Dann hast du halt bei dem Pferd Glück gehabt.Gast hat geschrieben:
Ich weiss, ich überschätze mich völlig selbst, jeder wartet darauf das ich mit meinem Jungpferd scheitern werde etc. All den Kram habe ich bei meiner Stute auch schon gehört die JEDER aufgegeben hat - als durchgeknalltes unreitbares Pferd welches nicht ganz klar im Kopf ist. Komisch nur das ein ahnungloser Volldepp wie ich es hinbekommen hat
Oder sprichwörtlich gesagt: "Das Glück ist mit die Dummen".
Das heisst aber nicht, dass das bei jedem Pferd so klappt....
Ja - warum sollte es bloss zur Erregung unter dem Sattel kommen...Gast hat geschrieben: Die Frage die sich mir stellt, warum muss es erst zu "Erregung" unter dem Reiter kommen?
Vielleicht - weil ein Pferd kein Auto ist?
Natürlich KANN es zur Erregung unter dem Sattel kommen. Und das kann ich auch mit der geduldigsten Bodenarbeitsarie nicht verhindern.
Es soll sogar durchaus auch so sein, dass bereits gerittene, ausgebildete Pferde in diesen Zustand geraten...weil gerade ein Schneebrett vom Hallendach donnert, ein Vogel aus dem Gebüsch hochhüpft, ein Mitreiter sein Pferd nicht unter Kontrolle hat, ein Weihnachtsbaum in der Halle steht, jemand am Halleneingang Lärm macht, ein Hund bellt, ein Licht flackert oder oder oder oder...
Wenn das Wörtchen "Wenn" nicht wär....Gast hat geschrieben: Wenn man es richtig macht, dann wird das nicht passieren, dann bleibt die Zwanglosigkeit erhalten. Ist das so schwer zu verstehen oder umzusetzen?
Ganz ehrlich: diesen Zustand des "alles richtig machen" wird wohl niemand je erreichen.
s.o.Gast hat geschrieben: Und dann plumst da auch nichts, der geschmeidige Reiter wird feinfühlig sein und es dem Pferd leicht machen die neue Balance mit Reitergewicht zu finden.
Theorie, Theorie, Theorie...
Kann sein, muss aber nicht. Und was machst du, wenn du genau in dem Moment merkst, das liebe Tier lässt sich nicht durch Stimme etc beruhigen?Gast hat geschrieben: Und wenn doch Aufregung kommt, ich aber eine Vertrauensperson, das Leitpferd für das Pferd bin, dann wird es sich durch Stimme etc. beruhigen lassen.
Du blendest hier alle Dinge aus, die jeder, der längere Zeit mit Pferden zu tun hat, kennt.
Und das nichtmal nur von jungen Pferden.
Abgesehen davon: ich für meinen Teil möchte von meinem Pferd nicht als "Leitpferd" angesehen werden. Ich bin kein Pferd und ich bin ziemlich sicher, mein Pferd sieht mich auch nicht als solches.
Doch, du lehnst dich aus dem Fenster. Du bist erwachsener Wiedereinsteiger mit insgesamt 6-8 (?) Jahren Reiterfahrung, hast ein versautes Pferd hinbekommen und hältst Vorträge darüber, wie Pferdeausbildung auszusehen hat. Theoretisch alles schön und gut - aber man merkt in jeder Zeile die fehlende praktische Erfahrung.Gast hat geschrieben: Ich lehne mich nicht aus dem Fenster, es gibt auch genügend moderne Beispiele wo es funktioniert.
Und - die "modernen" Beispiele, wo es funktioniert - die hast du ja nun nicht vollbracht. Klar, kann man sich die zum Ziel nehmen. Aber nur weil es bei anderen funktioniert, muss es bei dir noch lange nicht funktionieren.
Wie gesagt - ein Pferd ist kein Auto.
Ich glaube, hier ist niemand dabei, der eine "Hauruck-Ausbildung" gutheisst. Hier haben sich viele geäussert, die junge Pferde anreiten, und die vielschichtigen Probleme dabei spüren. Von daher ist dein Ansatz:Gast hat geschrieben: Ich ziehe mir ja nicht fiktiv was aus den Fingern. Frage ist nur, ob es den so utopisch klingt, so schwierig ist sich mal hineinzudenken in die Möglichkeit die diese gesamtheitliche und auf Zeit und Geduld aufbauende Ausbildung bieten würde?
"Das steht dort so und so geschrieben und so wird das dann auch funktionieren" tatsächlich fiktiv.
Du musst doch Leuten, die die praktische Erfahrung haben, nicht erzählen, was theoretisch zu passieren hat?
Weisst du - jemand, der seit 30 Jahren im Sattel sitzt, hat in der Regel schon viele verschiedene Pferde geritten, gespürt und gesehen. Natürlich hat so jemand einfach mehr reiterliche Erfahrung - logisch, oder?Gast hat geschrieben: Und das hat für mich nichts mit "reiterlichen Alter" oder so zu tun. Warum es immer festmachen an was weiss ich wievielen Jahren die jemand schon im Sattel sitzen soll? Kann man nur was glauben was von jemanden kommt der 30 Jahre im Sattel gesessen ist?
Wenn mir so jemand nen Tip gibt, bin ich da weitaus aufgeschlossener, als wenn mir jemand, der grad ein paar Jahre im Sattel sitzt, sagt, wie was zu sein hat.
Theorie ist gut, schön und wichtig.
Aber ohne Praxisbezug ist Theorie einfach ... ermüdend.
Gruß
Motte