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Verfasst: Do, 24. Jan 2008 12:41
von Memento
Also ich bin als Freizeitreiter auf jeden Fall wirtschaftlichen Zwängen unterworfen!
Genau DESHALB fühle ich mich in der klassischen Reiterei so gut aufgehoben. Dieser Weg, mein Pferd unter Berücksichtigung pschychologischer und physiologischer Gesichtspunkte schonend zu arbeiten, soll es möglichst lange reitbar und gesund erhalten!
Spart mir Geld - im Endeffekt. Und welcher Reiter braucht kein Geld?

Verfasst: Do, 24. Jan 2008 12:48
von heike61
hm,
"pferde-haben", besteht ja nicht nur aus reiten........ist immer nur ein Auch
was du ausdrücken möchtes, dies verstehe ich und kann es nachvollziehen.
aber wie gesagt
, ist immer nur ein "Auch"
gruß
heike
Verfasst: Do, 24. Jan 2008 12:52
von Janina
Hm, schwierig.
Also ich glaube, für mich persönlich ist der Grundgedanke dieses Projekts ziemlich uninteressant. Also die Frage, mit welcher Methode verdiene ich bei einem Verkauf des Pferdes am meisten
Für mich persönlich interessanter fände ich, wie gesund diese Pferde im Alter noch sind, aber für 20 Jahre + reicht das "wissenschaftliche" Interesse wahrscheinlich dann doch nicht, geschweige denn das wirtschaftliche

Verfasst: Do, 24. Jan 2008 13:05
von -Tanja-
Insbesondere hinsichtlich des Aspekts des täglichen Koppelgangs bin ich mal gespannt, wie Marbach das umsetzen möchte. Die Pferde stehen ja bis auf die Stuten- und Jungpferdeherde alle in Gitterboxen.
Ich habe im Oktober 2006 spaßeshalber meinen Reitpaß dort gemacht, wir mußten hierbei auch Stalldienst schieben. Beim Misten dürfte das Stroh ja nicht zu sehr aufgeschüttelt werden, weil es sonst bis zur Decke staubte... Die Schulpferde empfand ich im Gelände als Verbrecher, die Panik bekamen, wenn sie ein Grashälmchen angrinste und beim Putzen schon den Rücken wegdrückten, wenn man zu sehr mit der Kardätsche kam... Kein Wunder, wenn Reitschüler dort ihren eigenen Sattel mitbringen dürfen... O-Ton: "Der Sattel paßt auf alle Pferde und hauptsache er paßt mir; wenn ich unbequem sitze, macht das dem Pferd auch was aus."
Die neue Gestütsleiterin scheint ohnehin ziemlich frischen Wind nach Marbach zu bringen. Das konnte man schon auf der letzten Hengstparade bemerken.
Ich bin am Überlegen, ob ich mich auf die Warteliste für den Springlehrgang im Dezember setzen lassen soll. Würde mich mal interessieren, was sich bis dahin in Richtung HSH getan hat.
Für einen Handarbeitskurs hatte ich mich in Marbach auch schon mal interessiert, aber der Kursleiter teilte mir dann auf Nachfrage in einem Telefonat mit, daß hauptsächlich Longe und Doppellonge bearbeitet würden. Vielleicht wird das ja nun intensiviert.
lg, Tanja
Verfasst: Do, 24. Jan 2008 14:14
von minou
Hallo Janina, da hast du absolut recht.
Das ist wohl das wichtigste an der ganzen Sache.
Carola
Verfasst: Do, 24. Jan 2008 14:27
von Jen
Janina hat geschrieben:Hm, schwierig.
Also ich glaube, für mich persönlich ist der Grundgedanke dieses Projekts ziemlich uninteressant. Also die Frage, mit welcher Methode verdiene ich bei einem Verkauf des Pferdes am meisten
Ich habe den Grundgedanken nicht so verstanden, sondern dies sollte dann nur die Konsequenz daraus sein, womit sich solch ein Projekt finanziell legitimieren liesse. Denn der grosse Unterschied, sehe ich, dass komplett andere Prioritäten bei der Ausbildung gesetzt werden, also zuerst monatelange Arbeit vom Boden aus -> eher mittel- bis langfristige Planung vs. sofortiges Reiten -> kurzfristige Planung. Die Frage ist ja dann, ob es sich lohnt, am Anfang langsamer voranzugehen, um dann später aber die Früchte der Basis-Arbeit ernten zu können und schlussendlich so effizienter ist, als wenn man von Anfang an, reitet und die ersten paar Monate zwar schneller ist, aber nachher die Ausbildung langsamer vorangeht.
Ich denke, es sind schon zwei Extrempositionen, die hier verglichen werden, aber ich finde es interessant. Denn der Grundgedanke, dass ein Pferd erst mit 4.5j einen Reiter auf dem Rücken hat, finde ich gut! (Auch wenn ich nicht mit 2.5j. vom Boden aus anfangen würde, sondern mit 3.5j. reicht auch.) Nur wird ja doch genau das späte Anreiten mit dem Argument der Wirtschaftlichkeit normalerweise ausgeschlagen. könnte jedoch gezeigt werden, dass dieses späte Anreiten gar nicht die Kosten erhöht, sondern die Einnahmen erhöht, dann könnte es allenfalls den Pferden in der Ausbildung zugute kommen, dass man nicht derart unter Zeitdruck steht! das sehe ich durchaus als positiv an. denn wie bis anhin nach 3 Monaten Ausbildung Präsentation auf der Auktion finde ich schon recht heftig für die youngsters... abgesehen davon, dass man nachher diese Pferde erst korrekturreiten muss, um vom Showstrampeln wegzukommen.
mich würde mal interessieren, wieviel ein Jungpferd auf der Weide (nicht im Ausbildungsstall) pro Jahr tatsächlich kosten würde. Also mit dem hintergedanken, die Pferde erst mit 4 von der Weide zu holen...aber das wäre wohl den meisten Züchtern zu spät (Leistungsprüfungen etc.)

Verfasst: Do, 24. Jan 2008 14:53
von kallisto
Für mich klingt es eher danach, das Image der Auktionspferde zu verbessern. Auch wenn die Grundidee, die Pferde zuerst am Boden zu fördern, gut klingt.
In seinem Buch hatte Stahlecker sehr schnell (in 1,5 Jahren) hohes Niveau (Piaffe, Pirouette) bei seinem dokumentierten Hengst gefordert. Ich empfand seine Ausbildung vom Boden mit den HZ nicht als schonend, trotz dass die Pferde nicht mit Reitergewicht belastet wurden. Auch wenn solchen Spitzenpferden höhere Lektionen sicherlich leichter fallen und eher früher gefordert werden können, als manchen Freizeittrampel.
LG Susi
Verfasst: Do, 24. Jan 2008 15:01
von smilla
Hm, ich habe den Grundgedanken des Projekts ähnlich verstanden wie Jen.
Ich denke auch, dass darin einerseits ein großer Vorteil für die Pferde liegen kann (besseres Ergebnis=mehr Geld als Vorteil für den Halter, daher: längere Ausbildung als Vorteil fürs Pferd).
Andererseits kann auch die HSH-Methode in dem Fall (Verkaufspferde, die ja trotzdem so schnell wie möglich verkauft werden sollen) Spätentwicklern nicht gerecht werden. Auch Stahlecker wartet nicht, bis ein Pferd vielleicht erst mit 7,8 zur Piaffe/Passage kommt.
Jen: Wegen der Jungpferdeaufzucht werde ic mal meine RL interviewen, die ihre Jungpferde auf der Koppel und im Offenstall hält und mit 3,5 bis 4 Jahren mit der Arbeit beginnt. Ist natürlich nicht mit Marbach vergleichbar.
Generell habe ich zudem ähnliche Bedenken wie kallisto zur HSH-Methode.
Verfasst: Do, 24. Jan 2008 15:14
von heike61
Jen hat geschrieben:
mich würde mal interessieren, wieviel ein Jungpferd auf der Weide (nicht im Ausbildungsstall) pro Jahr tatsächlich kosten würde. Also mit dem hintergedanken, die Pferde erst mit 4 von der Weide zu holen...aber das wäre wohl den meisten Züchtern zu spät (Leistungsprüfungen etc.)

bis zum absetzen ( ca.6monate) kostet ein jungpferd ca. 2500€, aus der sicht eines Unternehmers........
mit wieviel kunden man
rechnen kann, wenn man pferde erst mit 4jahren "markgerecht" anbietet...,dies kann man sich fast selbst ausrechnen
.
Verfasst: Do, 24. Jan 2008 17:06
von minou
In dem Artikel steht: "Die Pferde werden erst in der Mitte des vierten Lebensjahres geritten".
Bedeutet das nicht, daß die Pferde dann erst 3,5 Jahre alt sind???
Das 4. Jahr geht doch von 3-4, oder? Zumindest bei Menschenkindern wird es so ausgedrückt (in Formularen).
Carola

Verfasst: Do, 24. Jan 2008 21:55
von Sunknúni
Ich bin sehr gespannt auf das Projekt. Da bekomme ich tatsächlich lust, mal nach Marbach zu gehen (bislang habe ich vom Gestüt nämlich nicht viel gehalten, ich komme ja aus der Gegend und sehe die Pferde oft genug auf Messen, etc.).
Ich denke, dass für Stahlecker nicht so sehr relevant ist, ob sich seine Methode wirtschaftlich rechnet, sondern auch, wie reitbar und fein die Pferde im Vergleich zu den anderen sind. Einfach um seine Methode unters Volk zu bringen, sie zu legimitieren und ein Umdenken zu erreichen.
Gerade DAS finde ich sehr wichtig!
Momentan beschäftige ich mich auch stärker mit der HSH-Methode und finde auch seine anderen Gedanken sehr einleuchtend. Ist aber ein anderer Thread

Verfasst: Fr, 25. Jan 2008 12:55
von amara
Als Stahleckerianer kurzer Einwurf:
Ob die Käufer denn mit den Stahleckerpferden zurecht kommen werden?
Denen wird ja oft der Hang zum Wahnsinn nachgesagt (hab mal ich irgendwo gelesen). Für den normalen FN-Reiter wirds wahrscheinlich sehr schwierig werden.
Hä????? Also das kann man wirklich GAR nicht sagen. Die HSH Pferde sind ruhig wie kaum welche. Bzw. "psychopathische" Pferde wurden in extrem schneller Zeit zu ganz normalen Hottern. Wahrscheinlich, weil sie Pferdegerecht behandelt wurden...
Alter: na prima doch! Meiner hat auch mit 2,5 angefangen. War sehr richtig. Denn - Stahlecker empfiehlt das, um MÖGLICHST sanft möglichst in winzigsten Schritten lehren zu können - aufgestiegen wird mit 4 das erste mal!

Meiner sogar erst mit 4,5 Jahren, da ich mir Zeit lassen wollte wegen einem Unfall.
Ein Pferd das 1,5 Jahre am Boden vorbereitet wird hat keinen Reiterstress mehr. Und für einen 2,5Jährigen sind die empfohlen 2x10min pro Tag keine geistige Überforderung. Ich hab leider nur 1mal am Tag was machen können.
In kurzer Zeit wurde aus einem sehr schwierigen Pferd eines, das sich ständig motiviert selbst anbietet. Hätte ich nie gedacht, dass er mal so wird.
Zu den Anforderungen: Man darf nicht glauben, dass die Pferde mit 3, 4, 5 Jahren PERFEKT Piaffe und Passage zeigen. Das sind alles "Kindergartenversionen", die den Pferden aber sehr gut tun.
Verfasst: Fr, 25. Jan 2008 15:13
von Meg
Ach ja, der Schnuckel, guck ich mir immer gerne an!
Aber ich glaube ich hätte die Geduld nicht dafür, Respekt für deine Leistung!
LG
Meg
Verfasst: Fr, 25. Jan 2008 20:04
von Elektra
Entschuldigt bitte, wenn leicht off-topic, interessiert mich aber schon seit längerem...:
@ Amara: und wieso werden trotzdem Hilszügel bei der Arbeit benutzt? Weil bei einer langsamen klassischen Ausbildung sind die ja eigetlich überflüssig??!!
lg elektra
Verfasst: Fr, 25. Jan 2008 23:41
von Melli
bei einer langsamen klassischen Ausbildung
Ist das ein Dogma?
Dafür müsste man zunächst mal "klassisch" definieren, da wird es doch schon schwer.
Oliveira ist auch mit Schlaufzügeln geritten etcpp.