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Verfasst: Mo, 13. Feb 2012 18:44
von Paula
stimmt horsemän du hast Recht, laut Defintion, der Richtlinien S179,Band 1 ist das Pferd auf dem Zügel in dem besagten Video. das zeigt der Link auch richtig, OK ich verbessere mich es ist nicht hinter dem Zügel es ist auf dem Zügel... ein Pferd das auf dem Zügel ist zieht nicht ans Gebiss sondern sucht darin eine Stütze.. ich habe hds mit hinter dem Zügel gleich gesetzt, sehe aber das laut Richtlinien das sehr genau unterschieden wird,danke Horsmän!
Verfasst: Mo, 13. Feb 2012 21:20
von Finchen
Colloid hat geschrieben:sabrell hat geschrieben:
Ist es. Aber nur im Hals. Und es ist nicht "eher SW", es IST Schenkelweichen.
Irgendwann, eines schönen Tages, wird sich herumgesprochen haben, dass SH im Schritt nicht viel mit SH zu tun hat. Warum nicht? Weil Schwung fehlt. Und somit die gymnastzierende Wirkung.
Und in Sachen Geraderichtung macht schon gleich zweimal keinen Sinn. Warum nicht?
Genau .. weil Schwung fehlt.
Demnach hätte alles ohne
Schwung
(also auch per se der Schritt) keinen gymnastizierenden Effekt?
Kannst du das begründen?
Die Erklärung würde mich auch interessieren - wenn es denn nicht zu öde ist!
SH im Schritt kann für meinen Geschmack gut dazu beitragen, das Pferd die HH besser "sortieren" zu lassen, den Bewegungsablauf "unter den Schwerpunkt" zu verinnerlichen und für Pferd und Reiter den Bewegungsablauf zu festigen, dann wird es im Trab automatisch auch besser.
Verfasst: Mo, 13. Feb 2012 21:51
von Cubano
Finchen hat geschrieben:
SH im Schritt kann für meinen Geschmack gut dazu beitragen, das Pferd die HH besser "sortieren" zu lassen, den Bewegungsablauf "unter den Schwerpunkt" zu verinnerlichen und für Pferd und Reiter den Bewegungsablauf zu festigen, dann wird es im Trab automatisch auch besser.
Yep. Und WAS hat das mit gymastizierendem Wert zu tun? Per se erst mal gar nichts. Wovon Du hier sprichst, ist Koordinationsfähigkeit.
Davon mal abgesehen: Der gymnastizierende Wert eines SH im Trab ist deshalb deutlich höher, weil das Pferd im Trab vermehrt veranlasst wird, die Hanken auch zu beugen. Was es im Schritt kaum muss und auch kaum tun wird. Nichts anderes ist hier gemeint, wenn man davon spricht, dass der gymnastizierende Effekt beim SH im Schritt gering ist. Was mich angeht, habe ich SH im Schritt übrigens nie generellen Nutzen abgesprochen. Er macht Sinn, damit das Pferd es lernt und vor allem, damit der Reiter es lernt. Denn: SH ist "die Lektion, bei der sich reiterliche Fehler am stärksten bemerkbar macht". Schreibt sinngemäß Alfons Dietz in "Von der Weide zur Versammlung". Nur um auch mal aus einem schlauen Buch zu zitieren
Und zum Thema "öde": Yep, Finchen, es IST öde, wenn bei jedem, aber auch ausnahmslos jedem WB, das ein bißchen Gang drunter hat, grundsätzlich die gleichen Punkte ins Feld geführt werden: nämlich Spanntritte und natürlich stramme Anlehnung und ihre Folgen. Das macht nämlich die Diskussion unglaublich langweilig und zudem auch extrem uneffektiv.

Verfasst: Mo, 13. Feb 2012 22:46
von Finchen
Cubano hat geschrieben:Finchen hat geschrieben:
SH im Schritt kann für meinen Geschmack gut dazu beitragen, das Pferd die HH besser "sortieren" zu lassen, den Bewegungsablauf "unter den Schwerpunkt" zu verinnerlichen und für Pferd und Reiter den Bewegungsablauf zu festigen, dann wird es im Trab automatisch auch besser.
Yep. Und WAS hat das mit gymastizierendem Wert zu tun? Per se erst mal gar nichts. Wovon Du hier sprichst, ist Koordinationsfähigkeit.
Davon mal abgesehen: Der gymnastizierende Wert eines SH im Trab ist deshalb deutlich höher, weil das Pferd im Trab vermehrt veranlasst wird, die Hanken auch zu beugen. Was es im Schritt kaum muss und auch kaum tun wird. Nichts anderes ist hier gemeint, wenn man davon spricht, dass der gymnastizierende Effekt beim SH im Schritt gering ist. Was mich angeht, habe ich SH im Schritt übrigens nie generellen Nutzen abgesprochen. Er macht Sinn, damit das Pferd es lernt und vor allem, damit der Reiter es lernt. Denn: SH ist "die Lektion, bei der sich reiterliche Fehler am stärksten bemerkbar macht". Schreibt sinngemäß Alfons Dietz in "Von der Weide zur Versammlung". Nur um auch mal aus einem schlauen Buch zu zitieren
Und zum Thema "öde": Yep, Finchen, es IST öde, wenn bei jedem, aber auch ausnahmslos jedem WB, das ein bißchen Gang drunter hat, grundsätzlich die gleichen Punkte ins Feld geführt werden: nämlich Spanntritte und natürlich stramme Anlehnung und ihre Folgen. Das macht nämlich die Diskussion unglaublich langweilig und zudem auch extrem uneffektiv.

Von dir war das "öde" nicht... !? editiert: zudem nicht in Zusammenhang mit den Spanntritten, sondern lediglich auf versammeln und auf die HH bringen bezogen.
Sicher gymnastiziert ein im Schritt im SH weit unter den Schwerpunkt tretendes Pferd auch - wieso denn bitte soll das nur im Trab geschehen? Schreibst aber einmal es habe nichts mit gymnastizieren zu tun, dann wieder weniger als im Trab.
Versammlung, Hankenbeugung ist doch durchaus auch im Schritt möglich - ach was, manche glauben ja eine Lastaufnahme mit der HH unterstützt durch Hankenbeugung gar sogar im Stehen (Levade) hervorbringen zu können.
Ein korrektes SH im Schritt ist denke ich nicht weniger "wert" als ein weniger korrektes im Trab, wieso also nicht im Schritt sauber erarbeiten, was dann leichter in den Trab umzusetzen ist und wieso auch nicht den wohl geringeren aber vorhandenen Sinn im Schritt nutzen?
Verfasst: Mo, 13. Feb 2012 23:48
von horsman
SH gymnastiziert neben den Hanken, auch die Lenden und die Schultern. Und das tut es auch im Schritt. Klaro ist die Lastaufnahme im Trab naturgemäss höher als im Schritt (so sie denn stattfindet - Voraussetzung korrektes SH), aber man kann sie auch im Schritt beobachten (versammelter Schritt - GW-Veränderung zu Lasten der HH).
Und kleiner Vergleich beim Mensch: durch ein Hanteltraining mit 3kg wird man auch Kraft aufbauen können, nicht nur durch ein Hanteltraining mit 10kg.
Verfasst: Di, 14. Feb 2012 08:02
von Cubano
Finchen hat geschrieben:
Versammlung, Hankenbeugung ist doch durchaus auch im Schritt möglich - ach was, manche glauben ja eine Lastaufnahme mit der HH unterstützt durch Hankenbeugung gar sogar im Stehen (Levade) hervorbringen zu können.
Ein korrektes SH im Schritt ist denke ich nicht weniger "wert" als ein weniger korrektes im Trab, wieso also nicht im Schritt sauber erarbeiten, was dann leichter in den Trab umzusetzen ist und wieso auch nicht den wohl geringeren aber vorhandenen Sinn im Schritt nutzen?
Guten Morgen,
Finchen: Ein Pferd, was in der Lage ist, die Levade zu zeigen, IST bereits im hohen Maße gymnastiziert – die Levade DIENT nicht der Gymnastizierung. Und ein Pferd, was im Schritt mit gebeugter Hanke SH gehen kann, HAT diese Fähigkeit bereits und lernt sie nicht durch SH im Schritt. Dazu kommt: Vielen Pferden fällt SH im Trab deutlich leichter als im Schritt.
Verfasst: Di, 14. Feb 2012 08:06
von esge
Anderen fällt das SH aber nun einmal im Schritt leichter.

Norweger und ähnliche Pferde walzen z.B. im Trab-SH anfangs einfach nach vorn davon, weil sie es schlicht nicht halten können. Sie brauchen häufig eine lange Zeit der vorbereitung im Schritt, ehe sie Trab-SH leisten können.
Wie jede Übung wächst auch diese im Laufe der zeit von einer kruden Lernform bis hin zur wirklich gymnastisch wertvollen Form über Wochen, Monate und Jahre hinweg.
SH ist in jedem Fall auch im Schritt korrekt möglich. Die gymnastische Wirksamkeit des SH auf "mehr Lastaufnahme gen Hanke" zu reduzieren würde den Nenner zu kurz machen.
Verfasst: Di, 14. Feb 2012 10:10
von Colloid
Cubano hat geschrieben:
Guten Morgen,
Finchen: Ein Pferd, was in der Lage ist, die Levade zu zeigen, IST bereits im hohen Maße gymnastiziert – die Levade DIENT nicht der Gymnastizierung.
Ja? Ist das so?
Und ein Pferd, was im Schritt mit gebeugter Hanke SH gehen kann, HAT diese Fähigkeit bereits und lernt sie nicht durch SH im Schritt....
Wieder: Ist das so?:kopfkratz:
Da sieht man mal wieder, wieviel man hier lernen kann...
Auf die Begründung, warum jegliche Bewegung ohne
Schwung
nicht gymnastizierend wirkt, bin ich immer noch gespannt...

Verfasst: Di, 14. Feb 2012 10:31
von Phanja
Also ich hab jetzt noch nicht alle Seiten nachgelesen. Aber für mich ist ein SH korrekt, wenn es den Sinn und Zweck erfüllt, für den es vorgesehen ist.
Das Ziel des SH ist doch einerseits vermehrte Lastaufnahme des inneren Hinterbeins und folglich vermehrte Schulterfreiheit des äußeren Vorderbeins.
Damit das passiert, muss das innere Hinterbein weiter unter den Schwerpunkt greifen.
Man bringt dem Pferd also einerseits bei, auf den inneren Schenkel korrekt zu reagieren (-> inneres Hinterbein unter den Schwerpunkt holen) und andererseits auf den äußeren indirekten Zügel zu reagieren (-> die äußere Schulter nach innen holen). Es ist nicht nur eine Lektion, die Muskeln trainiert, es ist auch eine Lektion, die die Kommunikation verfeinert und Teile der Hilfengebung für das Pferd klarer werden lässt.
Verfasst: Di, 14. Feb 2012 10:47
von Cubano
Phanja hat geschrieben: es ist auch eine Lektion, die die Kommunikation verfeinert und Teile der Hilfengebung für das Pferd klarer werden lässt.
Yep. Und genau dort macht für mich SH im Schritt auch durchaus Sinn…
@Collo: In der Tat betrachte ich die Levade nicht als gymnastizierende Übung, sondern als Resultat jahrelanger Gymnastizierung bis zum Höchstmaß der Versammlung. Denn dieser Schulsprung wird aus einer extrem gesetzten Piaffe entwickelt…Aber ich bin gespannt, wie Du die Levade als gymnastizierendes Mittel anwendest oder anwenden würdest…
Verfasst: Di, 14. Feb 2012 10:48
von ottilie
Cubano - verwechselst Du nicht was?
Die Levade ist kein Sprung

Verfasst: Di, 14. Feb 2012 11:29
von Phanja
@Cubano
Das heißt aber nicht, dass das SH im Schritt keinen gymnastizierenden Wert hat.
Letztlich ist es außerdem eine Frage, wie man "Schwung" definiert, was dazu führt, dass nicht für alle Menschen der Schritt eine schwunglose Gangart ist (das gehört aber jetzt nicht hierher).
Und die Levade ist kein Schulsprung. Im übrigen kann man die Levade auch aus der Schulparade entwickeln
Die Levade ist das Ergebnis einer Parade, die korrekt durch das gesamte Pferd geht und so das Setzen der Hinterhand zur Folge hat.
Verfasst: Di, 14. Feb 2012 11:29
von Cubano
Hmm, dann würde Stodulka in seiner medizinischen Reitlehre das auch verwechseln - der zählt die Levade ebenfalls zu den Schulsprüngen. Aber ich habe noch mal gegoogelt, da scheint es tatsächlich Unterschiede zu geben. Einigen wir uns auf "Schulen über der Erde". Und an meiner Definition, resp. Fragestellung ändert das auch nix

Verfasst: Di, 14. Feb 2012 11:30
von Motte
Ach Loide....
die Basis ist schon diffizil genug. SH zähle ich dazu.
Müssen wir uns jetzt über die "Schulen über der Erde" auslassen??
Verfasst: Di, 14. Feb 2012 12:03
von Trissa
Frage zur Diskussion:
Was bedeutet denn überhaupt "gymnastizierend"? bzw. anders gefragt: Was versteht jeder einzelne hier darunter?
Nur wenn alle von der selben Definitionsgrundlage ausgehen, hat eine solche Diskussion überhaupt einen Sinn. Sonst redet man schon von vorneherein aneinander vorbei.
Gymnastizierung:
Muskelaufbau,
Kräftigung der schwächeren Seite und Kräftigung der Hinterhand,
nur dies oder auch:
Dehnung der hohlen Seite,
Geraderichtung,
Trainieren koordinativer Fähigkeiten,
usw.
Je nachdem, wie eng oder weit man den Begriff Gymnastizierung fasst (nur Muskelaufbau oder auch andere Aspekte), wird man möglicherweise zu einem anderen Ergebnis kommen, was den gymnastizierenden Wert von Sh im Schritt betrifft.
Und da sind wir noch nicht bei den von esge erwähnten Pferden oder bei (zu Beginn der Ausbildung) nicht (sicher) trabenden Gangpferden.