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Verfasst: Sa, 24. Nov 2007 16:29
von fina
Ich glaub, in der Isiszene sind deshalb so relativ viele Späteinsteiger, gerade, weil es im Wesen so freudliche Pferde sind und auch weil sie so klein sind (machen nicht schon durch ihre Größe Angst).
und ich finde genau das fällt sowohl den reitern, als auch den pferden, auf die füsse.
es ist so schwer auf einem isländer reiten zu lernen... ich denke, es wäre besser sich die grundlagen auf einem dreigangpferd beibringen zulassen. dann kann man ja gerne umsteigen. und es gibt auch kleine freundliche dreigänger :)

ich will auch gar nix gegen späteinsteiger sagen. viele die kenne sind die allerkritischsten reiter und unwahrscheinlich lernwillig. aber ich finde, dass die isi-szene eben die oft nicht angemessen betreut, schlechtes vorlebt und die pferde leider zu freundlich sind um auch mal "deutlich" ihren frust zu zeigen.

aber die betreuung wäre im standart-stall sicher auch nicht besser und schlechte vorbilder gibts da auch.

denn freundlich und "duldsam" sind die isis wirklich. die halten ne menge, sogar zu viel, aus.

Verfasst: Sa, 24. Nov 2007 17:54
von ~pony~
Tolles Thema, das mich als ambitionierte Isi- bzw Gangpferdereiterin natürlich brennend interessiert.

Außerdem - vielleicht interessant am Rande - arbeitet die IGV (internationale Gangpferdevereinigung) seit Jahren darauf hin, im Gangpferdesport auch das "Niveau" zu verbessern, gerade in Bezug auf Dressur, Gymnastizierung etc. Ich denke, das wissen viele nicht (nichtmal in der Isi-Szene, denn die ist von der IGV ungefähr so weit entfernt wie von der FN). Das Gangpferd des Jahres 2007 ist übrigens ein Isländer. Dieses Pferd geht neben Sporrtölt- und Geschicklichkeitsprüfungen auch vor der Kutsche, unter dem Damensattel und hervorragend Dressur - übrigens Piaffiert er auch, und dem Tölt hat es nicht geschadet.

Ansonsten stimmen die hier vertretenen Meinungen wohl. Die Isi-Szene ist sehr heterogen, daher trifft man dort auf die verschiedensten Sichtweisen und Einstellungen. Aber das Bild in der Öffentlichkeit ist wohl eher geprägt vom alternativen Freizeitreiter mit wenig Know-How und einem viel zu kleinen, viel zu dicken Pony im Schweinepass und ohne jegliche ernstzunehmende Grundausbildung ;) Schade drum, aber dieses Image wird durch den IPZV indirekt gefördert!

Verfasst: Sa, 24. Nov 2007 18:19
von Trissa
~pony~ hat geschrieben: Außerdem - vielleicht interessant am Rande - arbeitet die IGV (internationale Gangpferdevereinigung) seit Jahren darauf hin, im Gangpferdesport auch das "Niveau" zu verbessern, gerade in Bezug auf Dressur, Gymnastizierung etc. Ich denke, das wissen viele nicht (nichtmal in der Isi-Szene, denn die ist von der IGV ungefähr so weit entfernt wie von der FN). Das Gangpferd des Jahres 2007 ist übrigens ein Isländer. Dieses Pferd geht neben Sporrtölt- und Geschicklichkeitsprüfungen auch vor der Kutsche, unter dem Damensattel und hervorragend Dressur - übrigens Piaffiert er auch, und dem Tölt hat es nicht geschadet.
Der hier?
http://www.gaedingargroup.de/content.ph ... taentry=63
Bild
*zweifelnd schaut*

Diese Momentaufnahme vom Stehen bei der Preisverleihung bestätigt eher meine Urteile und Vorurteile, die sich mit dem meisten decken, was hier schon geschrieben wurde. Aber vielleicht... hoffentlich für das Pferd täuscht das Foto auch. Zu wünschen wäre es.

Verfasst: Sa, 24. Nov 2007 18:24
von rocky
wer ist denn gangpferd des jahres?

Verfasst: Sa, 24. Nov 2007 18:30
von Carmen
ist sie bestimmt. falls du mal jemanden triffst, der dir erklärt, wie ich meinen knallharten fünfgang-naturtölter piaffiere => sofort her damit!
Wahrscheinlich genauso, wie einen Dreigänger - mit viel Geduld. :wink: Vielleicht auch mit noch einem Quäntchen mehr Geduld, damit kein Gangsalat dabei herauskommt.

Bin mal einen Isi angeritten, der viel Naturtölt hatte. Der war am Schluss kaum noch zum Traben zu bewegen und hat den Tölt bevorzugt. Dumm, wenn mensch aber nun gerade traben will...

Mit den Gewichtsträgern ist das so eine Sache. Ich würde mich im Moment auch höchstens mal kurz auf einen Isi setzen. Regelmäßig reiten würde ich keinen. Schon gar nicht anreiten. Sonst hätte ich ein schlechtes Gewissen. Und ich bin immer noch unter dem Gewicht der meisten Männer.
Es sind nunmal Ponys, und ein Kaltblüter kann auch nicht Gewicht ohne Ende schleppen.

Off Topic: Mich regen eh immer diese Leserbriefe in gewissen Zeitschriften auf, wo nach Reitklamotten in Größe XXXXL gefragt wird. Welches Pferd soll so einen Reiter denn tragen???
Für mich wäre bei jedem Warmblut erstmal bei 80 kg Schluss.

Verfasst: Sa, 24. Nov 2007 23:10
von ~pony~
Trissa hat geschrieben:
~pony~ hat geschrieben: Der hier?
http://www.gaedingargroup.de/content.ph ... taentry=63
Bild
*zweifelnd schaut*

Diese Momentaufnahme vom Stehen bei der Preisverleihung bestätigt eher meine Urteile und Vorurteile, die sich mit dem meisten decken, was hier schon geschrieben wurde. Aber vielleicht... hoffentlich für das Pferd täuscht das Foto auch. Zu wünschen wäre es.
Ja, der. Was soll ich sagen? Du hast recht, das Foto ist grausam...Schade, denn Björn ist ein nettes Pferdchen - nicht so eine Töltmaschine, die nichts kann außer die Beine schmeißen...

Verfasst: So, 25. Nov 2007 06:39
von Junito
@ Carmen: Sei' bitte vorsichtig mit solchen Aussagen. Genau aus dem Grund weigere ich mich momentan, auch nur wieder daran zu denken, auf ein Pferd zu steigen. Das ist eine für mich sehr negativer Folge von Junitos Weggabe: Mein Gewicht steigt und steigt, trotz anderem Sport (habe angefangen zu joggen).

So, jetzt zum "Isi des Jahres": Spontan würde ich sagen, dieser Sattel ist mal wieder zu lang, die Reiterin sitzt ziemlich auf seinen Nieren. Oder sehe ich das falsch? Ansonsten sind sie etwas ungünstig fotografiert, und er zieht gerade nach unten.

Verfasst: So, 25. Nov 2007 13:40
von rocky
das foto von björn finde ich isitypisch zum kotzen!leider... :roll:

@carmen:80 kilo sind doch noch nicht xxl ;)

Verfasst: Mo, 26. Nov 2007 12:15
von horsman
Hallo,
hier meine Meinung zu Isis:
Ich mag sie gerne sehen, in Feiheit auf Island z.B.
Sicher haben sie auch Vorzüge für Leute, die gerne viel und lange Ausritte machen. Bestimmt haben sie (im Durchschnitt) auch charakterliche Vorzüge.
Für klassische Dressur sind sie jedoch m.E. nicht grade prädestiniert und tun sich da schwer. Denn gerade die Tölt- und Pass-Neigung sind ja der Förderung und Verschönerung der drei "normalen" GGA hinderlich.
Leute, die (überwiegend) dieses Reiten tun mögen, sollten sich daher m.E. nicht bewußt einen Isi zulegen.

Über die Isi-Wettbewerbsrennerei brauche wir nicht reden.

Gruss
horsmän

Verfasst: Do, 29. Nov 2007 18:30
von schnupfi78
Nunn melde ich mich auch mal zu Wort: Ich habe ja auch einen Isi. Ich habe ihn seit er 4 ist und wir haben wirklich hart gearbeitet um dort hinzukommen, wo wir jetzt sind. Ich würde sagen, dass er dressurmäßig ganz gut ausgebildet ist (Lektionen, Durchlässigkeit...) und ohne die Dressurarbeit wäre sein Tölt nicht von der guten Qualität, die er jetzt hat. Wir sind also nicht die oft gern bemerkten "Um die Ovalbahnreiter mit möglichst hoher Vorhandaktion ohne Rücksicht auf sonstige Verluste". Tölt und Versammlung kann man auf jeden Fall im gleichen Atemzug nennen. Natürlich kann man wenn genug Tölt vorhanden ist vorne ein bisschen zuppeln, dass die Nase hochkommt und dann töltet das Tier auch. Aber genauso kann ich einem Dreigänger die Nase mit Hilfszügeln runterbinden und er läuft in anscheindender Dressurhaltung. Über den Sinn solcher Aktionen brauchen wir nicht reden, ich denke, wir sind da alle der gleichen Meinung. Ich meine nur, dass es nicht nur in der Islandpferdeszene graue Schafe gibt.
Was auch schon gesagt wurde ist, dass es natürlich umso schwieriger ist, ein Pferd richtig gut zu arbeiten je mehr Gaänge es hat. Z.B. wenn man in Richtung Versmmlung im Trab arbeitet, kommt einem oft der Tölt in die Quere. Oder ein ganz gesetzer Galopp ist für einen Fünfgänger wirklich eine Glanzleistung und ganz schwer zu erreichen. Trotzdem glaube ich, dass man Gangpferde durchaus klassisch arbeiten kann. Weil für ein Gangpferd ist es genauso wichtig locker über den Rücken zu gehen. Ob es das nun im Trab oder Tölt tut, ist doch eigentlich egal.
Die "unschönen Bilder" in der cavallo sind Momentaufnahmen. Was mir allerdings auffällt ist, dass viele angeblich so tolle Turnierpferde völlig falsch bemuskelt sind (Unterhals, kaum Rückenmuskeln). Das sagt eigentlich genug über den Reitstil aus. Aber das gibt es ganuso auch bei anderen Pferderassen! Naja, wer´s mag... ich wollte so nicht reiten.
LG
Friedi

Verfasst: So, 02. Dez 2007 19:06
von ninischi
Wahrscheinlich ist es mit der Isiszene, wie mit jeder anderen Szene auch. Es gibt einige Klischees (und Situationen, in denen diese Klischees bedient werden):
- als "Gewichtsträger" mit angeblich "stabileren Knochen" werden die Ponys (ja, die meisten sind Ponys! :D ) häufig von zu schweren Reitern überlastet
- zu Gunsten des höher-schneller-weiter-Töltens kommt die Gymnasizierung häufig zu kurz, was zu weggedrückten Rücken und Unterhälsen führt
- für die Förderung des richtigen Taktes wird einiges in Kauf genommen, auch Gewichte an den Beinen
- Isireiter (und angeblich auch die Ponys) sind rassistisch - es gibt viele Höfe, auf denen nicht-Isländer nicht leben dürfen. Von den Turnieren ganz zu schweigen
Genauso wie in jeder Szene gibt es Menschen und Ponys, die Klischees bedienen und solche, die es anders machen.

Pia kann übrigens (über den Rücken) tölten und piaffieren :D aber sie hat sicher -gemessen am Durchschnitts-Isi - recht wenig Gangveranlagung. Und die Zusatzanforderung, Gänge zu sortieren, macht Dressurreiten nicht einfacher!

Verfasst: Mo, 03. Dez 2007 07:39
von Schnattje
Ich misch mich jetzt doch nochmal ein.

Ich hab in meinem Leben zweimal einen Isländer geritten:
Das erste Mal , als "Wiedereinsteiger" wollte ich eigentlich Reitunterricht nehmen und das es dann auf einmal diese ganzen neuen Pferderassen gab , von denen wir früher nur gelesen hatten , war es ein Isi. Die erste Reitstunde ging so , die zweite endete damit das ich mich im Hohen Bogen in Richtung /durch den Reitplatzzaun verabschiedete. Ich war nicht drauf gefasst , das sich unter mir eine brettharte Bahnschiene im Galopp um die Ecke bewegt. ich bin dann wohl noch 2 mal zum Unterricht erschienen , aber nee das war es nicht steif wie eine Bahnschiene , dazu genau so komfortabel wie ebend diese .. ich wollte was anderes.

Das zweite Mal , war dann eigentlich garnicht geplant:
Eine Bekannte von mir , Späteinsteigerin, wollte unbedingt reiten lernen ... auf Isländern ...die sind so klein und knuffig ...
Mich an meine schlechten Erfahrungen erinnernd , hab ich versucht , ihr das auszureden. Ich hab ihr sogar Reitstunden auf wirklich gut ausgebildeten WB`spendiert , aber sie war nicht zu bekehren und meinte standhaft der Isi wäre ebend genau das was ich mir vorstellen würd, weich , durchlässig , geschmeidig und so weiter.
Neugierig geworden bin ich dann mal mit zum Unterricht gefahren. Und tatsächlich , dieser braune Isländer war locker geschmeidig biegsam , mit klaren Grundgangarten . ich bin dann auch selber geritten , durfte dann auch mal tölten und war von diesem Pferdchen wirklich nur begeistert.

Und ich denk so wird es immer sein und das ist nicht nur auf die Isländer begrenzt. Es gibt Leute , die sehen das Tier vor sich als Sportgerät , Investition , Prestigeobjekt was auch immer. Und dann gibt es die anderen die mit Mühe und Sachverstand versuchen andere Wege zu gehen und ebenfalls erfolgreich sind. Die Kunst isses diese Menschen zu finden , den anderen tunlichst aus dem Wege zu gehen und ihnen somit ihre Grundlage zu nehmen. Denn ohne den Reitschüler , Zuschauer , Einsteller ... ist die erste Gruppe nicht mehr interessant