Pferde mit Schwierigkeiten
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
aktuell Feb 2016, gerade 11jährig, etwas zu dick, 2015 war nicht sein Jahr. Im Frühjahr hatte er Druse, da war er sehr krank dran. Wir waren 3 Monate auf dem Hof eingeschlossen, er hatte dabei dann auch einen Shiveringschub und auf dem Platz kann man ihn seitdem nicht mehr arbeiten. Daher habe ich ihn im Prinzip nur auf dem Hof herumführen können.
Im Herbst hat er dann nochmal 3 Monate wegen einer starken Lahmheit gestanden (auf der Wiese- schlecht für die Figur) Anfang des Jahres habe ich wieder mit seinem Bewegungsprogramm angefangen.
Im Herbst hat er dann nochmal 3 Monate wegen einer starken Lahmheit gestanden (auf der Wiese- schlecht für die Figur) Anfang des Jahres habe ich wieder mit seinem Bewegungsprogramm angefangen.
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So, nun habe ich auch etwas Zeit für ein paar Erklärungen, wie er gearbeitet wurde/wird und was seine Probleme sind.
Recht schnell war auffällig, dass er mit vielen Dingen bei dressurmäßigen Arbeit Schwierigkeiten hatte. Im Prinzip hatte er die für ein Jungpferd typischen Sachen nur viel ausgeprägter und es hat immer sehr lange angehalten. Die anfänglichen Gleichgewichtsprobleme, bei der Erarbeitung der Seitengänge die Beine zu koordinieren, der Rechtsgalopp etc. Bis er ca. 6jährig war, hatte er keine typischen Shiveringsymptome, erst dann habe ich einen Osteopathen kommen lassen, weil er im rechten Hinderbein die typischen Krampfanfälle beim Hufegeben bekam. Der hat mir dann den Tipp mit dem Shivering gegeben.
Anfangs hat er noch gut Fähigkeiten aufgebaut, mittlerweile trainiere ich ihn nur noch um seine Muskulatur zu erhalten. Mit jedem Schub werden seine koordinativen Fähigkeiten weniger. Das hinlegen macht im etwas Schwierigkeiten, das Aufstehen zum Glück nicht. Er kann meist nur noch kreuzgaloppieren und wegen der Sturzgefahr mache ich nur noch Schrittausritte. Er geht im Schritt und Trab im vor der Kutsche ins Gelände (dabei ist er immer sehr arbeitswillig), Doppellonge und hin und wieder Langzügelarbeit. In schlechten Wochen gehen wir nur spazieren und üben Zirkuslektionen. Ich sehe zu, dass er jeden 2. Tag bewegt wird und dabei auch immer etwas an seine Grenzen gefordert wird, wie ein Mensch in der Reha.
Bis zum letzten Frühjahr hat er noch große Ausritte mitmachen können, er ist kleinere, einzelne Hindernisse(ca. E) gesprungen. Ich habe allgemein viel nach Anleitung des Longenkurses gearbeitet. So ca. ab 8 jährig habe ich die Dressurarbeit so gut wie eingestellt, weil ihm Wendungen immer schwerer gefallen sind. Meine reiterlichen Fähigkeiten sind auch eher bescheiden, allerdings haben alle Fremdreiter immer einen Schreck bekommen, wenn sie auf ihm geritten sind. Es sah meist nie so schlimm aus, wie es sich angefühlt hat.
Die letzten 3-4 Jahre hat er wenigstens seine Nerven gut in Griff
Recht schnell war auffällig, dass er mit vielen Dingen bei dressurmäßigen Arbeit Schwierigkeiten hatte. Im Prinzip hatte er die für ein Jungpferd typischen Sachen nur viel ausgeprägter und es hat immer sehr lange angehalten. Die anfänglichen Gleichgewichtsprobleme, bei der Erarbeitung der Seitengänge die Beine zu koordinieren, der Rechtsgalopp etc. Bis er ca. 6jährig war, hatte er keine typischen Shiveringsymptome, erst dann habe ich einen Osteopathen kommen lassen, weil er im rechten Hinderbein die typischen Krampfanfälle beim Hufegeben bekam. Der hat mir dann den Tipp mit dem Shivering gegeben.
Anfangs hat er noch gut Fähigkeiten aufgebaut, mittlerweile trainiere ich ihn nur noch um seine Muskulatur zu erhalten. Mit jedem Schub werden seine koordinativen Fähigkeiten weniger. Das hinlegen macht im etwas Schwierigkeiten, das Aufstehen zum Glück nicht. Er kann meist nur noch kreuzgaloppieren und wegen der Sturzgefahr mache ich nur noch Schrittausritte. Er geht im Schritt und Trab im vor der Kutsche ins Gelände (dabei ist er immer sehr arbeitswillig), Doppellonge und hin und wieder Langzügelarbeit. In schlechten Wochen gehen wir nur spazieren und üben Zirkuslektionen. Ich sehe zu, dass er jeden 2. Tag bewegt wird und dabei auch immer etwas an seine Grenzen gefordert wird, wie ein Mensch in der Reha.
Bis zum letzten Frühjahr hat er noch große Ausritte mitmachen können, er ist kleinere, einzelne Hindernisse(ca. E) gesprungen. Ich habe allgemein viel nach Anleitung des Longenkurses gearbeitet. So ca. ab 8 jährig habe ich die Dressurarbeit so gut wie eingestellt, weil ihm Wendungen immer schwerer gefallen sind. Meine reiterlichen Fähigkeiten sind auch eher bescheiden, allerdings haben alle Fremdreiter immer einen Schreck bekommen, wenn sie auf ihm geritten sind. Es sah meist nie so schlimm aus, wie es sich angefühlt hat.
Die letzten 3-4 Jahre hat er wenigstens seine Nerven gut in Griff
So ist es leider, deswegen hat er ja auch noch einen Kollegen bekommen, der mit mir das machen muß, was er nicht mehr kann.
Aber ich hänge an ihm, er ist allgemein sehr speziell vom Charakter, aber ein liebenswerter Clown. Er könnte ein verkleidetes Shetty sein.
Außerdem kann er ja nichts dafür und ich kann es mir zum Glück auch leisten, ihn als arbeitsintensives Haustier zu behalten
Schade ist einfach, daß er sich von der Psyche so gut entwickelt hat, er aber körperlich mittlerweile so deutlich eingeschränkt ist, daß man dies jetzt nicht mehr wirklich nutzen kann. Die ersten 2-3 Jahre war seine Unsicherheit definitiv das viel größere Problem, ein echter Alptraum. Wenn sich irgendwas geändert hat, ist er fast gestorben vor Angst. Ich weiß gar nicht, wieviele Stunden ich mit ihm durch die Gegend spaziert bin, um ihm zu zeigen, daß alles doch ganz harmlos ist.
Er war interessanterweise aber verkehrssicher und den Menschen gegenüber vertrauensvoll. Aber eine Tüte am Boden hat ihn völlig fertiggemacht.
Die Schweizer waren heilfroh, denke ich, daß er ausgewandert ist.
Heute freue ich mich einfach, das er immernoch muskulär ganz gut dasteht. Erst wenn er sich in Bewegung setzt, sieht man das Elend.
Aber ich hänge an ihm, er ist allgemein sehr speziell vom Charakter, aber ein liebenswerter Clown. Er könnte ein verkleidetes Shetty sein.
Außerdem kann er ja nichts dafür und ich kann es mir zum Glück auch leisten, ihn als arbeitsintensives Haustier zu behalten

Schade ist einfach, daß er sich von der Psyche so gut entwickelt hat, er aber körperlich mittlerweile so deutlich eingeschränkt ist, daß man dies jetzt nicht mehr wirklich nutzen kann. Die ersten 2-3 Jahre war seine Unsicherheit definitiv das viel größere Problem, ein echter Alptraum. Wenn sich irgendwas geändert hat, ist er fast gestorben vor Angst. Ich weiß gar nicht, wieviele Stunden ich mit ihm durch die Gegend spaziert bin, um ihm zu zeigen, daß alles doch ganz harmlos ist.
Er war interessanterweise aber verkehrssicher und den Menschen gegenüber vertrauensvoll. Aber eine Tüte am Boden hat ihn völlig fertiggemacht.
Die Schweizer waren heilfroh, denke ich, daß er ausgewandert ist.
Heute freue ich mich einfach, das er immernoch muskulär ganz gut dasteht. Erst wenn er sich in Bewegung setzt, sieht man das Elend.
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- Josatianma
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So, ich versuche es auch mal. Aber leider gibt es keine Bilder von dem Pferd ohne Reiter.
Gekauft wurde dieses Pferd als Springpferd für meinen Sohn - weil mein Sohn unbedingt dieses Pferd wollte. Dieses Pferd ist ein toller Lehrer für meinen Sohn geworden - nicht nur im Springen und Reiten überhaupt, sondern vor allem auch für die menschliche Entwicklung. Im Hinblick auf Erfolg im Turniersport (den mein Sohn eigentlich mal wollte) hätten wir ihn schon einige Male verkaufen müssen. Aber mein Sohn hält an ihm fest. Er reitet mittlerweile keine Turniere mehr seinem Pferd zu liebe. Er hat ihn dressurlich soweit ausgebildet, dass er alle Seitengänge in allen drei Gangarten geht, Durchlässig bis in die letzte Haarspitze ist, fliegende Wechsel beherrscht und dieses Jahr an Passage und Piaffe gearbeitet werden soll. Wir haben das Glück einen Reitlehrer zu haben, der uns optimal unterstützt. Das Pferd hat mittlerweile diverse arthrotische Probleme, die wir dank unserer Heilpraktikerin im Griff haben. Er ist charakterlich eher speziell. Von einer Freundin wird er durchaus als neurotisch bezeichnet.
Gekauft wurde dieses Pferd als Springpferd für meinen Sohn - weil mein Sohn unbedingt dieses Pferd wollte. Dieses Pferd ist ein toller Lehrer für meinen Sohn geworden - nicht nur im Springen und Reiten überhaupt, sondern vor allem auch für die menschliche Entwicklung. Im Hinblick auf Erfolg im Turniersport (den mein Sohn eigentlich mal wollte) hätten wir ihn schon einige Male verkaufen müssen. Aber mein Sohn hält an ihm fest. Er reitet mittlerweile keine Turniere mehr seinem Pferd zu liebe. Er hat ihn dressurlich soweit ausgebildet, dass er alle Seitengänge in allen drei Gangarten geht, Durchlässig bis in die letzte Haarspitze ist, fliegende Wechsel beherrscht und dieses Jahr an Passage und Piaffe gearbeitet werden soll. Wir haben das Glück einen Reitlehrer zu haben, der uns optimal unterstützt. Das Pferd hat mittlerweile diverse arthrotische Probleme, die wir dank unserer Heilpraktikerin im Griff haben. Er ist charakterlich eher speziell. Von einer Freundin wird er durchaus als neurotisch bezeichnet.
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Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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- Josatianma
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Eigentlich sollte das untere Bild oben sein und dann das Dressurbild von mir kommen
.
Aber hier jetzt noch einmal Bilder.

Aber hier jetzt noch einmal Bilder.
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Liebe Grüße, Sabine
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- Josatianma
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Wir haben nach wie vor Probleme damit ihn futtermäßig rund zu bekommen. Als er zu uns kam wirkte er sehr in sich gekehrt und war kaum vom Hof wegzubekommen. Selbst auf den Springplatz nur über die Straße zu reiten war ein Abenteuer. Mittlerweile geht Timo mit ihm alleine ins Gelände. Beim ersten Longieren am Kappzaum ist in schönster Rollkur gelaufen bis er gelernt hat, dass er die Nase vor nehmen kann hat einige Zeit gedauert.
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
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Der Gesichtsausdruck auf dem letzten Bild <3 toll!!!!Josatianma hat geschrieben:Wir haben nach wie vor Probleme damit ihn futtermäßig rund zu bekommen. Als er zu uns kam wirkte er sehr in sich gekehrt und war kaum vom Hof wegzubekommen. Selbst auf den Springplatz nur über die Straße zu reiten war ein Abenteuer. Mittlerweile geht Timo mit ihm alleine ins Gelände. Beim ersten Longieren am Kappzaum ist in schönster Rollkur gelaufen bis er gelernt hat, dass er die Nase vor nehmen kann hat einige Zeit gedauert.
Zum Thema rund kriegen kann ich nur wärmstens Heucobs empfehlen (falls ihr das nicht eh schon füttert). Wirkt Wunder bei Schwerfuttrigen!
@Josa: hui, der sieht vom Gebäude bzw Zustand sehr kantig aus. Aber der Ausdruck auf den letzten beiden Bildern, toll. Und er wirkt auch runder und zufrieden.
@Nandor: Wow, das ist aber auch eine Aufgabe, oder? Ich bewunder es ja immer und kenn mich mit der Krankheit so gar nicht aus..... das, was ich aber gelesen und gesehen habe, klang nicht sehr erfreulich. Ich wünsche euch weiterhin so viel Erfolg in der gemeinsamen Arbeit und mir gefällt dein Pferdchen gut.
@Nandor: Wow, das ist aber auch eine Aufgabe, oder? Ich bewunder es ja immer und kenn mich mit der Krankheit so gar nicht aus..... das, was ich aber gelesen und gesehen habe, klang nicht sehr erfreulich. Ich wünsche euch weiterhin so viel Erfolg in der gemeinsamen Arbeit und mir gefällt dein Pferdchen gut.
Je komplizierter und aufwändiger das Instrumentarium an Leder und Metall, desto größer der Stümper, der es bedient."
François Robichon de la Guérinière
François Robichon de la Guérinière