Verfasst: Mo, 13. Jan 2014 18:09
hallo,
hab mich damit mal beschäftigt und weder meine ich ein ritterross, das mitnichten dämlich einfach dahingewalzt ist, noch meine ich die leichte kavallerie der weltkriege.
das ritterross wird glaube ich maßlos unterschätzt, der ritter mit seinen knappen 14 jahren ausbildungszeit, davon alleine 3 jahre reiten in rüstung
, hatte wahrscheinlich deutlich mehr ahnung vom reiten als die berittenen einheiten um 1600, die durchaus auch aus bürgerlichen städtern bestand, die wenig mehr vorbildung im reiten hatten, als mal ein ausrittchen im stadtwald auf einem gemieteten braven gaul. dann natürlich eine reiterliche ausbildung bekamen, aber je mehr krieg, desto weniger, weil der menschliche und pferdige nachschub nicht mehr so funktionierte (ganz platt und böse gesagt).
da dann die große reitkunst sehen zu wollen und perfekt gedrillte pferde, die in sekundenbruchteilen versammelt werden konnten und dann wieder im gestreckten davonschnellten, um dann wieder auf dem teller zu levadieren und dann zu kapriolieren ... nö, dat kommt mir komisch vor.
und schaut euch doch die shows der wiener an - bis da eine kapriole (ohne steigbügel geritten
, schon da beißt sich das mit der pistolenreiterei oder der späteren kavallerie) astrein klappt, hat man oft 1-2 angesetzt, die eben nicht hinhauen. auch bei diesem video zu sehen. was anders ist das als zeit, die dich dein leben kostet?
zudem war wie gesagt, die reiterei vor pappenheim (im 30jährigen krieg - 1618-48 - änderte er die taktik) eher ein - rein - schuss - raus, als ein eleganter fechtkampf, also warum die reiter dafür trainieren? und zwar so perfekt, dass die dinge können, die heute höchsten unter 1% der reiter gelingen?
elegant zu pferde fechten, das tat der noble herr zum spass und zur freude mit kumpels (da hatte man dann auch zeit kunstsprüngchen einzuflechten) und zwar im karussel
, aber im felde?
leider hab ich zwar einiges an orginaldokumenten zum 30jährigen gelesen (da pluvinel um 1600 arbeitete müsste das ganz gut passen, populärwissenschaftlich zu empfehlen: mit gottes segen in die hölle), aber da wurde die reiterei nicht so hervorgehoben. deswegen ist vieles was ich hier schreibe nicht 100%ig gesichert, zugegeben
.
nur schaut euch das video an - für ein kampfgetümmel ist tummeln definitiv zu langsam! (und das zu 100%) als vorbereitung, um das ross so richtig aufzuheizen, ok, aber das ist ja dann weit von kunst entfernt
. auch alle anderen schulsprünge sind - naja - langsam halt. viel zu langsam für eine schnelle flucht oder eine finte, die den gegner in die ecke treibt, oder einem ermöglicht aus einer zu entkommen. sie sind im ansatz schon zu sehen und damit eine einladung die reitkunst gegen dich zu benutzen.
und schaut euch mal die barockstiche von den schulsprüngen an - ich kenne keinen, der reiter im felde zeigt. wenn dann stiche von feldzügen mit reitern dargestellt werden, dann habe ich da bisher auch noch keine schulsprünge gesehen. wenn das aber die reitkunst im kriege wäre - warum nicht? war ja eh kein foto, sondern gefakt
, da hätte man dann doch ein wenig auf die kacke gehauen und gezeigt, was die eigenen reiterei so drauf hatte.
zudem schon pluvinel lernte ja bei einem reitmeister in neapel (wenn ich das richtig in erinnerung habe), der v.a. den hohen adel unterrichtete, also keine frontkämpfer, sondern reitkunst - nicht gebrauchsreiterei.
ach sapiko - reiten können auf dem niveau - herrjeh, wenn ich niveau hätte, dann würde ich einsehen, dass ich das reiten aufgeben müsste, um meinem pferd wirklich nen gefallen zu tun.
alex
hab mich damit mal beschäftigt und weder meine ich ein ritterross, das mitnichten dämlich einfach dahingewalzt ist, noch meine ich die leichte kavallerie der weltkriege.
das ritterross wird glaube ich maßlos unterschätzt, der ritter mit seinen knappen 14 jahren ausbildungszeit, davon alleine 3 jahre reiten in rüstung

da dann die große reitkunst sehen zu wollen und perfekt gedrillte pferde, die in sekundenbruchteilen versammelt werden konnten und dann wieder im gestreckten davonschnellten, um dann wieder auf dem teller zu levadieren und dann zu kapriolieren ... nö, dat kommt mir komisch vor.
und schaut euch doch die shows der wiener an - bis da eine kapriole (ohne steigbügel geritten

zudem war wie gesagt, die reiterei vor pappenheim (im 30jährigen krieg - 1618-48 - änderte er die taktik) eher ein - rein - schuss - raus, als ein eleganter fechtkampf, also warum die reiter dafür trainieren? und zwar so perfekt, dass die dinge können, die heute höchsten unter 1% der reiter gelingen?
elegant zu pferde fechten, das tat der noble herr zum spass und zur freude mit kumpels (da hatte man dann auch zeit kunstsprüngchen einzuflechten) und zwar im karussel

leider hab ich zwar einiges an orginaldokumenten zum 30jährigen gelesen (da pluvinel um 1600 arbeitete müsste das ganz gut passen, populärwissenschaftlich zu empfehlen: mit gottes segen in die hölle), aber da wurde die reiterei nicht so hervorgehoben. deswegen ist vieles was ich hier schreibe nicht 100%ig gesichert, zugegeben

nur schaut euch das video an - für ein kampfgetümmel ist tummeln definitiv zu langsam! (und das zu 100%) als vorbereitung, um das ross so richtig aufzuheizen, ok, aber das ist ja dann weit von kunst entfernt

und schaut euch mal die barockstiche von den schulsprüngen an - ich kenne keinen, der reiter im felde zeigt. wenn dann stiche von feldzügen mit reitern dargestellt werden, dann habe ich da bisher auch noch keine schulsprünge gesehen. wenn das aber die reitkunst im kriege wäre - warum nicht? war ja eh kein foto, sondern gefakt

zudem schon pluvinel lernte ja bei einem reitmeister in neapel (wenn ich das richtig in erinnerung habe), der v.a. den hohen adel unterrichtete, also keine frontkämpfer, sondern reitkunst - nicht gebrauchsreiterei.
ach sapiko - reiten können auf dem niveau - herrjeh, wenn ich niveau hätte, dann würde ich einsehen, dass ich das reiten aufgeben müsste, um meinem pferd wirklich nen gefallen zu tun.

alex