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Verfasst: Do, 29. Apr 2010 16:55
von Medusa888
Danke für Eure Ideen.

Das mit dem Fahren ist sehr verlockend, aber auch sein Maul ist eine Baustelle bzw. er spielt mit der Zunge und steckt diese gerne auch raus. Egal ob in der Box mit/ohne Halfter, mit Trense und Reiter oder ohne Reiter. Die Zunge ist oft zu sehen. Da jetzt noch ein Stangengebiss reinzudrücken macht mir Angst und da mag ich im Moment nicht beigehen.

Verfasst: Do, 29. Apr 2010 17:12
von Lou mit Lucy
Wie siehts denn aus mit gemütlichen Schrittausritten, wird es da evtl. besser?

Verfasst: Do, 29. Apr 2010 21:14
von susiesonja
Varino ist ja auch im Schritt sehr störanfällig. Ich lasse ihn dann manchmal so gehen wie er will und mische mich erst nach und nach ein.
Dabei nehme ich oft die Zügel auf und lasse sie wieder aus der Hand kauen. Außerdem lasse ich ihn oft Halten, wenn der Schritt mies wird und dann wieder neu antreten. Das hilft ihm sich wieder zu entspannen. Außerdem reite ich viele Wendungen, wenig geradeaus.
Mit diesen Varianten findet er gut wieder in den Schritt zurück. Für ihn ist SH oder Schenkelweichen dann kein Mittel der Wahl.

Verfasst: Do, 29. Apr 2010 22:29
von Alkasar
Ich habe eine Schülerin, deren Pferd extrem passsig Schritt lief und eigentlich nur rumhampelte wie ein Elefant. Hier haben (neben längeren Zügeln und einer nicht mehr Rückwärtswirkenden Hand :roll: SH und SW gut geholfen. Dazu half auch gleichmäßiges, tiefes und ruhiges Atmen ganz gut. Beim Einatmen bis 4 zählen und beim Ausatmen bis 5, wichtig ist nur, dass man immer etwas länger aus als einatmet.

Verfasst: Fr, 30. Apr 2010 07:21
von lalala
Ich würde den schlechten Schritt wohl erstmal hintenanstellen und in Ruhe lassen. Also gar nicht bewusst "Schritt reiten". Am hingegegebenen Zügel in der Lösungsphase und beim abspannen und sonst nicht.

Der Kerl ist gerade 4, hat einiges hinter sich und muss erstmal zur Ruhe kommen - SH und Travers empfinde ich da als noch nicht dem Ausbildungsstand angemessen.Wenn er auch innerlich loslässt wird sich die Situation von selber verbessern, die fortgeschrittene Ausbildung tut ihr übriges dazu.

Cavalettiarbeit ist super damit sie den Takt finden. Ansonsten raus in den Busch, ihn als Reiter nicht behindern(falsches Treiben, behindern in der Nickbewegung)...und einfach etwas Geduld haben.

Verfasst: Fr, 30. Apr 2010 07:25
von Josatianma
Das mit dem unruhigen Maul wird sich eventuell nie legen. Ich habe einen Friesen im Unterricht, der auch extrem unruhig mit dem Maul ist. Er wurde ebenfalls zur Körung vorbereitet. Laut Besitzerin ist im die Fahrkandare aber das liebste Gebiss. Das möchten wir aber nicht zum Reiten einsetzen.

Wie sieht es mit Schrittstangen aus? Hast du damit schon mal gearbeitet? Ansonsten würde ich mich auch nicht so auf den Schritt versteifen. Je aktiver du da wirst, desto weniger wird er seinen Schritt finden können.

Verfasst: Fr, 30. Apr 2010 09:01
von Medusa888
Danke für Eure Erfahrungsberichte!

Meine Planung für die nächste Zeit ist:

- raus, raus, raus. Wenn ich alleine bin auf den Platz und auf die Rennbahn, mit Begleitung unbedingt ins Gelände

- Schrittstangen habe ich gestern mit angefangen, auch das hat mir gut gefallen

- mir ist auch aufgefallen, dass sein langer Rückenmuskel und auch der Brachio ziemlich verspannt sind (ist ja er seit 12 Tagen Wallach). Auch hier werde ich gezielt drangehen er erhoffe davon Besserung

Bei Podhajski hatte ich gestern noch gelesen, dass man ein Pferd unbedingt zum fleißigen Schritt erziehen sollte. Da er sehr zum Verhalten und Bummeln neigt, werde ich - wenn ich vorne den Zügel lang lassen kann - auf jeden Fall versuchen, maßvoll zu treiben.

Verfasst: Fr, 30. Apr 2010 09:26
von Phanja
Mein Herr Puschel war sehr steif und neigte sehr zum passartigen Gehen im Schritt.
Geholfen hat uns sehr die Arbeit an der Longe. Ich habe hier Richtung Longenkurs gearbeitet und auch mit Übertreten auf gebogenen Linien und an der Bande entlang. Das half ihm unheimlich, seine Balance zu verbessern. Zur Zeit zeigt er den "schlechten" Schritt nur noch im Gelände, wenn er schon etwas müde ist und es bergab geht. Da fällt ihm das Ausbalancieren immer noch schwer.
Im Gelände hat er den Schritt, wie du schon beschrieben hast, auch häufig "verbummelt" und ich kann bestätigen, dass regelmäßige Erinnerung an den Fleiß auf jeden Fall hilfreich sind :D
Ich würde dabei aber schon acht geben, dass er nicht eiliger sondern fleißiger wird.

PS: Die Arbeit an der Longe bzw. an der Hand hat denke ich auch deshalb sehr viel gebracht, weil mein Pferd hier vergleichsweise hoch motiviert war. Ich finde, das ist ein Aspekt, den man bei der "Problembehebung" nicht außer acht lassen sollte. Grade wenn die Pferde die Arbeit mit dem Menschen eher negativ in Erinnerung haben ...

Verfasst: Sa, 01. Mai 2010 21:58
von padruga
Ich schließe mich den Meinungen an: Viel raus ins Gelände. Zügel lang im Schritt, bzw. Vorgehen wie Jen es beschreibt. Und Focus erst mal nicht auf die Verbesserung des Schritts legen, sondern sich erst mal mit anderen Dingen befassen. manche Probleme regeln sich dann überraschenderweise wie fast von allein.
Was ich jedoch eher vermeiden würde sind Seitengänge, vor allem auch wenn sich der Schritt deines Pferdes sowieso schon leicht ins Passartige verschiebt.

Verfasst: So, 02. Mai 2010 00:56
von Alkasar
padruga hat geschrieben:...
Was ich jedoch eher vermeiden würde sind Seitengänge, vor allem auch wenn sich der Schritt deines Pferdes sowieso schon leicht ins Passartige verschiebt.
Das verstehe ich nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Passverschiebung durch Seitengänge eher auflöst :?:

Verfasst: So, 02. Mai 2010 09:14
von padruga
Das verstehe ich nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Passverschiebung durch Seitengänge eher auflöst
Das mag schon sein, ich habe den Eindruck dass das aber nur funktioniert, wenn das Pferd entweder schon die Hilfengebung für die Seitengänge gut kennt oder es zumindest locker läuft und die Zügel gut annimmt. Dies liegt bei diesem Pferd ja nicht so vor, deshalb würde ich es hier vermeiden.
eigentlich hat sie einen sehr guten schritt ... sobald ich aber die zügel aufnehme, merke ich richtig, wie sie sich anspannt und die schritte kürzer werden. außerdem neigt sie dazu, gegen die hand zu gehen - sprich, sie nimmt den zügel einfach nicht an.
Zudem kennt dieses junge Pferd die Seitengänge noch nicht, die Reiterin äußerte selbst dass dies nicht unbedingt ihr Spezialgebiet ist
und " ich komm mit den hilfen dann gar nicht richtig durch..."
Ich glaube unter diesen Voraussetzungen würde ein Schulterherein sehr schnell zu noch mehr Verspannung und Schrittverkürzung führen. Das einzige was ohne viel Druck und zusätzliche Zügeleinwirkung funktionieren würde und wahrscheinlich auch lockern würde, ist vielleicht Schenkelweichen mit Kopf gegen die Bande. Das würde aber wiederum die Tendenz die Schritte zu verkürzen nicht aufheben und das Pferd mental auch wieder zusammenschrauben. Deshalb halte ich den Nutzen von Seitengängen in diesem Fall für nicht so groß. Der andere Grund ist, dass ich glaube dass das Pferd erst mal ein komplett anderes ("Spaß"-)Programm braucht nach diesem Kompakttraining, das es hinter sich hat. Ich denke auch, dass hier wie marquisa geschrieben hat "die innere Losgelassenheit der Schlüssel zum Erfolg ist".

Verfasst: So, 02. Mai 2010 09:49
von Alkasar
@padruga
OK, vor diesem Hintergrund hast Du vermutlich recht. Und das "Spaßprogramm" ist sicher eine gute Idee :D