Offenbar habe ich eine vollständig andere Auffassung von einer Piaffe als du Lieschen

, eine Piaffe " mal eben beigebracht" ist genau so eine, wie die meisten im Sport gezeigten eben sind : ein auf der Stelle Gezappel. DAS hat aber mit einer Piaffe, an der man den Ausbildungsweg der Versammlung in seiner Vollendung sieht, nichts zu tun.
Eine echte Piaffe ist die Vollendung von Gleichgewicht und Energieentfaltung bei kleinstmöglichem Raumgewinn. Das Gegenstück zum starken Trab, welcher entsprechend, Gleichgewicht und Energieentfaltung bei größtmöglichem Raumgewinn darstellt.
Natürlich hat ein jedes Pferd unterschiedliche Möglichkeiten, aber das Maß einer Piaffe sollte unter den Kriterien einer Piaffe bei den gegebenen Möglichkeiten des Pferdes beurteilt werden.
Die Galoppiruette ist übrigens eine weitestegende Entsprechung in Punkto Versammlungsfähigkeit eines Pferdes in der Gangart Galopp.
Also wenn das Pferd eine schön gesetzt und gesprungene Piruetten gehen kann, kann es sehr wohl auch eine gesetzte, nicht Schulter lastige Piaffe ausführen. Bei Pferden der hier gezeigten Qualität ist das nicht der Punkt.
Entsprechend der rein körperlichen Qualitäten des Pferdes, wäre eine richtige Piaffe wünschenswert , meine ich?!
Das hat auch nichts mit !"festbeißen" zu tun, es ist einfach ein Punkt, den ich bemängele : Auf die Trabversammlung wird nicht genügend Wert gelegt.
Ich kann genauso sagen : die Wechsel sind bei einem so groß übersetzten Pferd keine Kunst, die kann man einmal beibringen und dann fluppt es....
Und deine Kritik, daß so viele Barockrassen nur herumgepiffelt wird, ist doch absolut gleichzusetzen, mit meiner, daß die WB- so viel herumstrampeln gelassen werden.
Beides ist kein Zeichen von qualitätvoller Ausbildung.
Der Prüfstein für eine gute Ausbildung ist bei versammlungsbegabten, kurzen Pferden- z.b. vielen Spaniern, der starke Trab.
Wer von einem Tippelspanier einen ordentlichen Mittel- oder gar starken Trab geschenkt bekomm, oder aber von einem Krawumm-WB eine ordentliche Piaffe,
der kann ausbilden !
Hinzu kommt, daß die heutigen Krawumm-WB züchterisch so otimiert sind, daß sie durchaus in der Lage sind eine richtig schöne, elastische Hankenbeugung zu erbringen und trotzdem enormen Schub zu produzieren. ( im Gegensatz zu manchem wirklich nahezu schwunglosen Tippelspaniockel) Die Kunst ist es, sie in der Balance dann auch nach hinten zu bringen. Wir sprechen hier schließlich von der Krone der Dressurpferdezucht !!!
Es gab hier mal eine Piaffenbox, da wurde herauf und herabdiskutiert, welche Piaffen gut oder schlecht sind. Für mich muß eine Piaffe beileibe nicht spektakulär sein, um zu gefallen, aber sie muß die Kriterien einer Piaffe erfüllen und hierzu gehört eben in erster Linie, eine reelle Lastaufnahme hinten.
Ein schulterlastig auf der Stelle zappelndes Pferd, erfüllt dieses Kriterium nicht.
So, wie eine Wechselserien mit springender, schwankender HH für mich nicht erstrebenswert ist...
Oder eine aus dem Hals gerissene Piruette...
Im Übrigen schmeiße ich, Cubano, nicht die ganze Ausbildung wegen einer mißlungenen Piaffe in die Tonne, sondern ich hinterfrage die Auffassung von Versammlung.

Wir müssen uns jetzt aber nicht vollends verzetteln. Da waren wirklich schöne Ritte dabei- echt, aber mit wirklich schönen Piaffen fände ich sie einfach noch viel schöner....
