Keine FEI Studien zum Thema Rollkur

Allgemeines rund ums Pferd

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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

LordFado hat geschrieben: , ists wieder nicht recht.
Es ist nicht nur nicht recht, sondern es ist auch nicht echt! Und zwar aus den von Jen genannten Gründen... (siehe unten)

Jen hat geschrieben:
LordFado hat geschrieben: dann wird sich aufgeregt, dass man (aus Sicherheitsgründen!) Schlaufzügel in der Siegerehung einschnallt und wenn sie die Pferde dann endlich in Ruhe lassen und sie nicht dem erhöhten Stress und Verletzungsrisiko (das nunmal bei so wertvollen Tieren und bei reitern, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen müssen was andres ist als zuhause auf der Koppel) einer Siegerehrung aussetzen, ists wieder nicht recht.


Hast du eigentlich verstanden, warum wir uns darüber aufregen? Das ist nicht einfach, damit wir was haben, damit wir uns aufregen können. Sondern das ist, weil damit die ganzen Grundprinzipien der Dressur mit Füssen getreten werden. Ein Pferd das Lektionen auf Knopfdruck absolviert, aber in einer Siegerehrung nicht reitbar ist, steht nicht an den Hilfen. Die Dressur ist auch dazu da, ein Pferd reitbar und gehorsam zu machen, schliesslich kommt die Dressur aus der Gebrauchsreiterei. Heute ist es völlig pervertiert. Die Pferde kommen nur noch in Spezialsituationen zurecht, sie sind nicht mehr "gebrauchsfähig". Da noch von den "besten Reitern der Welt" zu sprechen ist doch irgendwie... lustig. Oder beschämend.
Jen, genau das lag mir auch gerade auf dem Herzen.

Wegsehen ist nicht richtig und schönreden, nur weil ein riesiger Apparat dahinter steht ist erst recht nicht richtig.
Ich zumindest werde nicht müde solche Methoden anzuprangern. Das habe ich schon einmal getan (Frau Wels) und das habe ich nocheinmal getan (kürzlich bei uns im Stall: Springausbilder hat ein Pferd dermassen traktiert das es sich fast überschlagen hätte, von offenen Sporenstellen ganz zu schweigen) und das werde ich immer und immer wieder tun. Ganz egal ob der große Sport diese Methoden befürwortet oder nicht.
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chica
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Beitrag von chica »

@LordFado - Du bist hier im falschen Forum.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Ich kann Jen und susiesonja nur zustimmen! Im kleinen aber auch im Großen muss man sich einsetzen. Wenn keine dafür kämpft das eine Studie kommt wird es auch keine Geben. Wenn jeder NUR vor seiner Türe kehrt verdreckt der der große Apparat - meine Meinung!

Chica, so krass hätte ich es nicht gesagt :D
Es grüßt Nadine

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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Janina
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Beitrag von Janina »

Danke, Jen :D

@Lord Fado:
Ich möchte noch mal auf den gesundheitlichen Aspekt eingehen:
Du wirst immer einen (Tier-)Arzt finden, der dir das ein oder andere bestätigt.
Wie du solche Fachaussagen bewertest, liegt letztlich an dir (bzw. jedem einzelnen bzw. im konkreten Fall an einer Organisation)
Dr. Heuschmann erzählte in Aufkirchen, dass die Sache um den Ponyhengst "Power and Paint" (ich hoffe, das ist noch im Gedächtnis) fallen gelassen wurde, weil ein niederländischer TA aussagte, diese Art des Ausbindens und Longierens wäre in Ordnung, denn Hengste könne man manchmal nur so longieren.
Eine sehr fundierte Aussage, oder?
Aber der FEI gerade recht, um den Schein ihrer Heilen Welt für die, die es glauben wollen, zu wahren.

@Röntgenbilder von Salinero und Bonfire:
Erstens wären diese kein Beweis (siehe Jens Beitrag), zweitens hängt es immer noch davon ab, wer diese Bilder gemacht hat und WER sie ausgewertet hat.
Was wurde überhaupt geröntgt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Befundung anhand eines Röntgenbildes nicht immer ganz einfach, geschweige denn eindeutig ist.
Man kann auch mal ganz misstrauisch sein: Wer garantiert, dass diese Bilder auch wirkl. von diesen Pferden sind (der Haus- äh Stalltierarzt? Anky und Sjeff selbst?)?
Und last but not least sind sie hoffentl. nicht digital, denn da könnte man schön per Bildbearbeitungsprogramm tricksen,... :roll:

Ob man jetzt Kritik üben darf oder nicht:
Das ist wohl sehr subjektiv: Dem einen liegen Pferde z. B. mehr am Herzen als Kühe oder Geflügel.
Und DU möchtest demjenigen dann vorwerfen, dass er sich für erstere mehr einsetzt? Mit welchem Recht? Das geht doch nun wirklich zieml. am Thema vorbei.

Und mit den Siegerehrungen sehe ich es auch so:
Ein "Weltmeister im Reiten", der sein Pferd bei der Siegerehrung nicht unter Kontrolle hat; das ist doch eigentl. paradox.
Wird das denn wirkl. gemacht, damit die Pferde weniger Stress haben? Oder vlt. doch, damit die "Superreiter" nicht bloßgestellt werden... 8)
Ist zumindest auch ´ne Möglichkeit ;)
LordFado

Beitrag von LordFado »

dass ich im falschen Forum bin, nur weil ich nicht in die gleiche Kerbe schlage halte ich für eine etwas seltsame Aussage...

Ich habe nie was gerechtfertigt oder schöngeredet sondern einfach mal eine andere Sichtweise aufzeigen wollen.

Leider will man hier offenbar nur mit der Herde brüllend in eine Richtung rennen und keine anderen Argumente hören - dann halt ich mich aus diesem Thema eben raus, wenns nicht erwünscht ist.

Ich bin genau wie ihr der Meinung, ein guter Reiter sollte sein korrekt ausgebildetes Pferd im Griff haben - wenn er sich aber mit Schlaufis sicherer fühlt, steht es KEINEM außer ihm und dem Besitzer zu, darüber zu urteilen udn es zu verbieten. Genausowenig wie jemanden zu denunzieren, weil er lieber zu Fuß zur Siegerehrung kommt. Jeder denkt sich doch was bei dem was er tut und das sollte respektiert werden- die fänden vielleicht auch Dinge doof und tierschutzrelevant, die ihr mit euren Pferden nach bestem Wissen und Gewissen macht.

Noch was: Ich bin NICHT der Meinung, dass eien Diskussion in einem nichtöffentlichen Forum irgendwas dahingehend bewirkt, dass eine Studie von der FN/FEI gemacht wird - wenn ihr dran glauben wollt, bitte.
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Janina
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Beitrag von Janina »

LordFado hat geschrieben:Leider will man hier offenbar nur mit der Herde brüllend in eine Richtung rennen und keine anderen Argumente hören - dann halt ich mich aus diesem Thema eben raus, wenns nicht erwünscht ist.
Was denn für Argumente?
Du hast schlicht "behauptet", nicht argumentiert, das ist ein Unterschied (@medizinische Beweislage).

Und die Kritik an unserer Kritik ist schlicht off-topic und hat ja wohl wenig mit deiner Einstellung bzgl. Rollkur/Hyperflexion zu tun...

Im Übrigen bin ich sehr wohl der Meinung, dass eine Organisation wie die FN oder die FEI u.a. dazu da sind Reglungen im Sinne des Pferdes zu treffen bzw. bestimmte Sachen auch zu verbieten.
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

LordFado hat geschrieben:dass ich im falschen Forum bin, nur weil ich nicht in die gleiche Kerbe schlage halte ich für eine etwas seltsame Aussage...

Ich habe nie was gerechtfertigt oder schöngeredet sondern einfach mal eine andere Sichtweise aufzeigen wollen.
Klar muss man auch über den berühmten Tellerrand sehen.
Zu der Sache mit der Kerbe bleibt für mich nur folgendes zu sagen: Die Kerbe ist in dem Fall eher mit einem Ozean zu vergleichen. Wir sprechen hier ja in diesem Fall nicht über die Frage ob Lederzügel besser sind als Gummizügel, sondern für sprechen hier über die grundlegende Philosophie die hinter den jeweiligen Reitweisen und Methoden steht.
Da wirken Deine Argumente hier in diesem Forum doch einfach seltsam, weil die Rollkur, egal aus welchem Blickwinkel betrachtet, einfach nicht zu der Philosophie dieses Forums passt. Tellerrand hin oder her.
Leider will man hier offenbar nur mit der Herde brüllend in eine Richtung rennen und keine anderen Argumente hören -
Nein. Argumente sind gut. Sie müssen nur überzeugend sein. Und das sind sie im Fall Rollkur für mich einfach nicht. Ich bin auch noch nie jemand gewesen der mit dem Strom schwimmt. Sonst würde ich vielleicht auch rollkuren und mich über Auszeichnungen freuen die ich auf diesem Wege errungen habe. Nicht ohne Grund unterstütze ich diesen Apparat nicht.

Noch was: Ich bin NICHT der Meinung, dass eien Diskussion in einem nichtöffentlichen Forum irgendwas dahingehend bewirkt, dass eine Studie von der FN/FEI gemacht wird - wenn ihr dran glauben wollt, bitte.
Natürlich werden wir damit keine Studie in Gang bringen. Das glaubt hier sicher auch niemand. Aber darüber reden und nicht schönreden kann helfen die Sinne zu schärfen. Und vielleicht noch mehr Menschen zum Umdenken anzuregen. Du sagt doch selbst man muss im Kleinen beginnen. Das ist in einem Forum der Fall. Man beginnt im Kleinen. Dann geht es weiter...in den Stall, den Verein, usw.
Je mehr Reiter und Pferdefreunde umdenken, je eher kann sich etwas ändern.

Stell sich einer vor die Reiter würden auf Turnieren nur noch Pferde vorstellen die strahlen und entspannt durch die Prüfungen laufen. Dann müssten die am laufenden Band 4er Noten verteilen. *kicher*
Die würden wahrscheinlich erstmal auf dem Kalender schauen ob nicht der 1.April wäre. Und dann irgendwann auch wieder umdenken. *träum*
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chica
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Beitrag von chica »

Dieser Thread diente bis vor kurzem lediglich dem Informationsaustausch und einer eigentlich sehr sachlichen Diskussion. Das sollte er auch weiterhin bleiben!

@LordFado - um den Usern weiteres OT zu ersparen, habe ich mich per PN an Dich gewandt. Ich hoffe, das stört Dich nicht, denn das ist ja ebenfalls nicht öffentlich...
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LordFado

Beitrag von LordFado »

wie schön ironisch ihr hier alle seid... habe dir geantwortet chica.

Janina: ich behaupte genauso wie alle anderen - denn medizinische Beweise im Sinne großangelegter Studien gibts für keine der beiden Seiten - wenn du mir den Unterschied erklären kannst, versteh ich vielleicht die Aufregung...
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smilla
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Beitrag von smilla »

Achje, ich glaube da ist ganz schön daneben gegangen. Im Grunde ist der Umgangston hier sehr nett, fair und freundlich.

In dem Fall wurde hier etwas zur Diskussion gestellt, was für dieses Forum eigentlich gar nicht in Frage steht. Ich war schon sehr überrascht (und auch ein bißchen erschrocken), dass du dieses andere Licht auf die Rollkur werfen wolltest. Ich verstehe schon, dass so viele dagegen gegangen sind, denn bei allen Unterschieden- eine gemeinsame Grundlage haben hier schon alle.
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chica
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Beitrag von chica »

smilla hat geschrieben:Achje, ich glaube da ist ganz schön daneben gegangen. Im Grunde ist der Umgangston hier sehr nett, fair und freundlich.
Ist es und das ist wohl z. T. auch meine Schuld. Für den "Angriff" möchte ich mich insofern entschuldigen, dass ich wohl besser sachlich hätte argumentieren sollen. Hr. Heuschmann - so unsympathisch ich ihn finde - hat auf seinem Vortrag Dinge erzählt, die durchaus realistisch klangen und die meine Abneigung gegen Rollkur und ihre Verfechter nur noch stärker hat werden lassen.
Deswegen reagiere ich SEHR allergisch wenn jemand - LordFado - versucht, solche Trainingsmethoden gut zu heißen!

Ansonsten stehe ich zu meiner Meinung!
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Ich bin auch der festen Überzeugung, daß die Rollkur so contraire zur klassichen Dressur läuft wie Hochleistungsturnen zur Krankengymnastik. Nur wird wohl jede Diskussion zwischen Verfechtern beider Systeme an einem eklatanten Mangel an gemeinsamer Diskussionsbasis scheitern.
Liebe Grüße
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
LordFado

Beitrag von LordFado »

hilfe - ich will hier mal klarstellen, dass ich das NICHT verfechte und es auch trainingsmäßig für genauso erfolgsversprechend halte wie rücwärts sitzend reiten zu lernen - wollte aber eben sagen, dass es auch Leute gibt, die TROTZ der Methode weiterhin erfolgreich sind und mehr mit ihrem Pferd zustandebringen als viele, die noch nichtmal wissen, dass es rollkur gibt.

Und solange es keine medizinische Studien zur Schädlichkeit gibt, sehe ich das "im Zweifel für den Angeklagten" udn halte die Diskussion hier angesichts anderer, gravierenderer Probleme im Reitsport für überzogen und halbwegs unnötig, weil sie zu nichts führt außer zur Bestätigung der allgemeinen Community_Meinung.
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Junito
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Beitrag von Junito »

Ein Problem dürfte hier wohl auch die Definition von Erfolg sein. Was sehen hier wohl die meisten als Erfolg, und was sieht LordFado als Erfolg? Etliche Medaillen sind für mich beispielsweise kein Erfolg. Wenn Salinero nun ein prächtiges, strahlendes Pferd geworden wäre, dann wäre es Erfolg. Aber wenn man ihn sich ansieht, sieht er eher aus wie ein Automat, der nun teilweise doch anfängt, sich gegen die Methoden zu wehren. Auffällig ist, dass die sogenannten erfolgreichen Pferde immer mal solche Ausfälle haben, und zwar egal, unter wem sie gehen.

Erfolg für die meisten hier heißt wohl, dass das Pferd sich in seiner Art sich zu bewegen verbessert, dass es gesund bleibt, auch an Ausstrahlung und Charme gewinnt. Wenn dazu dann noch schöne Bewegungsabläufe kommen und neue Lektionen gelernt werden, ist das schön, aber nicht zwingend notwendig.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
LordFado

Beitrag von LordFado »

die Lektionen verhelfen doch zu besserer Beweglichkeit... Insofern halte ich Lektionen "können" schon für essentiell, was Erfolg angeht - Schleifen hingegen nicht. Es muss ein deutlicher Fortschritt sichtbar sein, kein Stagnieren auf einem Punkt.

Ob Gänge oder Ausstrahlung "schön" sind - darüber lässt sich zwecks Geschmack zu sehr streiten - ich würde eher objektivere Gesichtspunkte wie Bemuskelung, Grad der Hankenbeugung, Korrektheit der Ausführungen anführen.

btw: keiner weiß besser, was Dressur zur Gesunderhaltung eines Pferdes beitragen kann als ich - habe meinen an den Beinen operieren lassen müssen und nur (!) durch Förder-Dressurtraining wieder hinbekommen - hätte ich ohne nie geschafft, da wäre er jetzt steif und völlig unbemuskelt! Ganz nebenbei hat er ein par neue Lektionen gelernt und geht so toll und leicht wie nie zuvor - UND ich habe den Eindruck, es wird wirklich wöchentlich besser und man kann Fortschritte feststellen.
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