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Verfasst: So, 13. Jan 2008 19:58
von summer
@medora:
wie schaut eine 0,1,2,3.....10 aus, zb: wenn ich aus dem schritt antraben will (auch wenns begriffstützig klingt, kanns mir noch nicht so gut vorstellen :oops: )
oder wenn das pferdl ohne treiben nicht in der gangart ibm gleichen takt und fleißt bleibt (das problem haben wir im moment va im schritt)

Verfasst: So, 13. Jan 2008 20:25
von orest
Hallo allerseits,

ich war heute ausreiten, und habe versucht eure Ideen ein wenig umzusetzen.
Erschwerend kam hinzu, dass ich mein Pflegeshetty als Handpony mitnehmen musste.

Ich versuchte also, wirklich nur leichten Schenkeldruck einzusetzen, wenn das nichts bringt, mit der Gerte berühren, dann langsam schneller und fester touchieren. Wenn er reagiert, sofort aufhören.

Und siehe da: Das funktionierte geradezu prächtig! Schon nach 100 m und einigen nachfragen hatte ich dauerhaft flotten Schritt ohne irgendwelche Dauerhilfen. Beim touchieren musste ich nie häßlich 'drauf hauen' :oops: , er reagierte ziemlich schnell! Im Trab später musste ich sogar aufpassen, dass er nicht zu übereifrig wurde!
Komplikationen wie Zügelhilfen habe ich natürlich noch nicht eingeführt, konnte ja wg. Handpferd auch nur einhändig reiten. (Benutze dann nur 'Neck rein' und würde nur im Notfall die Zügel anfassen, zum normalen bremsen und lenken nicht nötig).

Ich war wohl insgesamt zu inkonsequent, und habe mit zuviel angefangen und dann auch mit den Beinen zuviel Druck gemacht. Da hat er beschlossen, dann keine Lust zur Mitarbeit zu haben, Recht hat das Pony natürlich.
Ich hoffe, dass sich der Erfolg fortsetzt :D Hat heute wirklich richtig Spaß gemacht, anscheinend auch dem Pony.
Ich werde berichten, wie es weitergeht!

Gruß Tina

Verfasst: So, 13. Jan 2008 20:35
von Medora
Babette, liest Du vielleicht mit? Du kannst das sicher viiiiieeeeel besser erklären!!! :D *winkundrufherbei*



@Summer:

Also, ich könnte mir das so vorstellen:

"0" ist "Ans Traben denken, eigene Energie auf Antraben bringen und vielleicht ein Schnalzen".

"1" - "3" könnte in weicher Abstufung die treibende Schenkelhilfe sein.

"4" Gertentippser kommt dazu.

"5"-"10" sich steigendes Gertentouchieren.

Oder so ähnlich.

Alternativ, je nach Pferdetyp: Stufen "0" bis "3" wie oben, dann Gertennerven (nicht steigernd, sondern dranbleibend) so lange, bis eine Reaktion kommt. Das wiederholen, also den dickeren Dickkopf haben. Bei der gewünschten Reaktion sofort loben (ja auch ein Anhalten und Keks-geben in Kauf nehmen, dann wiederholen, also erstmal das Reagieren als ersten Schritt etablieren, dann mit dem zweiten Schritt "Weiterlaufen" weitermachen).

Dass ein Pferd ohne treiben generell nicht weiterläuft, würde ich immer ändern wollen und zwar würde ich das tatsächlich so oder so ähnlich angehen. Der Erfolg kann sich je nach Typ und Vorgeschichte schneller oder langsamer einstellen und sicher wird man auch öfters mal nachjustieren wollen. So ein Pferd aber tatsächlich dauerzutreiben, wird, denke ich, nur dazu führen, dass es weiterhin keine Eigeninitiative entwickelt.

Gut, ich bin ja vor einiger Zeit einmal dieses extrem abgestumpfe S-Pferd geritten, da haute das nicht hin. Das war wirklich ein Extremfall. Aber ganz ehrlich: wenn ein Pferd so wenig geritten werden will, dass ich es im wahrsten Sinne des Wortes vorwärtstreten und schlagen muss, würde ich es nicht reiten (zugegeben, vielleicht eine extreme Einstellung).


@Tina:

Wow, das klingt ja super!!!!! Freu mich riesig mit Dir!

Medora

Verfasst: So, 13. Jan 2008 20:46
von summer
@medora: danke dir.
bei meinem buben ist es nicht so, dass er nicht mitarbeiten will, aber im schritt muss ich mit dem schenkel den fleiß erhalten, wobei ich nicht klopfe oder quetsche, sondern halt immer wieder einen leichten druck mit den waden ausübe. im trab zb, geht er sehr fleißig vorwärts. ich finde das sollte sich doch feiner einstellen lassen, va, kann ich meine beine dann für andere dinge einsetzen (wenn ihr versteht, was meine - also die hilfen für zb seitengänge können dann sicher besser beim pferd ankommen).
werde das beim nächsten mal, gleich ausprobieren. - er ist ja nicht dumm, und wird das sicher bald kapiert haben (va hatte ich ihn ja auch schon so fein, ist durch diesen falschen unterricht im letzten jahr, leider verloren gegangen - genauso wie die feine anlehnung :wut: )

Verfasst: Di, 15. Jan 2008 11:39
von calista
Wir haben vor 2 Jahren mit meiner Stute neu begonnen, nachdem bei der vorherigen Ausbildung einiges schief lief.
Unsere "Skala" der Hilfen (z.B. zum Antraben) beginnt mit einem (wenig) hörbaren Einatmen meinerseits, ein bisschen Luft durch die Zähne ziehen incl. Aufrichten.
Dann folgt ein einfacher Schnalzer (Galopp=Doppel-Schnalzer), dann Schenkel (das alles natürlich flüssig). Ist sie hier zäh, muss sie rückwärts gehen. Beim 2. zähen Versuch kommt die Gerte zum Einsatz, wobei ich die Gertenhilfe im Hallensandboden zwischendurch immer übe, damit sie emotionsfrei und präzise ausfällt (mit dem Gertenende locker kleine nebeneinanderliegende Striche in den Sand "ziehen").
Durch dieses "Feintuning" ist aus dem "Büffel" ein anderes Pferd geworden.
Eine weitere Hilfe war, das Pferd vorher mit der Handarbeit schon einmal richtig aufzuwecken. Wenn z.B. Antraben im Schulterherein an der Hand sich zäh entwickelt, habe ich anfangs die Gerte auch mal auf den Sattel geknallt oder gegen die Reitplatzabtrennung. Die Überraschungseffekte haben hier gut gewirkt, daher muss man das sehr sparsam einsetzen und sich dann wieder etwas neues ausdenken.

Verfasst: Di, 15. Jan 2008 17:20
von acoma
Du erzählst mir da leider nichts Neues. Mein Wallach ist genau von dieser Sorte. Mit der Zeit habe ich es aber in den Griff bekommen.

Hier ein paar Anregungen und Tipps:
Stelle sicher, dass du, während du eine vortreibende Hilfe gibst, nicht gleichzeitig die Zügel annimmst und die Hüfte blockierst. Bei verstärktem Schenkeleinsatz ist die Unbeweglichkeit der Hüfte fast nicht auszuschließen. Und hier mein Tipp, für den ich beim Thema "Wirkung von Sporen" auch Kritik einstecken musste: Wenn du ein ruhiges Bein hast, das nicht unkontrolliert an den Bauch deines Pferdes geht, kannst du ruhig einmal Sporen benutzen. Damit hast du die Möglichkeit, äußerst fein und publikumstauglich deinem Impuls Nachdruck zu verleihen. Zur Dauereinrichtung, d.h. bei jedem Schritt treiben, darf es natürlich keinesfalls werden, da ansonsten das Pferd genauso wie auf den Schenkel nicht mehr reagiert.

Das zweite war der Zügel. Wenn du den Impuls mit dem Schenkel/ Sporn gibst, solltest du ganz leicht mit der Hand nach vor gehen. So wird dem Pony gezeigt, was er machen soll. Dabei ist es wichtig, die Anlehnung nicht aufzugeben, da sonst das "Telefonkabel" gekappt ist.