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Verfasst: Di, 24. Feb 2009 00:22
von ninischi
Ich hab Pia 'runtergefüttert' und damit das Kompliment publikumssicher bekommen. Was habt ihr dagegen?
Verfasst: Di, 24. Feb 2009 09:14
von emproada
Ich finde runterfüttern immer recht gefährlich, da die meisten Leute dabei anfangen sich auch neben das Pferd zu knien.
Ich habe alles nur über Fußlonge beigebracht, wobei man für den Übergang von Fußlonge auf nur noch Gertensignal u.U. schon recht viel Zeit einplanen muss. Mein Kleiner hat um es sicher ohne Fußlonge zu beherrschen fast ein Jahr täglichen Übens gebraucht.
Verfasst: Di, 24. Feb 2009 10:21
von **Rubin**
Und darf ich "grob" fragen, wie du das gemacht hast? Ich möchte nochmal betonen ich werde es bestimmt nicht nach deiner Anleitung nach machen sondern mir da qualifiziertere Möglichkeiten suchen wenn es dann so weit ist. "Wippt" man das Pferd da? Und wie bringst du das Plié bei? Oder hast du das gar nicht?
Zum Thema runter füttern: Also erstmal ist es bei mir so, dass mein Pferd hektisch wird bzw. schon bei Leckerlis grob wird. Das heißt, das erste Leckerli nimmt er sanft aber das nächste greift er schon mit den Zähnen und nicht mit den Lippen (ohne einen beißen zu wollen, es ist einfach als wolle er möglichst schnell möglichst viel davon ins Maul bekommen). Ich hab keine Ahnung wie ich ihm beibringen soll, ein Leckerli sanft zu nehmen...
Wie auch immer, zurück zum Thema: Wenn ich ihn runter füttere, laufe ich Gefahr, dass er anstatt sich langsam zu dehnen immer schwungvoll Richtung Leckerli schnappt (ist ja auch einfacher) und außerdem habe ich schon so viele Pferde gesehen, die sich dabei fast oder ganz auf dem Kopf abstützen wenn sie weit runter kommen... abgesehen davon, dass ich ihm sehr zutraue, das dann beim Hufe auskratzen oder so auch zeigen zu wollen.
Verfasst: Di, 24. Feb 2009 10:38
von Ielke
Ich arbeite auch mit Leckerli (bzw. trockenem Brot / karotten)... allerdings ist Ielke nicht "so" verfressen, sich dafür grenzenlos ins Zeug zu legen, wenn er keine Lust mehr hat lässt er mich mit dem Keks auch schonmal stehen.
Was das Anfangsproblem angeht: Ich habe auch über mehrere Wochen regelmäßig mit der Gerte auf dem Vorderbein meines ratlos-mitleidig-guckenden Pferdes rumgetrommelt bis er verstanden hat, dass sich Mutti unglaublich freut, wenn man mal mit dem Bein zuckt *ggggg* War bei meiner RB ähnlich, ich wollte damals schon aufgeben und plötzlich hat sie mit dem vorderbein gewedelt

Verfasst: Di, 24. Feb 2009 10:38
von emproada
@rubin: Am Anfang nur Fußlonge und Stimmkommando. Mit der Zeit kommt dann Anticken mit der Gerte dazu und nach und nach wird die Fußlonge immer weniger gehalten. Irgendwann ist man dann soweit, dass die Fußlonge am Bein dran ist aber nicht mehr gebraucht wird.
Plié kam dann irgendwann dazu, da er ja gelernt hat das Gewicht beim Kompliment nach hinten zu verlagern. Habe ich dann das Bein nicht angetippt, hat er nur das gemacht und schon hatten wir das Plié.
Ich habe aber auch vorher Kurse besucht und nicht einfach rumexperimentiert.
Verfasst: Do, 05. Mär 2009 23:23
von louise
Hallo,
zunächst kommt das Kommando, fast zeitgleich die Gerte (denn die ist das Kommando oder Zeichen, das übrig bleibt, wenn es klappt) und die Longe erst, wenn das Pferd das Bein anhebt, bewegt. Über die Fusslonge bestimme ich ja die Richtung.
Dann Bein weiter touchieren mit Kommando und über Verlagerung des Gewichts ins Kompliment trainieren.
Wird das Bein mit der Longe angehoben, wird das Pferd nicht lernen, aufs Gertenzeichen und Kommando die Lektion auszuführen.
Runterfüttern kann klappen, muss aber nicht. Die Pferde sollen aufs Kommando oder Gerten-/Handzeichen reagieren und darauf trainiere ich sie.
Je nach Vorführung kann ich nicht sprechen und Kommando allein nutzt dann nichts...
Manchmal dauert es lange, bis das Pferd das verstanden hat, auch von uns ist nicht jede/r zum Balletttänzer geboren.
Auf der Equitana wirds ja dazu einiges zu sehen geben.
Empfehlen möchte ich dazu: Irmgard Wieczoreks Circuskompanie, tritt auf unter Rudolf Lobback/Peitschenmacher in Halle 2 täglich und auch in anderen.
Klassiche Circusausbildung mit Handarbeit bis hin zur Freiheitsdressur.
Viele Grüsse
Louise
Verfasst: Di, 10. Mär 2009 17:33
von Gentle
Hallo,
ich habe den Weg zum Kompliment, wie man ihn gymnastisch wertvoll gestalten sollte einmal aufgezeigt:
http://www.zirzensische-pferdegymnastik ... &teaser=28
Verfasst: Mi, 11. Mär 2009 08:31
von stromboli20
louise hat geschrieben:´
Wird das Bein mit der Longe angehoben, wird das Pferd nicht lernen, aufs Gertenzeichen und Kommando die Lektion auszuführen.
Louise
Das ist nicht richtig. Im Gegensatz zur reinen (und teils gefährlichen) Leckerlimethode, hilft die Beinlonge dem Pferd, sein Gleichgewicht zu halten und zu verstehen, was von ihm verlangt wird, ohne überfordert zu ein. Zudem erleichtert das Einsetzen der Beinlonge die Korrekte Haltung des Ausbilders und das Kombinieren mit der Zukünftigen Gerten- und Stimmhilfe.
Verfasst: Mi, 11. Mär 2009 13:37
von Hestur
Ich finde das schon richtig, was Louise meinte. Ich glaube, das war ein Missverständnis, oder?
Sie sagt ja nicht, dass man die Longe ganz weglassen soll. Sondern nur, dass man zuerst das Bein durch touchieren zum heben veranlassen soll, anstatt es mit der Longe "hochzuziehen". Das Pferd soll doch das Bein selbst hochheben, und dann kann das Pferd das Bein in die Longe hängen lassen.
Verfasst: Mi, 11. Mär 2009 18:18
von Traumdauterin
interessant. habs jetzt nur mal so durchgeklickt, aber ich werd's mir mit sicherheit noch genauer anschauen. danke

Verfasst: Mi, 11. Mär 2009 19:15
von stromboli20
Hestur hat geschrieben:Ich finde das schon richtig, was Louise meinte. Ich glaube, das war ein Missverständnis, oder?
Sie sagt ja nicht, dass man die Longe ganz weglassen soll. Sondern nur, dass man zuerst das Bein durch touchieren zum heben veranlassen soll, anstatt es mit der Longe "hochzuziehen". Das Pferd soll doch das Bein selbst hochheben, und dann kann das Pferd das Bein in die Longe hängen lassen.
Wenn es so gemeint ist, dann habe ich den beitrag wohl falsch verstanden

Am Anfang kann die Longe durchaus eine Stütze sein, aber im Laufe der Ausbildung sollte das Pferd natürlich immer mehr sein Gleichgewicht finden und die Longe immer weniger benötigen.
Verfasst: Di, 24. Mär 2009 20:18
von louise
Ja, das war mißverständlich geschrieben, tut mir leid, war ein paar Tage nicht da.
Es geht darum:
1. Kommando
2. Antippen
3. Aufs selbständige Beinanheben warten
4. mit der Fusslonge unterstützen
5. Bein führen, Stütze geben und Weg zeigen soweit wie körperlich möglich.
Danke für die anderen Ausführungen.
Liebe Grüße
Louise
Verfasst: Mi, 19. Mai 2010 16:44
von Warren
Ich habe meinem das Kompliment auch mit runterfüttern beigebracht. Da ich mit ihm Clickertraining mache, habe ich das Leckerli aber nicht einfach reingeschoben als er unten war. Ich habe geclickt als er sein Gewicht nach hinten verlagert hat, und dass Leckerli hat er erst bekommen als er wieder oben war. Er hat recht schnell begriffen was er machen soll und hat sein Gewicht dann auch bald nur auf Antippen/Stimmzeichen nach hinten verlagert. Meine Hand habe ich dann nur noch als Stütze an seinem Bein benutzt (so wie eine Beinlonge). Mittlerweile geht er aber auch ohne Hilfe ins Kompliment.
Das Bein anheben kann man auch beibringen indem man das Bein wie beim Hufeauskratzen anhebt und gleichzeitig z.B. mit dem Finger antippt. Oder das Hufe geben mit einem Stimmkommando verbindet und dieses dann später mit antippen des Beines. Auf jeden Fall schon bei der kleinsten Reaktion (z.B. Gewichtsverlagerung von einem Bein auf das Andere) ganz viel Loben
Mit der Gerte draufhauen finde ich aber nicht gut.
Verfasst: Do, 27. Mai 2010 23:27
von Biggi07
Ich finde es wichtig das alle Hilfen zugleich kommen sprich: das langsame schaukeln bis das Pferd bereit ist schon mit dem Komando der Gerte gleich von Anfang an. Die Gerte muß igendwann die Fußlonge ersetzen!
Über die verdrehte Übung zwischen den Füßen durchzufüttern möchte ich nicht sprechen. Da sich ein ordentliches Plié aus dem span. Schritt entwickelt.
Kompliment: Da es wichtig ist die Hilfen von Anfang an richtig einzusetzen sollte man Zirzensik eben nicht unterschätzen. Wenn sie unten bleiben sollen, so lang wie man wünscht, dies noch gymnastisch richtig umsetzen, ist das einfach was, was in Profihand gehört. Es ist wichtig bei dieser Übung am Anfang, wenn man nicht versiert ist einen Helfer zu haben der sein Handwerk versteht. Später, wenn man weiß, wie es geht, kann man dies schon alleine tun. Aber meistens ist gerade am Anfang viel Schnelligkeit gefragt, in Bezug auf Gertenhilfe und Futterhilfe (Lob). Meistens werden die Pferde auch gezogen und nicht selber geschaukelt. Dann können sie nicht verstehen. Erst wenn das Pferd bei mir die Übung verstanden hat geht es nach unten, weil es eben nicht gezogen wird. Und wenn es dann verstanden hat geht es gerne nach unten.
Einen Zirkuslektionskurs an einem Wochenende wo ein Pferd diese Übung lernt halte ich für verantwortungslos, da manche Pferde Monate zu richtigen Schaukeln brauchen! Das ist dann Zirkus!!!
Dann ist ja auch noch wichtig, wie die Hinterbeine diese Übung unterstützen. Das Vorderbein muß absolut in der Senkrechten sein und das innere Hinterbein auch untergetreten.
Mich persönlich ärgert es oft, wenn jemand so an Spaß und Fun so etwas machen möchte und doch nicht sieht wieviel Vorbereitung an Gymnastik usw. Grundgehorsam dazu nötig ist. Macht ihr mir mal einen Spagat und dann ist alles gut. Aber bitte gleich unten. Das kann der Mensch auch erst nach Übung und Dehnung. Das ist doch auch wie reiten. Es gibt auch Pferde die macht man lieber groß statt sie zu demütigen!!! Das Pferd entscheidet die Übung die es machen möchte. Das ist die Freiwilligkeit und die brauche ich für gut Zirsensik. Es wird immer unterschätzt, was unsere Pferde für uns leisten

Verfasst: Fr, 28. Mai 2010 11:00
von Sady
Biggi07 hat geschrieben:(...)Da sich ein ordentliches Plié aus dem span. Schritt entwickelt. (...)
Darf ich dich bitten, das zu erläutern? Diese Technik wär mir bis jetzt unbekannt...
LG Sady