Vielleicht sollte man bedenken, dass Herr Penquitt ursprünglich aus der Westernreiterei, also einer Arbeitsreitweise kommt. Dort wäre Reiten mit viel Schwung völlig kontraproduktiv.
Diese aufwendige und kraftverbrauchende Reitweise mit viel Schwung hat sich erst entwickelt, als man das Pferd nicht mehr 8-10 Stunden hat arbeiten lassen. Erst seit man die Reiterei nur noch zum Vergnügen und zur Erbauung der Zuschauer betreibt, sollen die Pferde derart schwungvoll und ausdrucksstark gehen. Das kostet viel Kraft und geht natürlich nur eine kurze Zeit, gerade lang genug, um die Zuschauer 10 Minuten zu beeindrucken. Das ist Dressur, Ausdruck um jeden Preis, schwebende, federnde Pferde in hoher Versammlung mit viel Vowärts. Schön anzusehen, aber nach wenigen Minuten - Pause... (ich mags trotzdem

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Wenn ein Westernreiter die klassische Kunstreiterei für sich und das breite Publkum entdeckt, wird er natürlich nicht alle Elemente übernehmen, sondern eine Weg für seine Bedürfnisse finden.
In Spanien war neben der Doma Vaquera auch die Hohe Schule immer ein Thema, so dass man hier beide Reitweisen parallel gepflegt hat.
Wenn sich eine Arbeitsreitweise zur Kunstreiterei entwickelt, ist das ein langer Weg. Ich glaube, das muss man berücksichtigen. Herr Penquitt reitet nicht das Gleiche System wie Herr Hinrichs, sondern hat durch Mischung von Arbeitsreitweise und klassischer Dressur einen Weg für sich und seine Anhänger gefunden, der vermutlich weder dem uneingeschränkten Fan der Dressur noch dem uneingeschränkten Westernfan 100% gefällt, muss es ja aber auch nicht
