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Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 17:33
von pepe
Neenee, haltamal. Bei jeder Bergauf- Bewegung fusst das Pferd einen Bruchteil einer Sekunde hinten zuerst auf. Sehr schön zu sehen im Trab, sonst wär es kein Bergauf. Und wenn die Pirouette nicht bergauf geht- was dann?
Angebot: Ich film euch mal! :D

...

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 17:38
von nutsi
JEN und PEPE: :D

Ab zu Euren Bücherregalen und holt sofort raus: Neindorff Seite 249 Hilfen, Fehler und Korrekturen zur GP: Auch die Galoppsprünge unterscheiden siche hier vom sonst Geforderten im Raumgriff: Er muss in der Drehung um die HH bei klarem Dreitakt doch so klein wie irgend möglich bleiben.

Falls nicht vorhanden, tut es auch Alois P. wie von Larry oben angegeben.
lg Nutsi

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 17:40
von Jen
*hihi* mach das was Pepe vorgeschlagen hat: Schau dir mal eine Galopp-Pirouette in Zeitlupe an! Auch diejenigen, welche behaupten, sie haben einen 3takt werden einen 4takt in der Pirouette haben... ;) So what? Ist doch nicht schlimm...! Ist ja nicht falsch!

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 17:44
von pepe
*FotosuchengehheutAbendnoch*Auch viele Bücher im Schrank habe....Das was man fühlt ist nicht unbedingt das was man sieht....

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 17:49
von Larry
@pepe: du meinst filmchen suchen... :wink: danke-lieb von Dir.

..na ja, dachte -wie im unterricht gelernt- dass ein 4Takt im Galopp nur b einerwechsel vorhanden ist. Glaube ich so zumindest theoretisch aufgenommen und abgespeichert zu haben..sehe es auch wie nutsi.

4Takt wäre somit aus meiner Sicht in der Pirouette also ein Taktfehler?
Auch wenn ihr mich jetzt haut-wohne ja weit weg... :wink:

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 17:56
von nutsi
:D mich dürft ihr auch aus der Ferne hauen :D

Ich möchte noch mal Neindorff zitieren: Seit langem lehrt die Spanische Hofreitschule ( wie auch die LPO es ebenfalls fordert), die Pirouette in klaren Galoppsprüngen, in klaren Dreitakt.
Umkehrschluß: alles andere ist eine gedrehte Pirouette, so daß sich der inwendige Hinterfuß in der P nicht vom Boden hebe, er drehe sich auf der Stelle gleichsam als Achse, um die sich die drei anderen Beine und das ganze Pferd drehen ( das ist von Gueriniere).
Also sind die als Vorbild genommen P. scheinbar nicht korrekt geritten ?
Hört sich für mich so an.
Kann aber jetzt auch ganz blond werden :oops:

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 19:16
von Jen
ok, wenn wir schon beim zitieren sind ;) hier aus Steinbrecht: S. 183-184
Um nun schliesslich das Werk unserer Galopp-Arbeit zu krönen, wenden wir uns endlich den Wendungen auf der Nachhand zu. Schon die Travers-Arbeit gab uns durch die Ecken fortwährend Gelegenheit, dieselben vorzubereiten, und ist es wohl selbstverständlich, dass wir schon bei zunehmender Sicherheit des Travers- und Renvers-Galoppes die ganze Bahn gelegentlich durch eine Wendung respektive Übergang auf den Zirkel unterbrochen haben werden. Nunmehr, um die Wendungen auf der Nachhand bis zur möglichen Vollkommenheit auszubilden, begeben wir uns im Travers-Galoppe respektive Redopp auf den Zirkel, den wir nach und nach verkleinern. Diese Lektion ist sehr geeignet, die Erhebung der Vorhand noch mehr zu fördern und die Nachhand zur vollen Übernahme der Last anzuhalten, da sie uns ihrer Natur nach kräftige, rückwärtige Anzüge gestattet. (...) Ausserdem hat aber auch hier der REiter mit besonderer Sorgfalt darauf zu achten, dass die Vorhand der Nachhand stets fleissig vorangeführt werde, da es nur dadurch möglich ist, die Biegung korrekt und den Gang fliessend zu erhalten. Je vollkommener nun der Travers-Galopp war, das heisst, je mehr er zum Redopp wurde, desto mehr werden wir die Verkleinerung des Zirkels steigern können, bis wir schliesslich zur Pirouette kommen, bei welcher der inwendige Hinterfuss in dem Mittelpunkt arbeitet, um den die Vorhand sich durch die Redopp-Sprünge herumdreht.
(...) Um nun zur Pirouette zurückzukehren, so wird wohl jedem klar sein, dass dieselbe auch nur in annähernder Vollkommenheit nur von demjenigen Pferde geleistet werden kann, welches Kraft und Energie genug besass, um den Travers-Galopp zum Redopp zu steigern, da natürlich zur Pirouette eine entschiedene Erhebung der Vorhand auf die Nachhand unerlässlich ist. Bei minder begabten Pferden wird man sich damit begnügen müssen, in der Verkleinerung des Zirkels so weit vorzugehen, dass der inwendige Hinterfuss einen möglichst kleinen Kreis beschreibt.
Redopp ist Schulgalopp: Viertaktiger Galopp mit der Fussfolge: äusseres hinterbein, inneres Hinterbein, äusseres Vorderbein, inneres Vorderbein.

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 19:25
von Larry
Es handelt sich doch beim Terre à Terre um eine Kunstgangart des Galopp bzw. von Dir benannten Redopp :wink:
PS:Also auch kein Viertakt-gar Dreitakt...
Aber egal..jedenfalls ein ehrliches vielen Dank für Deine Mühe und den Interessanten S.Text!
:D
..muss jetzt Abendessen machen...bin schon viiiiel zu lange wieder am PC..leider... :wink:
Grüßle in die schöne Schweiz zurück Larry

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 19:31
von Jen
Moment: Terre à Terre und Redopp ist NICHT das gleiche! Jedenfalls nicht nach Steinbrecht. Siehe s. 180 da hat es eine Grafik der Fussfolge des Redopps. Kann ich leider nicht einfügen.

...

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 19:52
von nutsi
JEN : Bitte nicht hauen, ich möchte Dein Zitat, dem etwas Wesentliches fehlt, noch ergänzen.
Ich zitiere auch Herrn Steinbrecht, der auf den davorliegenden Seiten immer wieder betont, wie wichtig ein sauberer Dreitakt im Galopp ist.
Erst im Anschluß der sauber gesprungenen ( auf dem inneren HB) P. folgt bei ganz wenigen Ausnahmepferden der Redopp. Die Entwicklung dieses Schulgalopps ist tatsächlich ein Viertakt, der allerdings mit dem Auge nicht wahrnehmbar sein darf, da es sonst darauf hindeutet, das die Bewegung schleppend geworden ist.
Natürlich kann man auch aus dem Redopp eine Piruoette springen, aber ich glaube nicht, daß sich Pepes Frage darauf bezog.
Ich denke, dass der Redopp nur sehr wenigen Könnern vorbehalten ist, die auch den Wert auf einen klare Trennung zwischen Drei und Viertakt legen werden.
Ich glaube nicht, daß wir uns zu diesen Könnern zählen können ( auch ich mache das nicht). :?
Deswegen sollten wir uns im sauberen Dreitakt (was richtig geritten auch schon eine Kunst für sich ist) der P. zuwenden, in der Hoffnung, erstmal dieses zu bewältigen.
Ich denke, damit haben wir alle ( auch Pepe ) schon eine sehr reizvolle Aufgabe. :roll:
lg Nutsi

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 20:01
von Jen
heee, ich haue doch niemanden ;)

Sorry, aber ich habe wirklich noch NIE eine Pirouette im 3 Takt gesehen. Musst nur mal bei Freund Google die Fotos anschauen. Die beliebte Phase, wo die Vorhand in der Luft ist, ist am meisten abgebildet. Meistens auch mit BEIDEN Hinterbeinen am Boden...

hier das erste Bild (beliebig ausgewählt, überhaupt keinen Anspruch auf Perfektheit) das gekommen ist:

Bild

Sag mir wie das möglich sit, dass in der Pirouette die Diagonale nicht gebrochen wird... es ist sonst schlicht nicht möglich zu drehen...

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 20:07
von nessi
Ich stimme Pepe und Jen da vollkommen zu!
Das stimmt schon, dass in der Pirouette selbst ein 4-Takt entsteht, da es sonst gar keine Pirouette sein kann.
Schaut Euch wirklich mal Videoaufnahmen an!

Übrigens eine schöne Übung, die ich mir von Andrea Schmitz abgeguckt habe:
Mittellinie Galopp, dann Schrittübergang, Kurzkehrt, wieder angaloppieren nach ein paar Metern, wieder Schritt, Kurkehrt, angaloppieren usw...
So entwickelt sich die Galopppirouette fast von selbst, indem man Schritt für Schritt versucht den Galopp mit ins Kurzkehrt überzunehmen! :wink:

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 20:15
von nutsi
Fotos sind oft wirklich nur Momentaufnahmen aus einem Ganzen und aus dem Zusammenhang gerissen. Bei www.dressageworld.de wird die Pirouette genauso beschrieben wie ich sie von den großen Meistern auch zitiert habe.
Dabei kann man sich auch noch Videos anschauen. Sehr zu empfehlen ist der Reiter Harry Boldt auf Woycek, der übrigens von der FEI dafür damals eine WN von 9,0 bekommen hat.
Ich denke, daß ist ein gutes Anschauungsbeispiel dafür, wie es sein soll.
lg
Nutsi

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 20:18
von nessi

Verfasst: Mo, 11. Dez 2006 20:26
von nessi
nutsi hat geschrieben:Fotos sind oft wirklich nur Momentaufnahmen aus einem Ganzen und aus dem Zusammenhang gerissen. Bei www.dressageworld.de wird die Pirouette genauso beschrieben wie ich sie von den großen Meistern auch zitiert habe.
Dabei kann man sich auch noch Videos anschauen. Sehr zu empfehlen ist der Reiter Harry Boldt auf Woycek, der übrigens von der FEI dafür damals eine WN von 9,0 bekommen hat.
Ich denke, daß ist ein gutes Anschauungsbeispiel dafür, wie es sein soll.
lg
Nutsi
Über Deinen Link sieht man richtig viele Pirouetten!
Schaut Euch mal Rafael Soto mit Invasor an....der letzte...eine Wertnote 10...und man sieht deutlichst, wie Invasor im 3- Takt galoppiert, aber sobald die Pirouette beginnt, sieht man deutlich den 4-Takt-gesprungen!