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Verfasst: Sa, 09. Jun 2012 23:42
von horsman
Jo,
ich kenn auch genügend Meinungen, aus den Foren und von RL und Richtern in unserem Kreis, die halten allzu kategorisch an einer vermeintlichen Reihenfolge fest, und verbauen sich und ihren Schülern und deren Pferde damit einen besseren Weg.
So bringt zB Versammlung auch eine bessere Anlehnung mit sich (et vice versa), Geraderichtung verbessert unmittelbar Losgelassenheit und Takt usw. usw... Selbstverständlich ist Versammlung nicht das aller erste was man einem jungen Pferd abfragen würde. Man darf es aber auch nicht allzu lange aufschieben, denn ohne das Pferd aufs Hinterbein zu bekommen, gibt es keine Balance und auch keine richtige Losgelassenheit und auch ist es Nährboden für Anlehnungsprobleme.
Es gab auch mal jemanden hier im Forum, der mal behauptet hat, dass Geraderichtung , einmal erarbeitet (und zwar im 3 Jahr der Ausbildung), keine weitere Mühe mehr macht. So etwas ist natürlich absoluter Blödsinn. Jeder Punkt ist immer zu beachten und immer wieder aufs neue ein Thema, wenn auch mit zunehmender Ausbildung eine andere Intensität der Mühe.
Aber das wäre (oder war schon ) Thema einer anderen Box.
Verfasst: So, 10. Jun 2012 23:23
von Rosana
So, damit der arme Luso und sein Reiter jetzt mal zur Ruhe kommt:
Als dieser Thread, kurzfristig mal "Zur Diskussion gestellte Ritte " (ohne "die gefallen") hieß, hatte ich ja angekündigt, unter diesem Titel dann auch mal ein eigenes Video einzustellen. Jetzt heißt es zwar wieder "die gefallen" und ich möchte mir das eigentlich zu einem eigenen Ritt nicht anmaßen. Andererseits gefällt ja sowieso nahezu jeder Ritt, der hier eingestellt wird, mindestens der Hälfte nicht, so dass es auch wieder nicht so drauf ankommt
Also ich bin jetzt einfach mal mutig,hier isser:
http://www.youtube.com/watch?v=DQmyPe2Oh-g
Noch ein paar Backroundinfos: Pferd ist 7 Jahre alt, wurde vor zwei Jahren von mir selbst eingeritten. Das erste Jahr ohne Hilfe, seit 1 Jahr mit regelmäßigem Unterricht, seit 3 Monaten mit sehr gutem Unterricht.
Was mir selbst überhaupt nicht gefällt, sind meine Unterschenkel. Als ich das Video gesehen habe, habe ich mich deshalb gleich bei meiner Reitlehrerin "beschwert" und wir haben eine ganze Reitstunde Sitzübungen zu diesem Thema gewidmet. Sie war schon ganz angetan von den Verbesserungen, so dass bei fleißigem Weiterüben meinerseits vielleicht noch Hoffnung besteht...
Auch dachte ich beim Selbergucken, dass die HH häufig gerne etwas aktiver sein dürfte...
Was mir selbst gefällt sag ich jetzt erst mal nicht, sagt ihr erst mal was, vielleicht muss ich mich ja dann noch verteidigen

Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 06:45
von Paula
Hui, du bist mutig! Mir gefällt sehr vieles bei dem Ritt und ich will auch noch ausfürlich kommentieren(nun muss ich los zur Arbeit), hast du noch das Problem dass er sich schlangenhaft anfühlt?Und magst du mal beschreiben wann das in dem Film war, wenn ja?Denn auf den Fotos, die zu der Thematik mal eingestellt hast konnte ich kaum Schiefe sehen...oder das Problem.
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 07:18
von lalala
Sitzschulung müsste ganz klar ein Thema sein : Bügel auf jeden Fall mindestens 2-3 Loch kürzer schnallen, weniger klemmen und auch die Hände nicht mehr so herunterdrücken und nicht eindrehen. Dann bekommst du mehr Flexibilität und kannst agieren. Allein mit aufrechten Händen würde sich die Gerte quasi wie von selber in die richtige Position bringen und du könntest sie dann dort einsetzen wo du sie brauchst - als Unterstützung des Schenkels.
Und was mir noch sehr unangenehm auffällt (sorry, dich triffts jetzt - ist mir leider schon auf einigen anderen Videos aufgefallen): dieses unsägliche unkontrollierte bremsen und sofort Zügel wegschmeissen und übertrieben loben. Wofür lobt man das Pferd in dem Moment ? Für einen vom Reiter bescheiden vorbereiteten und bescheiden gerittenen Übergang, der nicht mal zu Ende ausgeführt wird ?
Der Schritt gefällt mir gar nicht, zu gebunden und du verbaust dir insgesamt vieles durch die Sitzbaustellen. Da verstehe ich die RL ehrlich gesagt auch nicht, da muss man als RL doch eingreifen. Der Zügel springt, die Unterschenkel schlagen oder bohren viel zu weit hinten, die Knie klemmen, es kommt ja auch keine Reaktion auf den Schenkeldruck usw. Das Pferd ist aber brav und gibt sein Bestes.
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 08:22
von saltandpepper
Rosana, Hut ab vor deinem Mut !
Ohne dir jetzt persönlich nahe treten zu wollen, aber da ist zumindest auf dem Stand des Clips sehr viel, voran ihr beiden arbeiten müsst. Die Kritik soll absolut konstruktiv sein und möchte bitte so verstanden werden, ja ?
Sitzschulung ganz unbedingt ! Hier wäre für mich ein typisches Beispiel, wo ich vom Lotsitz erstmal völligen Abstand nehmen würde. Erst mal den Hintern in den Sattel setzen , Steigbügel deutlich kürzer, Oberschenkel und Unterschenkel vor und lose hängen lassen. Die Hüfte ist blockiert, der Bauch festgehalten, die Schulter-Oberarm-Partie ist in Folge nicht losgelassen. Durch das Festhalten einiger Bereiche, gibt es zu viel Bewegungssausschläge in anderen und damit einen in sich instabilen Sitz, der dem Pferd keine Richtung gibt und das Vorwärts dadurch hemmt.
Das Pferd ist nicht vor den treibenden Hilfen. Der Schenkel zeigt keine Wirkung , das Vorwärts ist nicht da, das Pferd schwimmt und fällt hinten aus.
Der Kontakt zur Hand wird nach hinten hergestellt und das Pferd wird aktiv beigezäumt , ohne das Vorwärts zu haben. Daraus ergibt sich eine Unruhige Hals-Kopfposition und Anlehnung kann sich nicht ergeben.
Wie kann man das verbessern ? Bei dir Rosana wie schon geschrieben : Sitzschulung und eine andere Idee von Anlehnung.
Beim Pferd : zuallererst muß mal der Schenkelgehorsam hergestellt werden. - Vergiß den runden Hals!, vergiß das runde Genick! - reite dein Pferd wirklich vorwärts und biete ihm erst mal die Hand nur an. Und das so, daß du dein Bein lose hängen lassen kannst, und Madame trotzdem ihr Tempo hält. Das erfordert von deiner Seite ein ganz konsequentes Einfordern einer promten Reaktion auf eine Schenkelhilfe und anschließend ein ruhiges, nicht einwirkendes, sondern lauschendes Bein.
Das Problem ist hierbei, daß sich eure Probleme gegenseitig bedingen : solange Madame nicht vorwärtsgeht, wirst du nicht aufhören zu treiben. Daher wäre mein Rat : jemanden neutralen draufsetzen, der ihr das freundlich aber bestimmt erklärt und dann dich anleitet, und konsequent korrigiert oder, wenn es diese Möglichkeit nicht gibt wirklich Sitzschulung an der Longe oder (treibend) unterstützt vom Boden aus frei in der Bahn.
Sicher ist es schwer, wenn die Stute "Mamas Liebling "ist und ihr beide euch über die Zeit so arrangiert habt, aber ohne einen sauberen Schenkelgehorsam werdet ihr immer an genau diesem Punkt von euch selbst gegenseitig behindert werden. Das ist in meinen Augen, das erste und vorrangsigste Problem.
In soweit ganz klar der Spruch : " nimm erst die Zügel in die Hand, wenn du auch treiben kannst!"
Liebe Grüße + viel Erfolg ! S&P
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 08:51
von Rapunzel
Ich finde es toll, dass du das Video postest, und hoffe, du verstehst die Anregungen hier als solche und nicht als "runtermachen."
Würde mich grundsätzlich s&p anschließen und denke auch, dass du mit einigen Veränderungen an deiner Balance, deinem Sitz und vor allem der Handhaltung, kombiniert mit einem veränderten inneren Bild, ganz viel Positives bewirken kannst.
Eine Sache noch als sensibilisierte EMS-Pferd-Besitzerin: Deine Stute ist viel zu fett (Speckhals und Wampe), auch das behindert ein "unbeschwertes" Vorwärtsgehen und die Losgelassenheit, mal abgesehen von den gesundheitlichen Folgen - wenn ich das richtig sehe, schubbert sie sich, was sozusagen das rote Warnlämpchen des Stoffwechsels ist.
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 08:55
von Cubano
Guten Morgen,
vorweg: Finde ich klasse, dass Du ein Video hier einstellst. Und: Ihr seid ein harmonisches Team, ihr beide.
So wie sich das für mich anschaut, treibst Du gar nicht immer bewusst. Sondern das ständige Treiben ergibt sich aus dem sehr unruhigen Bein. Was wiederum daran liegt, dass Du – wie lalala schon geschrieben hat – klemmst und mit dem Bein nicht genügend nach unten durchfederst. Daraus resultiert m.E. nach das instabil "schlackernde" Fußgelenk und halt ein unruhiges Bein. Die Stute reagiert (völlig zu recht übrigens) dementsprechend auch überhaupt nicht auf die treibenden Hilfen – womit ich das so sehe, wie s&p. Bei ihr unterschreibe ich auch,was den Sitz angeht: Du sitzt nicht auf dem Hintern und wirst dadurch insgesamt unruhig. Das macht Deine zu tiefe und breite Zügelführung nicht besser. So lange Du die Hände nicht aufrecht trägst, bleibst Du in der Mittelpositur instabil.
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 09:21
von Rosana
Vielen Dank für eure Rückmeldung.
Ich empfinde das alles als sehr konstruktiv und hilfreich - Ihr sprecht auch genau die Punkte an, die mir als Baustellen bewusst sind (nur teilweise nicht so krass

)
Sehr interessant ist für mich, dass ihr sagt, ich soll die Bügel kürzer machen. Meine RL hat mir die nämlich gerade 2 Loch länger gemacht... Ich hatte da zuerst auch meine Zweifel, aber dachte, das ziehe ich jetzt einfach mal durch und meinte eigentlich inzwischen damit zurecht zu kommen. Aber jetzt werde ich sie mir auf jeden Fall erst mal wieder kürzer machen (mein Mann hat das auch gesagt...) und schauen, wie das funktioniert. (Meine RL ist jetzt eh erst mal 2 Wochen im Urlaub, da kann ich experimentieren). Mal sehen, ob ich dadurch nicht meine Hüfte und das Knie (dort hatte meine RL die Blockade vor allem lokalisiert)lockerer bekomme.
Dass ich durch Klemmen das Vorwärts hemme war mit bewusst, dass es auch durch die Instabilität kommt, wusste ich bisher nicht. Rosana ist da recht extrem, sie klemmt immer, wenn irgendwas nicht stimmt (wo andere Pferde vielleicht ins Weglaufen geraten würden).
Zum Vorwärts: Das ist interessant, dass Ihr das so stark noch seht. Es war nämlich bis vor kurzem noch viel schlimmer mit dem nicht vor dem Schenkel sein und klemmen. Aber da muss ich wohl dann noch wesentlich konsequenter sein.
Der Schritt hat mir auf dem Video auch nicht besonders gefallen. Schritt ist zwar von Natur aus nicht ihre Stärke, aber natürlich ließe sich das sicher noch deutlich verbessern.
@lalala: Das Bremsen und loben war in dem Fall fürs Galoppieren (und dann glaub ich noch einmal ganz am Ende). Das hatte sie einfach für unsere Verhältnisse sehr gut gemacht und deshalb meine Reaktion. Ich verstehe was du meinst mit dem Übergang, aber gelegentlich Zügel wegschmeißen und Loben finde ich persönlich trotzdem sinnvoll.
Interessant auch, was ihr zu meinen Händen bzw. der Beizäumung sagt. Weil das ist auch ein Punkt, wo ich am Anfang bei meiner jetzigen RL Bauchschmerzen hatte: Sie verlangt, dass ich über die Hand aktiv diese Kopf/Hals-Position herstelle. Wenn ich das nicht mache, spannt Rosana den Unterhalsmuskel an und drückt den Rücken weg. Ich war vorher auch mehr auf dem Dampfer, die Hand einfach nur anzubieten und zu warten, dass sie von sich aus kommt (was sie eigentlich auch tut, nur halt gleich zu Beginn einer Reiteinheit).
Also auch das werde ich jetzt in Abwesenheit meiner RL einfach mal austesten: Konsequente Reaktion auf vorwärtstreibenden Schenkel fordern (wie das geht, weiß ich eigentlich, irgendwie gerate ich dann doch immer wieder in diesen "nörgelnden" Schenkel).
Nicht aktiv beizäumen, sondern nur Hand anbieten.
@Paula: zu dem schlangenhaften: Ja, auf jeden Fall, Rosana ist sehr mobil in der Schulter und neigt dazu, sich auf dieselbe zu schmeißen und zwar fast gleichermaßen auf die linke wie die rechte und das in recht schnellem Wechsel. (Man fühlt sich da manchmal wie beim Stierkampf bzw. Cutting). Begünstigt wird das Ganze dadurch, dass unser Reitplatz extrem schief ist (Zwischen höchster und niedrigster Ecke 1,40 m Höhenunterschied!!!). Wir sind da aber dran (sowohl an der Schulterkontrolle als auch an der Schiefe des Platzes). Eine Übung dazu, die man auch im Video sieht, ist zum Beispiel an der langen Seite etwas Schulterherein und dann diagonal in die Bahn hinein geradeaus reiten, damit sie nicht auf die äußere Schulter fällt.
Sicher ist es schwer, wenn die Stute "Mamas Liebling "ist und ihr beide euch über die Zeit so arrangiert habt, aber ohne einen sauberen Schenkelgehorsam werdet ihr immer an genau diesem Punkt von euch selbst gegenseitig behindert werden. Das ist in meinen Augen, das erste und vorrangsigste Problem.
Das hast du ziemlich gut getroffen...
Ach mensch, ich dachte eigentlich ich hätte jetzt die beste RL der Welt... Und jetzt kommen da doch wieder Zweifel auf. Sie reitet halt selbst ihre beiden selbst sehr weit ausgebildeten Pferde wirklich wunderbar und genauso wie ich es mir vorstelle: Es sieht alles wunderbar leicht und schön aus. Dann muss sie doch eigentlich wissen wie es geht?
Also ich bin auf jeden Fall froh, das Video eingestellt zu haben, eure Kritik gibt mir einen deutlich Schubs, an diesen Dingen noch viel konsequenter zu arbeiten.
Falls jemanden noch was auffällt, immer her damit (es darf ruhig auch was positives dabei sein

).
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 09:29
von Rosana
Rapunzel hat geschrieben:Eine Sache noch als sensibilisierte EMS-Pferd-Besitzerin: Deine Stute ist viel zu fett (Speckhals und Wampe), auch das behindert ein "unbeschwertes" Vorwärtsgehen und die Losgelassenheit, mal abgesehen von den gesundheitlichen Folgen - wenn ich das richtig sehe, schubbert sie sich, was sozusagen das rote Warnlämpchen des Stoffwechsels ist.
Schubbern tut sie sich zwar nicht (Mähne ist von Natur aus eher spärlich und strubbelig) aber du hast völlig recht: Sie ist viel zu dick. Auch da sind wir dran aber anscheinend noch lange nicht konsequent genug... Auch hier also: konsequenter sein...
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 09:35
von Rosana
Cubano hat geschrieben:
So wie sich das für mich anschaut, treibst Du gar nicht immer bewusst. Sondern das ständige Treiben ergibt sich aus dem sehr unruhigen Bein. Was wiederum daran liegt, dass Du – wie lalala schon geschrieben hat – klemmst und mit dem Bein nicht genügend nach unten durchfederst. Daraus resultiert m.E. nach das instabil "schlackernde" Fußgelenk und halt ein unruhiges Bein. Die Stute reagiert (völlig zu recht übrigens) dementsprechend auch überhaupt nicht auf die treibenden Hilfen – womit ich das so sehe, wie s&p.
Ja da hast du recht: Das meiste von dem Geschlackert ist unwillkürlich, also es passiert einfach, ohne das ich was dagegen machen kann. In der erwähnten Sitzschulungseinheit haben wir an der Mobilisierung von Knie und - ja wie heißt das jetzt, da wo die Adduktoren oben rauskommen, ist das schon das Hüftgelenk - na weiter oben/innen halt, da halte ich wohl auch fest - gearbeitet und das hat gleich ziemlich gut gewirkt. Ich muss im Moment allerdings noch ständig darauf achten, sonst falle ich sofort ins falsche Bewegungsmuster (Festhalten) zurück.
Zusätzlich treibe ich aber auch zu häufig "nörgelig", also fordere nicht konsequent genug eine Reaktion, sondern nörgele einfach nur weiter rum mit dem Schenkel, ohne das was passiert.
Cubano hat geschrieben:Bei ihr unterschreibe ich auch,was den Sitz angeht: Du sitzt nicht auf dem Hintern und wirst dadurch insgesamt unruhig. Das macht Deine zu tiefe und breite Zügelführung nicht besser. So lange Du die Hände nicht aufrecht trägst, bleibst Du in der Mittelpositur instabil.
Auch interessant: Die tiefe, breite Zügelführung habe ich mir eigentlich gerade erst "antrainiert" weil ich sie damit besser beizäumen kann...
Auf dem Hintern saß ich allerdings vorher auch nicht richtig.
Also ich seh schon, ich habe ordentlich was zum ausprobieren und üben - ich geh dann gleich mal reiten...
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 09:41
von Rosana
Rapunzel hat geschrieben:
Würde mich grundsätzlich s&p anschließen und denke auch, dass du mit einigen Veränderungen an deiner Balance, deinem Sitz und vor allem der Handhaltung, kombiniert mit einem veränderten inneren Bild, ganz viel Positives bewirken kannst.
.
Das würde ich gerne noch genauer wissen, inwiefern würdest du das innere Bild verändern?
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 10:01
von saltandpepper
Ich hoffe Rapunzel nimmt mir nicht übel, wenn ich darauf antworte, Rosana :
Du hast offensichtlich kein inneres Bild davon, wie das Pferd vor dir ist und wie es nach vorne zur Hand geht.
Deine ganze Haltung zeichnet sich dadurch aus, daß du damit offenbar dir selbst unklar bist.
Kennst du das erste Buch von Sally Swift , "Reiten aus der Körpermitte"? Da sind einige Bilder drin, die du m.E. dringen brauchst.
Eine ganz grundlegende Sache bei einem Reiten aus der Körpermitte ist es, daß die Ellebogen korrekt am Körper sind und vor allem gebeugt.
Deine Armhaltung läßt den Arm aus der Schulter agieren, die Mittelpositur ist nicht stabil und du blockierst über die falsch angespannte Bauchmuskulatur Becken und Hüfte.
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 10:03
von lalala
Rosana hat geschrieben:
Zum Vorwärts: Das ist interessant, dass Ihr das so stark noch seht. Es war nämlich bis vor kurzem noch viel schlimmer mit dem nicht vor dem Schenkel sein und klemmen. Aber da muss ich wohl dann noch wesentlich konsequenter sein.
Im Prinzip macht dein Pferd es ja richtig - sie bekommt kein eindeutiges Signal und wird zudem auch noch behidnert also zeigt sie mal stumpf keine Reaktion weil sie nicht einordnen kann was du von ihr willst...
Der Schritt hat mir auf dem Video auch nicht besonders gefallen. Schritt ist zwar von Natur aus nicht ihre Stärke, aber natürlich ließe sich das sicher noch deutlich verbessern.
Da hab ich innerlich nur gedacht: jetzt nimm doch mal den Meinungsverstärker und weck sie mal einmal richtig auf anstatt viel zu lieb anzufragen und auf eine Reaktion zu warten die nicht kommt

Selbst wenn sie dann ein Hüpferle macht oder kurz vorstürmt - loben, denn die Reaktion wäre dann ja richtig gewesen. Dann muss man die Hilfen eben nach und nach besser koordiniert bekommen und auch die Intensität natürlich verringern.
Ich verstehe was du meinst mit dem Übergang, aber gelegentlich Zügel wegschmeißen und Loben finde ich persönlich trotzdem sinnvoll.
Zügel wegschmeissen finde ich z.B. gar nicht gut. Einen Übergang korrekt zu Ende reiten, dann rauskauen lassen, korrekt zum Schritt durchparieren und loben und dann gerne auch mal eine Runde am hingegebenen Zügel hingegen schon.
Als Lob für den Galopp hätte ich einmal kurz am Widerrist gekrault und dazu ein "braaav"
Ich war vorher auch mehr auf dem Dampfer, die Hand einfach nur anzubieten und zu warten, dass sie von sich aus kommt (was sie eigentlich auch tut, nur halt gleich zu Beginn einer Reiteinheit).
Da sie ja nicht vorm Bein ist kann da ja auch nur wenig kommen. Es ist ja auch durchaus legitim die Hand mal seitwärts zu führen oder auch Zügelhilfen zu geben, aber es muss ja auch der Impuls von hinten kommen. Eine starre Hand will man ja auch nicht. Aber mit einer heruntergedrückten und teilweise noch eingedrehten Hand kannst du doch gar nicht agieren, nicht mal gut reagieren. Die Gerte kannst du so auch nicht effektiv einsetzen. Auch aus getragenden Händen kann man z.B. eine seitwärtsweisende Zügelhilfe einsetzen und das sogar noch viel leichter als aus heruntergedrückten steifen Unterarmen.
Ich denke, viele deiner Fehler kommen hier auch vielen seeehr bekannt vor...mir zumindest

Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 10:05
von sab
Liebe Rosana,
jetzt schliesse ich mich auch noch mal an; für mich liegt die hauptbaustelle in deinem Sitz , nämlich dem "nicht -auf -dem Hintern-" (sondern auf dem Spalt) sitzen. Ich habe lange genug auch so gesessen, ich weiss , wovon ich rede. Eine Kreuzeinwirkung ist so nicht möglich, und bei einem kleinen Buckler des Pferdes liegt man unten. Lässt die Stute sich gut longieren ? Ich würde dir dann nämlich warm ans Herz Sitzlongen legen. Ich mache das gerade seit Monaten mit meinem Pferd, wir hatten Probleme im Galopp. Und der Erfolg ist phänomenal, damit hatte ich gar nicht gerechnet. Viel Erfolg !
LG
Sabine
Verfasst: Mo, 11. Jun 2012 10:48
von Cubano
Rosana hat geschrieben:
Auch interessant: Die tiefe, breite Zügelführung habe ich mir eigentlich gerade erst "antrainiert" weil ich sie damit besser beizäumen kann...
Kommt mir bekannt vor
Keine Ahnung, ob es Dir auch so ging,aber ich hatte immer das Gefühl, mein Schlangenpferd mit seiner hohen Beweglichkeit in der Hals-Widerrist-Partie damit besser einrahmen zu können. Das ist aber ziemlicher Selbstbetrug

Wenn Du die Anlehnung durch eine korrekte Führung bekommst, ist sie 1.) deutlich ehrlicher und 2.) wird sie auch deutlich konstanter. Von den Verbesserungen, die das für Deinen Sitz mitbringt, mal abgesehen…
Ansonsten schließe ich mich lalala an: Ich sehe einige Deiner Fehler,weil ich genau zu den gleichen Sachen neige.