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Verfasst: Di, 25. Nov 2008 21:31
von Mimi
Meine wird jeden Tag gearbeitet/bewegt. 5x von mir und 2x von meiner RB. Dabei achten wir auf Abwechslung. Reiten auf Platz und Gelände, Handarbeit, kombiniert mit Zirzensik, Kutsche und Springen (max 1m).
Ich würde die Arbeit in leichte bis gute mittlere Kategorie einteilen.
Futter wird jeden Tag der geleisteten Arbeit angepasst. Ta sagt, Sie steht genau richtig da, nicht zu dünn und noch etwas Reserve. Mein ist ein super Futterverwerter. Heu gibts genug, dann noch Müsli mit Schwarzhafer gemischt. Sie will auch beschäftigt werden, deshalb versuch ich mir immer was neues einfallen zu lassen. Nicht immer einfach :roll:

Verfasst: Di, 25. Nov 2008 21:38
von fina
"Gearbeitet" wird mein Pferd gar nicht, zumindest dann nicht, wenn ich mir die Definitionen für leichte, schwere und mittlere Arbeit ansehe..

Dann kratzen wir gerade mal an die "leichte" Arbeit.

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 07:19
von lalala
Cat_85 hat geschrieben:
Thisbe hat geschrieben:Die Wahrheit ist, daß viele im Stall über unsere "Arbeit" lachen. Weil ich nicht jedesmal reite sondern auch an der Hand arbeite und auch nicht stundenlang trabe, wenn ich reite. Arbeit ist was anderes.
Sowas hatte ich auch schonmal. Und mal ehrlich, für sinnvolles Training muss man das Pferd doch nicht 30 Minuten im Galopp sinnlos durch die Bahn jagen, oder?
Juhu - wir packen wieder die Vorurteile aus. Wieso muss man denn immer gleich in die Klischeekiste greifen, nur weil man es vielleicht anders macht ? Warum muss man immer zu den Extremen greifen ? Was ist schlimm daran, wenn jemand 30min galoppiert (womöglich haben Reiter und Pferd sogar noch Spaß daran) ? Was ist an sinnvoller Galopparbeit so schädlich ?

Zumal die Intensität der Arbeit ja auch vom Leistungsstand des Reiters und des Pferdes abhängen. Und nicht jedes Pferd ist mit ein wenig Schrittarbeit ausgelastet...

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 07:39
von chica
Herrschaften, bitteschön! Lasst die Vorurteile (auf "beiden" Seiten!!) in ihren Schubladen und versucht doch einfach mal ganz neutral über euer Training und das Füttern zu berichten. Jeder wird doch wohl hoffentlich so mündig sein und wissen, was gut für sein Pferd ist *kopfschüddl*

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 07:57
von LaBuscadora
Im Sommer arbeitet meiner 5-7 mal/Woche, Ende des Sommers war er zwar immer noch etwas übergewichtig, hatte aber seit dem letzten Winter abgenommen und gut aufgemuskelt. Da war ich ganz zufrieden.
Sommerfütterung: Eingeschränkte Weide, Heu, Stoh, Mineralien, kein Kraftfutter.

Im Winter versuche ich, 3-5 mal/Woche mit ihm zu arbeiten abhängig vom Wetter. Nun hat er wieder zugenommen, leider.
Winterfütterung: Heu, Stroh, max. 250 gr Kraftfutter, im Moment gar kein Kraftfutter, Mineralien.
Weniger füttern (Rauhfutter) geht kaum noch, der Weg zur guten Figur geht nur über mehr Arbeit bei meinem leichtfuttrigen Spanier.
Schwierig im Winter, wenn man so abhängig vom Wetter ist *seufz*

Lg Kerstin

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 08:48
von Blumee82
Hallo,

ich lasse meinen "Dicken" maximal einmal in der Woche stehen.... in Ausnahmefällen auch zwei mal, aber dann gehts ab in die Führmaschine.
Koppelgang sollte er im Winter jeden Tag 1-2 Stunden haben (im Sommer 10 Std.), es sei denn, es hagelt Katzen.

Er kam im März total verfettet zu mir, ohne Muskeln und Kondition.

Er nimmt an den Fettpolstern stetig ab und baut Muskeln auf.... aber es reicht mir noch nicht ganz.
Er bekommt im Winter 2mal täglich Heu (im ganzen ca. 10 kg denke ich) und zwei mal täglich Pellets und Mineralfutter.... ich bin von beidem nicht überzeugt und werde mir eigenes Futter kaufen und zum Füttern herrichten. Im Ganzen sind das ca. 300g Pellets und 400-500g Müsli. Leider hat unser Stallbesi den Drang, eher zu viel an Kraftfutter als zu wenig zu füttern. Er selber hat 3 Vollblüter im Trainig, die kaum Heu bekommen, dafür aber am Kraftfutter ersticken. Da ist es manchmal gar nicht so einfach, ihm beizubringen, dass mein SW kein so großen Energiebedarf hat :roll:

Mein Dicker steht auf Späne und Stroh gibt es bei uns gar nicht. Ich denke Heu sollte er zur freien Verfügung haben und wegen einem passendem Mineralfutter werde ich mich umsehen.

Ich habe fest gestellt, dass der Blick für das Gewicht, bzw. die Figur des (eigenen) Pferdes mitunter sehr getrübt sein kann. Mal finde ich Charly immer noch viel zu dick und an anderen Tagen sehe ich ein SW mit einer Bikinifigur.

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 09:01
von kallisto
Was mir auffällt, dass vor allem dieses Übergewichtproblem in Offenställen ein Dauerthema ist und dort teilweise auch ausartet, dass selbst im Winter das Normalgewicht nicht mehr erreicht wird. Ob das teilweise eine ungünstige Herdenzusammenstellungen (leichtfuttrig und schwerfuttrig), Überangebot von Futter oder zu wenig Bewegung des Besitzers ist, sei dahingestellt. Mir ist es unbegreiflich, warum teilweise das Futtermanagement dem Sozial-und Laufbedürfnissen des Pferdes stark untergeordnet wird.
Leider besitzen vor allem viele Freizeitreiter Robustpferderassen. Dreimal die Woche Bewegung und Offenstall oder 24-h Weide ist bei leichtfuttrigen Pferden eine ungünstige Kombination. Ich sollte mir bewußt sein, dass so ein kleiner Wonneproppen regelmäßige Bewegung braucht, wenn er auf landesüblichen Weiden steht und dies schon beim Pferdekauf berücksichtigen, ob ich den Ansprüchen gerecht werden kann.

Ebenso finde ich es gefährlich, dass das Pferd oft falsch eingeschätzt wird. Ein dicker, aber eher kurzfristiger Grasbauch wird teilweise schlechter eingeschätzt, als wenn ein Pferd z.B. eher leichte Fettansätze am Halskamm hat. Teilweise wird das noch als schöne Oberhalslinie angesehen... Ein Grasbauch ist kein Dauerproblem und hat andere Ursachen als leichte Fettansätze am Halskamm, hinter der Schulter oder seitlich der Schweifrübe. Letzteres ist schädigend und viel schwieriger in den Griff zu bekommen und wird schon in den Anfangsstadien zu wenig ernst genommen.

LG Susi

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 09:47
von Jen
kallisto, das ist ein sicher wichtiger Punkt, den du da ansprichst: Herdenzusammensetzung mit unterschiedlichen Futterbedürfnissen... ich denke, das ist sicher mitschuldig an den Gewichtsproblemen. Wenn man keine computergesteuerte oder separierte Fütterung hat, ist das sehr schwierig zu kontrollieren, wer wieviel frisst und leider ist es ja dann oft so, dass die Fressmaschinen die ganze Zeit am Heu hängen, während die, die es nötiger hätten, sich lieber andersweitig beschäftigen. Für uns war dies nach Besichtigung mehrerer Offenställe vor 10 Jahren der ausschlaggebende Punkt gewesen unseren Oldie nicht in einen Offenstall zu stellen, sondern in einen kleinen Privatstall, wo sie über Nacht in der Boxe mti Auslauf sind und tagsüber in der Herde. Er brauchte, v.a. gegen den Schluss, diese Ruhezeit und hatte die ganze Nacht zeit zu fressen. Er war schon immer ein langsamfresser.

Wenn man die pferde nicht selber halten kann, muss man immer irgendwelche Kompromisse eingehen. :(

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 11:08
von Bernie
Ich muss auch immer etwas grinsen, wenn es um Futterkarenzen geht. Sicher, hat ja alles seine Richtigkeit: Pferd Steppentier, hatte immer etwas zu knabbern, Magengeschwüre etc.

Aber gerade die moppeligen Kleinpferde, die in Offenställen leben (was ja durchaus positiv ist) werden zu dick und immer kommt das Argument der Futterkarenz. Man sollte bedenken, dass die oft zitierten Steppentiere zwar im Idealfall immer "etwas" gesucht und gefunden haben, aber das war wohl kein Heu oder Kraftfutter oder Stroh, auch kleine Äste etc. wurden sicher mal gefressen.

Heu ad lib ist für temperamentvolle Pferde geeignet, die sich viel! bewegen oder tragende Stuten oder laktierende Stuten etc., aber für die meisten Kleinpferde ist diese konstante Heufütterung nicht ideal.

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 11:22
von Tess
Einspruch :lol:

ich habe leichtfuttrige Nordponies.
Und sie bekommen Heu ad libitum.
Und sie werden davon nicht zu fett.
Allerdings bekommen sie es aus engmaschigen Heunetzen, so dass sie es nicht in sich reinsaugen koennen.
Und sie lassen es auch mal haengen um zu doesen, spielen, glotzen o.ae. :wink:
Und sie werden ausreichend bewegt.
Und es ist kein aus "Hochleistungsmilchkuhgras" gemachtes Heu.

Gehen tut das schon - es ist halt mit ein bisschen logistischem Aufwand verbunden der sich vielleicht in der Praxis nicht ueberall realisieren laesst
(aus wirtschaftlichen und zeitlichen Gruenden).

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 12:26
von ninischi
Ich habe 5-7 mal Arbeit pro Woche und genau richtig angekreuzt.
Eigentlich hätte ich "genau fünf mal" gebraucht. Ich arbeite sie dreimal, RB zweimal. In den Ferien jeden Tag. Also passt 5-7 besser als 3-5.

Soraya ist ein Blütertyp und bekommt riiesige Berge Silage, 1 kg Hafer mit Luzerne und Mineralfutter. Je nach Arbeit bekommt sie auch noch mehr Hafer. Sie war lange zu dünn und sieht nun genau richtig aus.

Kompromisse muss man immer machen. Bei uns sieht die Regelung so aus: Soraya steht mit fünf leichtfuttrigen Pferden zusammen im Offenstall (sechs Boxen nebeneinander, großer Paddock dran, alle Boxen Tag und Nacht offen). Von 18h bis 11h wird der Paddock durchgezäunt, so dass Soraya eine Paddockbox allein hat. Die anderen stehen zu zweit bzw. dritt. Die bekommen ihre kleinen Silageportionen, Soraya ihre großen.
Tagsüber gibt es nur etwas Stroh zum Knabbern. Soraya bekommt nach der Arbeit dann nochmal Silage.

Mit den Nordponys habe ich (Pia war auch Marke Gras-ansehen-und-dick-sein) auch die Erfahrung gemacht, dass es vor allen Dingen an der Bewegung liegt, wie viel man ihnen zu Fressen geben kann. Wenn man spät geerntetes Heu von mageren Wiesen hat, ist es natürlich optimal. Und mit engmaschigen Heunetzen haben wir auch gute Erfahrungen gemacht.

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 12:27
von Cat_85
fina hat geschrieben:"Gearbeitet" wird mein Pferd gar nicht, zumindest dann nicht, wenn ich mir die Definitionen für leichte, schwere und mittlere Arbeit ansehe..
Dann kratzen wir gerade mal an die "leichte" Arbeit.
Gibt es dafür denn so eine richtig Definition, was leichte, mittlere und schwere Arbeit eigentlich ist? Würde mich mal interessieren.

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 12:35
von chica
Cat_85 hat geschrieben:Gibt es dafür denn so eine richtig Definition, was leichte, mittlere und schwere Arbeit eigentlich ist? Würde mich mal interessieren.
So pauschal kann man das dann halt auch wieder nicht formulieren, weil es eben vom Trainings- und Fütterungszustand des Pferdes abhängig ist. Für ein durchtrainiertes Pferd ist eine Runde im Handgalopp nix, für den dicken, untrainierten Moppel ist das Hochleistung. Ich würde sagen, das hängt vom gesunden Menschen- (oder besser Pferde?-)Verstand ab ;)

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 12:38
von lalala
Ich glaube, die Definitionen variieren je nach Futtermittelhersteller etwas. Grundsätzlich halte ich mich an diese Definitionen:

http://www.maplemat.com/rationsplanung.html

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 12:58
von Bernie
Tess, so macht Heufütterung auch Sinn. Ganz meine Meinung.

Auch zu Deiner Erfahrung, dass solche Pferde nicht nonstop fressen, unsere stehen zB im Sommer auf überständigem Gras, aber auf einer sehr großen Fläche, nach einigen Tagen haben sie sich "umgestellt", haben ihren fixen Rhythmus, dösen stundenlang, gehen wieder fressen etc., kann ich Dir nur Recht geben.


Aber meinen alten Fjord bräuchte ich da gar nicht hinstellen, der würde einfach platzen. Der wird auch von Heu aus Heunetz dick. :roll:

Was also für das eine Pferd ideal ist, muss für das andere Pferd nicht passen. Und es ist leider so, dass die meisten übergewichtigen Pferde in Offenställen mit zuviel Heu/Stroh stehen, sicher in Kombination mit zuwenig Bewegung.