Ich hab mir jetzt nicht den kompletten Beitrag durchgelesen, habe aber jetzt jahrelange Erfahrung mit den unterschiedlichsten Offenställen und bin jetzt mit meinen beiden Pferden in eine Paddock-Boxen-Weiden-Haltung umgezogen. Sie haben jetzt zu zweit eine 70 m² Paddock-Box, wovon ca. 40% überdacht sind, der Rest ist offen. Die überdachte Fläche ist mit Gummimatten ausgelegt, die offene Fläche mit Sand.
Speedy hat ja vor 3 1/2 Jahren ein Auge verloren und war danach der Prügelknabe in jeder Herde

Was ich an Tierarztkosten bezahlen musste, war unglaublich, die Verletzungen waren noch unglaublicher! Einmal hat er sich den Schädel so eingehauen, daß wir gedacht hatten, die Schädelplatte wäre durch. Die Verletzung sah grauslich aus und er hatte tagelang heftigste Kopfschmerzen. Er kam nicht regelmäßig ans Futter, irgendein Pferd hat ihn immer weggejagt. Er schlief nicht mehr im Liegen und kippte mir schließlich auf dem Paddock auf die Fesselköpfe - wohl aus totaler Übermüdung. Wenn es regnete, schaffte er es nicht, sich unterzustellen - er wurde permanent weggejagt. Im Winter auf dem Knubbelboden ging er lahm, lahm, lahm. Über 3 Jahre haben wir alles dran gesetzt, ihn dennoch im Offenstall zu halten, aber egal, wie die Herdenkonstellation war - er war immer das schwächste Glied der Kette
Ich war in ständiger Sorge um das Pferd, hab ihn im Winter zugefüttert, wo immer es ging. Wie oft ich nicht reiten konnte, weil er wieder verletzt war, möchte ich gar nicht mehr erwähnen. Nach der letzten richtig schweren Verletzung hatte ich den Papp auf. Da ich auch noch umgezogen war, habe ich mir einen Stall gesucht, in dem er endlich zur Ruhe kommt. Genau das habe ich gefunden.
Während der Bremsenzeit kommen die Pferde abends raus und werden morgens wieder reingeholt. Tagsüber stehen sie zu zweit in dem 70m² Paddock und genießen ihre Ruhe. Speedy schläft wieder im Liegen

, beim Reiten ist er wieder motiviert und seitdem er umgestellt wurde, hatte er keine Verletzungen mehr! Auf der Weide stehen sie zu dritt. Meine beiden Wallache und eine alte Tinkerstute. Es gibt keinerlei Prügeleien mehr und kein Gerangel um das Futter.
Wie es im Winter wird, muss ich sehen. Die Gummimatten sind ja unter dem Dach, wie sich die Sandfläche entwickelt, muss ich schauen. Die Weide wird Ende November gesperrt, die Pferde werden dann tagsüber - je nach Wetterlage - stundenweise auf den Reitplatz oder den Roundpen gestellt. Eine Reithalle haben wir auch, ich kann als täglich reiten. Ansonsten müssen sie sich im Winter mit den 70 m² begnügen, andererseits haben sie sich in dem anderen Offenstall bei Frost kaum bewegt, es hat wohl an den Hufen geschmerzt. Dann brauche ich auch keine 800 m² Paddock, wenn er nicht nutzbar ist...
Dem Schimmel ist es eigentlich egal, wie die Herde sich zusammensetzt. Er ist relativ ranghoch und verhält sich häufig passiv gegenüber neuen Pferden. Aber er hat ja auch 2 Augen, mit denen er die Gefahr abschätzen kann
Für mich ist also der Standard-Offenstall gestorben.