Verfasst: Fr, 21. Nov 2008 11:54
Diesen Abschnitt habe ich der Seite „Tipps-zum-Pferd“ entnommen:
(Zitat) Das Kreuz-Darmbein-Gelenk, oder wie es medizinisch heißt Ileosacralgelenk, befindet sich direkt unter dem höchsten Punkt der Kruppe. Eigentlich handelt es sich nicht um ein Gelenk, wie man es sich allgemein vorstellt. Beim Kreuzdarmbein-Gelenk handelt es sich um eine Verbindung zwischen zwei Knochen, die durch feste Bänder stabilisiert ist. Es gibt keine Muskeln, die Bewegungen ermöglichen, keine Knorpelflächen und keine Gelenkkapsel. Das Kreuzdarmbein-Gelenk verfügt lediglich über Muskeln, die es stabilisieren und federt nur leicht, wenn das Pferd sich bewegt.
Das Kreuzdarmbein-Gelenk ist die Aufhängung, über die die Kraft aus den Hinterbeinen auf den Rücken übertragen wird und umgekehrt. Dafür ist es wichtig, dass das Gelenk stabil ist und die leichten Schwingungen ausgleichen kann. Ist das Gelenk durch eine Verkrampfung oder eine Entzündung blockiert oder durch eine Bänderverletzung instabil, hat das Pferd Schmerzen beim Laufen.
Typische Anzeichen für ein Kreuzdarmbein-Gelenks-Problem sind unklare Lahmheit in der Hinterhand, ticken in engen Wendungen und Traversalen, mangelndes Untertreten in der Hinterhand und Arbeitunwilligkeit. Auch optisch kann man ein solches Problem häufig erkennen. Anzeichen sind eine dachartige Kruppe (siehe Bild), ein in entspanntem Zustand schief gehaltener Schweif und unterschiedlich hohe Sitzbeinhöcker.
Bei den meisten Kreuzdarmbeingelenks-Problemen ist Boxenruhe aber kontraproduktiv. Ist das Gelenk lediglich "blockiert" kann ein Osteopath oder Chiropraktiker meist weiterhelfen. Der lockert die verspannten Muskeln um das Gelenk und ermöglicht es dem Pferd so, das Gelenk wieder frei zu bewegen.
Das wichtigste ist aber ein sinnvolles Training, mit dem Sie die Muskulatur in der Kruppe aufbauen. Am Anfang bietet sich dafür die Longe an. Durch gezieltes Longieren können Sie die Aktivität der Hinterhand steigern und dadurch das Kreuzdarmbeingelenk stabilisieren.
Unter dem Sattel bieten sich Cavalettiarbeit und ein Wechsel zwischen Versammlung und Vorwärtsabwärtsreiten an. Ebenfalls hervorragend für die Hinterhand ist Bergaufreiten. Mit einem gezielten Training lassen sich auch sehr instabile Kreuzdarmbein Gelenke wieder fit kriegen.
Es dauert allerdings relativ lang bis die Muskulatur an der Kruppe auf das Training reagieren. Mindestens drei Monate sollten Sie schon einplanen, bis erste Ergebnis sichtbar werden. (Zitat Ende)
Hier noch die Ergänzung aus dem Gespräch mit Herrn Dr. Paar von der Tierklinik in Sottrum. Ich hatte Wim gestern noch mal dort vor Ort vorgeritten und als der Doktor sagte, ich soll jetzt mal drei Runden „Auktionsreiten“ machen und es kam….. pfffffffft……nur Gestrampel auf der Vorhand und heiße Luft, von hinten kam gar nichts. Dafür lief er auf gerade Linie deutlich schwankend.
Im Falle meines Pferdes wo die Probleme durch vielleicht schon erblich bedingte schwache Bänder herrühren, ist Boxenruhe absolut kontraproduktiv. Ich soll also reiten, reiten, reiten und wenn das Wetter es zulässt fahren, fahren, fahren, möglichst geradeaus. Keine Verstärkungen, keine Seitengänge, einfach geradeaus. Alles machen was dem Pferd Freude macht, aber immer 90% Vorwärts und max. 10% Versammlung. Unter Vorwärts versteht er das Steinbrechtsche Vorwärts, also Arbeitstempo und nicht über das normale Tempo hinaus. Er sprach in Wims Fall auch von einer Rekonvaleszenzzeit von bis zu 1 Jahr. Und ich soll mich nicht von eventuell aufkommendem Gerede aus der Ruhe bringen lassen, ich soll mich auf mein Gefühl verlassen, das Pferd wird mir Versammlungen und Verstärkungen schon anbieten, wenn er soweit ist. Echte Verstärkungen sind tausendmal mehr wert, als Blendertritte oder heiße Luft. Ich bin hier gerne geneigt, dem Herrn Dr. zu glauben, weil mir auch seine Grundeinstellung gefällt. Da das Pferd zu seiner Entlastung mit dem linken Hinterbein (hier steht das Becken hoch) sehr deutlich auf der Meridialen (also die gedachte Mittellinie von vorne nach hinten durch das Pferd) fußt, mit dem rechten Hinterbein aber eher rechts am Schwerpunkt vorbei fußt, war meine Frage, ob ich versuchen sollte durch permanentes in Stellung reiten auf der rechten Hand die Schiefe zu korrigieren. Hierzu sagt er: nein. Herr Pferd würde sich da auch nur durchschummeln und ich würde mich für ein gutes Schulterherein kaputt ackern (so war es ja tatsächlich in den letzten 4 Jahren, deshalb bin ich so ungläubig, dass der Kleine die Traversalen schon nach 5 mal erklären verstanden hat und ohne Treten und Schieben seitwärts schnurrt), er soll einfach lernen, dass er geradeaus die Hinterhand gleichmäßig benutzen kann. Wenn die Muskulatur reicht, wird alles andere von selber funktionieren.
Muskelaufbaupräparate sollen gut sein, habe für diese Problematik auch von guten Ergebnissen bei der Zugabe von Teufelskralle gelesen.
So, dat war jetzt ein langer Vortrag und erleuchtet hoffentlich alle Pferdebesitzer mit gleichgerichteten Problemen. Eine etwas kürzere Fassung hiervon werde ich auch in meinem Ausbildungstagebuch verewigen und mich mit Wim für ein paar Wochen/Monate zum Mucki-Aufbau zurückziehen. Über Erfolge und Misserfolge berichte ich dann im Trainingstagebuch.
(Zitat) Das Kreuz-Darmbein-Gelenk, oder wie es medizinisch heißt Ileosacralgelenk, befindet sich direkt unter dem höchsten Punkt der Kruppe. Eigentlich handelt es sich nicht um ein Gelenk, wie man es sich allgemein vorstellt. Beim Kreuzdarmbein-Gelenk handelt es sich um eine Verbindung zwischen zwei Knochen, die durch feste Bänder stabilisiert ist. Es gibt keine Muskeln, die Bewegungen ermöglichen, keine Knorpelflächen und keine Gelenkkapsel. Das Kreuzdarmbein-Gelenk verfügt lediglich über Muskeln, die es stabilisieren und federt nur leicht, wenn das Pferd sich bewegt.
Das Kreuzdarmbein-Gelenk ist die Aufhängung, über die die Kraft aus den Hinterbeinen auf den Rücken übertragen wird und umgekehrt. Dafür ist es wichtig, dass das Gelenk stabil ist und die leichten Schwingungen ausgleichen kann. Ist das Gelenk durch eine Verkrampfung oder eine Entzündung blockiert oder durch eine Bänderverletzung instabil, hat das Pferd Schmerzen beim Laufen.
Typische Anzeichen für ein Kreuzdarmbein-Gelenks-Problem sind unklare Lahmheit in der Hinterhand, ticken in engen Wendungen und Traversalen, mangelndes Untertreten in der Hinterhand und Arbeitunwilligkeit. Auch optisch kann man ein solches Problem häufig erkennen. Anzeichen sind eine dachartige Kruppe (siehe Bild), ein in entspanntem Zustand schief gehaltener Schweif und unterschiedlich hohe Sitzbeinhöcker.
Bei den meisten Kreuzdarmbeingelenks-Problemen ist Boxenruhe aber kontraproduktiv. Ist das Gelenk lediglich "blockiert" kann ein Osteopath oder Chiropraktiker meist weiterhelfen. Der lockert die verspannten Muskeln um das Gelenk und ermöglicht es dem Pferd so, das Gelenk wieder frei zu bewegen.
Das wichtigste ist aber ein sinnvolles Training, mit dem Sie die Muskulatur in der Kruppe aufbauen. Am Anfang bietet sich dafür die Longe an. Durch gezieltes Longieren können Sie die Aktivität der Hinterhand steigern und dadurch das Kreuzdarmbeingelenk stabilisieren.
Unter dem Sattel bieten sich Cavalettiarbeit und ein Wechsel zwischen Versammlung und Vorwärtsabwärtsreiten an. Ebenfalls hervorragend für die Hinterhand ist Bergaufreiten. Mit einem gezielten Training lassen sich auch sehr instabile Kreuzdarmbein Gelenke wieder fit kriegen.
Es dauert allerdings relativ lang bis die Muskulatur an der Kruppe auf das Training reagieren. Mindestens drei Monate sollten Sie schon einplanen, bis erste Ergebnis sichtbar werden. (Zitat Ende)
Hier noch die Ergänzung aus dem Gespräch mit Herrn Dr. Paar von der Tierklinik in Sottrum. Ich hatte Wim gestern noch mal dort vor Ort vorgeritten und als der Doktor sagte, ich soll jetzt mal drei Runden „Auktionsreiten“ machen und es kam….. pfffffffft……nur Gestrampel auf der Vorhand und heiße Luft, von hinten kam gar nichts. Dafür lief er auf gerade Linie deutlich schwankend.
Im Falle meines Pferdes wo die Probleme durch vielleicht schon erblich bedingte schwache Bänder herrühren, ist Boxenruhe absolut kontraproduktiv. Ich soll also reiten, reiten, reiten und wenn das Wetter es zulässt fahren, fahren, fahren, möglichst geradeaus. Keine Verstärkungen, keine Seitengänge, einfach geradeaus. Alles machen was dem Pferd Freude macht, aber immer 90% Vorwärts und max. 10% Versammlung. Unter Vorwärts versteht er das Steinbrechtsche Vorwärts, also Arbeitstempo und nicht über das normale Tempo hinaus. Er sprach in Wims Fall auch von einer Rekonvaleszenzzeit von bis zu 1 Jahr. Und ich soll mich nicht von eventuell aufkommendem Gerede aus der Ruhe bringen lassen, ich soll mich auf mein Gefühl verlassen, das Pferd wird mir Versammlungen und Verstärkungen schon anbieten, wenn er soweit ist. Echte Verstärkungen sind tausendmal mehr wert, als Blendertritte oder heiße Luft. Ich bin hier gerne geneigt, dem Herrn Dr. zu glauben, weil mir auch seine Grundeinstellung gefällt. Da das Pferd zu seiner Entlastung mit dem linken Hinterbein (hier steht das Becken hoch) sehr deutlich auf der Meridialen (also die gedachte Mittellinie von vorne nach hinten durch das Pferd) fußt, mit dem rechten Hinterbein aber eher rechts am Schwerpunkt vorbei fußt, war meine Frage, ob ich versuchen sollte durch permanentes in Stellung reiten auf der rechten Hand die Schiefe zu korrigieren. Hierzu sagt er: nein. Herr Pferd würde sich da auch nur durchschummeln und ich würde mich für ein gutes Schulterherein kaputt ackern (so war es ja tatsächlich in den letzten 4 Jahren, deshalb bin ich so ungläubig, dass der Kleine die Traversalen schon nach 5 mal erklären verstanden hat und ohne Treten und Schieben seitwärts schnurrt), er soll einfach lernen, dass er geradeaus die Hinterhand gleichmäßig benutzen kann. Wenn die Muskulatur reicht, wird alles andere von selber funktionieren.
Muskelaufbaupräparate sollen gut sein, habe für diese Problematik auch von guten Ergebnissen bei der Zugabe von Teufelskralle gelesen.
So, dat war jetzt ein langer Vortrag und erleuchtet hoffentlich alle Pferdebesitzer mit gleichgerichteten Problemen. Eine etwas kürzere Fassung hiervon werde ich auch in meinem Ausbildungstagebuch verewigen und mich mit Wim für ein paar Wochen/Monate zum Mucki-Aufbau zurückziehen. Über Erfolge und Misserfolge berichte ich dann im Trainingstagebuch.