzuschwingen löst es anscheinend Schmerz aus. Dazu noch eine schiefe Hüfte.
Zum Traber meinte er "der eiert hinten so derart rum, manch ein Tierarzt würde den glatt als Ataxie-Pferd abschreiben". Komplett schiefe Hüfte und ebenfalls Probleme im Rücken, noch aus seiner Traber-Zeit rausresultierend. Gut, statt Trab zeigte er auch nur Tölt, kein Wunder dass er das als "eiern" bezeichnet hat...

Jedenfalls werden beide in 6wöchigem Abstand ein paar Mal behandelt werden müssen bis sich der ganze Körper und vor allem die Muskulatur wieder auf die korrekte Position eingestellt hat. Mitte Jan. ist der nächste Termin, dann müssen auch die Zähne nochmal gemacht werden :evil:

Er hat auf beiden ziemlich rumgerissen, vor allem beim Hengst hat es ziemlich gekracht als er mit Hilfe des nach vorne rausgezogenen Vorderbeines einiges wieder in die Reihe gebracht hat :shock:... und was hat der hinterher zufrieden abgekaut, hat ihm sichtlich gut getan!

Und das beste: seit dem Tag ist dieser starke "Knick" hinter dem Widerrist weg, dort wo der Rücken so arg durchgehangen hat. Die Kuhlen hinter der Schulter haben sich plötzlich aufgefüllt, und der Rücken sieht wieder normal aus, und hat "Muskeln" bekommen obwohl dort vorher keine waren. Und das, obwohl der Hengst seit diesem Zeitpunkt steht weil er am nächsten Tag auf drei Beinen stand - lt. Tierärztin eine Hufprellung die sich wohl genau nach der Behandlung massiv entwickelt hat. Anfangs dachte ich er hätte sich einen Nerv eingeklemmt da es genau das Bein ist, an dem er eine Fehlstellung hat (nach außen gedreht) und es plötzlich gerade da stand, aber sie ist sich bezüglich der Prellung sicher. Eisen runter und abgedrückt, beim Ausschneiden fand sie aber keinen Eiterherd. Nun denn, jedenfalls lief er 2 Tage später wieder normal und ist nur etwas fühlig geblieben. Mittwoch kommt der Hufschnid und wird sich den Huf nochmal genau anschauen bevor wir da wieder das Eisen raufklopfen.

Jedenfalls ist der Hengst noch bis nächstes Wochenende im "Urlaub" (ohne Eisen kann ich mit ihm nichts machen, mein Reitplatz ist schon gefroren und nicht nutzbar) bis wir wieder ein wenig ins Gelände bummeln können. Zwischenzeitlich lasse ich ihn am Kappzaum auf der Wiese kreiseln, der Rücken sieht um Welten besser aus. Ein wenig eierig läuft er noch, aber das wurde mir prophezeit. Es wird lange dauern, bis er sich wieder auf die neue Position eingestellt hat.

Übern Winter werden also beider Pferde auch wegen meiner fortschritenden Schwangerschaft pausieren, ab Mai legen wir wieder los, da bleibt auch aufgrund meiner Karenz mehr Zeit um wirklich kontinuierlich neu Aufzubauen.
Intelligenz ist das einzige Gut, von dem jeder Mensch glaubt, genug zu haben...
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Danke für dein Update!
Sieht auf jeden Fall nach einer guten Chance für deine Lieblinge aus!
Drück dir ganz dolle die Daumen!
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