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Verfasst: Di, 01. Jan 2008 18:17
von Jeanny

Also ich persönlich bin der Meinung, dass gerade beim Erlernen der Seitengänge das Vorwärts nicht in Vergessenheit geraten darf, denn dann kommt das Pferd am Ende ins Stocken und es wird alles zu kantig.
Lieber erst weniger Biegung und Abstellung verlangen.
Gerade beim Renvers/Travers soll die Abstellung der Hinterhand ja nicht weiter als über drei Hufspuren gehen.
Verfasst: Mi, 02. Jan 2008 11:29
von acoma
Dann sag das doch mal Marc de Broissa

. Er reitet vor jedem Training seinen Lusitano im Zeitlupentempo in allen Seitengängen. Trotzdem hast du damit Recht, dass das Vorwärts nicht in Vergessenheit geraten darf. Hier muss man aber bedenken, dass man nicht alles auf einmal lernen kann. Das kann zwar bei extrem talentierten und gefühlvollen Reitern auf Anhieb klappen, aber für den "normalen" Reiter bedeutet es oft Überforderung.
Wenn es langsam (und ohne Verspannung) klappt, klappt es auch in schnellerem Tempo. Wichtig ist auch zu beachten (laut Nuno Oliveira), dass man sich im Schritt in den Seitengängen Zeit lassen soll. Gerade im Schritt wird sich das Pferd, wenn zuviel getrieben wird oder ein höheres Tempo gefordert wird, schnell verspannen und der tolle gymnastische Effekt geht flöten.
Übrigens: Ein Pferd soll lernen, in jedem geforderten Tempo zu gehen - schnell so wie auch langsam. Wichtig ist nur, dass das Pferd immer vor dem Schenkel bleibt.
Verfasst: Mi, 02. Jan 2008 11:37
von acoma
Ach ja, hab noch was vergessen:
Ich bin auch der Meinung, dass zuviel Biegung oft sogar schädlich ist, doch in diesem Fall des Übergangs zwischen SH und Renvers hilft es dem Pferd. Gerade am Anfang ist es oft besser, hier eine vermehrte Stellung zu verlangen. Ansonsten bin ich absolut kein Freund von ständigem Stellen und Biegen. Ein Pferd kann auch ohne, dass an seinem Kopf rumgezogen wird, harmonisch laufen - oder vielleicht auch nur dann!
Und: Natürlich soll Travers nicht über drei/vier Hufschläge hinausgehen. Hätte ja auch keinen Sinn, da man dann gleich Schenkelweichen reiten könnte.
Verfasst: Mi, 02. Jan 2008 11:51
von Anchy
Jeanny hat nicht so ganz unrecht, wobei es nicht so sehr auf das Tempo ankommt, als auf den erkennbaren Fleiss und der Wille zum Vorwärts.
Sind beide immer präsent ist ein Schneckentempo kein Problem.
Seitengänge lassen sich im übrigen zum Auffrischen auch im Leichttraben reiten. Seeehr ungewohnt!
LG
Anchy
Verfasst: Mi, 02. Jan 2008 12:09
von acoma
Genau. Befindet sich das Pferd vor dem Schenkel, ist alles kein Problem.
Leichtreiten in Seitengängen ist meiner Meinung nach besonders für sehr verspannte Reiter zu empfehlen. Ansonsten eher weniger.