kallisto hat geschrieben:Bei meinem Jährling hat die Mähnenseite auch gewechselt, jedoch läßt er sich links immer noch schlechter führen und drückt mit der Schulter nach innen. Und er wird ja auch nicht gearbeitet und setzt leider auch weiterhin den einen Huf weiter vor. Auch wenn sich das schon durch den längeren Hals gebessert hat.
Damit wollte ich eben sagen, dass die Mähne nicht als zuverlässiger Indikator genommen werden kann. Sorry, war etwas undeutlich. Wobei ich jetzt aber auch nicht erwarten würde, dass die Schiefe sich bei einem ungearbeiteten Pferd einfach so von alleine in kurzer Zeit verbessert. Bei einem so offensichtlichen Fall von Schiefe würde ich persönlich sehr darauf schauen, dass er möglichst abwechslungsreiches Gelände auf groooossser Fläche hat, um seinen Körper zu trainieren. Ich behaupte, ein Pferd mit einer guten Aufzucht, wo der Körper viele Reize schon von Anfang an bekommen hat, wird später die besseren Voraussetzungen für eine gleichmässige Gymnastizierung haben, weil der Körper gelernt hat mit äusseren Reizen umzugehen. Ein Körper, der nur auf flachen, ebenen, kleiner Fläche aufgewachsen ist, ist "träge", "unkoordiniert" und "dumm", die Motorik ist nicht so gut ausgebildet und der Körper schnell überfordert = verletzungsanfälliger. Aber ich bin sicher, dass er bei dir die beste Pflege bekommt.
kallisto hat geschrieben:
Mir hatte mal ein Ausbilder gesagt, dass der Wechsel der guten Seite oft eine Mogelpackung des Pferdes sei. Nur weil es sich für den Reiter besser anfühlt, ändert sich nicht gleichzeitig die Schiefe des Pferdes.
Genau, das meine ich ja damit! Ich würde es aber nicht "Mogelpackung" nennen, das tönt so negativ, denn die Händigkeit kann zwar nicht "therapiert" werden, durchaus aber das Pferd soweit gymnastiziert werden, dass das Pferd mit der Schiefe klarkommt und geradegerichtet geritten werden kann. Je besser der Reiter und je besser die Gymnastizierung desto weniger fällt die Schiefe auf bzw. desto besser kommt das Pferd damit klar (leider gilt auch das umgekehrte). zb. ein Schlagzeugspieler trainiert auch seine linke und rechte Seite möglichst gleichmässig, damit er den Wirbel taktrein und gleichmässig spielen kann. Trotzdem wird er Rechts/Linkshänder bleiben und mit der dominanten Hand das meiste schneller lernen. Allerdings gibt es auch situationen, wo die dominante Hand zu "stark" sein kann und dann gibt es übungen, die vielleicht mit der linken Hand am Anfang einfacher sind. Das ist normal.
Inwieweit er Recht hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Für mich ist es aber auch schwer vorstellbar und ich hatte bisher kein Pferd, welches an Longe/Bodenarbeit die Seite wechselte. Nur unter dem Reiter wechselte sie, blieb aber in der Arbeit ohne Reiter konstant. Der Ausbilder ritt Springen und er war selber ratlos, warum das Pferd selbst noch mit 15 Jahren nach rechts zog beim Springen. Und er war einer, der die Dressur wirklich nicht vernachlässigte, eben weil das Pferd durch sein schiefes Springen immer schwer zu kalkulieren war vor allem nach dem Sprung.
wow, tönt nach einer richtigen Knacknuss

Schöneich hätte sich sicher gerne diesem Pferd angenommen

Nein, im Ernst, das kann sicher vorkommen. Vielleicht hatte das Pferd ja auch noch ein unentdecktes anderes Problem? Auf jeden Fall, sicher ein interessanter Fall!
