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Verfasst: Fr, 18. Dez 2015 20:32
von Finchen
Fortissimo hat geschrieben:Beruhigend zu lesen, dass viele dieser Aussagen sich im Ausbildungssystem meiner Reitlehrerin wiederfinden.
:lol: :lol: Und dabei ist es doch ganz "unspektakulär" was sie unterrichtet. Schön zu lesen, dass du offenbar noch zufrieden mit ihr bist! Habe sie auf der Niederrhein-Messe kurz gesehen und schon angekündigt, dass ich mit Glück in wenigen Monaten auch wieder bei ihr aufschlagen kann zwecks RU. :wink:

Verfasst: Fr, 18. Dez 2015 21:34
von Fortissimo
Absolut zufrieden, auch wenn derzeit aufgrund des schlammigen Reitplatzes Pause ist. Wir hoffen, im Januar wieder starten zu können. Hoffentlich dann wieder 4 Reiter, 4 Pferde. Sie ist ein Goldstück.

Verfasst: Sa, 19. Dez 2015 07:31
von saltandpepper
Das hier habe ich beim Durchschauen meiner Filme vom Lehrgang entdeckt und fand es interessant :
https://youtu.be/-OeS_EEGo-4

und das:
https://youtu.be/ARIzGqVN_gk

die Kommentierung steht drunter.
Leider ist es mir nicht gelungen, die Schärfe so zu Youtube hinüber zu retten, dass man die klitzekleinen Details wie im Orginalfilm ganz präzise sieht. :cry:

Verfasst: Di, 22. Dez 2015 12:01
von Donna
Saltandpepper Das finde ich spannend du kennst die Definition des Begriffs Zwanglosigkeit liest die Literatur dazu
aber der Inhalt und Sinn bleibt verborgen? Ja grau ist die Theorie
Sie ist die Basis ,das Fundament und dann braucht man Lehrmeister
diese muss man verstehen
"ich hoffe ich werde verstanden?"warum glaubst du hat Er das sooft gesagt?
er wusste darum

Verfasst: Di, 22. Dez 2015 13:30
von grisu
Geht das wieder los ... :roll:

Verfasst: Di, 22. Dez 2015 13:51
von Lilith79
Kannst du nicht einfach mal reiten gehen, Donna? Oder lesen, putzen, arbeiten, Weltreise machen, ... vom in den Computer gucken kriegt man auch gaaanz schlechte Augen...sagte schon meine Omi immer.

Verfasst: Di, 22. Dez 2015 14:22
von Rusty072009
Vielen Dank fürs einstellen der Videos S&P. Du machst eine schöne, ruhige Arbeit mit deiner jungen Stute, mit viel Gefühl und Leichtigkeit, das gefällt mir gut!

Beim schauen der Videos kamen mir ein paar Gedanken...

Die Stute bemüht sich sichtlich ihre Beine zu sortieren, bewegt sich langsam und bedacht und überlegt wie sie welches Bein setzen muss um dabei nicht umzukippen. Daraus resultiert zwangsläufig, dass der Rücken immer wieder für kurze Sequenzen durchhängt. Das Hinterbein kommt zu langsam zum Schwerpunkt und bietet ihm dadurch keine Unterstützung. Ich weiß- anders wäre das in dieser Phase erst mal nicht möglich. Würde es hier nicht Sinn machen, dem Pferd vor der gerittenen Arbeit eine umfassendere Ausbildung am Boden zu geben? Ohne Reitergewicht lernen die Pferde bekanntlich schneller und einfacher ihren Körper zu koordinieren, und gleichzeitig würde man den Pferderücken damit schonen. Nutzt man dafür die gleichen Hilfen wie man sie auch vom Sattel aus zur Verfügung hat, könnte man das erlernte ziemlich direkt übertragen, ohne dass das Pferd erst lang "nach der Lösung suchen" muss. Meiner Ansicht nach könnte dieses Pferd nur davon profitieren. Gibt es aus eurer Sicht etwas was dagegen sprechen würde?

Weiterhin denke ich darüber nach inwiefern rückführende Übergänge Galopp- Trab in so tiefer Dehnungshaltung mit einem noch so wenig geschulten Pferd Sinn machen. Mangels ausreichend aktiver/tragfähiger/ biegsamer Hinterbeine bleibt dem Pferd keine andere Wahl als dabei in den Trab zu laufen. Ist der Nutzen aus dieser Übung wirklich größer als der Nachteil? Ich würde das "zur Hand suchen" auf jeden Fall auch erarbeiten, aber eben nur im passenden Verhältnis zur Aktivität des Hinterbeins. Versammlungsfähigkeit und Dehungsbereitschaft bedingen sich mAn gegenseitig, wenn das Pferd aus beidem größtmöglichen Nutzen ziehen soll. Was meint ihr dazu?

Ich hoffe meine Anmerkungen werden als das verstanden was sie sein sollen: eine Anregung zur Diskussion, jedoch keinesfalls Kritik an Pferd oder Reiter.

Gruß

Verfasst: Di, 22. Dez 2015 20:57
von saltandpepper
Donna hat geschrieben:Saltandpepper Das finde ich spannend du kennst die Definition des Begriffs Zwanglosigkeit liest die Literatur dazu
aber der Inhalt und Sinn bleibt verborgen? Ja grau ist die Theorie
Sie ist die Basis ,das Fundament und dann braucht man Lehrmeister
diese muss man verstehen
"ich hoffe ich werde verstanden?"warum glaubst du hat Er das sooft gesagt?
er wusste darum
Oh, wieder die falschen Pillen eingeworfen?! :roll: das ist bedauerlich, für Donna Paula alte Morla ... Aber vor allem für die User , die den daraus resultierenden Quark lesen müssen... :?

Verfasst: Di, 22. Dez 2015 21:49
von Rapunzel
Ach je, Paudonna, das hatten wir doch so schön vergessen!

Verfasst: Mi, 23. Dez 2015 07:23
von saltandpepper
Rusty072009 hat geschrieben:Vielen Dank fürs einstellen der Videos S&P. Du machst eine schöne, ruhige Arbeit mit deiner jungen Stute, mit viel Gefühl und Leichtigkeit, das gefällt mir gut!

Beim schauen der Videos kamen mir ein paar Gedanken...

Die Stute bemüht sich sichtlich ihre Beine zu sortieren, bewegt sich langsam und bedacht und überlegt wie sie welches Bein setzen muss um dabei nicht umzukippen. Daraus resultiert zwangsläufig, dass der Rücken immer wieder für kurze Sequenzen durchhängt. Das Hinterbein kommt zu langsam zum Schwerpunkt und bietet ihm dadurch keine Unterstützung. Ich weiß- anders wäre das in dieser Phase erst mal nicht möglich. Würde es hier nicht Sinn machen, dem Pferd vor der gerittenen Arbeit eine umfassendere Ausbildung am Boden zu geben? Ohne Reitergewicht lernen die Pferde bekanntlich schneller und einfacher ihren Körper zu koordinieren, und gleichzeitig würde man den Pferderücken damit schonen. Nutzt man dafür die gleichen Hilfen wie man sie auch vom Sattel aus zur Verfügung hat, könnte man das erlernte ziemlich direkt übertragen, ohne dass das Pferd erst lang "nach der Lösung suchen" muss. Meiner Ansicht nach könnte dieses Pferd nur davon profitieren. Gibt es aus eurer Sicht etwas was dagegen sprechen würde?
Danke für den Beitrag, Rusty.
Nein, es spricht überhaupt nichts dagegen, ein Pferd am Boden vor zu bereiten, weswegen ich das durchaus auch tue :) Das ist für mich unabdingbar und gerade bei dieser hinreißenden Stute, hätte für mich auch kein Weg daran vorbei geführt.
Fiona geht ein sehr schönes, flüssiges Handarbeitsprogramm und ist darin in allen Seitengängen präzise und sicher.

Die Clips sind hier aber in einem Thread "Reiten", weshalb ich eben REITclips eingestellt habe, außdem stammen sie ja von einem REITkurs und zeigen daher diesen Bereich der Arbeit.
Es mag auch ein wenig eine philosophische Frage sein :
Für mich ist nichts Verwerfliches daran, dass ein Pferd nicht durchgängig in perfekt gefälliger Haltung geht, wenn man etwas zum allerersten mal macht.
Und genau das ist hier ja erfolgt. Das waren unsere allerersten Schritte in den Traversalen Bewegungsabläufen unter dem Sattel.
Fiona verfügt zwar über ein Hilfenverständnis, so dass die Anfrage, sich so zu bewegen von ihr verstanden wird, nicht aber über die Geschicklichkeit, die Übung, wie man das dann umsetzt.

Und genau diese allersten Versuche habe ich hier dokumentiert. Nicht mehr und nicht weniger.
Die ganzen Clips sind aus einer Einheit, den allerersten Versuchen und man kann die Entwicklung von verbesserter Fähigkeit deutlich sehen.
Daher habe ich diese Clips eingestellt.
Ebenso sieht man, dass die Hilfen bereits verstanden sind und dass sie sich müht, sie umzusetzen.
Und ebenso- und das ist mir persönlich mit das Wichtigste !!!- dass sie - obwohl noch nicht fähig und obwohl eifrig bemüht- keinerlei Stress dabei hat- sprich sie zeigt zu keinem Zeitpunkt Angst oder ängstliche Unsicherheit zeigt, sondern eben vertrauensvolles, entspanntes Probieren
.
SIE LERNT !!! Sie tut es ruhig, vertrauensvoll, freundlich zugetan und bemüht . WAS, WENN NICHT DAS , frage ich, will ich mehr oder anders?

Für mich hat Reiten keine negativen Aspekte, ich reite gerne und vermeide es auch nicht, wenn Punkte unterm Sattel noch nicht funktionieren.

Die Fähigkeit, einen Reiter durch komplizierte Bewegungsabläufe zu tragen, und dabei mit ihm in Kommunikation zu bleiben, lernt ein Pferd nach meiner festen Überzeugung NUR, wenn es geritten wird.

Was nicht heißt, dass es die gleichen Abläufe nicht bereits Gewichts- los beherrscht. Aber das ist nun mal nicht dasselbe.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem ich die Transferleistung erbitte und DAS hier ist genau dieser Zeitpunkt.

Und was ich persönlich ganz dezidiert ! NICHT möchte, ist eine andressierte Lektion abspulen zu lassen. Sondern ich möchte diese REITEN. In Interaktion mit dem Pferd, zu jedem Zeitpunkt präzise moderier- und modifizierbar.
Das ist für mein Verständnis REITEN.
Eine Traversale oder einen Travers zu zeigen, ist für mich nicht der Punkt, sondern die Möglichkeit absolut präzise alles zu jedem Zeitpunkt genau initiieren zu können.
Oder, wie mein ( sehr beeindruckender :wink: ) Kunstlehrer auf meiner Schule zu fragen pflegte : " Gewollt, oder geworden ?".
:lol: :lol: :lol:

Dies hier zeigt meine Vorstellung davon, wie ich eine Kommunikationsgrundlage und eine körperlich wie mentale Fähigkeit beim Pferd erhalte, geritten zu werden.

Verfasst: Mi, 23. Dez 2015 07:50
von saltandpepper
Rusty072009 hat geschrieben: Weiterhin denke ich darüber nach inwiefern rückführende Übergänge Galopp- Trab in so tiefer Dehnungshaltung mit einem noch so wenig geschulten Pferd Sinn machen. Mangels ausreichend aktiver/tragfähiger/ biegsamer Hinterbeine bleibt dem Pferd keine andere Wahl als dabei in den Trab zu laufen. Ist der Nutzen aus dieser Übung wirklich größer als der Nachteil? Ich würde das "zur Hand suchen" auf jeden Fall auch erarbeiten, aber eben nur im passenden Verhältnis zur Aktivität des Hinterbeins. Versammlungsfähigkeit und Dehungsbereitschaft bedingen sich mAn gegenseitig, wenn das Pferd aus beidem größtmöglichen Nutzen ziehen soll. Was meint ihr dazu?
Auch dieser Hinweis, ist absolut bedenkenswert und ja, würde ich ausschließlich in diese Richtung arbeiten, würde ich dir Recht geben.
Allerdings ist in meinen Augen die Anfrage zu Übungen, die eine bestimmte Fähigkeit ERFORDERN , auch immer eine, die diese FÖRDERN.
In soweit macht für mich, die Menge das Gift .

Und, ich FORDERE auch nicht in dem Sinne, dass ich unerbittlich darauf bestehe, sondern ich habe dazu ein bestimmtes Bild /Gefühl im Hinterkopf und FRAGE die Maus....- Kommt eine Antwort, die anders aussieht als mein Bild/Gefühl, so ist das für mich prima, denn ich kann diese analysieren und so den Stand von Verständnis und Fähigkeit genauer einschätzen.

Was ich allerdings haben möchte, ist der Versuch- sprich, ich möchte sicher sein, dass meine Frage verstanden wurde und ich möchte sicher sein, dass mein Pferd vertrauensvoll und fröhlich, um eine Antwort bemüht ist.

Wenn DAS nicht gegeben ist, DANN gehe ich einen großen Schritt zurück und erkläre nochmal.
Wenn es aber nur noch nicht genau so kommt, wie ich es mir vorstelle, ist für mich alles fein. Und ich frage einfach öfter mal an, vielleicht mit kleinen Variationen in der Fragestellung.
Kommt dann mal ein Treffer, gibt es eine Party mit Cheerleadern und Sekt und vor allem viele Kekse. :lol:

Dann ist es bei diesem Pferd so, dass die Frage der Hankenbeweglichkeit schlicht keine ist 8) . Die setzt sich mit einer Leichtigkeit und einer Grundbalance auf ihren süßen Po, dass einem schlicht die Luft weg bleibt. :D

Was ihr allerdings fehlt - und davon wirklich viel ! - ist die Haltekraft und Stabilität in der Lende , im Bauch und im Rupfträgerapperat....

Und da der Trend in 2016 klar zum Sixpack geht, :lol: , muss ich genau diese trainieren - und nichts ist dabei nach meiner Überzeugung und Erfahrung so hilfreich , wie gehaltene Übergänge, bei gedehnter Oberlinie. ( siehe auch esges Beitrag zum Thema Klimkes Ahlerich ) .

Manche Pferd müssen die Beugung lernen, die arbeitet man auf dem Teller und manche müssen eben Stabilität und Kraftübertragung lernen, die arbeitet man lang.
Jedes, wie es das braucht.

Verfasst: Mi, 23. Dez 2015 10:46
von esge
Danke für diese Fragen Rusty und danke für diese Antworten, S+P.
SO funktioniert Forum - auch wenn Donna das nie lernt.

In dem Zuge würde mich jetzt noch interessieren, wie für Josantmas Pferd die mittelfristige Planung aussieht. Was hat sich für dich aus der gezeigten Reitstunde ergeben und wo wird bei euch im nächsten, sagen wir Vierteljahr, der Schwerpunkt liegen?
In Erwartung meines eigenen Youngsters bin ich leider ziemlich süchtig nach aktuellen Ausbildungsbeispielen... (weniger als 3 Monate bis er da ist, hüpf, hüpf).

Verfasst: Mi, 23. Dez 2015 10:56
von Kiruna Karmina
Jaaa, konstruktive Fragen und konstruktive Antworten. So macht Forum Spaß!
Ich finde immer toll, wenn sich jemand traut, Videos als Zwischenstation eines langen Weges einzustellen. Gerade, wenn es (noch) nicht perfekt ist. Und wenn darüber offen, ehrlich und respektvoll diskutiert werden kann.

Verfasst: Mi, 23. Dez 2015 11:04
von Fortissimo
Ich lerne bei diesen Fragen und Antworten unglaublich viel. Hut ab S&P, dass du genau weißt, was Du wie erreichen möchtest und nicht nur mit Plan A sondern auch mit Plan B arbeiten kannst und die vertrauensvolle Mitarbeit des Pferdes immer im Mittelpunkt steht. Andere Ausbilder würden das Pferd wahrscheinlich schneller perfekter vorführen, aber mit welchen Mitteln und geht evtl die freudige Mitarbeit verloren? Und es sind häufig kurze Erfolge auf halber Strecke, aber bleibt dort das grosse Ganze noch im Fokus! Ich bin schlicht begeistert und fange an, in eine neue Richtung zu denken.

Verfasst: Mi, 23. Dez 2015 15:28
von esge
Ich glaube ja eigentlich, dass niemand, der WIRKLICH schon mal ein junges Pferd ausgebildet hat glauben kann, dass das immer perfekt aussieht "unterwegs". Wie soll das denn gehen? Und wer danach strebt, wird sein junges Pferd ganz ganz schnell frustrieren. die Kinderchen müssen doch ausprobieren und üben. Wenn man immer nur alles weglässt, was noch nicht klappt, wird es nie klappen. Wie viele Fehlversuche macht ein Kind, ehe es das erste Mal ein Stückchen laufen kann? Dem wird doch (hofentlich!) auch keiner sagen: Bleib auf deinem Windelhintern hocken bis du es gescheit kannst und geh dann erst los!