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Richtig

Verfasst: Sa, 15. Mär 2008 00:36
von Fuchsstute
ich vergaß, die Atmung ..... :)
super danke CREMELLO
SO UNHEIMLICH WICHTIG

Merke ich bei jedem Unterricht und ich habe zwei Mal die Woche und einmal reitet meine RB mit dem Unterricht von meiner RL und einmal meine RL selbst einmal ich alleine und zwei Tage in der Woche hat sie halt Pause! :) auch sehr wichtig !!!

Sie war halt nach dem "möchte gerne Einreiten "und nach dem hier üblichen Reitunterricht verritten, sprich schief !
Sprich ein totales Korrekturpferd :(

Also meine Erfahrung: bitte gleich richtig bevor es zu spät ist und es kostet das ihr euer Pferd wieder da habt wo es gesund und froh durchs weitere Pferdeleben geht !
Mit den Kosten meine ich nicht nur das finanzielle sondern auch Tränen und Zeit und vor allem Nerven!
:wink:

V.l.G. :)

Verfasst: Sa, 15. Mär 2008 00:50
von Olaf
Nochmal etwas Quellenanalyse:

In der originalen HDV 12 (Ausgabe 1912) steht das noch anders (S. 181-183):

"[...] Den jungen Pferde soll hierdurch, zunächst ohne Reiter, die durch die ungewohnte Sattelung hervorgerufene Spannung genommen werden. Zugleich sollen sie unter Anwendung von Ausbindezügeln veranlaßt werden, sich loszulassen und mit langem Halse die Anlehnung an das Mundstück in der Tiefe aufzusuchen. [...] Erst wenn die vorgenannten Muskeln genügend entwickelt und gekräftigt sind, wird das Pferd die ohne Reiter gewonnene Haltung wiederfinden und sich auch unter dem Gewicht des Reiters mit langem Halse und hängender Nase zwanglos bewegen. [...] Bei dieser Art der Bearbeitung wird das Pferd von selbst allmählich Anlehnung in der Tiefe und Beizäumung gewinnen. [...]"

In den Richtlinien für Reiten und Fahren ist es von Anfang an so enthalten (3. Auflage von 1954):

"[Die Losgelassenheit] ist erreicht, wenn das Pferd im Schritt und Trabe mit lang nach vorwärts-abwärts gestrecktem Halse, schwingendem Rücken und natürlichen, taktmäßigen Bewegungen ohne zu eilen unter dem Reiter vorwärts geht."

In den aktuellen Richtlinen konnte ich nur diese Stellen finden (27. Auflage 2000, S.165 und 176):

"Hat sich die Muskulatur entspannt, so wird sich das Pferd zunächst im Schritt mit hingegebenen Zügeln mit lang nach vorwärts abwärts gedehntem Hals, schwingendem Rücken, pendelndem Schweif und gleichmäßigen, raumgreifenden Schritten bei gut untertretenden Hinterfüßen bewegen können. [...] Der Punkt, an dem das Pferd die Anlehnung findet, wird zunächst verhältnismäßig tief liegen. Das Pferdemaul ist dabei etwa in Höhe der Buggelenke."

In allen Fällen beziehen sich die Textstellen auf die Remontenausbildung bzw. die Gewöhnungsphase (am Anfang der Ausbildung). Wie die Losgelassenheit später in der Lösungsphase (zu Beginn einer Reiteinheit) erreicht werden soll, wird unterschiedlich definiert:

HDV 1912: Dort steht nur: "Im Anfang der Stunde sind die Pferde zur Losgelassenheit zu bringen."
Richtlinien 1954: Schon etwas ausführlicher: "Es kommt darauf an, zunächst die Pferde zur Losgelassenheit zu bringen. Durch mehrfaches Angaloppieren aus dem Trabe auf den Zirkeln, durch Überwinden mehrerer kleiner Hindernisse hintereinander oder durch Bodenrickarbeit wird diese am schnellsten erreicht."
Richtlinien 2000: "Das Pferd wird grundsätzlich mindestens 10 Minuten im Schritt mit hingegebenem oder auch langem Zügel geritten. [...]" Es folgen die allgemein bekannten Übungen; man beachte den Unterschied zu den ersten Richtlinien.

Bei erreichter Losgelassenheit folgt in den ersten Quellen die Dressurhaltung (in der Bahn) bzw. die Gebrauchshaltung (im Gelände). Aber auch bei der Gebrauchshaltung wird V/A nicht erwähnt, nur weniger Aufrichtung. Dies wird durch die Abbildungen unterstrichen.

Verfasst: Sa, 15. Mär 2008 10:09
von glovedrider
Von Heydebreck und Lauffer , beide Mitverfasser der HdV 12 haben den Begriff Anlehnung in der Tiefe
später noch erläutert.
Von Heydebreck S17 Das Gebrauchspferd und seine Ausbildung :
"Es gibt vielleicht keinen Gundsatz in der Reitlehre , dessen mißverständliche Anwendung mehr Unheil
angerichtet hat , als das das Pferd den Zügel in in der Tiefe suchen solle" Er kritisiert , daß in der HdV nicht genügend zum Ausdruck kommt, daß die Anlehnung nach vorn gwonnen werden muß. Die Abbildungen des jungen Pferdes im Trab und Galopp (in der HdV ) zeigen nicht Losgelassenheit und natürliche Haltung , sondern Spannung und Haltlosigkeits owie zu tiefe Hals-und Kopfstellung.

Ich erlaube mir zu interpretieren, er sagt die natürliche Aufrichtung soll angenommen werden und das Pferd nicht künstlich herabgerichtet werden..
DAs Büchlein kostet fast nix und die Abbildungen darin müßen aber sehr genau mit dem Text verglichen werden, sonst bekommt man falsch und richtig durcheinander.


Lauffer die Ausbildung des Reiters:
Unter Anlehnung inder Tiefe ist nicht eine möglichst tiefe Normalform zu verstehen.Die natürliche Haltung des Pferdes ist maßgebend.

Major Dr. von Löbbecke Vortrag an der Kavallereischule :
"denn diea Ausbindezügel sind nicht dazu da , Hals und Kopf tief zustellen und einzuzwängen , sondern sollen mehr ein seitliches Ausfallen begrenzen.."

Dazu muß ich noch hinzufügen, daß bei der Kavallerie in der Regel nicht longiert wurde. Da wurden die Remonten neben Führpferden in der Abteilung angeritten. Das geht nicht mit kurz ausgebunden Pferden.

Zur HdV gab es neben dem Heydebreckschen Werk noch mehrere Erläuterungen. Wie z.B. Die HdV im Lichte der Reitkunst etc.

Letzten Sa sah ich mehrere im Trab ungewollte Schwebetritte gehen.

Da fielen mir Seunig und Wätjen ein, die durch aufrichtung eine Hergabe des Rückens erzielen wollen. Wäre in den Fällen das richtige Gegenmittel gewesen.

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 10:51
von GingerCC
Abeja hat geschrieben:Über den Rücken des Pferdes läuft ein durchgehendes Band, welches automatisch gestrafft wird, wenn der Kopf gesenkt und der Hals gestreckt wird. Dadurch kommt automatisch die Wirbelsäule bzw. der Rücken etwas nach oben,. Deshalb ist es wichtig, daß ein junges Pferd als allererstes lernt, daß es auch mit Reiter auf diese Weise seinen Rücken entspannen kann und den Reiter tragen kann, ohne daß das Gewicht auf der wirbelsäule liegt. Zu lernen, mit der Hinterhand unter den Schwerpunkt zu treten, kommt erst mit der Zeit im Laufe der Ausbildung, und dann kommt das Pferd automatisch auch mit dem Kopf mit der Zeit höher. Daher muß man ihm zu Beginn der Ausbildung erlauben, den Kopf z.b. gaanz weit runter zu nehmen, und den Hals gaaaanz zu dehnen (meiner läuft am hingegebenen Zügel praktisch mit der Nase am Boden :wink: ); die Folge ist, daß das Pferd auch in "arbeitshaltung" mit recht langem hals geht, und daß die Aufrichtung erst mit der Zeit kommt durch "von hinten nach vorne" reiten.

Vor der Versammlung muß auf jeden Fall erstmal die Losgelassenheit, sprich - das Vertrauen - dasein; ich glaube, das geht flöten, wenn man zu früh eine Aufrichtung erzwingt, die meiner Meinung nach mit der Zeit zwanglos kommt.
Gut definiert!

Ein reelles VA ist absolut wichtig um unsere Pferde lange Gesund zu erhalten. Was mir noch in der ausführlichkeit fehlt, ist das "Von hinten nach Vorne reiten"
Nur wenn der Motor (die Hinterhand) richtig aktiv durchschwingt kann das Pferd den Rücken hoch nehmen und schwingen und die Bauchmuskulatur anspannen. Nur so kann der lange Rückenmuskel ordentlich trainiert werden. Hinzu kommt, daß man heute Sättel mit breiteren Kammern nimmt als früher und diese Sättel immer 2 Finger breit hinter dem Schulterblatt sattelt.
Wie soll ein Pferd reel über den Rücken gehen, wenn man vorne am Wiederist ihm den Rückenmuskel abpresst und die Schulter einengt durch falsch gesattelte Sättel?
Ist das dann alles korrekt, dann ist es wichtig das Pferd vorne eine leichte Anlehnung (vornehmlich aussen) zu geben, daß das Pferd vertrauenvoll an das Gebiss rantreten kann.

Gerade die Übung Schulterherein (korrekt geritten am äusseren Zügel) ist sehr gut um die Hinterhand zu aktivieren und das Pferd an die weiche Anlehnung aussen zu gewöhnen. Nach der Übung das Pferd dann wieder weich etwas länger v/a schreiten lassen.

Auch nach versammelten schweren Übungen, gebe ich meinem Pferd immer wieder eine Möglichkeit im Schritt oder Trab sich v/a zu strecken. Mit strecken meine ich aber nicht, am ganz hingegebenen Zügel, sondern mit leichter Anlehnung. Das entspannt Pferd und Reiter.

So ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich geschrieben.

Ja

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 11:09
von Fuchsstute
und genauso bekommen wir auch Unterricht, wie halt schon geschrieben, bei einer, die jahrelang bei Anja Beran gearbeitet und ausgebildet hat und jetzt auch noch überall verstreut Lehrgänge gibt!

Wenn meine Stute sich so angestrengt und den Rücken hergegeben hat bei der Piaffe, dem Schulterherein oder dem Schenkelweichen etc. dann reiten wir immer, mindestens eine Runde, durch die Halle am langen Zügel. :)
Denn auch das ist für sie eine Belohnung, das heißt für sie: Gut gemacht, weiter so !
Man merkt das dann auch, sie geht mit der Nase ganz tief abwärts und nimmt im Schritt etwas an Tempo zu, aber wenn ich die Zügel wieder langsam aufnehme dann wird sie wieder langsamer und sucht die Anlehnung :)
Ich denke wir sind auf dem richtigen Weg, wenn man das so verfolgt!
Trotz des durchlesens, meiner Seite aus, vom Buch Finger in der Wunde !

Gruß

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 11:17
von amara
Abeja --- damit das Gewicht nicht auf der Wirbelsäule des Pferdes liegt, haben wir einen Sattel mit WS-Freiheit. Daher trägt auch ein Pferd das NICHT gut über den Rücken geht das Reitergewicht NICHT auf der Wirbelsäule. Das v/a sichert lediglich ab, dass das Pferd eine Haltung für das tragen des Reiters annimmt, in der die Rückenmuskeln FREI arbeiten können - sich nämlich frei anspannen und wieder abspannen können (im Gegensatz zu dem Gespenst in vielen Reiterhirnen, der Rückenmuskel müsse andauernd angespannt sein - nein, darum gehts beim v/a nicht). Der Rücken KANN auch gar nicht andauernd nach oben gewölbt werden. Er soll lediglich... wieder frei Schwingen können. Das ist alles...
Ein Pferd zum Trüffelschwein zu erziehen ging bei mir z.b. gründlich in die Hose. Was soll das auch??? Das Pferd verliert jegliches natürliche Gleichgewicht, fängt das Schwanken an, kommt ENORM auf die Vorhand, schlufft so vor sich hin und verliert oft ZIEMLICH sehr viel Tritt bei der ganzen Sache. Warum - ich wundere mich nicht. Dazu kommt Verschlechterung der Lenkung durch zu viel Gewicht auf der Vorhand, das da natürlicherweise gar nicht wäre. Und --- eine Gefahr, das Nackenband deutlich zu überdehnen - diese Gefahr besteht bei der Rollkur genauso wie beim Übertriebenen Abwärtsdehnen des Halses! Das waren die Folgen des übertriebenen v/a deutlich unter Bughöhe. Heute "darf" mein Pferd v/a nur über Bughöhe (was etwas mit seinem sehr tiefen Halsansatz zu tun hat), nur im ZadHkl entlasse ich bis auf den Boden. Dafür kontrolliere ich das häufiger.

Selbst die FN *3malstaune* hebt den Wert des Zügel-aus-der-Hand-kauens DEUTLICH UND DEFINITIV ÜBER DEN WERT DES V/As. Und genau so sehe ich das ausnahmsweise auch. Das immer wieder nach unten Abstrecken ist deutlich wertvoller als ein Runde um Runde v/a.

Losgelassenheit ist für mich übrigens nicht gleichzusetzen mit Vertrauen. Was stimmt ist die Sache die Ginger anspricht mit dem Sattel. Ich sattle "weit hinten" für heutige Verhältnisse. Aber ich halt damit die Schulter und den Widerrist frei, und wunder über wunder hat das Pferd trotz Reiten KEINERLEI Ansätze dass der Trapezmuskel weniger wird. Im Gegenteil...

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 12:55
von GingerCC
amara hat geschrieben:....Heute "darf" mein Pferd v/a nur über Bughöhe (was etwas mit seinem sehr tiefen Halsansatz zu tun hat), nur im ZadHkl entlasse ich bis auf den Boden. Dafür kontrolliere ich das häufiger.
..
@amara
Wenn ich das Zitat lese denke ich immer an meine alte Stute. Wo ich sie bekam, war die maximale Dehnung v/a bis kurz übers Buggelenk. Die war regelrecht dort oben fest geritten und hatte deswegen auch Rückenprobleme. Erst durch viel Doppellongenarbeit lernte sie wieder den Rücken zu öffnen und zu schwingen und dabei fleissig von hinten zu arbeiten. Es hat ihr sichtlich gut getan.

Wie kommst du eigendlich darauf, daß eine Kopfhaltung unterhalb des Buggelenks eine Überdehnung des Halsmuskels fördern würde??? :?:
Dann müsste jedes Pferd, so bald es vom Boden frisst sich den Hals überdehnen.

habe die bilder

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 13:36
von Fuchsstute
mal wieder enfernt, die von jen sind da deutlich besser, auch wenn trotzdem die meinungen hier deutlich auseinander gehen,wobei ich das von jen :) aber super erklärt finde ,vor allem die bilder!

grüßelies

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 14:04
von amara
Dann stellst du dir was falsches vor, GingerCC. Ein Pferd darf nie stecken bleiben. Das sichere ich persönlich eben nicht durch Rundenweises ultratiefes V/A ab, sondern durch ZadHkl - - - welches ich dann bis runter zum Boden reite. Aber eben nicht als v/a rundenweise ansich.
Dass das v/a Bodentief eine Überlastung des NACKENBANDES verursachen kann (doch nicht des Halsmuskels...) ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern darauf hat mich meine Physiotherapeuten/Osteo aufmerksam gemacht (da immer öfter Pferde mit Nackenbandverkalkungen in der Widerristgegend auftauchen). Interessanterweise habe ich genau das ein halbes Jahr später von einem Tierarzt gelesen - Hr. Kotzab. Mir erscheint das auf anatomischer Grundlage durchaus sehr schlüssig. Du kannst übrigens keinesfalls ein stehendes, am Boden fressendes Pferd vergleichen mit einem, das - möglichst schwungvoll mit Hinterkiste... - vorwärts trabt. Also das sind 2 himmelweite unterschiedliche Grundlagen.

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 14:16
von glovedrider
Einige Disukussionsteilnhmer vergessen, daß das Nackenrückenand auch durch untertreten der Hinterbeine in sie Fußstapfen der Vordrbeine gespannt werden kann. Wobei ein V/A nich tnötig ist. Warum empfhelne, denn wohl seeger, steinbrecht , wätjen und von Heydebreck eine angemesse Aufrichutng um eine Hergabe des Rückens zu erzielen?

Könnte es sein, aß dr eine oder andere sich grad in Mode befindliche Tierarzt
und seine Fans sich auf das V/A versteifen?

Fuchsstute:
Die Halsmuskulatur ist falsch eintwickelt.

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 15:11
von GingerCC
@amara
Sorry, daß ich nicht genau das von dir explizit genannte Nackenband genannt habe. Aber trotzdem glaube ich nicht an die These mit dem verkalken des Nackenbandes. Ist mir in der Vet. Medizin auch noch nicht untergekommen. Aber wenn es dein Therapeut meint und ihr davon überzeugt seit..... Letztendlich bringt es nur die Zeit heraus, was da wirklich ist.

Das ein Pferd nicht im vollen Vorwärtstrab mit den Nüstern den Boden fräsen soll ist doch wohl auch klar!

Hast du schon mal richtige Arbeit an der Doppellonge gesehen wie z.B. bei W. Gehrmann, der auch ein sehr schönes Video gemacht hat? Kann ich jedem empfehlen.

@glovedrider
Wie sollte denn die Halsmuskulatur deiner Meinung nach entwickelt sein. Bitte genauere Beschreibung. Ich denke so hilfst du Fuchsstute nicht mit dieser knappen Aussage.

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 15:25
von Jen
Mir ist die Diskussion zu einseitig
glovedrider hat geschrieben:Einige Disukussionsteilnhmer vergessen, daß das Nackenrückenand auch durch untertreten der Hinterbeine in sie Fußstapfen der Vordrbeine gespannt werden kann. Wobei ein V/A nich tnötig ist.
Wir haben nun schon ein paar mal darüber gesprochen: Es ist weder nur das eine (untertreten) noch das andere (Halsdehnung) nötig, um das GESAMTE Hals-Rückenband zu dehnen, sondern BEIDES. Hat mit der Stellung der Wirbelfortsätze zu tun! Die hinteren schauen nach vorne, die vorderen nach hinten. Stichwort Hebelgesetz. Das Band ist an jedem dieser Wirbelfortsätze befestigt. Gebe ich einen Zug von hinten wird der Hintere Teil angezogen, der vordere jedoch nicht! Gebe ich einen Zug von vorne, wird der vordere Teil angezogen, der hintere jedoch nicht! Es braucht also sowohl Zug von hinten als auch von vorne, wenn man den gesamten Bereich erreichen will.

edit: Bild entfernt! Verletzung Copyright

Das selbe gilt auch für das Anheben der Halswirbelsäule und hier sei v.a. auf dem Halsansatz verwiesen:

Ist die Kopfhaltung nur hoch, ohne Dehnung, dann sackt die Halswirbelsäule runter:

edit: Bild entfernt! Verletzung Copyright

Erst wenn die Dehnung der Oberlinie zustande kommt , wird auch die Halswirbelsäule angehoben:

edit: Bild entfernt! Verletzung Copyright

Man beachte: in beiden Grafiken ist die Kopfhaltung sehr ähnlich, qualitativ jedoch stark unterschiedlich! Und genau diese Qualität ist so schwierig zu erreichen! Wichtig: es darf nicht einfach die Nase "rangezogen" werden, weil dann erreicht man keine Dehnung, sondern drückt die Halswirbelsäule regelrecht unten raus.

edit: Bild entfernt! Verletzung Copyright


Warum empfhelne, denn wohl seeger, steinbrecht , wätjen und von Heydebreck eine angemesse Aufrichutng um eine Hergabe des Rückens zu erzielen?

Könnte es sein, aß dr eine oder andere sich grad in Mode befindliche Tierarzt
und seine Fans sich auf das V/A versteifen?
für mich sind das die falschen Fragen.

Es sollte eher gefragt werden, wie einerseits das untertreten (=mögl. weites vorschwingen des Hinterbeines) als auch die Dehnung des Nackens zustandegebracht werden kann und ob der Nacken auch in aufrichtung gedehnt werden kann.

zweiteres würde ich bejahen, ABER es ist in der Aufrichtung viel schwieriger den Hals lang zu machen (=in Dehnung zu bringen) als in einem v/a, wo das Nackenband automatisch Zug bekommt und die vorderen Wirbel auseinanderzieht (und dass das passiert müssen wir nicht diskutieren, das ist in diversen Studien nachgewiesen).

Wir haben also ein multifaktorielles Modell, wobei in der Idealform alle Faktoren vorhanden sind:

Faktor a
- vorschwingen der Hinterbeine

Faktor b
- Dehnung der gesamten Oberlinie

Faktor c
- Aufrichtung

Faktor d
- Hankenbeugung

Faktor e
- Können des Reiters

Faktor f-... (beliebig zu ergänzen)

Diese Faktoren sind NICHT voneinander unabhängig. Das macht es ja so schwierig. Es reicht nicht, sich nur auf den einen oder anderen Faktor zu versteifen. Aber man kann zeitweise Prioritäten setzen in der Ausbildung und das macht man wohl abhängig 1. vom Können des Reiters und 2. vom Exterieur sowie Interieur des Pferdes.

Ein guter Reiter wird zweifellos mehrere Faktoren gleichzeitig beeinflussen können. Aber ein nicht so guter Reiter wird sich wohl eher mal auf das eine, dann mal auf das andere Element konzentrieren müssen. Jegliches Versteifen auf nur 1 Element (egal welches) halte ich für falsch. Denn es ist nur 1 Element in einer Gesamtmenge.

Zurück zur Halshaltung: (ich spreche jetzt nur von der halshaltung, obwohl die Halshaltung für mich untrennbar mit der Tätigkeit der HH verbunden ist, also eigentlich nicht separat betrachtet werden kann, ich tue es der einfachheithalber jetzt aber trotzdem)

Für mich gibt es so oder so keine einzig richtige Kopf-/Halshaltung. Das ist wieder viel zu einseitig. Es kommt doch darauf an, was man gerade vom Pferd möchte und an was man arbeitet. Keine einzige Haltung kann ALLES bezwecken.

Möchte man Entspannung zwecken, dann ist eine tiefe Kopfhaltung bei offenem Genick und Nase an/vor der Senkrechten geeignet, weil es die Muskulatur dehnt und das Pferd entlastet.

Möchte man jedoch Muskulatur aufbauen, muss diese Muskulatur auch stimuliert werden durch rhythmisches an- und abspannen. In einer zu tiefen Kopfhaltung wird die oberlinie nicht viel arbeiten müssen, in einer Hohen Kopfhaltung wird die Muskulatur zusätzlich zur Dehnung (bei korrekter aufrichtung) sehr viel arbeiten müssen. Je höher die Aufrichtung, desto anstrengender. Deshalb richtet sich der Grad an Aufrichtung inkl. Dehnung am Ausbildungs- und Fitnessstand des Pferdes. Wird ein Pferd erst aufgebaut, so kann es die Muskulatur noch nicht so belasten, wie ein Pferd, das topfit und trainiert ist. Also wird man es häufiger in die tiefe Dehnung entlassen und den Wechsel zw. höher und tiefer öfters verlangen, als bei einem Pferd, das trainiert ist und die Aufrichtung und Belastung auch schon länger durchhalten kann.

Es wird jedoch JEDE Haltung, die über längere Zeit aufrechterhalten wird einmal anstrengend werden. Egal wie leicht man sie einnehmen kann. Deshalb ist es überhaupt nicht sinnvoll in nur einer Haltung zu trainieren, egal wie tief oder wie hoch.

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 15:47
von amara
Ginger ---- wir sprachen aber EXPLIZIT vom bodenfräsenden Trüffelschwein. Ich jedenfalls, auf Abejas Kommentar hin. Wenn dir das Vet-medizinisch noch nicht untergekommen ist - im Kotzab, das ist vet-medizinisch, ist es drin. Als Quellenangabe.

Jen: daher bevorzuge ich das ZadHkl dem v/a --- DENN ES IST EIN DYNAMISCHER Bewegungsablauf. Es bietet die Variabilität, die Muskeln brauchen. Statt ein statisches auf-den-Boden-picken. Wachsen tut die Oberlinie dann aber in der Aufrichtung - bzw. beim jungen Pferd reicht doch eine gute Arbeitshaltung bei offenem Genick.

Ist die Kopfhaltung nur hoch, ohne Dehnung, dann sackt die Halswirbelsäule runter

Nein, nicht automatisch. Da kommt es stark auf das Pferd und dessen Anatomie an. Ja, Pferde mit Unterhals, Hirschhals, usw. usf. heben dann ihren Kopf wirklich mit dem Unterhals und die HWS sackt nach unten. Nicht so bei anders gebauten Pferden, meist Typ Breithals, tief angesetzt, mächtiger Hals. Diese können ihren Hals BEI OFFENEM GENICK sofort über den gezahnten Muskel heben. Ohne dass die HWS runtersackt. Problematisch mag sein, dass dies evt. nicht Hinz und Kunz erkennen kann. Hinz und Kunz erkennt aber auch nicht, wann ein v/a richtig, wann falsch geritten wird. Dazu braucht es - so oder so - guten Unterricht, Anweisungen, ein gutes Gefühl und ein gutes Auge.

Trotzdem halte ich das v/a im derzeitigen Trend (! mag sein, dass hier das keiner übertreibt, aber der Trend um mich rum übertreibt es massiv) für völlig überbetont.

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 15:59
von Jen
Hallo Amara

Sorry, aber das halte ich für falsch. Die Dehnung braucht es so oder so, egal welche Halsform. Dass es einem pferd in einer höheren Halshaltung einfacher fällt als anderen bzw. anderen schwerer fällt die eine oder andere Halshaltung einzunehmen, streite ich nicht ab, jedoch braucht es immer eine Dehnung in der Aufrichtung, sonst ist die aufrichtung nicht korrekt! Aber zb. wird bei einem Pferd mit einem breiten Hals und wenig Ganaschenfreiheit die Spannbreite zwischen optimalen halshaltungen kleiner sein (Aufrichtung inkl. Dehnung beschränkt durch die mangelnde Ganaschenfreiheit) als bei einem optimal(er) gebauten Pferd.

Verfasst: Mo, 17. Mär 2008 16:22
von glovedrider
Ein richtig entwickelter Hals ist vor dem Widerist am breitesten, wird zm Genick hin schlanker .

Die von Jen beschrieibene Audrichtung ohne Dehnung, tritt dann auf , wenn der Hals von den Händen des Reiters getragen wird, oder das Pferd im V/A
hinter den Zügel kommt.

Bei dem Reiten hinter dem Zügel wird auch immer die Atmung erschwert.

Je weiter der Kopf von der Schulter entfert wird, desto mehr wird die Vorhand belastet. Ganz einfach Hebelgesetz. Auch das Nackenrückenband nützt den Widerrist und damit die Vordrbeine als Widerlager.

Im V/A einen schwingenden Rücen zu erreichen, ist gar nicht so einfach, wie es zunächst scheint. Kommt die Kruppe hoch, hängt der Rücken durch ,
wir die Kruppe zu tief gesenkt, oder die Hinterbeine treten zu weit vor,
dann wird der Rücken oben festgestellt. Wird es mit fester Anlehnungund pressenden Knien geritten, ist auch verkehrt.