Erhöhte Puls- und Atmungswerte, TA ratlos

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Carmen
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Beitrag von Carmen »

Kann man bei Pferden eine Zyanose erkennen?
Gibt es da Vorhofflimmern?
Waren die Vorhöfe nur vergrößert oder auch die Druckverhältnisse verändert? Auch in den zu- und abführenden großen Gefäßen?
Kann man den systemischen Blutdruck unproblematisch messen?
Eine Zyanose erkennt man beim Pferd wie beim Menschen an blauen Schleimhäuten. Sie werden zunächst blass, dann grau-bläulich, schließlich richtig blau. Sieht übel aus.

Bei Pferden gibt es auch Vorhofflimmern. Im Grunde können sie alles haben, was auch Menschen bekommen, inklusive Herzinfarkt. Einen AV-Block würde ich auch noch in Betracht ziehen. Das hätte man auf dem EKG aber gesehen.

Blutdruckmessung ist schwierig. Das macht man bei Pferden nicht. Bei Hunden kann man es machen, aber da ist die Aussagekraft lange nicht so hoch wie beim Menschen. Das liegt an der anderen Anatomie.
in einem anderen forum haben sich ähnliche symptome durch eine chiropraktische behandlung wegbekommen lassen.
gibts die in polen?
Was soll denn der Chiropraktiker da machen? Der ist für Bewegungsprobleme zuständig. Hier ist ein Internist gefordert.

Der Kardiologe hat doch sicher das Herz abgehört. Waren Geräusche zu hören? Wenn ja, wann, wo und welcher Art?
Im Endeffekt wäre eine Klinik schon sinnvoll, aber keine, die auf Gelenke spezialisiert ist.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
woody

Beitrag von woody »

hi
ich habs einfach mal kopiert:
<<<<<Letzten Winter (05/06) hatte unsere Traberstute Husten, der durch schulmedizinische Behandlung nicht besser geworden ist, aber durch Umstellung auf staubfreies Futter / Einstreu schnell aufgehört hat.

Der Versuch, ein paar Monate später (im Sommer, draußen, vom Boden) trockenes Heu zu füttern, rief schnell wieder Husten hervor.

Parallel lief das Pferd immer "staksiger" (wurde nur wenig und unregelmäßig geritten).

Fachleute aus Naturheilkunde und Physiotherapie kamen dann darauf, dass das Pferd aufgrund einer Blockade mit Entzündung unter anderem auch nicht richtig durchatmet.

Pferd wurde behandelt (Akupunktur, Homöopathie, Manualtherapie, Bewegungstherapie) und frisst jetzt seit Oktober hustenfrei trockenes Heu und Stroh Sehr glücklich
(Die Blockade ist auch ok und Pferdchen läuft wieder "rund")>>>>>
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Na gut, wenn eine Rippe angeknackst ist, kann das Pferd auch nicht richtig atmen. Dann wird die Atmung flach und schnell.

Unter Schmerzen werden Atmung und Herzfrequenz auch höher.
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Hadriana
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Beitrag von Hadriana »

Ich danke Euch sehr für die vielen Ideen und Anregungen.

Aber - der Kleine ist heute gestorben. Die Besitzerin hat ihn auf der Wiese tot aufgefunden. Ich war dabei...

Haben wir den Ernst der Lage nicht erkannt? Hätten wir das verhindern können?
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

:shock:

Das tut mir leid :cry:

Will sie ihn autopsieren lassen?
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Ach du Schreck! :shock:
Das tut mir auch sehr leid! :(
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
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Hadriana
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Beitrag von Hadriana »

Vielen, vielen Dank!
Thisbe hat geschrieben: Will sie ihn autopsieren lassen?
Sie hat lediglich den behandelnden TA am Telefon nach der Autopsie gefragt und er meinte, er könne keine durchführen und er wüßte eh nicht, wie die Befunde zu interpretieren seien...

Ich weiß auch nicht, wer sonst eine Autopsie durchführen könnte, ein anderer Tierarzt? Oder muß das ein Chirurg sein? Ich finde auch, dass hier eine Autopsie nötig wäre, wollte sie aber nicht drängen - sie ist niedergeschmettert :(. Wir sind alle geschockt.

Hinzu kommt noch, dass wir gerade einen nationalen Feiertag haben und Temperaturen um die 30 Grad... Mein Freund und ich haben der Stallbesitzerin geholfen, das arme Pferd von der Wiese zu schaffen, viel mehr konnten wir nicht tun.

Es ist vielleicht seltsam, aber in all den vielen Jahren, in denen ich mit Pferden zu tun hatte, hatte ich noch kein totes Pferd gesehen... ich glaube, den Anblick werde ich nie vergessen...
Julia
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Beitrag von Julia »

Oh je... :shock:
Das tut mir leid !
Liebe Grüße, Julia
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Wie weit ist die nächste Uni, an der man auch Tiermedizin studieren kann, weg? Die haben auf jeden Fall eine Pathologie. Sonst einfach mal da anrufen, ob die jemanden kennen, der niedergelassen ist
Der "normale" Tierarzt hat sicher weder die Ausrüstung noch die Erfahrung.
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Carmen
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Beitrag von Carmen »

Die Sektion muss auf jeden Fall ein Pathologe machen. Du könntest auch mal beim Amtstierarzt (k.A. wie sich das bei euch nennt, aber irgendjemanden mit dieser Position werdet ihr haben.) nachfragen, wohin das Pferd gebracht werden kann. Bei Seuchenfälle etc. schicken die Amtsvets die Tiere ja auch in die Patho.
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Nora

Beitrag von Nora »

Oh weh, das ist ja furchtbar!! Sag doch bitte der Besi, dass wir hier alle mit ihr mitfühlen... ein Alptraum, so etwas...

Ich glaube, in so einem Fall würde ich das Pferd auch in die Pathologie bringen lassen, um herauszufinden, woran es gestorben ist. Sonst macht man sich doch ewig Vorwürfe in der Art, ob man es nicht doch hätte verhindern können. Aber es kann doch an allem möglichen gelegen haben, einem Gendefekt oder Herzfehler oder so....

Schlimm nur, dass man in so einer Situation ja meist keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.

Bin echt bestürzt....

Iris
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Hadriana
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Beitrag von Hadriana »

Die Besitzerin hat doch eine Autopsie veranlasst. Lopian hatte ein enorm vergrößertes Herz, mit stark verdickten Wänden. Laut des TAs, der die Autopsie gemacht hat, wäre das nur mit MRT eindeutig zu diagnostizieren, bei der Echokardiografie (die ja gemacht wurde) würde das Schulterblatt das Herz verdecken.

Er sagte auch, der einzige Weg, ihn möglicherweise am Leben zu erhalten, wäre ihn unterernährt zu halten und jede physische Aktivität zu unterbinden. Keine Lösung für ein Pferd, oder? Ansonsten war sein Tod nur eine Frage der Zeit. :(

Auf jeden Fall wollte ich mich sehr für Eure Ratschläge und Anteilnahme bedanken. Ich werde alles an die Besi weiterleiten. Und an die SB, sie braucht auch Trost... Wir sind eine kleine Gruppe und gute Freunde (alle Einsteller und die SB), und Lopians Tod ist für uns alle ein tragisches Erlebnis :(.

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Fákur
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Beitrag von Fákur »

oh, wie schrecklich :cry: wünsche euch allen und ganz besonders der Besitzerin ganz viel Kraft!
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Da muss ich dran denken, wie es mir gehen würde, wenn einem meiner Pferde etwas passiert...

Ich drücke euch alle ganz doll. Auch wenn es ein sehr schwacher Trost ist, aber zumindest hat das Leiden des Pferdes ein Ende.
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