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Verfasst: So, 12. Aug 2012 13:54
von Max1404
Schennue hat geschrieben:Ich lobe auch sofort, wenn er den Hals fallen lässt. Was mache ich aber, wenn er den Hals so gut wie nie fallen lässt?
Sag ich doch: so schnell wie möglich Gebiss ins Maul und Anlehnung anbieten. Und zwar eine stetige Anlehnung, bei der der Zügel nicht durchhängt.
Mit Loben, wenn er mal zufälligerweise den Hals nach vorne-unten streckt, wird er es nicht lernen. Er lernt es, indem er einige Minuten am Stück in der richtigen Haltung läuft. Kurze Pause, und dann wieder. Und mit Verlauf der Ausbildung wird diese Zeitspanne immer mehr ausgedehnt. :wink:

Verfasst: So, 12. Aug 2012 14:07
von Schennue
Ich hatte ja vor 2 Wochen schon ein Gebiss gekauft, das war aber zu groß :roll: Und nun warte ich auf Gebisse von einer Freundin zum ausprobieren, weil ich mir bei der Größe so unsicher bin..

Ich würde gerne ein Schenkelgebiss für ihn haben..

Hab nun eine Bereiterin mal angeschrieben, vll. fährt die ja bis zu uns..

Verfasst: So, 12. Aug 2012 14:25
von Janina
Schennue hat geschrieben:@ Janina : Ich will ihm einfach kein Gebiss reinmachen, wenn ich merke das er eh am zahnen ist. Finde ich unnötig ;)
Dann würde ich auch richtig konsequent sein und in den Phasen nicht reiten. :wink:
Kontrollmöglichkeit? Wenn ein junges Pferd durchgeht, dann auch mit Gebiss. Ich denke, das macht keinen Unterschied (nur das "Ziehen" am Gebiss schmerzhafter fürs Pferd ist)
Er ist sehr sensibel, leichter Druck und er steht ;)
Ich glaube, man sollte eingreifen, bevor es überhaupt zum Durchgehen kommt und da bekomme ich(!) (mag sein, dass da jeder andere Vorlieben hat) über´s Gebiss schneller Feedback und kann zudem in bestimmten Situationen noch versuchen spannungslösend einzuwirken @Abkauen. Ans "Reißen" am Zügel dachte ich jetzt weniger...
Zumal man mit Gebiss auch präziser ist, da kommt es nicht so schnell zu Missverständnissen.
Vlt. verwechsel ich dich jetzt (dann bitte ich schon mal um Entschuldigung), aber ich meine mich an Reitvideos von euch aus dem "Paralleluniversum" erinnern zu können, in denen genau das zu zwei Stürzen kurz hintereinander geführt hat. Keine Frage, dass ein junges Pferd mal einen Hüpfer zur Seite macht und einen damit auch mal überraschen und aus dem Sattel bringen kann, aber die Situation erschien mir vermeidbar.
Ich lobe auch sofort, wenn er den Hals fallen lässt. Was mache ich aber, wenn er den Hals so gut wie nie fallen lässt? Dann muss ich ja nun langsam dagegen arbeiten, das er einfach eine Idee bekommt, was ich von ihm will.
Wir machen auch Handarbeit und bei den Seitwärtsgängen lässt er den Hals fallen.
Wir sind wirklich viel am Üben.. :(

Er hat eine schöne Oberlinie und vom Körperbau her müsste ihm das V/A auch leichter fallen...
Du schreibst es doch selbst: Bei den Seitengängen an der Hand verlangst du Stellung und Biegung. Genau das kannst und musst du unter dem Sattel auch, dann lässt er auch den Hals fallen.
Drücke die Daumen, dass die Bereiterin eine Option für euch ist,
liebe Grüße,
Janina

Verfasst: So, 12. Aug 2012 14:37
von Max1404
Schennue hat geschrieben:Ich hatte ja vor 2 Wochen schon ein Gebiss gekauft, das war aber zu groß :roll: .
Beim Versandhaus mit dem K gibt es Kunststoffgebisse, einfach und doppelt gebrochen mit Schenkeln in der Größe 12,5 - 14,5. Da müsste doch was dabei sein. :wink:

Ich drücke die Daumen, dass es mit der Bereiterin klappt! :)

Verfasst: So, 12. Aug 2012 14:41
von Schennue
Wir reiten derzeit ja auch nicht ;)
Und als ich das Gebiss gekauft habe, war er auch nicht am Zahnen. Das hat am Montag angefangen (bzw. da habe ich es gemerkt, weil er einfach unausstehlich war)..

Huch, genau das war ich die zweimal gesegelt ist. Das war aber mein Fehler, weil ich einfach nur Passiv oben drauf saß *hust*
Ist halt mein erstes Jungpferd..
Meine Schwester ist zuletzt geritten, und da kamen diese Situationen auch nicht mehr vor ;)

Klar, ich habe Fehler gemacht und ich suche ja nach Lösungen.
Und ich nimme auch Tipps an.. :o

@ Max1404 : Ich war beim L. / aber zurerst muss ich ja seine Gr. ermitteln ;) Wobei das Gebiss meiner Schwester war zu klein, und das was ich gekauft habe, war zu groß (13,5)
Ich denke, 12,5 sollte passen..

Verfasst: So, 12. Aug 2012 18:56
von Finchen
Zum Thema gebißlos:
man kann zwar keine Anlehnung in dem Sinne wie mit dem Gebiß herstellen, aber die Argumente, die ich glaube Janina genannt hat, die fürs Gebiß sprechen, die kann man durchaus mit Sidepull umsetzen.
Die Zügel definitiv kürzer nehmen und einen gleichmäßigen Kontakt herstellen, dann merkst du deutlich besser, wenn sich Spannung aufbaut, kannst eher reagieren.
Und durch die dauernde Verbindung erleichterst du dem Pferd das Nachgeben.
Auch sonst sehe ich es wie Janina, ein Gebiß "nur" wegen des Zahnens weglassen würde ich nicht unterschreiben, aber du kannst ihn ja wenn du es lieber magst mit dem Sidepull noch eine Weile reiten.

Verfasst: So, 12. Aug 2012 21:04
von esge
Ich finde es durchaus richtig, nicht mit Gebiss zu arbeiten, wenn ein pferd zahnt. Es ist völlig unerheblich, dass das Gebiss nicht da liegt, wo die Zähne kommen - der ganze Bereich ist alarmiert und die chance, dass das junge Pferd dann Gebiss mit autsch verbindet, ist groß.

An einer gebisslosen Zäumung würde ich aber auch nicht in "deutscher" Manier eine Anlehnung erarbeiten, da gebisslose Zäumungen mit Impuls arbeiten und es keinen Unterkiefer gibt, der nachgeben kann.
Gebisslos kann man meiner Meinung nach nur über die Biegung versuchen, das Pferd zum Fallenlassen des Halses zu bewegen. Das kann allerdings sehr gut funktionieren, wenn der Reiter weiß was er da tut.

Entweder kannst du also in dieser Phase einfach Pause machen und warten, dass das Zahnen vorbei ist. Oder du lässt dir von jmd der weiß wie es geht zeigen, wie man gebisslos korrekt arbeitet.
Im Zweifelsfall würde ich einfach Pause machen, bis GEbiss wieder möglich ist.

Verfasst: Mo, 13. Aug 2012 08:30
von saltandpepper
Schennue hat geschrieben:...bzw. da habe ich es gemerkt, weil er einfach unausstehlich war)..
Mehr Argumente gegen ein Gebiß braucht es meiner Meinung nach nicht :wink: Damit hat "Pferd " alles gesagt, was von Bedeutung ist.
Ich reite alle Jungpferde auch gebißlos- oft wegen des Zahnens- meist aber einfach, weil ich für den ersten Grobschliff ein solches nicht benötige.

Die Gebißschulung mache ich begleitend - außer das Kind zahnt eben- parallel , sehr sorgsam vom Boden aus. Für die ersten Grundbegriffe braucht es weder einen nachgebenden Unterkiefer, noch eine "korrekte" Anlehnung ( die ist ja ein Ausbildungsergebnis) , sondern eine Lenkung, die Pferd verstehen kann, eine Möglichkeit um seitliches Biegen und "bremsen" als Unterstützung des Sitzes zu vermitteln.
Mit diesen ersten Schritten, hat man nach meiner Erfahrung eine Weile zu tun und die Zeit des Zahnens wird damit auch kein bisserl langweilig...
:lol:
Gruß S&P

Verfasst: Mo, 13. Aug 2012 08:47
von Schennue
@ saltandpepper : Danke für deinen Beitrag. Du kommst auch aus BW? Gibst du Unterricht? 8)

Der Grobschliff haben wir ja nun schon gemacht, nun fehlt nur noch mehr oder weniger die Feinarbeit..
Lenkung und Bremsung (mit Gewicht, ohne Zügel!) funktioniert eigentlich schon gut. Antraben usw. hat er auch schnell verstanden..

Verfasst: Mo, 13. Aug 2012 09:17
von Janina
Also zum einen finde ich es nicht üblich, dass ein Pferd wirklich Probleme mit dem Zahnwechsel hat (das ist höchstens eine ganz geringe lokalisierte Entzündung; ist der ganz Bereich "alamiert", würde ich das nicht mehr als physiologisch betrachten).
Zum anderen: Wenn es tatsächlich so ist, dass es sich auf´s Allgemeinbefinden auswirkt, dann gehört es für mich gar nicht in die Arbeit, ob mit oder ohne Gebiss. Aber gut, das darf ja jeder so halten, wie er möchte.
Und natürlich brauche ich für "rechts, links, halt, vorwärts" grundsätzlich kein Gebiss, aber für diesen "Grobschliff" würde ich jetzt auch keine zwei Jahre ansetzen (auch kein Jahr, wenn man mal davon ausgeht, dass man tatsächlich erst vierjährig beginnt).

Verfasst: Mo, 13. Aug 2012 09:31
von Schennue
Hallo,

Pferden wurde nun erst, wenn man alle Ritte betrachtet, ca. 4 Wochen gearbeitet. Und das nicht am Stück, sondern immer mit Pause.
Dafür, das er erst einen Monat unterm Sattel ist, macht er seine Sache ganz ordentlich..

Grüßle :)

Verfasst: Mo, 13. Aug 2012 09:44
von saltandpepper
Schennue hat geschrieben:@ saltandpepper : Danke für deinen Beitrag. Du kommst auch aus BW? Gibst du Unterricht? 8)

Der Grobschliff haben wir ja nun schon gemacht, nun fehlt nur noch mehr oder weniger die Feinarbeit..
Lenkung und Bremsung (mit Gewicht, ohne Zügel!) funktioniert eigentlich schon gut. Antraben usw. hat er auch schnell verstanden..
Ehrlich gesagt, reite ich junge Pferde, sowie die aller einfachsten Grundlagen funktionieren, erst mal ausführlich ins Gelände. Ich schätze es, wenn die Grundlagen der Balance sich aus einer natürlichen Anforderung heraus ergeben : unebener Boden, Steigungen + Gefälle, Äste, Pfützen, Bäume, gewundene Wege.
Aber natürlich kann man in der Bahn auch ohne Gebiß in Richtung Feinarbeit gehen : Einfaches Übertreten lassen auf den Schenkel- wie z.B. Vorhandwendung, einfache Biegungen, Reiten bestimmter Hufschlagfiguren und Präzisierung derselben, Stangenarbeit und einfache Trailaufgaben : Stangenfächer, Labyrint, Stangengassen. Auch ganz leichte Springgymnastik dafür braucht es kein Gebiß, wenn man an die Haltung des Pferdes keine großen Ansprüche stellt. Und wenn man es gut kann, ist das Fragen des Pferdes in eine gewünschte Haltung auch Gebiß los gar kein Problem.
Und ja, ich gebe Unterricht, allerdings nicht in deiner Ecke :wink: .

Janina, die Definition von "Problemen" kann ja sehr unterschiedlich ausfallen. Mir würde eine Unmutsäußerung genügen, um dieser in meinen Möglichkeiten Rechnung zu tragen. Schließlich möchte ich dem Pferd ja nicht die positive Arbeitseinstellung vergraulen.
Wenn das Pferd ohne Gebiß freudig mitarbeitet, sehe ich keinen Grund, ihm diese Freude zu nehmen, nur weil es mit Gebiß über eine Zeit lang maulig ist.
Gruß S&P
Ach, Schennue, das hat sich überschnitten, wenn dein Pferd erst 4 Wochen unterm Sattel ist, hast du sicher noch Einiges zu tun, bis Langeweile aufkommt- auch ganz ohne Gebiß :wink:

Verfasst: Mo, 13. Aug 2012 13:16
von esge
Janina, das ist wie immer sehr unterschiedlich, wie Pferde aufs Zahnen reagieren. Ich habe pferde erlebt, die das völlig nebenbei erledigt haben und ich habe Pferde erlebt, die regelrecht krank waren in der Zeit. (meiner hatte seinerzeit 3 Tage lang hohes Fieber und war 14 Tage zu nix zu gebrauchen) Und alles dazwischen. Im zweifelsfall ist es immer das Pferd, das den Weg vorgibt. und wenn das deutlich sagt, dass Gebiss grad unzumutbar ist, richte ich mich danach.
Allerdings darf man nicht verwechseln, ob das Pferd grad zahnt oder ob es einfach ganz allgemein mit dem Fremdkörper in seinem Maul noch nicht zurecht kommt - dann wäre es eine Frage der Gewöhnung und die würde man nur durch "machen" erreichen.

Ein bisschen shceint es auch von der Rasse abzuhängen. Ich kenne z.B. überdurchschnittlich viele Lusitanos mit massiven Zahnwechselproblemen. Unbehandelt laufen da überraschend viele rum, die die Milchkappen gar nicht abgestoßen haben und wo das neue Gebiss dadurch nicht sauber durchstoßen konnte. Dass so ein Pferd auf Gebiss sauer reagiert, ist dann klar.
Das scheint zwar hier nicht vorzuliegen, aber Rücksicht auf den Zahnwechsel des Pferdes beim Anreiten zu nehmen, halte ich schon für sehr wichtig. es wäre einfach soooo blöd, dem Pferd für den Rest des Lebens das Gebiss madig zu machen wegen sowas.

Verfasst: Mo, 13. Aug 2012 13:28
von Schennue
Bei meinem Pferd sind z.B. noch Bumps sichtbar und er wechselt gerade vorne die Zähne. Sieht man auch sehr schön ;)
Außerdem merke ich es ihm an, wenn er vermehrt auf Gegenständen rumkaut, z.B. am Strick. Das macht er sonst selten oder nie, wenn die Zähne drücken, nimmt er aber wirklich fast alles in Mund ;)

Verfasst: Mo, 13. Aug 2012 13:42
von Cubano
esge hat geschrieben:aber Rücksicht auf den Zahnwechsel des Pferdes beim Anreiten zu nehmen, halte ich schon für sehr wichtig. es wäre einfach soooo blöd, dem Pferd für den Rest des Lebens das Gebiss madig zu machen wegen sowas.
Yep. Sehe ich auch so. Mal davon abgesehen, dass man das auch aus purem Eigenschutz so machen sollte… :wink: Mein Spanier war grundsätzlich im Zahnwechsel nicht zu reiten. Ging einfach nicht und einmal habe ich das wirklich verpennt, dass er gerade zahnt – in dem Augenblick, in dem ich die Zügel annahm, ging er durch. Und das ist nun wirklich das wohl kooperativste Pferd, was ich kenne.