Hm, vielleicht kann ich auch noch ein "kleines" Beispiel für ein zumindest in größeren Teilen PK orientiertes Pferdchen geben... nur so - er ist ein sehr (!) langes Pferd mit leider sehr tief angesetztem Hals und naja - aus einer reinen Springer-/VS-linie und hat leider nicht die Vorteile toller Dressur-Warmblüter... ohne viel Spektakel macht er riesige Sätze in allen Gangarten und tut sich mit Tragen/sich aufrichten und nicht gleich mit riesem Schwung wegschieben recht schwer.
Anfangs war es faktisch unmöglich ihn in tiefem v/a zu reiten OHNE dadurch Balance völlig zu verlieren (was hieß - er war mit 5 beim Anreiten UNLENKBAR in der Tiefe). So kamen wir auch zu PK weil ich schon ganz am Anfang schier am Verzweifeln war. Ihm "fällt" faktisch der Kopf auf den Boden wenn man ihn lässt, legt sich dann mit 800kg auf die Hand, und ist zwar TIEF. Aber trägt null. Man kann jetzt recht nett sehen, wie sich das über die Zeit entwickelt hat.
_schön_ fand ich, dass auch von "FNlern"

sein v/a als bilderbuchmäßig beurteilt wurde, auch wenn der Weg eben nicht so 0815 lief.
Das war er beim Anreiten (der zweite Zügel ging in den Kappzaum, das ist kein Schlaufi oder sowas... sieht man nur schlecht):
5jährig grade angeritten
Das ging echt gar nicht... und ich bin froh nicht mit 'ist doch schön rund und tief' weitergemacht zu haben. Das nicht angenommen und geduldet zu haben war richtig. Da er aber von Grund auf schon immer fleissig geschoben hat (ich hatte immer das Gefühl, dass uns demnächst die Hinterhand überholt... ein Weg ala mehr treiben - ja wie denn wenn das Pferd mit den Hinterbeinen schon gefühlt zu den Ohren rauskommt...) - ne, das ging einfach nicht.
Ein Jahr später sah da die pk-sche Dehnungshaltung schon anders aus - dazwischen lag viel Arbeit daran ihn vorne nicht runterfallen zu lassen und ihn dennoch in die Dehnung zu arbeiten! Richtung Bug, aber nicht darunter, damit er nicht wieder völlig seinem GGW hinterher lief:
6jährig
Und ja - immer IMMER Achtung Nase vorne und Genick auf... *augenroll*
(ja, da war er zu FETT

)
knapp 7-jährig mit Kandare erfolgt also wieder - Dehnungshaltung auch an der Kandare erarbeiten - mit NASE vorn bitte
eben ohne dass er auf die Nase fällt, auseinanderfällt, ohne dass die Anlehnung kaputto geht weder zu leicht noch zu fest.
gut 7-jährig
Inzwischen kann ich ihn auch - bevorzugt nach der Arbeit auch ruhig mal tiefer stellen, OHNE dass er gefühlsmäßig "auf die Fresse" fällt.
Es war nie das Problem, ihn "Sand fressen zu lassen". Aber es war ein ECHTES Problem einen Weg zur Dehnungshaltung zu finden, ohne dass er einem nach unten "wegbricht". Das über den PK Weg getan zu haben, war für uns ein Schlüssel. Und das v/a hat und nimmt bis heute immer noch viel Platz ein.
Ach so - insofern - nein, ein tiefer Halsansatz bedingt nicht unbedingt, dass man ein Pferd supertief einstellen muss. mM ist das eine Frage der Grundbalance des Pferdes. Meiner hat einen sehr (!) tiefen - aber sehr massigen Hals. Eben tiefer Ansatz aber absolut kein Hirschhals oder einer, der oben rausdrückt sondern einer, der unten runterdrückt. Ein verkapptes Westernpferd oder sowas

. Für ihn wäre das Gift gewesen. Aber echtes Gift... Obwohl er natürlich gerne damit einverstanden wäre, dass jemand seinen schweren Hals und Kopf trägt.
