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Verfasst: Fr, 02. Jul 2010 09:15
von skywalker
ICH schwitze beim Joggen sehr stark an den Händen (stärker als an den Füßen, die noch dazu in Schuhen stecken). Ich bin beim Joggen klatschnass vom Scheitel bis ca. Nabelhöhe, darunter hört sichs ziemlich auf mit Schwitzen.
Ich halte davon daher nicht allzu viel. Mein Pferd schwitzt hinten tw. sehr, und am Bauch. ich kann aber mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass er die Hinterhand nicht besonders benutzt

- also ein Gegenbeispiel.
Weiters hab ich ein seltsames Phänomen, nämlich dass mein Pferd nur auf der linken Halsseite schwitzt, an der rechten weniger oder gar nicht. Bisher konnte ich dafür noch keine Erklärung finden (rechts hängt die Mähne, müsste ja noch wärmer sein daher) - vielelicht dass der linke Hals weiß ist und der rechte braun, keine Ahnung. Dazu werd ich aber meine Osteopathin befragen, die sowieso nächste Woche kommt. Falls wer sowas schon mal hatte, wärs interessant (der restliche Körper schwitzt links und rechts gleich).
Verfasst: Fr, 02. Jul 2010 09:26
von ottilie
@Skywalker - das Pferd einer Freundin hat meine ich so unterschiedliche Schwitzbilder, da sind sie aber auch noch nicht draufgekommen, an was das liegt (ist kein Schecke

). Falls Du was Interessantes rausfindest, teilst Du es dann bitte mit uns?
Verfasst: Fr, 02. Jul 2010 09:41
von Lou mit Lucy
Beim Googlen findet man auch nur "von allem ein bisschen, ja, vielleicht, man weiß es nicht genau"
Zum Beispiel hier:
http://www.cavallo.de/medizin/kopf-bis- ... htm?skip=4
Verfasst: Fr, 02. Jul 2010 10:55
von skywalker
ottilie hat geschrieben:@Skywalker - das Pferd einer Freundin hat meine ich so unterschiedliche Schwitzbilder, da sind sie aber auch noch nicht draufgekommen, an was das liegt (ist kein Schecke

). Falls Du was Interessantes rausfindest, teilst Du es dann bitte mit uns?
ja werd ich machen.
Verfasst: Fr, 02. Jul 2010 15:07
von Hafi_Napi
Hallo,
zu diesem Thema kann ich nun auch was beitragen

.
Bis vor reichlich einem Jahr war ich "reiner" Westernreiter. Mein Pferd schwitzte unter der Mähne, an der Brust, unterm Sattel (klar) und am Knie. Dann begann ich dank Klassik-Unterricht verstärkt mit Seitengängen zu arbeiten und z.T. habe ich auch die Hinterhand durch leichtes touchieren "untergetrieben" - Pferd schwitzte unter der Mähne, an der Brust, unterm sattel, NICHT mehr am Knie, dafür zwischen den Hinterbeinen! Je mehr ich in dieser Richtung trainierte, desto dicker wurden die Muskeln innen an den Oberschenkeln und schon zum Ende des Sommers schäumte er regelmäßig, der Schaum lief ihm dann immer am Schlauch runter

.
In diesem Frühjahr konnte ich kein schäumen zwischen den Oberschenkeln registrieren...wurde aber dann auch auf mangelnde Hinterhandaktivität aufmerksam gemacht. Nun arbeite ich seit vier Wochen verstärkt an der HH-aktivität und siehe da...seit einer Woche schäumt er wieder

.
Also ich denk schon, dass es da einen Zusammenhang gibt!
LG Katja
Verfasst: Fr, 02. Jul 2010 17:21
von Gawan
Zur Zeit lese ich gerade "Techniques du voyage à cheval" von Émile Brager, und bin darin über u.a. folgendes Merkmal für die gute Kondition eines Wanderreitpferdes gestolpert: "la sueur est liquide et non pas blanchâtre et crémeuse", also "der Schweiss ist flüssig und nicht weisslich oder 'sahnig'". Da der Mann u.a. von Südargentinien nach Alaska geritten ist, steckt hinter dieser Feststellung wohl eine gewisse Erfahrung.
Tanja Xezal
Verfasst: Fr, 02. Jul 2010 22:10
von ottilie
@Gawan - kann man Distanzreiten mit Dressurarbeit vergleichen, muskeltechnisch gesehen?
Sprinter brauchen doch beispielsweise auch andere Muskeln als Langstreckenläufer

Verfasst: Fr, 02. Jul 2010 23:02
von Max1404

Das ist wirklich eine interessante Frage - ich habe mir noch nie darüber Gedanken gemacht und habe es immer mit den Außentemperaturen in Verbindung gebracht.
@skywalker: ich gehe davon aus, dass diejenigen Muskeln, die stärker arbeiten, auch stärker schwitzen. Hat der Osteo eine Blockade gelöst, und die Muskeln bauen sich jetzt dadurch einseitig stärker auf? Das könnte doch für ein einseitig stärkeres Schwitzen sprechen und wäre dann meiner Meinung nach sogar positiv. Oder es liegt eine Blockade vor, und die Muskeln arbeiten einseitig stärker, um das zu auszugleichen? Berichte mal, was der Osteo sagt

Verfasst: Sa, 03. Jul 2010 00:59
von Gawan
ottilie hat geschrieben:@Gawan - kann man Distanzreiten mit Dressurarbeit vergleichen, muskeltechnisch gesehen?
Sprinter brauchen doch beispielsweise auch andere Muskeln als Langstreckenläufer

In dem Beispiel von Brager ging es um die Konsistenz des Schweisses, nicht um den Ort. Nebenbei bemerkt, Distanzreiten ist nicht das selbe wie Weitwanderreiten, bei letzterem geht es nicht um eine Hochleistung (Galopp) innerhalb eines Tages, sondern um eine Leistung im mittleren Bereich (Schritt und Trab) über einen Zeitraum von Wochen und Monaten. Nach Solinski sollte ein Wanderreitpferd idealerweise in der Lage sein, sich halbwegs zu versammeln, damit es sich weniger verschleisst, schliesslich soll es den Reiter und sein Gepäck tragen und nicht nur auf der Vorhand durch die Gegend schleppen.
Tanja Xezal
Verfasst: Sa, 03. Jul 2010 06:29
von sinsa
Der Schweiß wird nicht weiß weil er Versammlung oder ähnliches anzeigt.
Schweiß wird simpel dann weiß, wenn er im Prinzip wie Sahne aufgeschlagen wird.
Also: Der Grund für den weißen Schaum ist die Reibung!
Daher auch mein flappsiger Beitrag mit dem weißen Schaum unter der Trense
Hat das Pferd "dicke Hosen" dann reibt es sich an der Stelle bei Bewegung ständig, so dass die Eiweiße im Schweiß reagieren und den Schweiß "weiß machen".
Das Erklärt auch, warum ein Weitwanderreitpferd eher seltener dazu neigen wird, dort weißen Schaum zu bilden.
Ausdauermuskeln sind anders in der Ausformung als Kraftmuskeln. Als Beispiel stelle man sich einen Mittelstreckenläufer und einen Gewichtheber vor, damit man weiß, was ich meine.
Das Weitwanderpferd hat dort auch Muskeln - aber eben nicht so dick aufgeblähte, dass es zu diesem aufgeschäumten Schweiß kommt. Besser ist das auch, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man täglich stundenlang läuft ohne wund zu werden, wenn es dabei ständig so sehr scheuert.
Verfasst: Mo, 05. Jul 2010 17:52
von no0815girl
Gawan hat geschrieben:Von Solinski habe ich das auch gehört, im Buch "Gymnasium des Freizeitpferdes" schrieb er dazu (im Kapitel über das Wanderreiten Seite 143):
Schwitz so z.B. ein Pferd (...) ausschliesslich zwischen den Hinterbacken und etwa bis zum Nabel, so trägt und arbeitet die Hinterhand vorzüglich mit ...
Er schrieb aber nichts zur Qualität des Schweisses.
Tanja Xezal
Ich denke, hier liegt der Hund begraben, denn wenn ein Pferd
ausschliesslich an den Hinterbacken (und Bauch) schwitzt, hat es diese Region doch mehr gebraucht als den Rest des Körpers und genau da sollen die Muskeln auch arbeiten.
Schwitzt ein Pferd
unter anderem in dieser Region, muss das gar nichts bedeuten. Wenn mein Pferd schwitzt, dann auch an den Hinterbacken, meist jedoch ebenfalls in Sattellage.
Verfasst: Mo, 05. Jul 2010 19:15
von LordFado
Also mein Pferd soll ruhig auch den Rest des Körpers benutzen und darf gern auch an Brust und Hals schwitzen...
Verfasst: Mo, 05. Jul 2010 19:58
von no0815girl
LordFado hat geschrieben:Also mein Pferd soll ruhig auch den Rest des Körpers benutzen und darf gern auch an Brust und Hals schwitzen...
Da hast du auch wieder recht
Vielleicht sollte das Pferd einfach zuerst dort anfangen zu schwitzen und erst später auch an Brust und Hals...

Verfasst: Di, 06. Jul 2010 08:02
von Phanja
Ich denke, dass Schwitzen zwischen den Beinen ein Zeichen von guter Hinterhandaktivität sein KANN, aber nicht muss.
Bestimmt gibt es einen Zusammenhang, aber ich glaube nicht, dass ein Pferd, dass nur am Hals und an der Brust schwitzt automatisch mit der Hinterhand nicht gut arbeitet.
Insofern würd ich die Sache nicht überbewerten

Verfasst: Di, 06. Jul 2010 08:26
von skywalker
no0815girl hat geschrieben:
Ich denke, hier liegt der Hund begraben, denn wenn ein Pferd ausschliesslich an den Hinterbacken (und Bauch) schwitzt, hat es diese Region doch mehr gebraucht als den Rest des Körpers
Hm, genau das ist ja die Frage, ob die Schweißdrüsen, die über den Muskeln, die mehr gebraucht werden, mehr Schweiß produzieren als andere. Schweißdrüsen arbeiten ja eher nicht durch Muskelarbeit (also nicht direkt deshalb), sondern weil der gesamte Kreislauf in Schwung kommt und die gesamte Körpertemperatur ansteigt - Kühlung. Es steigt ja nicht nur die bluttemperatur in den gearbeiteten Muskeln, sondern gesamt.
Eher könnte ich mir vorstellen, dass es eben an der Reibung liegt bzw. schwitzt man einfach dort mehr (bzw. wirkt es so!!), so der Schweiß nicht verdunsten kann: Wo keine Luft dazu kommt. Wir also z.B. unter den Achseln (ok, dort sind auch viele Schweißdrüsen) oder auch an den Oberschenkelinnenseiten.
ich kann mir vorstellen, dass es ein Unterschied ist, ob ein Pferd zwischen den Schenkeln viele Muskeln hat und diese daher mehr aneinander reiben als ein Pferd, das schlankere oder weniger Muskeln hat.
Zum einseitigen Schwitzen: Donnerstag kommt die Ostepathin zu uns. Das einseitige Schwitzen hab ich letztes Jahr 1x bemerkt und dieses Jahr 1x bisher. Da mein Pferd prinzipiell kaum zum Schwitzen zu bringen ist und das ganze erst sichtbar auftritt, wenn er stark schwitzt, kam es einfach noch nicht oft vor. Die linke Seite wäre prinzipiell seine schlechtere, er biegt sich lieber nach rechts.