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Verfasst: Di, 30. Nov 2010 07:37
von saltandpepper
Bei Fotos betrachte ich mir eher die Spannungverhältnisse im Bild , die Winkel und die Verhältnisse der Bewegungsphasen der einzelnen Gliedmaßen, der Halslinien und der Rumpflinien. Dh. ich schau mir an, welche Bewegungen in dieser Situation aufgrund des Gebäudes möglich wären und wie sich die Phase dann wirklich auf dem Bild darstellt. Man kann daraus schon sehr viel sehen.
Nicht, ob die Abläufe am Stück optimal sind, aber wenn eine Moment optimal ist, liegt dieser zumindest in den Möglichkeiten. Wenn ich nun mehrere optimale Momente in Folge sehen kann, so liegt der Schluß, daß die Arbeit gut verläuft schon recht nahe.
Desweiteren sieht man auf Fotos auch ganz gut den Muskelzustand- nicht nur den Trainingszustand, sondern auch den Tonus.
Verfasst: Di, 30. Nov 2010 08:31
von susiesonja
Ich finde es ehrlich gesagt auch schwer, einen guten Rücken anhand von Bildern zu beurteilen.
Diesen Rücken finde ich allerdings nicht schlecht und von osteopathischer Seite wurde er erst kürzlich für gut befunden. Darum zeige ich ihn mal.
Das erste Bild ist leider nicht von Bester Qualität.

Verfasst: Di, 30. Nov 2010 08:58
von moreno
Hallo horsmän,
aber nur der des Pferdes!?
zum Thema: Schon erstaunlich, was man glaubt aus einem Foto herauslesen zu können. Rücken hängt durch, Widerrist kommt nicht hoch, Hinterbein tappt etc.
Mir gefällt das Foto...und dem PFerd gefällt wohl die Art, wie die Reiterin reitet. Es schaut recht zufrieden aus, was doch auch zählt.
Dörr
Verfasst: Di, 30. Nov 2010 09:41
von saltandpepper
Susisonja, die Bilder gefallen mir auch sehr. Das Pferd hat eine steile HH eine sehr stramme Lendenpartie den friesentypischen Schulter-Hals-übergang. Die gesamte Bemuskelung ist harmonisch, nur im Bereich der Lende ist eine Festigkeit zu sehen ( bilde ich mir zumindest ein -

).
Im Galopp sieht man einen sehr schönen Spannungsbogen, das innere Hinterbein ist nahezu optimal gewinkelt und wird genau dahin fußen, wohin es idealerweise fußen sollte. ( das spricht für eine gute Balance und Losgelassenheit)
Die seitliche und die horizontale Beweglichkeit des Beckens ist gegeben, die stracke Lende zeigt Dehnfähigkeit.
Für mich persönlich wäre die Arbeit an der Losgelassenheit der Kopf-Arm-Muskulatur und der Schrägen Rückenmuskulatur unter dem Reiter bei diesem Pferd ein Anliegen, ich denke, dann könnte das Pferd das Vorderbeinde aus der Schulter noch besser ins Vorwärts bringen und damit die sehr schöne Schubkanalisation der HH ins Vorwärts/ Aufwärts noch besser ausnutzen.
Eine sehr schöne Arbeit! Herzlichen Glückwunsch!
Verfasst: Di, 30. Nov 2010 09:44
von esge
Ja, also das ist doch mal ein äußerst schön vorgestellter Friese!!! Da dürfte ne Menge Arbeit drinstecken - nicht nur im Rücken

Verfasst: Di, 30. Nov 2010 09:54
von susiesonja
Danke für die netten Worte.
@saltandpepper
Deine Beurteilung trifft recht genau, was ich so fühle.

Verfasst: Di, 30. Nov 2010 12:04
von Max1404
saltandpepper hat geschrieben:Für mich persönlich wäre die Arbeit an der Losgelassenheit der Kopf-Arm-Muskulatur und der Schrägen Rückenmuskulatur unter dem Reiter bei diesem Pferd ein Anliegen, ich denke, dann könnte das Pferd das Vorderbeine aus der Schulter noch besser ins Vorwärts bringen und damit die sehr schöne Schubkanalisation der HH ins Vorwärts/ Aufwärts noch besser ausnutzen.
Hast Du konkrete Übungen dazu? Spontan fällt mir nämlich nur der Spanische Schritt als Schultergymnasik ein. Und Seitengänge.
@susiesonja: mir gefallen die Bilder auch wirklich gut!
Verfasst: Di, 30. Nov 2010 12:43
von saltandpepper
Max : Kurzkehrt, Schrittpiruetten, Traversalen in allen Gangarten, in die Biegung dehnen lassen, Traversal-SH-Treppen, Renversvolten, spanischer Schritt, WENN er sauber von hinten geritten werden kann, saubere Rahmenerweiterungen in allen Gangarten, gerade gebogene Arbeit usw. usw.usw.
Verfasst: Di, 30. Nov 2010 12:49
von horsman
Jau, grundsätzlich muss man bei diesem Thema (Beurteilung des Pferderückens) auseinander halten ob ich den Rücken des frei stehenden Pferdes beurteile (reine Exterieurbeurteilung) oder ob ich den Rücken und auch noch die Rückentätigkeit eines sich bewegenden oder gar gerittenes Pferdes beurteilen soll. Das sind drei verschieden Paar Schuhe.
@Moreno
Der des Reiter gefällt mir auch, warum nicht? Dass der Reiter den Kopf senkt ist, macht doch (in dem Fall) dem Rücken nix
Verfasst: Di, 30. Nov 2010 13:08
von Max1404
S&P: ok, also das "normale" Programm. Ich dachte, Du hättest noch ein paar spezielle Geheimtipps für mich parat.

Was ich dabei wichtig finde, ist die Dehnung über die gesamte Linie (sozusagen vom Hinterhuf bis zur Nasenspitze) zu erreichen. Dabei ist bei den meisten Pferden das Aktivieren des Vorwärts und/oder das Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen mit aktivem Hinterbein für einige Tritte nach der einzelnen Lektion wichtig.
Verfasst: Di, 30. Nov 2010 13:11
von Max1404
@horsmän+moreno:
Ich glaube, NO hatte zu diesem Zeitpunkt bereits erhebliche Rückenprobleme. Die Formgebung des Pferdes spricht trotzdem noch immer für einen sehr effizient einwirkenden Sitz (auch wenn er nicht lehrbuchmäßig ist).
Übrigens ist dieses Pferd fast vollständig nach baucheristischen Grundsätzen ausgebildet worden.
Verfasst: Di, 30. Nov 2010 13:11
von saltandpepper
jawoll !

Verfasst: Di, 30. Nov 2010 13:14
von Max1404
horsmän hat geschrieben:Jau, grundsätzlich muss man bei diesem Thema (Beurteilung des Pferderückens) auseinander halten ob ich den Rücken des frei stehenden Pferdes beurteile (reine Exterieurbeurteilung) oder ob ich den Rücken und auch noch die Rückentätigkeit eines sich bewegenden oder gar gerittenes Pferdes beurteilen soll. Das sind drei verschieden Paar Schuhe.
Leider kann man bei Beobachtung der Rückentätigkeit des frei laufenden Pferde durchaus oft auch auf die Reiterei schließen ...

Verfasst: Di, 30. Nov 2010 13:16
von saltandpepper
das gilt auch für´s stehende....

Verfasst: Di, 30. Nov 2010 13:18
von Max1404
S&P: klar, bei der Bemuskelung. Ich meinte die Pferde, die scheinbar gut bemuskelt sind, bei denen sich beim freilaufen aber fast nichts bewegt außer den Beinen ...