Der Jungpferde-Erfahrungsaustausch-Thread

Allgemeines rund ums Pferd

Moderatoren: Julia, dshengis

Motte
User
Beiträge: 1481
Registriert: Do, 12. Jul 2007 15:26
Wohnort: Schnuckenland

Beitrag von Motte »

Gast hat geschrieben:
Ich weiss, ich überschätze mich völlig selbst, jeder wartet darauf das ich mit meinem Jungpferd scheitern werde etc. All den Kram habe ich bei meiner Stute auch schon gehört die JEDER aufgegeben hat - als durchgeknalltes unreitbares Pferd welches nicht ganz klar im Kopf ist. Komisch nur das ein ahnungloser Volldepp wie ich es hinbekommen hat :wink:
Dann hast du halt bei dem Pferd Glück gehabt.
Oder sprichwörtlich gesagt: "Das Glück ist mit die Dummen".
Das heisst aber nicht, dass das bei jedem Pferd so klappt....
Gast hat geschrieben: Die Frage die sich mir stellt, warum muss es erst zu "Erregung" unter dem Reiter kommen?
Ja - warum sollte es bloss zur Erregung unter dem Sattel kommen...
Vielleicht - weil ein Pferd kein Auto ist?
Natürlich KANN es zur Erregung unter dem Sattel kommen. Und das kann ich auch mit der geduldigsten Bodenarbeitsarie nicht verhindern.

Es soll sogar durchaus auch so sein, dass bereits gerittene, ausgebildete Pferde in diesen Zustand geraten...weil gerade ein Schneebrett vom Hallendach donnert, ein Vogel aus dem Gebüsch hochhüpft, ein Mitreiter sein Pferd nicht unter Kontrolle hat, ein Weihnachtsbaum in der Halle steht, jemand am Halleneingang Lärm macht, ein Hund bellt, ein Licht flackert oder oder oder oder...
Gast hat geschrieben: Wenn man es richtig macht, dann wird das nicht passieren, dann bleibt die Zwanglosigkeit erhalten. Ist das so schwer zu verstehen oder umzusetzen?
Wenn das Wörtchen "Wenn" nicht wär....
Ganz ehrlich: diesen Zustand des "alles richtig machen" wird wohl niemand je erreichen.
Gast hat geschrieben: Und dann plumst da auch nichts, der geschmeidige Reiter wird feinfühlig sein und es dem Pferd leicht machen die neue Balance mit Reitergewicht zu finden.
s.o.
Theorie, Theorie, Theorie...
Gast hat geschrieben: Und wenn doch Aufregung kommt, ich aber eine Vertrauensperson, das Leitpferd für das Pferd bin, dann wird es sich durch Stimme etc. beruhigen lassen.
Kann sein, muss aber nicht. Und was machst du, wenn du genau in dem Moment merkst, das liebe Tier lässt sich nicht durch Stimme etc beruhigen?
Du blendest hier alle Dinge aus, die jeder, der längere Zeit mit Pferden zu tun hat, kennt.
Und das nichtmal nur von jungen Pferden.

Abgesehen davon: ich für meinen Teil möchte von meinem Pferd nicht als "Leitpferd" angesehen werden. Ich bin kein Pferd und ich bin ziemlich sicher, mein Pferd sieht mich auch nicht als solches.
Gast hat geschrieben: Ich lehne mich nicht aus dem Fenster, es gibt auch genügend moderne Beispiele wo es funktioniert.
Doch, du lehnst dich aus dem Fenster. Du bist erwachsener Wiedereinsteiger mit insgesamt 6-8 (?) Jahren Reiterfahrung, hast ein versautes Pferd hinbekommen und hältst Vorträge darüber, wie Pferdeausbildung auszusehen hat. Theoretisch alles schön und gut - aber man merkt in jeder Zeile die fehlende praktische Erfahrung.
Und - die "modernen" Beispiele, wo es funktioniert - die hast du ja nun nicht vollbracht. Klar, kann man sich die zum Ziel nehmen. Aber nur weil es bei anderen funktioniert, muss es bei dir noch lange nicht funktionieren.
Wie gesagt - ein Pferd ist kein Auto.
Gast hat geschrieben: Ich ziehe mir ja nicht fiktiv was aus den Fingern. Frage ist nur, ob es den so utopisch klingt, so schwierig ist sich mal hineinzudenken in die Möglichkeit die diese gesamtheitliche und auf Zeit und Geduld aufbauende Ausbildung bieten würde?
Ich glaube, hier ist niemand dabei, der eine "Hauruck-Ausbildung" gutheisst. Hier haben sich viele geäussert, die junge Pferde anreiten, und die vielschichtigen Probleme dabei spüren. Von daher ist dein Ansatz:
"Das steht dort so und so geschrieben und so wird das dann auch funktionieren" tatsächlich fiktiv.
Du musst doch Leuten, die die praktische Erfahrung haben, nicht erzählen, was theoretisch zu passieren hat?
Gast hat geschrieben: Und das hat für mich nichts mit "reiterlichen Alter" oder so zu tun. Warum es immer festmachen an was weiss ich wievielen Jahren die jemand schon im Sattel sitzen soll? Kann man nur was glauben was von jemanden kommt der 30 Jahre im Sattel gesessen ist?
Weisst du - jemand, der seit 30 Jahren im Sattel sitzt, hat in der Regel schon viele verschiedene Pferde geritten, gespürt und gesehen. Natürlich hat so jemand einfach mehr reiterliche Erfahrung - logisch, oder?
Wenn mir so jemand nen Tip gibt, bin ich da weitaus aufgeschlossener, als wenn mir jemand, der grad ein paar Jahre im Sattel sitzt, sagt, wie was zu sein hat.

Theorie ist gut, schön und wichtig.
Aber ohne Praxisbezug ist Theorie einfach ... ermüdend.

Gruß
Motte
sab
User
Beiträge: 548
Registriert: Do, 19. Aug 2010 05:36
Wohnort: Bremen

Beitrag von sab »

Motte,


es ist nicht nur ermüdend sondern auch völlig unglaubwürdig. Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass es um reine Besserwisserei geht...


LG

Sabine

P.S.: Übrigens, Herr von Neindorff zeichnete sich -jedenfalls als ich ihn erlebt habe - durch eine grosse Bescheidenheit aus. Da war keine Spur von Angabe, sondern eher Demut.
FNB
User
Beiträge: 1233
Registriert: Mo, 29. Okt 2007 10:38
Wohnort: Nahe der Küste

Beitrag von FNB »

Motte: Daumen Hoch!

Ich bin ja mal gespannt auf das supertolle Pferd von ihm in 5 Jahren *flöt*

LG
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

FNB hat geschrieben: Ich bin ja mal gespannt auf das supertolle Pferd von ihm in 5 Jahren *flöt*

LG
tsssss :wink:
Aber mal ernsthaft: Auch ich bin gespannt, wie der Shire sich entwickelt. Und nicht,weil ich – wie Gast gestern hier der Allgemeinheit gegenüber argwöhnte – darauf warte, dass irgendwas abendfüllend schief geht. Sondern weil ich darauf warte, dass dann die Theorie auch durch wirkliche Jungpferde-Praxis ersetzt wird. Dadurch relativiert sich einiges, und die Demut, von der gerade die Theoretiker der reinen Linie so gern reden, wird dann in der Tat eine. Dann nämlich, wenn man merkt, dass man mit bestem Wissen und Wollen und profunden theoretischen Kenntnissen leider kein Pferd ausbilden kann. und weil man merkt, dass Pferdeausbildung auch mal über Umwege funktioniert, man Rückschläge und sogar Nicht-Ideal-Bilder in Kauf nehmen muss, wenn man sich darüber bewusst bleibt, wo die grobe Linie hingehen soll und man diesen roten Faden auch nicht aus den Augen verliert.
Was die Stute angeht: Sorry, aber ich habe von diesem Pferd bisher ein Bild im Avatar gesehen – dazu kann ich gar nichts sagen. Ich persönlich fände es (übrigens fernab jeder Häme) auch gar nicht schlecht, wenn Du, Gast hier mal ein paar Reitbilder einstellen würdest. Dass wir alle hier nur mit Wasser kochen, dürfte Dir ja klar sein. Mir würde es aber in der Tat ein wenig bei der Einordnung Deiner Beiträge helfen. Und Du könntest die "skeptischen Praktiker" hier ein Stückweit davon überzeugen, dass Du auch nach Deiner vergleichsweise kurzen Zeit im Sattel das Können mitbringst, dass Deine Beiträge vermuten lassen. Dass man theoretisch mehr weiß, als man praktisch umsetzen kann, setze ich hier übrigens bei jedem (meine Wenigkeit included) voraus…
sab
User
Beiträge: 548
Registriert: Do, 19. Aug 2010 05:36
Wohnort: Bremen

Beitrag von sab »

Ja, Gast, da schliess ich mich an; Hic Rhodos, Hic Salta !

Stell ein paar Bilder von Dir ein! Dass muss doch auch in deinem eigenen Interesse sein, uns ewigen Zweiflern und Skeptikern zu zeigen, wie gut Du in der Praxis bist. Solltest Du auf den Bildern reiten wie ein junger Gott, werde ich nie wieder einen bösen Kommentar schreiben sondern Dir (im Cyberspace) die Füsse küssen. Und keine Ausreden bitte, dass Du niemanden hast, der fotografieren kann. Ich bin sicher, dass im Zweifel auch einige Damen aus dem Forum Dir helfen können. Mädels, die Ihr in der Nähe wohnt, wie siehts aus ?


LG

Sabine
le_bai
User
Beiträge: 649
Registriert: Do, 16. Dez 2010 09:21
Wohnort: euregio

Beitrag von le_bai »

ich finde die theoretischen ansätze - sich vor allem auch bei jungpferden - immer wieder auf ruhe, geduld, zwanglosigkeit zu besinnen - wirklich lobenswert. aber es wird nicht helfen, unstetigkeiten zu vermeiden.
niemand kann so "perfekt pferdisch" - um dem tier ganzheitlich zu übermitteln, was warum wie gemacht werden sollte. jeder versucht ja zu animieren, mittels der hilfen.

ich stehe oft vor den dingen, oder meinem pferd, frage mich, was warum jetzt wie läuft ... und nicht so wie "vorher durchgedacht". dann helfen mir in lichten momenten theoretische grundlagen, um zu reagieren und die gegenreaktion des pferdes entsprechend zu provozieren - aber von einem vollständig durchgeplanten und kontrolliertem ablauf kann bei mir nie die rede sein. ich bewundere menschen, die pferde so abschätzen können und selbst so fehlerlos reiten, dass sie von hinten bis vorn nur kontrollierte bewegungsmuster erhalten :oops:
in nicht lichten momenten hilft nur stehenbleiben, durchatmen oder wieder einen schritt zurück :wink: ... ich befürchte in 30% der zeit unserer gemeinsamen "bildung" arbeiten wir an der ausmerzung von missverständnissen oder resultaten meiner fehlerhaften einwirkung.
und im vergleich zu meinem engeren bekanntenkreis (alles freizeitreiter) unterliege ich keinen depressionen, weil ich mein pferd nach 1,5 jahren über BA, anreiten, seitengänge im schritt (teilweise trab) und GGA, sowie einfache galoppwechsel im gelände vorwärts bewegen kann. aber niemals kann ich von uns über eine geradlinige, immer zwanglose, stressfreie ausbildung reden. und fast immer lagen die probleme ursächlich bei mir ... und beim besten willen kann ich mir nicht vorstellen, dass ich 5 jungpferde später das mal von mir behaupten könnte. dann da habe ich 5 andere komplexe wunder, bei denen ich 5 hoch x neue fehler und erfahrungen machen werde :lol:
nach 30 jahren jungpferdeausbildung steigt die wahrscheinlichkeit, dass man sich widerholende fehler evtl. vermeiden kann 8)
Benutzeravatar
Rioja
User
Beiträge: 300
Registriert: Fr, 07. Mai 2010 17:57
Wohnort: NRW

Beitrag von Rioja »

Ich stelle mal zwei Videos vom Training meiner Stute ein. Das erste ist unter meiner Trainerin, da ist Rioja gerade 3 oder 4 Monate unter dem Sattel.

http://www.myvideo.de/rdir?id=124920113 ... ch/7927931

Im zweiten ist sie ein Jahr unter dem Sattel und da sitz ich dann drauf. Ich denke, man sieht unsere Baustellen :wink:

http://www.myvideo.de/watch/7927981/Rio ... _Sattel_09

Viele Grüße
Dana
Benutzeravatar
Rosana
User
Beiträge: 590
Registriert: So, 25. Apr 2010 18:09
Wohnort: Südbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von Rosana »

Man, man, man, hier is ja wieder was los...

Ich hatte diesen Thread immer "überblättert", weil ich dachte, da darf ich mit meiner fünfeinhalbjährigen Stute, die inzwischen seit 9 Monaten unterm Sattel ist, bestimmt nicht mehr mitreden. Aber da gibts ja hier etliche im vergleichbaren Stadium :D
Jetzt habe ich mich grade durch alle Seiten gelesen (ich gestehe, gewisse Beiträge habe ich nur überflogen :wink: ) und freue mich darauf, mich hier mit auszutauschen.
Freut mich ja auch sehr, dass Herr Ritter hier immer wieder zitiert wird, den ich gerade auch ziemlich klasse finde.

Heute isses mir schon zu spät, noch groß inhaltlich was beizusteuern. Aber gerne werde ich hier demnächst meine Fragen stellen. Ich reite meine Stute leider komplett ohne Anleitung an (klar, Bücher, aber kein Life-Mensch), da es im Umkreis niemand gibt, dem ich entsprechend vertraue...), da kommen schon so manche Fragen auf. Obwohl ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden bin bisher. Aber das dürft Ihr dann gerne kommentieren, sobald ich mal wieder aktuelles Bild- oder Videomaterial habe. (Kann noch ein bissel dauern, wg. Schnee / keine Reihalle :( .

@Rioja: Was ist denn mit dem Schweif von deinem Pferd passiert?
Toll, dass du Videos eingestellt hast - dazu was zu sagen, mag ich mir nicht anmaßen.

Also Gute Nacht allerseits und bis bald
Bild
Pferdialog.de
Benutzeravatar
Rosana
User
Beiträge: 590
Registriert: So, 25. Apr 2010 18:09
Wohnort: Südbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von Rosana »

Jetzt sind mir beim Zähneputzen grad doch noch 2,3 Sachen eingefallen, die ich gerne hier niederschreiben wollte...

Also, bei mir ist es übrigens das zweite Pferd, das ich selbst einreite - nach gut 30 Jahren Reiterfahrung :D .
Schon bei diesen zwei Exemplaren finde ich es frappierend, wie unterschiedlich das Ganze ist. Gut, es sind auch sehr unterschiedliche Rassen, einmal Schwarzwälder Fuchs, dann Lippizaner...
Nur so ein Beispiel: Den Schwarzwälder habe ich ganz am Anfang längere Zeit fast nur am hingegebenen Zügel geritten. Er entspannte sich so schön und fand ganz von allein den Weg in die Tiefe.
Bei der Lipizzanerin sind hingegebene Zügel kontraproduktiv (zumindest zu Beginn einer Reiteinheit): Sie stakst dann mit hoher Aufrichtung durch die Gegend und findet gar nicht zur Losgelassenheit. Ihr hilft dazu - wie von Cubano geschildert - die Führung durch den stetigen (wenn auch sehr leichten) Zügelkontakt.

Übrigens hätte mich das oben eingestellte Zitat von Herrn Ritter, dass man nicht mit einem Kaltblut Dressur reiten soll, noch vor einem Jahr ziemlich geärgert. Inzwischen kann ich den Unterschied zwischen einer Rasse, die seit Jahrhunderten auf (Dressur-)Reitpferd gezüchtet ist, und einer, die eigentlich ein Zugpferd ist, am eigenen Leib spüren.
Meinen Schwarzwälder möchte ich niemals missen: Er ist ein super Kumpel, immer motiviert, absolut zuverlässig und für Kaltblutverhältnisse wohl auch ziemlich gut geritten. Aber wenn ich dann auf der Lipizzanerin sitze, denke ich mir, mensch, DAS ist reiten...

Also, jetzt gehe ich aber wirklich ins Bett... 8)
Bild
Pferdialog.de
Max1404
User
Beiträge: 2259
Registriert: So, 13. Jun 2010 13:54
Wohnort: Hessen

Beitrag von Max1404 »

@rioja: zunächst mal dankeschön für Deinen Mut, hier ein Video einzustellen!

Bezüglich dem Anspringen im Außengalopp: ich hatte das Problem auf der rechten Hand, und meine RL hat mir damals gesagt, ich soll das angaloppieren aus dem Leichttraben auf dem falschen Fuß vorbereiten (bei gerader Stellung, ggf. auch leichter Außenstellung), weil dabei die innere Schulter beim angaloppieren freier ausgreifen kann. Bei uns hat's nach wenigen Tagen geholfen, und wir konnten wieder zur "Normalität" übergehen, und ein falsches Anspringen ist danach praktisch nicht mehr passiert.

Auch sowas, was nicht im Lehrbuch steht, aber im wahren Leben vorkommt. Das hat nichts mit Schnellausbildung, Überforderung oder mangelnder Vorbereitung zu tun, sondern damit, dem Pferd zu helfen, sich besser zu koordinieren. :wink:
Viele Grüße
Sabine
Bild
sab
User
Beiträge: 548
Registriert: Do, 19. Aug 2010 05:36
Wohnort: Bremen

Beitrag von sab »

Rosana,


ich hatte auch jahrelang eine Lipizzanerstute, die ich leider im letzten jahr einschläfern lassen musste. Die war das, wa sman einen "heissen Ofen " nennt. Wo hast Du denn Deine her ? - DAS sind einfach tolle Pferde ! Ich trauere meiner immer noch sehr hinterher !

LG

Sabine
Benutzeravatar
Rioja
User
Beiträge: 300
Registriert: Fr, 07. Mai 2010 17:57
Wohnort: NRW

Beitrag von Rioja »

@Max1404: Ja, das Angaloppieren links war wirklich sehr problematisch. Zum einen, weil Rioja sich auf der Hand sehr schwer tat (Ich hatte, glaube ich, schon in einem anderen Thread erwähnt, dass es ihr selbst im Freilauf die Beine wegzog (sie dann auf der Seite lag), oder nur Beinsalat herauskam). Zum anderen hatte ich körperliche Schwächen :wink: Wie ein Wirbelsäulencheck zeigte, war mein Schwerpunkt sehr linkslastig. Den habe ich mittlerweile wieder in der dafür vorgesehenen Position :lol:
Es klappt jetzt deutlich besser, werde aber Deinen Tip mal mit einbauen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

@Rosana: Ich könnte jetzt sagen, dass Rioja auf Mini steht ... :lol: Es ist aber eher so, dass sie sich gern auf die Selbsttränke setzt und sich den Schweif abschubbelt.
FNB
User
Beiträge: 1233
Registriert: Mo, 29. Okt 2007 10:38
Wohnort: Nahe der Küste

Beitrag von FNB »

Eigentlich finde ich den Thread hier auch sehr interessant, weil ich denke, dass ich noch viel lernen kann.

Ein bißchen praktische Erfahrung habe ich, im Sattel seit 20 Jahren (durchgehend), viele Pferde unterm Hintern, mein eigenes Pferd begleite ich seit Geburt mittlerweile 11 Jahre und doch kann ich nicht gut reiten *oh schreck* und bin nur ein mittelbegabter Freizeitreiter.

Dennoch bietet sich meiner extrem an, er macht unheimlich viel mit Vertrauen in unsere Beziehung wett. Auch ich habe zum ersten Mal auf der Weide ohne alles auf ihm gesessen und ihn mit Halfter ohne Sattel im Gelände geritten.

Ich habe auch schon ein wirklich verkorkstes Pferd (steigen, durchgehen, bocken) wieder hinbekommen, es ist seit Jahren glücklich bei seinen neuen Besitzern.

Doch ich bin überzeugt davon, dass ich KEINE Pferde ausbilden kann und dies nur unserem Vertrauensverhältnis zu verdanken ist, er verzeiht mir viele, viele Fehler.

Und ich möchte auf jeden Fall wieder ein Fohlen haben, da ich halt keine gute Reiterin bin und ich wieder vieles über Vertrauen aufbauen möchte.

Je länger ich reite, je mehr gute Pferdeleute ich persönlich kennenlerne und mich mit diesen austausche, desto mehr merke ich, wie wenig ich kann, wie dankbar ich meinem Pony sein muss, der mir immer wieder verzeiht und wie fehlbar ich doch immer wieder in meinen Handlungen bin. Je länger ich reite, desto mehr merke ich, welche Lücken ich habe und das mein Leben nicht ausreichen wird, diese auszufüllen.

Ich kann nur jedem Reiter wünschen, dass er diese Erkenntnis so oder ähnlich auch erlangt :wink: In der Theorie war ich schon immer "perfekt" *hüstel*

Somit hoffe ich auf weiteren Austausch hier, denn ich hab schon wieder viel dazugelernt!

LG
Motte
User
Beiträge: 1481
Registriert: Do, 12. Jul 2007 15:26
Wohnort: Schnuckenland

Beitrag von Motte »

Gast -

pass mal auf:

Wer austeilt, muss auch einstecken können.

So einfach ist das.

Du sagst doch selber, du wärst ein Freund der "klaren Worte". Also - dann leb auch damit, dass dir andere genauso begegnen.

Ansonsten wirkt das sehr divenhaft, was du in deinem letzten Posting von dir gegeben hast. Wie ne beleidigte Leberwurst....Aber naja.

Motte
Benutzeravatar
Ielke
User
Beiträge: 1518
Registriert: Mo, 19. Mär 2007 14:48
Wohnort: Osthessen

Beitrag von Ielke »

Mein Pferd habe ich relativ lange während der Ausbildung am eher langen Zügel geritten. Leider führt dies bei nem Friesen nicht unbedingt zu einem lockeren v/a, der kann nämlcih wenn er nicht 100% den Hals fallen lässt prima mit dem Unterhals stützen und dabei den Rücken wegdrücken. Ein RL-Wechsel brachte mich zu nem kürzeren Zügelmaß mit scheinbar "zu viel" Kontakt: Ich hatte anfangs ein komisches da ungewohntes Gefühl, aber Bilder vom Gesichtsausdruck meines Pferdes zeigen klar, dass er sich damit wohler fühlt. Wobei wir IMMER vor Augen haben, dass er sich nicht verkriecht und HdS kommt. Passiert aber desöfteren zu Beginn einer Einheit. Mit zunehmender Lockerheit und Durchlässigkeit verschwindet das aber und die Kopfhaltung kommt dahin, wo sie soll - würde ich also sofort aufhören und auf Bodenarbeit umsteigen, wenn er mal zu eng wird, käme ich ja gar nicht mehr zum reiten...?!?
Antworten