Wiederkehrende Hautprobleme - Ideen?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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-Anja-
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Beitrag von -Anja- »

Noch eine ganz neue Idee: wir haben heute von den Rändern unserer Weide (hinter dem E-Zaun, aber in Pferde-Reichweite) jede Menge Johanniskraut gerodet. Ich meine mich zu erinnern, dass Johanniskraut ebenfalls Hautprobleme verursachen kann, weil es die Lichtempfindlichkeit steigert. Nur dann müsste ja bei unseren drei Pferden der Schimmel am allermeisten leiden. Und das ist definitiv nicht der Fall. Am schlimmsten hat es bei uns ja die 27-jährige Fuchsstute erwischt. Was meint ihr? Könnte da trotzdem ein Zusammenhang bestehen?

Außerdem habe ich nochmal den Bewuchs unserer Weide näher unter die Lupe genommen. Mit solchen Themen habe ich mich bisher noch nie auseinandergesetzt. Aber das wird sich wohl auch in näherer Zukunft ändern :oops: Der Bereich, in dem die Pferde fressen, besteht zu jeweils einem Drittel aus Breitwegerich, Gras (keine Ahnung, welche Sorte) und Klee. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass auch Klee Hautprobleme verursachen kann. Leider hzab ich da die Wirkzusammenhänge vergessen... Wisst ihr vielleicht Genaueres?

Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Hilfe :wink:
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Bzgl. dem Johanniskraut - nur weil es in Reichweite steht, müssen es ja nicht alle in gleichem Ausmaß fressen... insofern kann man, wenn man nicht weiß wer was wieviel reinmampft da auch nicht unbedingt Rückschlüsse ziehen, oder?
Ist aber sicherlich ein interessanter Ansatzpunkt. Das mit der Lichtempfindlichkeit hab ich auch schon gelesen.
Zum Klee kann ich nix sagen.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

-Anja- hat geschrieben:Irgendwo hab ich mal gelesen, dass auch Klee Hautprobleme verursachen kann. Leider hzab ich da die Wirkzusammenhänge vergessen... Wisst ihr vielleicht Genaueres?
Ja, Klee erhöht die Lichtempfindlichkeit und kann dadurch z.B. Mauke auslösen. Ob die Hautprobleme dann überall am Körper auftreten können, weiß ich aber auch nicht. Hab in dem Zusammenhang eben nur von Mauke gehört.

Dass ein Zusammenhang mit JKK besteht, glaub ich eigentlich auch nicht. Wenn die soviel gefressen haben, dass davon die Lichtempfindlichkeit beeinträchtigt wird, dann müssten die auch andere Symptome zeigen, oder? :?

Ich drück die Daumen, dass ihr bald die Ursache findet und abstellen könnt!
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-Anja-
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Beitrag von -Anja- »

@ottilie
Es waren nur sehr wenige Johanniskraut-Pflanzen offensichtlich angenagt. Da das momentan der einzige Indikator ist, ob die Pferde das Zeug überhaupt fressen, würde ich sagen, dass sie im Zweifelsfall nur sehr wenig davon verputzt haben.

@greta
Das, was Robi momentan hat, ist meiner Meinung nach Mauke (knubbelige Hautkrusten, die sich ablösen und darunter dunkelrote, aber unblutige Hautstellen freigeben). Nur hat er es eben nicht in der Fesselbeuge, sondern vom Fesselgelenk aufwärts. Könnte dann also schon einen sinnvollen Zusammenhang mit dem Klee auf unserer Weide geben...
Das, was wir heute gerodet haben, war zum Glück nur einfaches Johanniskraut und kein JKK *puh*
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

-Anja- hat geschrieben:Das, was wir heute gerodet haben, war zum Glück nur einfaches Johanniskraut und kein JKK *puh*
Ach, sorry, hab falsch gelesen. Johanniskraut hattest du ja auch oben geschrieben. Ich bin schon ein bisschen irre wegen JKK... :roll:
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silwyna
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Beitrag von silwyna »

Hallo Anja,

bin ganz neu hier, aber schreib mal meine Sicht als THP :)
Es ist ja offensichtlich, daß deine Pferde ständig Pilz, Flechte oder Mauke hatten, da diese Erkrankungen auf Imaverol etc. direkt angesprochen haben. Auffällig ist auch, daß deine alte Stute am schlimmsten betroffen ist. Spricht natürlich für ein schlechteres Immunsystem, da altes Pferd. Ist nu mal so. Leider ist es halt oft so, daß diese Erkrankungen bei Pferden mit einem schlechten Immunsystem immer gut reingreifen. Deshalb würde ich da schonmal dran arbeiten. Mit EM zu arbeiten ist eigentlich immer gut, auch mal den Paddock damit einsprühen und den Stall.
Mauke kann natürlich auch mit einer zu guten Fütterung :) einhergehen. Aber natürlich auch mit Nässe zu tun haben.
Hast du vielleicht einen guten Tierheilpraktiker in deiner Nähe? Denn augenscheinlich wird es durch die TA Behandlung immer nur kurzfristig besser. Klar, durch die Waschungen mi dem entsprechenden Mittel. Hier müsste aber vielleicht mal einer von Grund auf schauen was los ist.
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-Anja-
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Beitrag von -Anja- »

@silwyna
THP ist das nächste, was wir angehen, sobald die neuesten Laborergebnisse vom TA vorliegen. Leider kenne ich hier in der Region (MeckPomm) noch niemanden, der sich mit dem Thema beschäftigt. Und Empfehlungen sind auch äußerst rar gesät. Aber wir haben trotzdem schon einen Ansatzpunkt gefunden, den wir weiter verfolgen werden, nachdem wir letztmalig versucht haben, der ganzen Geschichte konventionell auf die Schliche zu kommen.

Heute war der TA da und hat von meinem Pferd unglaublich viele Haut- und Fellproben und Abstriche mitgenommen. Er tippt auf Pilze, mindestens zwei verschiedene Sorten. Bei der alten Stute hingegen hat er eher ein sich altersbedingt verstärkendes Sommerekzem in Verdacht. Was mir bei einem schwächer werdenden Immunsystem auch logisch erscheint.
Ende der kommenden Woche bekomme ich wahrscheinlich die Laborergebnisse der heute genommenen Proben. Spätestens dann wird entschieden, wie es weiter geht. Ich werde dann berichten... :wink:
Lala
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Beitrag von Lala »

-Anja- hat geschrieben:@silwyna
Bei der alten Stute hingegen hat er eher ein sich altersbedingt verstärkendes Sommerekzem in Verdacht. Was mir bei einem schwächer werdenden Immunsystem auch logisch erscheint.
Ende der kommenden Woche bekomme ich wahrscheinlich die Laborergebnisse der heute genommenen Proben. Spätestens dann wird entschieden, wie es weiter geht. Ich werde dann berichten... :wink:
Scheint mir nicht sehr logisch. In der Regel wachsen sich (zumindest beim Mensch) Allergien meist aus oder werden mit dem Alter weniger. Allergien sind eigentlich eher Folge eines "zu guten" Immunsystems. Das Immunsystem reagiert, obwohl eigentlich gar "nichts" da ist zum Bekämpfen.
Julia
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Beitrag von Julia »

@Lala: Wir haben eine Stute bei uns gehabt mit leichter Heustauballergie..es fing an mit 7 Jahren und laut TA fängt das bei Pferden später an und wird eher immer stärker mit dem älter werden. Mit 6 hatte sie noch nichts.

Weiß aber nicht ob es generell auf alle Allergien zutrifft oder ob er wirklich recht hatte ?
Liebe Grüße, Julia
Miri
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Beitrag von Miri »

Heu? Ich nehme mal an alle Pferde bekommen das gleiche Heu und mir hat mal eine Fachtierärtzin für Hautgeschichten gesagt, dass bei Ställen, wo immer wieder Hautprobleme auftauchen das Heu die häufigste Ursache ist.
Es kann entweder Giftplanzen enthalten oder Pilze, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind.
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-Anja-
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Beitrag von -Anja- »

Miri hat geschrieben:Heu?
Kann natürlich immer sein. Allerdings kommt das Heu seit sieben Jahren von den gleichen Wiesen, wobei der SB sehr pingelig ist, was Qualität und Giftpflanzen angeht. Aber wie gesagt: ausschließen kann ich das als Ursache nicht... :?

Mal ein kurzes generelles Update zur Situation. Mein Wallach hat sich ja vor drei Wochen nochmal eine richtig heftige Dermatitis eingefangen (großflächige Hautablösung an den Sprunggelenken, extrem geschwollene Hinterbeine, etc). Hautproben und Biopsien beim TA ergaben eine stark erhöhte Konzentration eines ganz normalen Umweltkeims. Die anderen beiden Pferde waren komplett ohne Befund. Diese Diagnose spricht laut TA für "Lücken" im Immunsystem meines Pferdes (er war ja der einzige, der auf das Alltags-Bakterium mit so einem schlimmen Ausschlag reagierte). Nachdem die akute Dermatitis jetzt abgeheilt ist, versuche ich nun, das Immunsystem meines Pferdes zu stärken. Erstmal mit einer Kräuter-Mischung. Und falls das nicht gewünschte Wirkung erzielt, werde ich Robi eine EquiMun-Kur verabreichen.
Falls mich dann mal wieder jemand an diesen meinen Thread erinnert, berichte ich gerne, wie der Immun-Aufbau bei uns funktioniert hat :wink:
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Jen
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Beitrag von Jen »

ich würde dir zu einer homöopathischen Konstitutionsbehandlung raten. Habe damit sehr gute Erfahrung gemacht und bekämpft nicht die symptome sondern geht sehr tief in den Organismus. Es braucht aber einen erfahrenen Homöopathen dazu, der Erfolg steht und fällt mit dieser Person. könnte dir sonst jemand aus Süddeutschland empfehlen. Denke nicht, dass es "einfach mit einer Kur" getan ist, da scheint was ziemlich arg aus der Balance geraten zu sein...

wünsche viel Erfolg!
Liebe Grüesslis, Jen
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Das Immunsystem steht und fällt beim Pferd mit der Darmflora. Gibt es dort Probleme? Inbalancen (ph-Wert;Bakterienkulturen; Darmtrakt bekommt falschen Inhalt, weil andere Trakte nicht gut arbeiten oder zuviel nichtartgerechtes Futter wie Melasse etc. vorhanden ist) können zur erschwerten Aufnahme von Mineralien führen, Enzyme schädigen und den Stoffwechsel stören. Durch Fehlgärungen ist es möglich, dass toxische Gase in den Blutkreislauf gelangen können und Leber belasten.
Kann schwermetall-belastetes Futter ausgeschlossen werden (dazu benötigt es keine Giftmüllablagerungen, sondern falscher Dünger auf Weide oder benachbarten Feld, natürlich hohe Bodenbelastung z.B. Cadmium durch Bergbau, alte Bleiwasserleitungen, straßennahe Koppel kann den Zinkgehalt ins toxische bringen)?
Bakterien- und Pilzarmes Rauhfutter (gute Erntebedingungen, Lagerhaltung, gute "Pferdegräser", weder zuviel Fruktan noch zu viel Lignin)?
Wie sieht es mit der Wasserqualität aus?

Die Haut und deren Sensibilität/mangelnde Widerstandskraft ist nur das Symptom eines schlechten Stoffwechsels. Sie ist genau dafür ausgelegt, Bakterien/Pilze/etc. in ertragbaren Rahmen abzuwehren. Dass andere Pferde davon nicht betroffen waren, zeigt, dass ein gesunder Körper damit keine Probleme hätte. Ein intaktes Immunsystem entsteht durch einen gesunden Körper mit seinen natürlichen Abwehrmechanismen und eine ausreichend "beschäftigtes Immunsystem", welches auf übliche/alltägliche Erreger die passenden Fresszellen bildet/gebildet hat. Durch Zusatzmittel kann man nur die Voraussetzung dafür optimieren, nie direkt verbessern. Das macht die Sache nicht leichter.

Natürlich ist eine ausreichende Spurenelement- und Mineralienmischung Voraussetzung für einen intakten Stoffwechsel wie z.B. in Equimun oder auch in Kräutermischung enthalten. Ebenso können Kräuter und Homöopathie/Schüssler den Stoffwechsel anregen und zur Gesundung verhelfen. Andererseits wenn dauerhaft schädliche/nicht-artgerechte Faktoren in den Organismus gelangen, muss dort gesucht werden. Dies ist vor allem schwierig, weil Futter und Weiden einer ständigen Veränderung unterliegen und dieser Sachverhalt sehr komplex und noch weitestgehend unerforscht ist, ab welchen Grenzwert wirklich Schädigungen zu erwarten sind. Mal abgesehen finde ich es kaum realisierbar jede Ecke der Pferdeweide und jeden Heuballen auf Belastungen hin zu untersuchungen.

Evlt. ist es auch leichter jahreszeitlich schlechte Zustände zu dokumentieren und Veränderungen nach Stresssituationen (Impfungen, Wurmkur, Futterwechsel) festzustellen, um einen Überblick zu bekommen.

Natürlich sind wir an den weiteren Berichten interessiert :)

LG Susi
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-Anja-
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Beitrag von -Anja- »

@Jen & kallisto
Danke für eure Hinweise. Alles, was Fütterung und Wasser angeht, wird jetzt leider schwierig zu analysieren und zu vergleichen, da wir kürzlich den Stall gewechselt haben. Muss erstmal schauen, wie sich das Pony im neuen Stall einlebt und wie sich die Hautprobleme dort entwickeln.
Was ich auf jeden Fall noch machen werde, ist einen THP zu suchen, der sich mit Homöopathie auskennt. Leider sind entsprechende Kontakte hier oben im Nordosten rar gesät. Einen ersten kleinen Ansatz habe ich schon, aber eben leider keine Empfehlung, was mir schon sehr wichtig gewesen wäre. Falls also irgendwer hier im Forum einen THP empfehlen kann, vielleicht aus dem Großraum Berlin oder Hamburg, der regelmäßig "Runden" fährt und eventuell auch den ganz nordöstlichen Zipfel mit einbinden könnte, dann immer her damit (gerne auch per PN) :wink:
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-Anja-
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Beitrag von -Anja- »

So, wollte nochmal ein kurzes Update geben, wie es bei uns weiterging:

- Stallwechsel Mitte August 2009
- die Hautprobleme bestehen weiterhin: eins von vier wassergekühlten Beinen entwickelt wieder eine krustige offene Stelle, die nach ca. zwei Wochen abheilt
- nach ca. zwei Wochen im neuen Stall ändern sich die Symptome: betroffen sind weiterhin alle vier Beine in unterschiedlichen Ausprägungen, jedoch nur unterhalb des Fesselgelenks; die Krusten sind jetzt grau und fest und fühlen sich an wie trocken-krustige Mauke
- nach ca. vier Wochen im neuen Stall beginne ich, das Mineralfutter um ca. 1/3 zu reduzieren, nachdem ich an verschiedenen Stellen im Internet den Hinweis gefunden habe, dass die Fütterungsempfehlung des Herstellers zu großzügig ist
- seit ca. drei Wochen füttere ich gezielt ein Mittel zur Stabilisierung des Immunsystems zu; nach ungefähr einer Woche gehen die Krusten an den Beinen spürbar zurück; seit einer Woche sind nun alle Beine krustenfrei

Ich hoffe, dass das jetzt erstmal das Ende unserer Krankengeschichte ist. Allgemein gefällt mir das Pony momentan recht gut. Steht gut im Futter, ohne zu fett zu sein, trägt glänzendes Fell und schiebt schon ordentlich Winterpelz. Mal schauen, wie wir so über den Winter kommen.

Vielen Dank nochmal für eure Unterstützung und die vielen Hinweise :wink:

Bis bald,
Anja
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