Augenschmaus-Ritte

Rund um die klassische Reitkunst

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Motte
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Beitrag von Motte »

horsmän hat geschrieben:Ich will lediglich darauf hin weisen, dass man die Reiterleistung immer auch in Bezug zur Grundqualität des Pferdes stellt.
Na -dann muss man doch der A.Balkenhol hier den allergrössten Respekt zollen, wenn man bedenkt, wie das Pferd so ist.... 8)
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Junito
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Beitrag von Junito »

Ich finde die Leistung gerade aufgrund der Grundqualität des Pferdes bemerkenswert.

Was nützen einem noch so gewaltige Gänge beim Pferd, wenn dieses sich nicht traut, diese auch zu zeigen? Da finde ich es toll, dass man Dablino nicht als ungeeignet für den großen Sport aufgegeben hat, sondern ihm und seiner Reiterin die Chance gibt, in den Sport hineinzuwachsen.

Wo gibt es das so noch? So viel Geduld? Sollte Klaus Balkenhol dieses Pferd und seine Tochter zu voller Blüte und ja, auch zum Erfolg bringen, könnte das Trio vielleicht das Umdenken im Dressursport etwas beschleunigen.

Dass es eben auch andere, nachhaltigere Methoden als die momentanen gibt.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
maurits

Beitrag von maurits »

zu voller Blüte und zum Erfolg?

Anabel Balkenhol reitet im A-Kader und hat aktuell in Balve hervorragende Runden gezeigt mit Dablino.

Ist das nicht Erfolg und volle Blüte genug?

lg
maurits
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Junito
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Beitrag von Junito »

Ja, gut das wusste ich nicht. Tschuldigung. Sag ja schon nix mehr.
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maurits

Beitrag von maurits »

ist doch nicht schlimm, ich dachte Du wüsstest das. In Balve waren sie richtig gut.

lg
maurits
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Josatianma hat geschrieben:
ES kam zuvor schon ein Hinweis auf den möglicherweise folgenden Seitenhieb, dass diese Pferde alle besondere Talente sind.
Und wie es bei Talenten auch in der Menschenwelt oft vorkommt: zwischen Genie und Wahnsinn. Wie oft hört man von Pferden, die vor allem im Spitzensport sind, dass sie nicht einfach sind. Nicht umsonst bittet A. Balkehohl das Publikum NICHT zu applaudieren. Auch Micheal Jackson hat bereits in der Jugend bewiesen, dass er Talent hat und war wohl trotzdem nie einfach 8)
Klar, unterschreibe ich ...

Aaaber... unabhängig von nervöser, geladener whatever ist dann je nach Gangpotential/Körperbau/Veranlagung die einzelne Lektion im max. zu erreichenden Stadium halt deutlich ausdrucksstärker/besser bei den "guten" Pferden. Das meine ich macht halt dann einen Unterschied im Endergebnis - zumindest in Bezug auf die AusführungsMÖGLICHKEIT der Lektionen - dass mancher Reiter mit mancher Art die Pferde zu showen da leider das ganze ein wenig "stört" ist nochmal ein ganz anderes Thema.

Und zur Sicherheit:ich gehöre keineswegs zu den Vertretern der Meinung, dass sich die besseren/talentierteren Pferde von alleine zum GP reiten, absolut nicht. :wink:
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Junito
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Beitrag von Junito »

Nein, das wusste ich tatsächlich nicht. Ich finde die beiden auch richtig gut. Aber zum Gewinnen (darum geht es hier nunmal) reicht es eben noch nicht ganz.

Das wollte ich damit ausdrücken. Ist vielleicht auch eine Frage der Zeit.
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Finchen hat geschrieben:Aaaber... unabhängig von nervöser, geladener whatever ist dann je nach Gangpotential/Körperbau/Veranlagung die einzelne Lektion im max. zu erreichenden Stadium halt deutlich ausdrucksstärker/besser bei den "guten" Pferden.
Das ist zwar richtig. Oft sind aber gerade diese hochgezüchteten Pferde mental etwas schwierig. Will heißen: sie könnten zwar aufgrund ihrer körperlichen Möglichkeiten, aber die können nur optimal gefördert werden, wenn die Psyche auch mitmacht. Noch nie erlebt, wie sehr ein Pferd sich aufregen kann, wenn man mit Serienwechseln beginnt? Das ist ein kleines Beispiel von vielen. Und je nachdem, wie der Reiter damit umgeht, wirds ein Erfolg oder eben auch nicht.
Außerdem - und das wird immer so gerne vergessen von denjenigen, die nicht regelmäßig auf großrahmigen Warmblütern sitzen - sind gerade die Pferde mit den langen Linien und dem großen Schub schwerer zu versammeln und zu setzen, die langen modernen Hälse haben oft ein sehr leichtes Genick, was die Anlehnung schwer macht, und so manches Pferd steht sich gerade wegen seinem gewaltigen Schub von hinten und der riesigen Bewegungsmechanik oft selbst im Weg. Man könnte die Liste endlos fortführen.
Mich ärgert es einfach, wenn immer wieder darauf herumgeritten wird, dass ein Warmblut mit gutem Exterieur und guten Papieren von alleine läuft, während das "Standardmodell" ach so schwierig zu reiten ist. Da könnte ich jetzt genau so kommen und sagen, Barockpferden fallen grundsätzlich Pi/Pa und Pirouetten ach so leicht. Das will ich aber nicht, weil jedes Pferd geritten werden will. Und jedes hat seine ganz persönlichen Vorteile und Nachteile. So, und jetzt bin ich aus dieser Diskussion draußen.
Viele Grüße
Sabine
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esge
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Beitrag von esge »

Ich verstehe jetzt grad die Aufregung nicht. Warum ist es nicht gestattet anzumerken, dass Dablino und viele andere nun halt keine Durchschnittspferde sondern eben besser sind? Warum reagieren hier einige so, als würde das die Leistung ihrer Ausbilder herabwürdigen? Kein mensch hat behauptet, dass sich diese Viecher von allein reiten. Trotzdem bleibts dabei, dass es sich um das obere Zehntel des Dressurpotenzials handelt, von dem wir hier reden.
Loslassen hilft
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Max1404 hat geschrieben:Mich ärgert es einfach, wenn immer wieder darauf herumgeritten wird, dass ein Warmblut mit gutem Exterieur und guten Papieren von alleine läuft, während das "Standardmodell" ach so schwierig zu reiten ist. Da könnte ich jetzt genau so kommen und sagen, Barockpferden fallen grundsätzlich Pi/Pa und Pirouetten ach so leicht. Das will ich aber nicht, weil jedes Pferd geritten werden will. Und jedes hat seine ganz persönlichen Vorteile und Nachteile. So, und jetzt bin ich aus dieser Diskussion draußen.
Es ist zumindest von meiner Seite oft genug betont worden, dass rein die Ausführung der Lektionen besser werden kann, je nach dazu passendem Exterieur. Und ja, da mag es mal ein Barockpferd geben, was sich mit der Versammlung leichter tut, und die großrahmigen WBs sind vermutlich durchschnittlich talentierter für Verstärkungen. Nicht wegzudiskutieren ist aber doch eine starke Abhängigkeit Gebäudevorgaben zu Optimierung der Lektionsausführung, oder?

Nun zu behaupten die Zucht habe sich ausschließlich auf Exterieurverbesserung fixiert halte sogar ich als Nicht-Warmblut-Fan für gewagt - dein Tenor im gesamten Beitrag ist nun eher dass WBs körperlich talentierter sind, dafür aber nerviger. Nächste Pauschalisierung gefällig? :?
Dass sich Pferde bei Serienwechsel-Erarbeitung eher aufregen ist sicher KEIN WB-eigenes Phänomen!

Betonung noch einmal:
wenn ein bzgl. Exterieurstärken eher geeignetes Pferd gleichermaßen gut und sorgfältig ausgebildet wird, dann wird es voraussichtlich die Lektionen besser ausführen können. Von leichter zu erarbeiten etc war doch nie die Rede!?
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Beitrag von Max1404 »

Finchen: schade, dass Du mein Post so missverstanden hast.
Viele Grüße
Sabine
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horsman
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Beitrag von horsman »

Doch. Sicherlich sind die Pferde, die zB im BuCha mit Rittigkeitsnoten incl. Fremdreiternoten von 9.0 und besser ausgezeichnet werden auch leichter zu arbeiten. Irgend einen Sinn muss diese Benotung ja machen. Es ist ja keine Schande so ein Pferd nun auszubilden und sicherlich gibt es auch hier und da spezielle Probleme und auch solche Pferde haben noch Stärken und Schwächen. Aber doch unzweifelhaft auf einem deutlich höheren Niveau als das einfache Durchschnittspferd für 6000,-. Warum soll man das nicht sagen können? Alles andere würde ja nun jedweden Zuchterfolg verneinen.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Max1404 hat geschrieben:Finchen: schade, dass Du mein Post so missverstanden hast.
Hm... das habe ich dann wirklich offenbar... sorry. :?

Aber hast du denn mich gar nicht gemeint, oder meine Beiträge bzgl. bessere Eignung = bessere Ergebnisse in Lektionen mißverstanden?
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Eines ist doch klar: wenn Dressurtalent eine Lektion nur mittelmäßig ausführt, dann sieht sie im Vergleich noch immer besser aus, als dieselbe Lektion in guter Qualität bei einem Durchschnittspferd. Diese Tatsache macht aber Dressurtalents Lektion in diesem Fall qualitativ nicht besser. Man muss sie genau so konsequent reiten wie bei jedem anderen Pferd auch. Das Handwerk bleibt immer das gleiche, nur der Effekt ist einfach ein anderer. Nur net hudele :wink:

Und die Aussage, dass Hochbegabte sensibler als der Durchschnitt sind und möglicherweise auch anders/speziell gefördert werden müssen, damit sie ihr volles Potential entfalten können, ist doch eigenlich nicht wirklich reaktionär, oder?
Viele Grüße
Sabine
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Beitrag von Finchen »

Max1404 hat geschrieben:Eines ist doch klar: wenn Dressurtalent eine Lektion nur mittelmäßig ausführt, dann sieht sie im Vergleich noch immer besser aus, als dieselbe Lektion in guter Qualität bei einem Durchschnittspferd. Diese Tatsache macht aber Dressurtalents Lektion in diesem Fall qualitativ nicht besser. Man muss sie genau so konsequent reiten wie bei jedem anderen Pferd auch. Das Handwerk bleibt immer das gleiche, nur der Effekt ist einfach ein anderer. Nur net hudele :wink:

Und die Aussage, dass Hochbegabte sensibler als der Durchschnitt sind und möglicherweise auch anders/speziell gefördert werden müssen, damit sie ihr volles Potential entfalten können, ist doch eigenlich nicht wirklich reaktionär, oder?
Zum ersten Abschnitt:
stimme voll zu, das ist es ja, was dann oft Augenwischerei ist, andersherum aber auch die besseren Optionen verschafft mit dem körperlich talentierteren Pferd, denn das wird (gleich gut geritten unterstellt) dann eben punkten gegenüber der Winkelungsgraupe z.B. :wink:

2. Abschnitt: sehe ich auch so, da wo es auf die gesamte Pferdesituation gemünzt ist.
Ich hatte lediglich die körperlichen Vor- oder Nachteile im Sinn, aber das hat ja dann schon unser Mißverständnis erklärt, gut so! :wink:
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