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Verfasst: Fr, 19. Aug 2011 11:13
von horsman
also erst mal ist es natürlich, dass ein Pferd dabei stehen bleibt. So hat die Natur das vor gesehen, außer es kackt vor Angst auf der Flucht. Da man sich aber selten auf der Flucht befindet, finde ich es normal, das Pferd dabei stehen zu lassen. Schließlich sind wir auch froh, wenn wir auf dem Klo sitzen bleiben können.
Wer aber partout Turniere reiten möchte, der muss es halt anders machen, weil die Dressurrichter für die Natur des Pferdes anscheinend kein Verständnis haben.
Verfasst: Fr, 19. Aug 2011 11:55
von maurits
horsmän, wie soll das bitte auf Turnieren gehen? Vielleicht noch in Prüfungen die zu zweit oder zu viert geritten werden?
oder im GP in den Einerwechseln?
Oder mit dem Gespann, ganz fern von Turnieren, auf dicht befahrenen Strassen? Sich in Lebensgefahr begeben, damit das Pferd stehend kacken kann?
lg
Verfasst: Fr, 19. Aug 2011 12:24
von horsman
Nunja, in Einzelprüfungen würds theoretsich auch gehen, denn es geht ja zuhause in der Reithalle auch - anhalten -äppeln -weiterreiten. In Abteilungen wirds dann nicht mehr gehen. Aber nu isses ja auch nicht gar so schlimm und wenn man das Pferd als Nutztier gebrauchen will (Kutsche usw.) und nicht bloss fürs Plaisir, dann muss es da eben durch.
Und bzgl. "Gefahren" : wenn ich drauf angewiesen wäre, dass mein Pferd beim äppeln weiter laufen MUSS, damit es nicht Leib und Leben gefährdet - dann würd ich nicht aufs Pferd bzw. auf die Kutsche steigen. Sowas brauch ich pers. nicht, weder für mich noch fürs Pferd.
ABer wir brauchen da nicht groß drüber streiten. Das soll jeder halten wie er meint.
Verfasst: Fr, 19. Aug 2011 17:31
von maurits
Jetzt mal ehrlich, hier wird auch nur zum Plaisir gefahren und nicht weil wir kein Auto hätten.
Fahrsport ist doch eine feine Sache. Es macht den Pferden viel Spass und tut ihnen auch sehr gut.
Es ist halt nur von Vorteil wenn Du auf einer Landstrasse fährst, und hinter Dir ein 40 Tonner mit 20 m Abstand, dass da nicht plötzlich die Pferde anhalten...und der Brummifahrer nicht mehr bremsen kann. Und all diese Tragik nur, weil die Pferde nicht dazu erzogen sind, unter Umständen beim Laufen zu äppeln.
Es spricht ja nichts dagegen, dass sie zu Hause und beim Ausritt stehenbleiben dürfen, aber ich finde man sollte das Weiterlaufen schon auch installiert haben.
Also Kutsche fahren kann sehr entspannend für Pferd und Fahrer sein, ohne das Pferd als Nutztier zu missbrauchen, dann müsste man genau genommen auch das Reiten nicht mehr gut heissen, denn der Reiter könnte ja genau so gut Rad fahren oder laufen.
lg
maurits
Verfasst: Fr, 19. Aug 2011 18:06
von frieda
Ich pariere immer wenn ich spüre, daß mein Pferd misten will, zum Halten durch. D.h. ich lasse nicht das Pferd einfach auslaufen und stehenbleiben sondern bleibe aktiv am Reiten. Meine Pferde haben das gut angenommen und denken am Turnier nicht im Traum daran stehenzubleiben.
LG frieda
Verfasst: Fr, 19. Aug 2011 18:22
von mellison
chantesse hat geschrieben:
Häufiges Äppeln in der Halle/auf dem Platz ist oft ein Zeichen von Stress.
Kann ichnur zustimmen. Am Anfang als ichmein Pferd bekommen habe und angefangen habe zu reiten hat sie die ganze Stunde die Halle vollgemacht. Vor Stress!! Nun äppelt sie beim reiten ganz selten mal. Selbst beim ausritt kaum. Ich gebe ihr aber nach dem reinholen immer die Möglichkeit selbiges zu tun. Und wenn sie doch mal müssen muss

dann lasse ich sie im Stehen machen. Ich laufe ja auch nicht beim Geschäft.
Ansonsten finde ich es witzig was ihr für Probleme habt.

Verfasst: Do, 25. Aug 2011 15:44
von lischen91
mellison hat geschrieben:chantesse hat geschrieben:
Häufiges Äppeln in der Halle/auf dem Platz ist oft ein Zeichen von Stress.
Kann ichnur zustimmen. Am Anfang als ichmein Pferd bekommen habe und angefangen habe zu reiten hat sie die ganze Stunde die Halle vollgemacht. Vor Stress!! Nun äppelt sie beim reiten ganz selten mal. Selbst beim ausritt kaum. Ich gebe ihr aber nach dem reinholen immer die Möglichkeit selbiges zu tun. Und wenn sie doch mal müssen muss

dann lasse ich sie im Stehen machen. Ich laufe ja auch nicht beim Geschäft.
Ansonsten finde ich es witzig was ihr für Probleme habt.

hehe jaa...wir reden übers äppeln

ich finde auch, dass man die pferde nicht so stressen sollte...übertragt das mal auf euch, wenn ihr gerade dabei seid...dann wollt ihr auch nicht getrieben werden...und vor allen dingen nicht im gehen, wie mellison schon sagte!
Verfasst: Sa, 27. Aug 2011 10:20
von Santana
mellison hat geschrieben:chantesse hat geschrieben:
Häufiges Äppeln in der Halle/auf dem Platz ist oft ein Zeichen von Stress.
Kann ichnur zustimmen. Am Anfang als ichmein Pferd bekommen habe und angefangen habe zu reiten hat sie die ganze Stunde die Halle vollgemacht. Vor Stress!! Nun äppelt sie beim reiten ganz selten mal. Selbst beim ausritt kaum. Ich gebe ihr aber nach dem reinholen immer die Möglichkeit selbiges zu tun. Und wenn sie doch mal müssen muss

dann lasse ich sie im Stehen machen. Ich laufe ja auch nicht beim Geschäft.
Ansonsten finde ich es witzig was ihr für Probleme habt.

kann das nur vollinhaltlich unterschreiben!
Unsre Pferde äppeln eigentlich grundsätzlich NICHt in irgendwelche Hallen/Reitplätze, wenn sie geritten werden. Auf längeren Ausritten klar, da kommts vor.
In erster Linie haben diese Daueräppler nach meinem Erkenntnisstand Streß. (Haben über die Jahren schon etliches an Jungpferden aus- und erwachsene Pferde weitergebildet, da war es jedes Mal ein Zeichen zu großer Anspannung. Je gewöhnter die Pferde wurden und je unstressiger sie das Gerittenwerden empfanden, umso weniger bis gar nicht wird in der Bahn geäpfelt.
Verfasst: Sa, 27. Aug 2011 10:59
von horsman
Ja, da ist was dran, und man kann diese Angst auch kultivieren, wenn man partout beim äppeln nicht stehen bleiben will. Wir haben hier so einen Kandidaten im Stall, den hat man seit Jahren versucht, das Stehenbleibenwollen beim äppeln abzugewöhnen. Sollte ja Turnierpferd werden. Was wurde da nicht alle angestellt.... letztlich mit keinem Erfolg, außer dass das Pferd schon Angst bekommt, wenn es nur an äppeln denkt, und demzufolge auch ca. 10 mal pro Reistunde äppeln muss. Der Schuss ist also mächtig nach hinten los gegangen.
Verfasst: Sa, 27. Aug 2011 11:13
von Ielke
Dann verbirgt mein Pferd diesen Stress aber sehr gut, was die übrigen Symptome angeht... oder wie soll ich es verstehen, wenn er locker trabt, zufrieden abschnaubt und gleichzeitig purzeln hinten ein paar Prerdeäppel in den Sand - die ich erste bemerke, wenn ich wieder daran vorbeireite?
Wobei ich zustimmen muss, dass es Pferde gibt, bei denen liegt es wirklich am Streß. Ist dort aber i.d.R. auch an der "Konsistenz" der Hinterlassenschaften zu erkennen.
Verfasst: Sa, 27. Aug 2011 19:45
von horsman
Ilke, sicher sind da nicht alle gleich gestrickt. Wenn jedoch viel "Prügel" notwenig wird, bloss damit das Pferd weiter läuft, dann geht das in die falsche Richtung. Wenn nicht, ok.
Verfasst: So, 28. Aug 2011 11:34
von Feiticeira

Interessantes Thema...
Aber mal ehrlich, für ein Fluchttier kann es tödlich sein, im falschen Moment für's Geschäft parken zu müssen....da gibt es nur 2 Möglichkeiten: Kneifen oder im Laufen fallen lassen. Aber das ist natürlich eine echte Streßsituation.
Meine Stute äppelt auch beim Reiten, die darf aber parken....noch...irgendwann wenn sie durchlässiger ist, werden wir versuchen, das zu ändern. Übrigens hat die null Streß beim Reiten, ich hab immer das Gefühl, das ist wie bei meinem Hund....die braucht ein bißchen Bewegung und schon kommt der Darm in Schwung.

Da ist auch nix dünn oder so....Zum Einsammeln und damit für den Boden sind so "Stand-Äppler" natürlich praktisch....

Verfasst: Mo, 29. Aug 2011 18:00
von Santana
das mit dem Fluchttier stimmt, wenn ein Pferd flüchtet, entleert es sich sogar instinktmäßig, um locker und ohne Ballast schnell wegzukommen (adarüber gibts sogar zahlreiche Studien zum Thema Fluchttier Pferd und Fluchtverhalten).
Aber wenn man mal so darüber nachdenkt, WANN flüchtet ein Pferd? Wenns relaxed ist? Nein, es flüchtet, weil ihm ein Feind im Nacken sitzt

Verfasst: Di, 30. Aug 2011 08:08
von esge
Ich reite seit einem halben Jahr einen 15jährigen Wallach. Als ich mit ihm begann, scheute er häufig, war von Kopf bis Fuß verspannt, hatte Rückenschmerzen und fand geritten werden absolut doof. Verständlich. Er äppelte mindestens 5 Mal pro Reiteinheit, oft häufiger.
Jetzt, nach einem halben Jahr, scheut er kaum noch, ist locker und mag es, geritten zu werden (Osteo hatte auch nochmal ihre Zauberfingerchen dran). Und er äppelt einmal, manchmal keinmal pro Reiteinheit.
Bei entspannt gerittenen Pferden (auch solche, die mit Anspruch geritten werden) kann ich nie beobachten, dass sie mehr als einmal äppeln. Beim Betreten der Halle, nach den ersten Schrittrunden wird ein Haufen abgesetzt, das ist ok. Danach erst wieder in der box, bzw. auf der Koppel. Mit meinen eigenen Pferden habe ich Glück, die sind stubenrein.
Für den Haufen zu Beginn der Reiteinheit lenke ich das betreffende Pferd vom Hufschlag herunter, so dass die Chance besteht, dass der Haufen nicht völlig zerriten wird. Oder ich führe das Pferd die ersten Runden und äppele noch ab, ehe ich mich in den Sattel schwinge.
Wir hatten einen jungen Wallach bei uns im Stall, der beim Reiten quasi dauerhaft äppelte. Er ist jetzt mit 8 jahren Rentner wegen kaputter Beine. Ein Schelm, wer da einen Zusammenhang sieht.
Verfasst: Mi, 31. Aug 2011 17:12
von Newton

Esge, du kannst das Oz angucken kommen. Das Pony äppelt normalerweise durchaus auch so 3-5 mal pro Reiteinheit. Übrigens zuhause häufiger als auf Veranstaltungen und da in der Halle häufiger als auf dem Platz und im Gelände. Der Equitana-Showring blieb z.B. völlig sauber, genauso wie der Reitplatz beim letzten Turnier (zumindest kamen keine Äppel von uns drauf).
Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht, bevor ich das hier gelesen habe. Ich behaupte aber, dass zumindest mein Pony eher äppelt, wenn es sich
entspannt als wenn es aufgeregt ist....