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Verfasst: Mo, 18. Aug 2008 12:12
von Castano
Also wenn ich beim meinem Andalusier die Zügle "weg" lasse springt er schön natürlich durch... Ich lenke ihn natürlich nicht über die Zügel... und wo er hin soll merkt er an meinem Gewicht und an den Beinhilfen... doch nicht am Zügel...
Ich galoppiere ein Pferd aber auch erst, wenn es das kann... und nicht vorher, also wenn die Balance im Schritt und Trab soweit gefestigt ist, dass ich ihn so lenken kann...
Wenn ich bei ihm jetzt die Zügel aufnehme... dann fängt er an sich vorne zu verhuddeln... er konzentriert sich dann nur noch auf´s Gebiss und springt nicht mehr vernünftig durch... auch wird er dann in der Regel sehr viel schneller, weil ihm der Hals zum blancieren fehlt... das will er dann mit Geschwindikeit wett machen...
Lass ich die Zügel aber lang (ich rede nicht von rumflattern...) und schicke ihn schön auf den Zirkel und kleiner, so konzentriert er sich auf seine Hinterhand, setzt schön unter, so dass ich automatisch die Zügel mehr annehmen kann... und das halt dann ganz leicht nach und nach...
Und ich finde schon, dass der Kontakt dann auch von ihm kommt... denn dann kann er das Gebiss ganz einfach annehmen und sich herandehnen... lasse ich die Hände aber am Anfang stehen, so fällt es ihm einfach zu schwer, dann anzuspringen und durchzuspringen, da er seinen Hals nicht benutzen kann...
Ich denke es ist einfach schwierig zu erklären, und sowieso ja auch bei jedem Pferd etwas anders...

Verfasst: Mo, 18. Aug 2008 12:28
von Sheitana
Ich denke auch es ist bei jedem Pferd anders. Schön, wenn dein Pferd im Galopp durchspringt.
Besagter Andalusier ist im Schritt und Trab durchaus ausbalanciert. Nur im Galopp fällt es ihm unter dem Reiter noch schwer. Und für ihn ist es definitiv eine Hilfe wenn er die Zügel zur Orientierung hat...
Verfasst: Mi, 15. Jul 2009 13:44
von Medusa888
Ich möchte diesen Thread nochmal hochholen.
Mein 6-jähriger Friese hat von Natur aus ganz viel Gang und einen guten Galopp wie auch Trab. In der Anlehnung ist er eigentlich unkompliziert.
Im Trab hatte ich oft das Problem, dass ich mit zu langen Zügeln geritten bin, sodass sich langsam bei uns eingeschlichen hat, dass er - vor allem in der Aufwärmphase - über dem Zügel ging und bei wenig aktiver HH den Rücken hängen ließ. Dieses Problem habe ich mit Hilfe in den Griff gekriegt, indem ich deutlich mehr mit den Fingern arbeite (also permanent die Finger spielen lasse um ihn zum Kauen anzuregen). Auch gebe ich die Anlehnung nicht mehr so "unkontrolliert" auf, sondern kann in fast jeder Kopfhaltung eine gute Anlehnung gewährleisten. Abgesehen von besonderen Situationen natürlich.

Die HH ist dadurch ganz automatisch wieder gut geworden, sobald der Rücken wieder hoch kam.
Leider ist der Galopp dem Gefühl nach immer noch nicht so gut wie der Trab heute ist. Er kommt mir etwas über den Zügel und ich empfinde den Galoppsprung als nicht rund genug und den Rücken nicht frei genug.
Vielleicht helfen die aktuellen Galoppbilder im Fotoalbum "Fusselviecher" ein bißchen um zu zeigen, wie ich es empfinde.
Angaloppieren über Konterschulterherein hat mir bereits viel geholfen. Auch habe ich bereits gute Ergebnisse dadurch erzielt, dass ich den äußeren Schenkel nur noch wenig bis gar nicht zurücklege und das Angaloppieren in Kombination zwischen innerem Schenkel und Arrêt am äußeren Zügel erfolgt.
Hat noch jemand ein paar schöne Ideen? Mein RL sagt, ich soll auf den 3. Takt deutlicher stellen, mal innen und mal außen.
Über Eure Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar!!
Verfasst: Mi, 15. Jul 2009 15:09
von Filzi
Mag mich auch mal anschliessen.
Die Problematik, dass Hotti anfängt sich im Galopp zusammen zu pressen, haben wir momentan auch.
Wir galoppieren aber nicht viel, nur zum anspringen. Ich entlaste da den Rücken komplett, aber trotzdem fängt sie an sich zusammen zu packen und beginnt sich selbst bei zu zäumen.
Da Sammy die Dehnungshaltung noch nicht perfekt beherrscht, versuche ich sie vorwärts zu schicken um den Hals wieder lang zu bekommen, was aber nicht funktioniert.
Ich habe da oft das Gefühl, dass sie nicht anders kann weil die Balance einfach fehlt.
Daher weiter arbeiten am Trab und Galopp wirklich nur anspringen lassen.
Vom Gefühl her würde ich meinen, dass es für uns das Richtige ist.
An der Longe zeigt sie diese Beizäumung nicht, da dehnt sie sich recht brav.
Verfasst: Do, 16. Jul 2009 07:41
von cremello
Filzi hat geschrieben:
Da Sammy die Dehnungshaltung noch nicht perfekt beherrscht, versuche ich sie vorwärts zu schicken um den Hals wieder lang zu bekommen, was aber nicht funktioniert.
Ich habe da oft das Gefühl, dass sie nicht anders kann weil die Balance einfach fehlt.
Daher weiter arbeiten am Trab und Galopp wirklich nur anspringen lassen.
Ja, da geh ich mit dir konform, Filzi. Ich mache und lehre es so. Zuerst Schritt und Trab besser machen und den Galopp am Viereck erst nehmen, auch wenn er früher schon vom Pferd angeboten wird, wenn die Dehnungshaltung sitzt. (Monty ist in den ersten 2 Ausbildungsjahren nur im Gelände galoppiert - du siehst, manchmal braucht man eben viel Zeit
Galoppiere doch im Gelände und schau, was Sammy macht. Vielleicht bietet sie dir ja schon eine Dehnung an, wenn die Räumlichkeiten sie nicht einzwängen.
Verfasst: Do, 16. Jul 2009 17:03
von Lala
cremello hat geschrieben:
Galoppiere doch im Gelände und schau, was Sammy macht. Vielleicht bietet sie dir ja schon eine Dehnung an, wenn die Räumlichkeiten sie nicht einzwängen.
Darf halt wirklich nicht vergessen: Ein Viereck ist für die meisten Pferde doch recht eng zum Galoppieren. Damit da die Kurven klappen, braucht es schon ein sehr gutes Gleichtgewicht und ein mindestmass an Versammlung.
Damit dies auch mit langem Hals und locker klappt, braucht es doch schon sehr viel.
Habe mit meiner Stute fast 3 Jahre gebraucht, bis wir ohne Geknorze grosse Volten galoppieren konnten und dies auch erst in der Gebrauchshaltung. Sobald ich sie zu mehr Dehnen auffordere, braucht sie mehr Schwung und die Bahn ist wieder zu klein
Lasse ich die Zügel überigens komplett weg, ist auch der Galopp gleich fort

Verfasst: Fr, 17. Jul 2009 03:00
von Filzi
Im Gelände bietet Sammy in keiner Gangart eine Dehnung an. Das war immer so und ich denke auch nicht, dass sich das zu ihrer Lebzeit noch ändern wird. Sie muss immer schauen was rund um sie ist und den Überblick bewahren. Und das lasse ich sie auch.
Im Viereck kann sie sich schön entspannen, dort lässt sie wirklich los. Ich denke mal, dass sie weiss, dass dort nicht wirklich was sein kann.
Daher habe ich draussen nicht so große Möglichkeiten am Galopp zu feilen. Schon, aber eben nur mit Kopf weit oben und die Landschaft überblicken.