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Verfasst: Fr, 21. Dez 2007 14:15
von Cyndy
@alix und @sheitana
Ich finde auch dass ich noch weiter am Rücken arbeiten muss, aber von außen sagen sie ich soll ihn langsam mal wieder hochholen und wenn ich dann sage warum ich das noch nicht machen will, haben alle wieder ein Argument... :(
Ich sehe zwar ein dass er irgentwann mal wieder hoch muß, aber nicht solange wie der Rücken in normaler Haltung noch nicht da ist.

@etienne
Du bist ihn doch am Mittwoch gar nicht in Dehnungshaltung geritten, sondern hast doch nur an der Aufrichtung gearbeitet. :?:
Das mit dem auf den Zügel legen ist doch was andres... Hääääähhhh?
Versteh gar nichts mehr, weil du schon oft meintest, ich hätte mir die Dehnungshaltung gut erarbeitet....
LG Cyndy

Verfasst: Fr, 21. Dez 2007 14:30
von Josatianma
etienne hat geschrieben:Pferd weiß wann Du Ruhe gibst und schnarcht dahin.
Das würde ich mit Übergängen in DH mit absolutem Vorwärts unterbrechen. Wichtig: auch im Übergang muß die DH erhalten bleiben. Nach was für einer Richtung arbeitet ihr denn das Tier?

Verfasst: Fr, 21. Dez 2007 14:45
von Etienne
[quote="Cyndy"
Du bist ihn doch am Mittwoch gar nicht in Dehnungshaltung geritten, sondern hast doch nur an der Aufrichtung gearbeitet. :?:[/quote]

Ich glaube wir beide haben da wohl ein unterschiedliche Auffassung von Aufrichtung. Das Pferd lief in Arbeitshaltung.
Natürlich hast Du dir die DH gut erarbeitet, ist auch wichtig für dein Pferd.
Aber als ich oben gesessen habe, bestätigte sich der Eindruck, den ich vom zuschauen hatte, er hängt auf der Hand. Und das muss m.M. nach weg. Auch in der DH, wo er mit Sicherheit nicht anders laufen wird.
Ich habe auch nicht an der Aufrichtung gearbeitet, sondern an seiner Balance, die er immer wieder nach vorn unten verloren hat. Deshalb das Anhalten und RR. Wir haben doch auch von Balance gesprochen oder?! Frag mich doch bitte in Zukunft direkt wenn Du was nicht verstehst!

@Josa
Grobe Richtung ist P.K.

LG Sus

Verfasst: Fr, 21. Dez 2007 14:52
von Alix_ludivine
Cyndy hat geschrieben:Ich finde auch dass ich noch weiter am Rücken arbeiten muss, aber von außen sagen sie ich soll ihn langsam mal wieder hochholen und wenn ich dann sage warum ich das noch nicht machen will, haben alle wieder ein Argument... :(
Ich sehe zwar ein dass er irgentwann mal wieder hoch muß, aber nicht solange wie der Rücken in normaler Haltung noch nicht da ist.
Ich hatte ja mit Hannes das Problem auch. Zwar nicht mit dem Rücken, der war da, aber mit der Vorderhandlastigkeit.
Die DH ist einfach ein Muss und die Basis schlechthin. Daran kommt man nicht vorbei. Nur ist eben die DH nichts wert, wenn das Pferd noch auf der VH läuft.
Das Problem ist eben, dass man die vorhandlastigen Pferde nicht einfach in die DH schicken kann, weil sie dann noch mehr dem Gleichgewicht hinterherrennen. Also muss man diesen Pferden erst eine Idee geben, wie die Balance von der VH weggenommen werden kann. So habe ich auch mit Hannes gearbeitet. Erst weg von der VH (die meisten Pferde kapieren das recht schnell, weil dann auch die Bewegungen ansich für sie leichter werden) und dann in die DH. Wichtig ist halt, dass Du den Unterschied merkst zwischen DH und auf der Vorhand - das ist schwierig, aber ich denke, bei Dir genau der Knackpunkt, dass Du es eben nicht immer merkst, wann er Dir wieder in die Hand kippt und auf der Vorhand läuft.
Aber es ist eben nicht "hochholen", sondern eine Balanceverschiebung.

Wenn Du magst, schaue ich mir das gerne live mal an.

LG Alix

Verfasst: Fr, 21. Dez 2007 14:55
von Josatianma
@Etienne: Wie sag ich es jetzt nett: ich würde mich an Cyndys Stelle von deinem Ton im letzten Post etwas auf den Schlips getreten fühlen.

Gut, grob nach PK. Das ist doch schon mal ein Hinweis.

Ja, Cyndy, wenn die Pferde in der DH auf der Hand hängen, müssen sie nach oben geholt werden und in eine Arbeitshaltung gebracht werden. Soweit ich das mitbekommen habe, macht es jeder etwas anders. Nachdem ich nun also ein dreiviertel Jahr DH hinter mir habe, durfte ich am Mittwoch in der Reitstunde das erste Mal Pico wieder etwas höher holen. Vorher haben wir vor allem an der Aktion der HH gearbeitet. Es ist jedoch eine Gratwanderung zwischen Hochholen mit gewölbtem Rücken und weggedrücktem Rücken. Legt sich dein Pferd auf die Hand würde ich auch das Zupfen nach oben ausführen und dann aber direkt wieder die DH verlangen. Und wichtig ist eben das Vorwärts. Die Balanceverschiebung ist nicht unbedingt für Einsteiger in dieser Reitweise leicht zu spüren und nachzuvollziehen.

Verfasst: Fr, 21. Dez 2007 16:33
von Sheitana
@ Josa Wie lange hat es bei dir gedauert, bis die Dehnungshaltung saß. Ich habe bei Georgia (von anfänglichem Hirschhals) jetzt langsam eine schöne Arbeitshaltung erreicht, aus der sie sich ganz selten auch schon mal v/a dehnt. Da sie ab und an aber noch Balanceprobleme hat ist das noch nicht konstant. Ergibt sich das aus der Arbeitshaltung irgendwann von selbst, oder kann ich Georgia irgendwie dabei unterstützen.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass sie noch nicht soweit ist, halt wegen der Balance und erwarte es daher auch nicht. Aber vll kann ich ihr ja ein wenig helfen die Dehnung zu finden. Oder soll ich es gar nicht verlangen, bis sie ausbalanciert ist.
Ich habe ja jetzt oft gehört Dehnungshaltung ist das A und O, aber die Arbeitshaltung muss doch erst sitzen, oder?
bin da ein wenig verwirrt ( da mir die Dehnungshaltung ja leider auch erst seit dem Forum hier bekannt ist :roll: )

LG
Sheitana

Verfasst: Fr, 21. Dez 2007 18:34
von Etienne
Josatianma hat geschrieben:@Etienne: Wie sag ich es jetzt nett: ich würde mich an Cyndys Stelle von deinem Ton im letzten Post etwas auf den Schlips getreten fühlen.
Wieso? Sie soll sich bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen! Ich fände es nur schöner wenn sie mich direkt fragt wenn sie nicht versteht was ich ihr sagen möchte. Ich glaube wir konnten das heute persönlich auch gut klären. :wink:

@Alix
Genau, dass ist es was ich meine! Danke!

LG Sus

Verfasst: Fr, 21. Dez 2007 20:22
von summer
mein buschi hat sich auch schrecklich auf die hand gelegt, durch dieses falsche reiten im letzten jahr :wut: (siehe ausbildungstagebuch) - meine neue rl hat von beginn an eher eine arbeitshaltung verlangt, da er in "dh" (schreibe das in "" weils nur ein auf der vh gelatsche war, ohne hiha aktivität) furchtbar auf der hand gelegen ist. :roll:
wir haben viel im schritt gearbeitet, viele schritt-halt übergänge (übers gewicht, nicht mit zügel), damit er sich gar nicht so drauflegen kann. sobald der ansatz eines drauflümmelns kam - sofort wieder halt und "ordnung machen".
im trab spielen wir das spiel ähnlich - nur da legt er sich viel mehr drauf. viele schritt übergänge, v.a. sobald er sich auf die hand legen will. ich muss auch sehr aufpassen, dass ich weich in der hand (va der außenhand) bleibe und ihm das drauflegen nicht anbiete.
es ist nach 2 monaten schon viel besser geworden.:D ich arbeite ihn aus der arbeitshaltung schon in eine reele DH und wieder vorsichtig zurück. an trab verkürzen denke ich noch lange nicht - ich versuche hin und wieder den arbeitstrab etwas zu verlängern und dann wieder zurückzuführen ins arbeitstempo.
wir schaffen inzwischen auch schon hin und wieder trab- schritt übergänge ohne viel hand meinerseits oder draufgelümmel seinerseits.
ich habe die letzten 3 wochen auch wieder etwas galopp in die arbeit dazugenommen - das ist auch um welten besser geworden. aber ich arbeite trotzdem am meisten im schritt und trab. der galopp ist eher ein zuckerl für mich :D (der ist so butterweich wenn ich richtig mit ihm gearbeitet habe)

Verfasst: Sa, 22. Dez 2007 22:34
von Josatianma
@Etienne: Klar soll sie dich fragen, aber ich weiß, wie ich reagieren würde, wenn mein RL so etwas hier ins Forum setzen würde. Bin vielleicht auch reichlich zart besaitet in der Beziehung.

@Sheitana: Zeitlich kann ich dir das jetzt nicht festlegen, da ich ja durch Pico's Erkrankung und meinen familiären Ausfall lange nicht zum Reiten kam. Bei Pico kam die DH vor der Arbeitshaltung. Das kommt aber eben auch immer auf das Pferd an. Eine korrekte DH ist halt auch kein auf der VH latschen. Und Pferde, die eh schon Vorlastig sind, müssen anders gearbeitet werden, als z.B. Pferde mit Hirschhals-Anlage.

Verfasst: So, 23. Dez 2007 10:03
von mariscal
Viele gute Tipps wurden ja schon gegeben. Vielleicht habe ich auch noch was…
Ich würde vor jedem Reiten etwas klassische BA einlegen. Übertreten lassen, Schaukel, Schulterherein, Travers. Dabei kann ich gut die HH aktivieren und passe auf, dass mein Pferd sich nicht auf den Zügel „hängt“. Hier kann ich meinem Pferd schon gut die Sache mit der korrekten, relativen Aufrichtung erklären und wenn mein Pferd von seiner Kraft und Gymnastisierung her so weit ist, wird es auch anfangen, mir die Aufrichtung unter dem Sattel zu schenken (wenn ich in der Lage bin, auch unter dem Sattel die HH durch das Reiten von Seitengänge, Übergänge ect. mehr zur Lastaufnahme zu bringen)
Die Aufrichtung ist das Ergebnis guter dressurmässiger Arbeit. Mit der Hand erzeugt, lande ich in der Regel in der absoluten Aufrichtung ohne Lastaufnahme der HH

Verfasst: So, 23. Dez 2007 10:15
von Susanne
Mir fällt noch folgendes zum Thema ein. Die Aufrichtung wird nicht mechanisch herbeigezwungen. Das kenn ich noch aus einem früheren Reitstall. Da wurden die Jungpferde erst mal 2 Jahre hinter die Senkrechte geriegelt und dann wars ZEit für die Aufrichtung, also wurden sie hochgerissen :shock:. Die Aufrichtung ist das Resultat einer sinnvollen, logisch aufgebauten, gymnastizierenden Ausbildung. Wenn das Pferd entsprechend geschmeidig und kräftig geworden ist, wird es sich in den versammelnden Lektionen(man beachte, sie heißen versammelnd nicht versammelt *gg*) eben versammeln und dadurch aufrichten.

Aufrichtung

Verfasst: So, 30. Dez 2007 10:16
von acoma
Hallo Abeja!

An der Aufrichtung arbeitet man nicht mit dem Zügel bzw. mit den Händen, sondern ausschließlich durch Aktivierung der Hinterhand!!!! Wenn du dein Pferd so weit gebracht hast, dass es losgelassen über den Rücken geht und fleißig mit der Hinterhand arbeitet, bekommst du die Aufrichtung sozusagen geschenkt. Versuche keinesfalls eine Aufrichtung mit der Hand zu erreichen - höchstens um ein Pferd daran zu hindern, zu tief mit Kopf und Hals zu kommen (vorderlastig). Worauf du jedoch immer bei deiner Hand achten musst, ist das ständige Lösen des Maules durch kleine spielerische Bewegungen mit den Fingern (Daumen ist dabei immer fest zu!). Ich nenne das auch "Klavierspielen". Hier kann auch mal zwischenzeitlich eine höhere Handhaltung von Nutzen sein (siehe Philippe Karl). Wenn das Maul geöffnet ist bzw. entspannt kaut, kann es auch über den Rücken gehen. Ansonsten ist es für das Pferd immer bequemer, wenn du die Hände mit sehr, sehr leichter Anlehnung tief trägst.
Zur Aktivierung der Hinterhand: Das "Treiben" mit den Schenkeln ist gar keine so leichte Sache! Ständiges Treiben stumpft das Pferd ab. Nur durch Impulse, die an der richtigen Stelle bzw. zur richtigen Zeit eingesetzt werden müssen, wird das Pferd vor dem Schenkel bleiben und niemals schwer zu trieben sein.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß mit deinem Isländer!

Verfasst: So, 30. Dez 2007 11:10
von Hottihue
Hallo Abeja,

hier wäre für mich ganz interessant, auf welchem Hof du stehst und welchen Trainer du hast - da ich nicht ganz weit weg von dir bin, kenne ich die Höfe in deiner Richtung eigentlich und deine Aussagen über diese Reitweise verwundern mich nicht! Wenn das der ganz, ganz große Hof in der Nähe v. KA ist, kann ich dazu nur folgenden Beitrag leisten: Der Seniormeister gab als Töltanleitung: "Das Pferd muß durchgehen wollen zum tölten!" Dabei hielt er vorne dolle fest und pitschte schön mit der Gerte hinten drauf!

So, wie du es beschreibst, ist das die typisch verbreitete Isi-Reitweise...vorne hoch-hinten drauf - sorry - das ist absoluter Schwachsinn! Das ist doch genau das, was wir bei den Isis nicht mehr sehen wollen!

Ich weiß nicht, wie jung dein Pony ist, aber für mich hört es sich so an, als ob es sein Gleichgewicht noch nicht gefunden hat und noch gar nicht die Kraft in der HH hat, um zu tölten. Mein Pony war bereits 1,5 Jahre unter dem Sattel, bevor ich mit dem Tölt begonnen habe! Hatte es im anderen Thema bereits beschrieben: Mit dem Tölten habe ich erst begonnen, als Schulterherein und Kruppeherein im Schritt und Trab geklappt haben. Wenn das nicht klappt, hast du doch keine Chance, den Takt zu beeinflußen - dann geht es nur mit Kraft und Gewichten! Erst wenn das klappt, kannst du dir die beiden Hinterbeine unter den Schwerpunkt holen und die Schulter platzieren, wie du es eben brauchst um den Takt zu erhalten - alles andere ist meines Erachtens Kraftmessen auf Kosten des Pferdes!

Mein Rat: Wenn du dich dazu entschließt, ein anderes Ausbildungssystem zu wählen, als das, welches du gerade hast, empfehle ich dir wärmestens und immer wieder gerne und voller Überzeugung: Thommy Haag. (oder um einfach mal über den Tellerrand hinauszusehen - sein Buch)
Nein, ich bekomme keine Provision - ich habe mir nur schon früher (als ich noch RBT war) auch immer gedacht, daß es das ja nicht sein kann, was ich da sehe, dazu muß man nichts können - nur gesunden Menschenverstand haben. Und habe mir dann meinen Weg gesucht, als ich mein junges, eigenes Pferd hatte.

Verfasst: So, 30. Dez 2007 20:18
von Abeja
@Hottihue: Welcher Trainer das ist, beantworte ich dir gerne per PN.

Zu meinem Pferd: Es wird jetzt 9, wurde mit 6 eingeritten, und wurde mir als Naturtölter verkauft. Er konnte am Anfang überhaupt nicht traben, sondern töltete nur, allerdings recht passig und auf der Vorhand. Das ist schon viel besser geworden in den 1,5 Jahren, seit ich ihn habe. Er kann inzwischen viel besser tölten und auch ganz gut traben, entdeckt den Trab für sich nun gelegentlich auch im Gelände. Man hat mir aber gesagt, ich solle ihn nicht allzu viel traben, weil er dann noch stärker auf die Vorhand kommt und dann überhaupt nicht mehr töltet. (Wobei sich die Trainer bei uns irgendwie widersprechen...)

Was meine reiterliche Ausbildung - und auch die meines Pferdes betrifft - (ich weiß nämlich gar nicht, was er überhaupt kann, Schenkelweichen kann er nur ganz schlecht - ich übrigens auch :oops: ) bin ich aber grad, nicht zuletzt durch dieses Forum, gedanklich sehr im Umbruch, und habe mich entschlossen, nach Ostern mit dem Unterricht bei uns am Hof aufzuhören, und lieber alleine oder mit gelegentlichen Wochenendlehrgängen weiterzumachen.

Wer ist Tommy Haag? LG Abeja

Verfasst: So, 30. Dez 2007 22:48
von fina
weniger traben, weil er sonst auf die vorhand kommt ist blödsinn.
viel gangferdereiter verwechseln einen hochgenommen kopf im tölt mit aufrichtung und versammlung.

geh wirklich mal im biomechanikforum schmökern, da gibts auch gute bilder fürs verständnis.

dein bisheriger reitunterricht hört sich wirklich sehr standard-schlecht-isländertypisch an. gut, dass dir das auffällt.

mein lesetip für den einstieg zu "besseren" gangreiten ist auch Stührenberg/jänisch "gymnastizierung von gangpferden".

tommy haag:
hier sein buch

such dir nen klassischen ausbilder oder einen GUTEN FN-lehrer der aufgeschlossen gegenüber den gängen ist. das bringt euch sicher mehr.