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Verfasst: Mo, 09. Jul 2012 13:34
von Medusa888
Das Video von CD gefällt mir irgendwie nicht. Pferd zu eng, Verbindung zu stramm. Es wirkt sehr explosiv und gehalten.
Aber ich habe auch nur "durchgezappt" und dann ausgeschaltet. Nicht so meins. Und dabei bin ich wirklich ein Fan von den Beiden!

Verfasst: Mo, 09. Jul 2012 14:24
von ottilie
Zeittafel für die Olympischen Spiele

Verfasst: Mo, 09. Jul 2012 14:26
von Julia
@otti: Toll! Danke! Da kann ich ja trotz Urlaub einiges schauen! :D

Verfasst: Mo, 09. Jul 2012 14:41
von fabienne_x
Cubano hat geschrieben:Und ganz offenbar setzt sich "richtig reiten reicht" nicht nur in Deutschland wieder durch…

http://www.youtube.com/watch?v=jRuRQatxyik

Das ist die GP-Kür, mit der Charlotte Dujardin/Valegro am WE mehr als 90 Prozent einheimsten… Wenn die so weiterreitet, hängt die sogar noch ihren Ausbilder Carl Hester ab. :wink:
Dass tut sie jetzt schon. Hester und Uthopia haben gerade so gar keine Lauf. Leider. :cry: In der Form haben für mich die deutschen Damen sogar einen leichten Vorteil was Teamgold anbelangt. Da wird wahrscheinlich die Tagesform ausschlaggebend sein, wer das Rennen macht. Die Holländer werden sich, wenn Cornelissen ihren Parzival nicht wieder ganz schnell in absolute Topform bringt sogar sehr nach Bronze strecken müssen. Die Dänen haben unglaublich viel Boden gut gemacht.

Donnperignon gefällt mir unter seinen neuen Reiterin übrigens auch besser. Die haben sofort super zusammengepasst - da ist für meine Begriffe mehr Harmonie drin.

Und Charlottes Ritt ist, ja - annähernd perfekt. Sie wirkt zwar immer etwas steif, aber der Kontakt ist konstant und im Vergleich zu vielen leicht (wenn auch lange nicht so leicht wie bei Hester) und ohne großes Herumgezerre. Klar ist Valegro gespannt, die Spannung braucht er auch, damit diese enorme Bewegungsdynamik überhaupt zustande kommen kann. Ich kann daran nichts aussetzen. Auch wenn ich selbst nicht so reiten wollen würde gefällt mit der Ritt wirklich ausnehmend gut. Obendrein sieht Valegro super-zufrieden und hochkonzentriert aus. Für die beiden würde ich mich auch unheimlich freuen, wenn es mit der einzelmedaille klappen könnte. Ich drück' denen feste die Daumen. (vor allem weil es wahrscheinlich ihre letzte gemeinsame Kür sein wird :cry: )

Verfasst: Mo, 09. Jul 2012 17:11
von horsman
Die Aachener Ritte der drei dt. Reiterdamen gefileen mir auch recht gut. Besonders Damon Hill geht mE so wie ich es mir von mehr Pferden im Turnierzirkus wünschen würde: mit guter Maulreaktion und leichtem Kandarenzügel, viel Energie, aber wenig Arbeit im Sattel. Was allerdings etwas befremdlich aus sieht ist, wenn Fr. Langehagen starken Schritt reitet als sässe sie im Deutschland-Achter. Fr. Schneiders Ritt fand ich auch sehr ansprechend. Desperado Piaffen dagegen sind schlecht, weil leider doch wieder nur die typische Turnierpiaffe: auf der VH, HH hüpft hoch und ist nicht mit der VH im diagonalen Takt. Sogar die Dänische Wahlprinzessin und auch die Sissy Tochter, die sonst schon mal recht grottig ritt, konnte man gut anschauen.

Was der Soestmeier so erzählt oder ob in China ein Sack Reis umfällt ... der fand ich die Rollkur-Holländer bisher einzigartig gut. Der braucht jetzt nicht als Verfechter klass. Reitkunst aufzutreten !

Verfasst: Mo, 09. Jul 2012 19:26
von Cubano
Vor allem muss man bei Dujardin/Valegro mal darauf achten, WIE sauber die Lektionen geritten sind und wie klasse die Übergänge zwischen den einzelnen Lektionen. Das ist schon sehr, sehr gut. Wobei ich mir die Anlehnung auch etwas leichter wünschen würde - aber ich sitze da ja auch nicht drauf. :wink:
@Horsmän: Ist es nicht schön, dass so eine GP-Kür nicht nur aus Piaffen besteht…? :P

Verfasst: Mo, 09. Jul 2012 22:33
von Finchen
Ich freue mich einfach, dass die deutsche Dressurreiterei damit die Chance hat, wieder mit soliden Leistungen und weniger Geblähe sich positiv zu präsentieren!

Verfasst: Di, 10. Jul 2012 07:03
von saltandpepper
Cubano hat geschrieben: @Horsmän: Ist es nicht schön, dass so eine GP-Kür nicht nur aus Piaffen besteht…? :P
Nun ja, Cubano, Fakt ist doch aber, daß die Piaffe sich aus der Steigerung/ Verbesserung der echten Versammlungsfähigkeit ergibt und somit tatsächlich der Prüfstein einer reellen Arbeit ist.
Wenn die Piaffe auf der Schulter stattfindet, sind die versammelten Gangarten nicht in Ordnung und/ oder aber, der Reiter hat das Versammlungsprinzip und die Piaffe nicht verstanden. Beides sollte auf diesem Niveau nicht stattfinden... :wink:
Deswegen kann man sich ja auch an Valegro erfreuen : das sieht man schon vor dem Einreiten, daß die klassische Versammlung verstanden, angestrebt und umgesetzt wird. Allerdings, bei allem, was dieses Paar zu bieten hat : die Leichtigkeit der Anlehnung wäre ein echtes Ziel !
Bei der wirklich brillianten Energie, die dieses Pferd mitbringt, ist das natürlich- vor allem in diesem Rahmen - eine Aufgabe.... :)

Verfasst: Di, 10. Jul 2012 07:34
von Cubano
Guten Morgen,
S&P: Nicht ganz: Für mich ist die Piaffe EINER der Prüfsteine für eine korrekte Ausbildung aber nicht das Maß aller Dinge.
Und unstrittig ist doch, dass jedes Pferd Stärken und Schwächen hat - die einen punkten in den Pirouetten, die anderen in der Passage. Es gibt sogar gar nicht so wenig Pferde, die eine gute Pa, aber eine weniger gute Pi gehen. Von nicht so gelungenen Piaffen also darauf zu schließen, dass die gesamte Ausbildung für die Tonne war, halte ich für ziemlich gewagt.

Verfasst: Di, 10. Jul 2012 08:38
von Lieschen
Cubano, sehe ich ganz genauso.

Irgendwie beißen sich die Leute in Foren immer gerne an der Piaffe fest. Ich habe keine Ahnung, weswegen. Meine ganz persönliche Ansicht zu dem Thema ist, dass es wesentlich größere Prüfsteine auf diesem Niveau gibt, als ausgerechnet die Piaffe.
Die Piaffe ist eine Lektion, die man einem talentierten und im Grundsatz gut gearbeiteten Pferd doch relativ leicht beibringen und dann immer wieder abrufen kann. Umgekehrt ist es auch eine Lektion, die ein gewisses Talent voraus setzt und egal, wie gut das Pferd ansonsten geritten ist, bei der Piaffe kommt es auch gerne mal vor, dass die mangels Talent mal nicht so spektakulär ausfällt. Gerade WB tun sich damit immer mal etwas schwer. Dagegen hat man schon Pferde toll piaffieren sehen, die ich ansonsten eher mau fand - gerade bei vielen Barockpferderassen.

Für mich sind andere Lektionen viel entscheidender als Prüfstein für die Ausbildung. Das gilt vor allem für die Galopppirouetten oder auch für die Wechsel. Diese stellen auch deutlich höhere Anforderungen an die Hilfengebung des Reiters. Wenn die Piaffe einmal eingestellt ist, dann piaffieren die Pferde quasi von alleine. Bei den Wechseln und den Pirouetten hingegen ist das ganz und gar nicht so. Nicht umsonst sind das auch die Lektionen, die immer doppelt gewertet werden.

Eigentlich sollte das jeder Reiter, der ein Pferd auch nur mal annähernd auf dem Niveau geritten hat, schon mal selbst gefühlt haben.

Desperados gefällt mir weder in der Passage -Stichwort ungleiches Hinterbein- noch in der Piaffe bombig. Aber ansonsten: Was für eine Durchlässigkeit, wie aufmerksam das Pferd bei der Reiterin ist, wie losgelassen der ist. Und die ganze Galopptour ist ein absoluter Traum. Und das ist beileibe kein leicht zu reitendes Pferd.

Valegro drücke ich die fest die Daumen für Gold. Das Paar hat es sich einfach verdient.

Verfasst: Di, 10. Jul 2012 12:38
von saltandpepper
Offenbar habe ich eine vollständig andere Auffassung von einer Piaffe als du Lieschen :wink: , eine Piaffe " mal eben beigebracht" ist genau so eine, wie die meisten im Sport gezeigten eben sind : ein auf der Stelle Gezappel. DAS hat aber mit einer Piaffe, an der man den Ausbildungsweg der Versammlung in seiner Vollendung sieht, nichts zu tun.

Eine echte Piaffe ist die Vollendung von Gleichgewicht und Energieentfaltung bei kleinstmöglichem Raumgewinn. Das Gegenstück zum starken Trab, welcher entsprechend, Gleichgewicht und Energieentfaltung bei größtmöglichem Raumgewinn darstellt.

Natürlich hat ein jedes Pferd unterschiedliche Möglichkeiten, aber das Maß einer Piaffe sollte unter den Kriterien einer Piaffe bei den gegebenen Möglichkeiten des Pferdes beurteilt werden.

Die Galoppiruette ist übrigens eine weitestegende Entsprechung in Punkto Versammlungsfähigkeit eines Pferdes in der Gangart Galopp.
Also wenn das Pferd eine schön gesetzt und gesprungene Piruetten gehen kann, kann es sehr wohl auch eine gesetzte, nicht Schulter lastige Piaffe ausführen. Bei Pferden der hier gezeigten Qualität ist das nicht der Punkt.

Entsprechend der rein körperlichen Qualitäten des Pferdes, wäre eine richtige Piaffe wünschenswert , meine ich?!
Das hat auch nichts mit !"festbeißen" zu tun, es ist einfach ein Punkt, den ich bemängele : Auf die Trabversammlung wird nicht genügend Wert gelegt.
Ich kann genauso sagen : die Wechsel sind bei einem so groß übersetzten Pferd keine Kunst, die kann man einmal beibringen und dann fluppt es....
Und deine Kritik, daß so viele Barockrassen nur herumgepiffelt wird, ist doch absolut gleichzusetzen, mit meiner, daß die WB- so viel herumstrampeln gelassen werden.
Beides ist kein Zeichen von qualitätvoller Ausbildung.

Der Prüfstein für eine gute Ausbildung ist bei versammlungsbegabten, kurzen Pferden- z.b. vielen Spaniern, der starke Trab.
Wer von einem Tippelspanier einen ordentlichen Mittel- oder gar starken Trab geschenkt bekomm, oder aber von einem Krawumm-WB eine ordentliche Piaffe, der kann ausbilden !
Hinzu kommt, daß die heutigen Krawumm-WB züchterisch so otimiert sind, daß sie durchaus in der Lage sind eine richtig schöne, elastische Hankenbeugung zu erbringen und trotzdem enormen Schub zu produzieren. ( im Gegensatz zu manchem wirklich nahezu schwunglosen Tippelspaniockel) Die Kunst ist es, sie in der Balance dann auch nach hinten zu bringen. Wir sprechen hier schließlich von der Krone der Dressurpferdezucht !!!

Es gab hier mal eine Piaffenbox, da wurde herauf und herabdiskutiert, welche Piaffen gut oder schlecht sind. Für mich muß eine Piaffe beileibe nicht spektakulär sein, um zu gefallen, aber sie muß die Kriterien einer Piaffe erfüllen und hierzu gehört eben in erster Linie, eine reelle Lastaufnahme hinten.
Ein schulterlastig auf der Stelle zappelndes Pferd, erfüllt dieses Kriterium nicht.

So, wie eine Wechselserien mit springender, schwankender HH für mich nicht erstrebenswert ist...
Oder eine aus dem Hals gerissene Piruette...

Im Übrigen schmeiße ich, Cubano, nicht die ganze Ausbildung wegen einer mißlungenen Piaffe in die Tonne, sondern ich hinterfrage die Auffassung von Versammlung. :wink:
Wir müssen uns jetzt aber nicht vollends verzetteln. Da waren wirklich schöne Ritte dabei- echt, aber mit wirklich schönen Piaffen fände ich sie einfach noch viel schöner.... :D

Verfasst: Di, 10. Jul 2012 12:51
von horsman
jo, da bin ich voll und ganz bei S&P und wundere mich etwas über die doch eher schlechten Piaffen von Desperado, wo der doch so vorzügliche Pirouetten zeigen kann. Im Gegensatz zu einem Turnierreiter wäre ich mehr dran interessiert jetzt die Piaffen zu vervollkommnen, als an irgendeiner Olmypia-Placierung (weswegen ich mich zum Turnierreiter auch wahrlich nicht eignen würde) :wink:

Verfasst: Di, 10. Jul 2012 15:02
von Finchen
horsmän hat geschrieben:jo, da bin ich voll und ganz bei S&P und wundere mich etwas über die doch eher schlechten Piaffen von Desperado, wo der doch so vorzügliche Pirouetten zeigen kann. :wink:
Was doch aber bedeutet, dass eben nicht der ganze Ausbildungsweg am "klassischen" und Guten vorbei ist, oder? :(

Verfasst: Di, 10. Jul 2012 15:22
von Cubano
horsmän hat geschrieben: Im Gegensatz zu einem Turnierreiter wäre ich mehr dran interessiert jetzt die Piaffen zu vervollkommnen, als an irgendeiner Olmypia-Placierung (weswegen ich mich zum Turnierreiter auch wahrlich nicht eignen würde) :wink:
Jetzt mal unter uns: Glaubst Du wirklich, Du könntest einen gesamten Grand Prix sauber, solide und gut durchreiten? :wink:
@S&P: ich bezog mich mit meinem Satz "in die Tonne treten" auf dieses Zitat von Dir: „die Piaffe… und somit tatsächlich der Prüfstein einer reellen Arbeit ist. “ Das bedeutet nach meinem Verständnis: Wenn die Piaffe nicht reell ist, war es der Rest der Ausbildung auch nicht. Und genau das sehe ich ein wenig anders. Wie übrigens auch an den Pirouetten von Desperados zu sehen, die – wie Horsmän ganz richtig schreibt – eben richtig gut sind. Das dürften sie dann aber nicht sein, wenn DER Prüfstein der Arbeit nicht stimmt.
Und mal eben zu den Piaffen, die "mal eben beigebracht" werden. Das sieht doch in keinem einzigen reiterlichen Lager wirklich anders aus: 1. kommt die Arbeit an der Pi an der Hand, dann wird 2. das mitgenommen in den Sattel. Ich kenne auch einige Größen der klassisch-barocken Schiene, die mit der Piaffe (und auch der Passage) ein bestimmtes Wort zur Konditionierung benutzen. Dummerweise funktioniert das im Viereck nicht, weil man da bekanntlich nicht brabbeln darf. :wink:

Verfasst: Di, 10. Jul 2012 15:57
von saltandpepper
Cubano hat geschrieben: @S&P: ich bezog mich mit meinem Satz "in die Tonne treten" auf dieses Zitat von Dir: „die Piaffe… und somit tatsächlich der Prüfstein einer reellen Arbeit ist. “
Das Zitat, welches so weitergeht :
"...und/ oder aber, der Reiter hat das Versammlungsprinzip und die Piaffe nicht verstanden. Beides sollte auf diesem Niveau nicht stattfinden"...
und somit etwas ganz anderes meint.


Das bedeutet nach meinem Verständnis: Wenn die Piaffe nicht reell ist, war es der Rest der Ausbildung auch nicht. Und genau das sehe ich ein wenig anders. Wie übrigens auch an den Pirouetten von Desperados zu sehen, die – wie Horsmän ganz richtig schreibt – eben richtig gut sind. Das dürften sie dann aber nicht sein, wenn DER Prüfstein der Arbeit nicht stimmt.

Nicht für den Galopp, aber sehr wohl für den Trab, denn eine konsequent fortgeführte Arbeit an der Trabversammlung und der Fähigkleit sich in diagonaler Fußfolge höchstmöglich zu versammeln, führt automatisch zur Piaffe und keinesfalls zu einem Gebilde, wie es z.B. Damon Hill zeigt oder ( Gott bewahre!) AvG armer Zombi-Zausel( wobei D.H. natürlich von S. Marionettengezappel noch Lichtjahre drüber ist)

Und mal eben zu den Piaffen, die "mal eben beigebracht" werden. Das sieht doch in keinem einzigen reiterlichen Lager wirklich anders aus: 1. kommt die Arbeit an der Pi an der Hand, dann wird 2. das mitgenommen in den Sattel.
Das kenne ich von den Ausbildern, die ich selbst kennen und schätzen gelernt habe z.B. so gar nicht.
Natürlich kann die Arbeit an der Hand in Sachen Versammlungsfähigkeit ergänzend eingesetzt werden, denn die Gewichtslose Gymnastizierung kann dem Pferd Vieles erleichtern, muß sie aber nicht zwingend.
Was ich ganz sicher ablehne ist das "dressieren" an der Hand wie ein Pudel und dann ein Nachgezappel unterm Sattel. Sorry, aber auch das ist für mich keine Piaffe, das ist Trickreiten !


Ich kenne auch einige Größen der klassisch-barocken Schiene, die mit der Piaffe (und auch der Passage) ein bestimmtes Wort zur Konditionierung benutzen. Dummerweise funktioniert das im Viereck nicht, weil man da bekanntlich nicht brabbeln darf. :wink:
Das ist natürlich bitter :twisted: , aber verdient 8) und es ist für mich dann keine Piaffe, dann könnte ich sie ja auch gleich klickern :roll:
:lol: