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Verfasst: Mo, 23. Apr 2012 22:09
von Paula
horsmän hat geschrieben:Oha - ein Anfang. Korrekt.
Aber da sieht man mal, welcher völligen Fehleinschätzung der Plewa unterliegt. Tod wäre höchstens der gehobene Turnierzirkus mit seiner Haltungsform (mE nicht mehr als 5% vom ganzen Pferdemarkt), nicht aber das Pferd als Freizeitpartner. Der halbwegs engagierte Freizeitreiter hat doch längst begriffen, dass sein Pferd auch mal raus muss und längst dafür gesorgt.
da bin ich deiner Meinung und daran dachte ich auch beim Lesen des Artikels.
Meine Meinung zum FN Anwalt Hr. Plewat: er untersützt einfach eine Lobby, die Mitglieder der FN, da sind viele Stallbetreiber und Einsteller dabei die Boxenhaltung betreiben.Hier hat man Angst Mitglieder zu verlieren und damit Einfluß und Geld.
Verfasst: Mo, 23. Apr 2012 23:06
von Melli
chantesse hat geschrieben:
(als krasses Beispiel sei hier mal der Verteidiger von Massenmörder Breivik genannt, wir können davon ausgehen, dass hier der Anwalt nicht die kruden Ideologien seines Mandanten teilt, muss ihn jedoch trotzdem verteidigen)
Das kann man überhaupt nicht vergleichen.
Jeder Mensch, egal, was er getan hat, hat das Recht auf einen fairen Prozess und die Berücksichtigung aller entlastenden Tatsachen (Art. 6 EMRK).
Daher muss ein Strafverteidiger nicht in Gewissenskonflikte geraten, sobald er einen Menschen verteidigt, der wirklich schlimmes getan hat.
Ein guter Verteidiger wird einen Sachverhalt am Gesetz messen und aufdröseln, er wird Einlassungen seines Mandanten wiedergeben und natürlich wird und muss er alle Punkte auf den Tisch bringen, die diesen entlasten könnten.
Deren Wertung obliegt dem Gericht, also dem/den Richter/n.
Wenn er aber seine persönliche Meinung (!) medial kund tut, erst recht in so einer absurden Art und Weise, dann muss er sich das auch vorwerfen lassen.
Das hat der Verteidiger von Breivik, Geir Lippestad, (natürlich) nicht getan
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... rteidigung
Für mich hat Plewa sich mit seinen Äußerungen vollkommen disqualifiziert.
Verfasst: Di, 24. Apr 2012 05:52
von Jen
Einfach um Missverständnissen vorzubeugen, wenn man nur diesen Thread liest. Es geht hier um den Pferderechtsanwalt Dietrich Plewa und nicht um den bekannten Martin Plewa (Leiter der westfälischen Reit- und Fahrschule Münster). Ich war gerade selber etwas verwirrt.
Ich finde das Urteil sehr gut! Gerade im Hinblick darauf, wie milde sonst noch geurteilt wird, wenn es denn überhaupt je zum Prozess kommt, ist das schon sehr fortschrittlich. Ich hoffe, es ist nicht nur ein frommer Wunsch, dass das Urteil wegweisend und erst der Anfang sein wird. Für mich persönlich dürfte das Urteil ruhig härter ausfallen.
Verfasst: Di, 24. Apr 2012 11:40
von Fujai2008
Wunderbar, das ist ein echter Fortschritt und ich hoffe sehr, dass sie in der Berufung/Revision nicht durchkommen. Und dass einige Ställe dann schließen müssten, weil sie nicht genug Flächen haben ist absolut wünschenswert. Wer ein Pferd (oder auch jedes andere Tier) als Freizeitpartner haben möchte, muss sich halt vorher überlegen, ob er seinem "Partner" auch ein artgerechtes Leben bieten kann. Das ist nur fair! Wo ein Wille und echte Liebe zum Tier, da findet man auch ein Weg. L.G. Anja
Verfasst: Di, 24. Apr 2012 12:42
von Sheitana
Wenn ich so überlege könnte man da gleich bei Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten.........
......
........
weitermachen.
Ich finds gut!
Verfasst: Di, 24. Apr 2012 17:24
von padruga
Dann sollte man sich aber auch gleich mal über das Schnitzel auf dem Teller und das Hühnchen am Grill Gedanken machen... die können nur träumen über so eine "Einzelhaft". Alles relativ....
Verfasst: Mi, 25. Apr 2012 08:34
von saltandpepper
Padruga, DAS sollte man auf alle Fälle sowieso !

Verfasst: Mi, 25. Apr 2012 08:44
von Jen
Ein bewusster, achtsamer Umgang mit seinem Konsum sollte man mE sowieso machen. Aber ich finde nicht, dass man hier *in diesem Thread* nun einen Wettbewerb starten soll, was man alles tun soll und wer es am nötigsten hat. Sonst wird man völlig überwältigt, von all dem Elend in der Welt und was man doch alles tun sollte und macht am Schluss... nichts. Weil man das Gefühl hat, es bringt sowieso alles nichts und man ist machtlos, wie gelähmt. Nein, das ist doch schade und so wird man auch nichts ändern. Schritt für Schritt, eins nach dem anderen. Hier geht es jetzt um die Haltung und Nutzung von Reitpferden.
Verfasst: Mi, 25. Apr 2012 09:51
von Yve9979
Danke, Jen.
"Hier geht es jetzt um die Haltung und Nutzung von Reitpferden. "
Und das ist doch schon mal ein Schritt in eine gute Richtung!
Verfasst: Sa, 28. Apr 2012 18:08
von Vignir
Obwohl ich zwar ebenfalls finde, daß es schon mal ein Schritt in die richtige Richtung ist, ist dieses Urteil meiner Meinung nach unverhältnismäßig hart! 180 Tagessätze á 150 € sind immerhin 27.000 € und bedeuten eine eingetragene Vorstrafe! Wenn ich da so andere Urteile betrache, dann würde ich mir etwas mehr Transparenz wünschen, wie es so solchen Urteilen kommen kann. Ein befreundeter RA kan sich auch nicht vorstellen, daß dieses Urteil Bestand haben wird. Man wird sehen.
Grundsätzlich hoffe ich aber, daß endlich ein breites Umdenken bei den SBs stattfindet und die Pferdebesitzer dann auch gezwungen werden, ihre Pferde auf angebotene Paddocks/Weiden zu stellen. Ich selbst würde nie auf die Idee kommen, meine Pferde anders als in Herdenhaltung im Offenstall unterzubringen. Nicht allein deshalb bin ich Selbstversorgerin geworden.
Verfasst: Sa, 28. Apr 2012 19:04
von Paula
Die Höhe des Tagessatzes richtet sich nach dem Einkommen des Beklagten.In dem Fall war das wohl sehr hoch...Vorbestraft das war eben das Signal des Richters, überraschend, aber ich hoffe es wird bestätigt werden in der nächsten Instanz.Denn es ist ein Schritt in die richitge Richtung. Ich kenne einige Ställe die nur Boxenhaltung haben, ich würde es begrüßen müßten sie schließen.
Verfasst: So, 29. Apr 2012 09:03
von noWay
Verfasst: So, 29. Apr 2012 10:31
von horsman
lustiger Tierarzt da als Zeuge: "blutende Wunde tut nicht weh, also immer rein mit den Sporen in die Löcher" ... mein Gott, wie tief kann man sinken ...
Verfasst: So, 29. Apr 2012 10:53
von Finchen
horsmän hat geschrieben:lustiger Tierarzt da als Zeuge: "blutende Wunde tut nicht weh, also immer rein mit den Sporen in die Löcher" ... mein Gott, wie tief kann man sinken ...
Es ist eben wie in vielen Dingen, wo es ums liebe Geld geht hört der vermeintliche Sachverstand und die Tierliebe auf
Verfasst: Di, 05. Jun 2012 15:42
von chantesse
die vollständige Urteilsbegründung:
http://media.repro-mayr.de/17/544017.pdf
sehr interessant zu lesen.