Jen hat geschrieben:
sagt wer? das glaube ich eben (u.a. auch aufgrund der langjährigen Diskussionserfahrung in Foren) nicht (mehr). Und wenn es deiner Meinung nach nur eines gibt: wie sieht es aus?
Wen interessieren schon Diskussionsforen

Ich habe hier schon seit längerem das Gefühl, daß es wesentlich wichtiger ist, der "Gegenpartei" eine zu verpassen, als das wirklich ehrlich diskutiert wird.
Das heisst, du bildest dein Pferd rein intuitiv aus? Oder wie muss ich das verstehen?
Nein. Ich bin ein Sammler, hab schon so ziemlich alle Reitweisen inklusive der Gangpferde durch, hab mir sehr viele Ausbilder angesehen in die unterschiedlichsten Richtungen und habe mitgenommen, was ich für sinnvoll hielt (u.U. auch nur in ganz bestimmten Fällen für sinnvoll). Ich bin auf durchaus vielen sehr vergurkten oder auch gar nicht ausgebildeten Freizeitpferden gessesen, selten auch mal auf was ganz passabel ausgebildetem, ganz selten auf was gut ausgebildeten. Ich lerne von jedem einzelnen Pferd, auf das ich mich setze und sei es auch nur (z.Z.) daß ich furchtbar schief und ungeschmeidig bin, aber gleichzeitig bin ich aber sehr dankbar, DAß ich es noch merke.
Ich komm darauf, weil ich irgendwie nur Kritik lese, aber nie Lob oder positives zu irgendeinem Ritt. Ich kann daraus nicht erkennen, was dein Idealbild ist. Nur zu sagen, das und das und das will ich nicht... hilft mir nur am Rande. ja, aber was willst du dann?
Wann hast du zuletzt (vor heute) einen meiner Beiträge gelesen?
hm... sieh es mir nach, dass mein Vorstellungsvermögen da etwas begrenzt ist. Irgendwie kann ich mir das nicht so recht vorstellen, wie man ein Idealbild "im Hintern" hat, wenn man vorher noch nie ein Pferd ausgebildet hat? Wie kommt man zu sowas, ohne(?) Unterricht?
Wo steht das?

Oder bist du einfach ein Naturtalent? Zur Erklärung: Ich bin da nur etwas kritisch, weil ich von meiner Alexander Technik-Ausbildung weiss, wie sehr die eigene Körperwahrnehmung bei den meisten Menschen absolut trügerisch ist und inneres und äusseres Bild in den allermeisten Fällen nicht deckungsgleich ist. Ich will damit nicht sagen, dass es keine reine Naturtalente gibt, nur sind die extremst selten. Aber meistens braucht man auch von aussen Unterstützung, um mit eigenen sensorischen Gewohnheiten umgehen zu können. Ich gehöre auch zu den "gspürigen", die viel spüren. Aber ich weiss auch, dass nicht alles, was ich meine zu spüren, auch mit dem äusseren Bild übereinstimmt.
Man kann durchaus auch ohne Alexandertechnik ein Körperbewusstsein lernen. Bei mir war es so, daß ich nie wirklich reiten gelernt habe, ich konnte auch nie sitzen (wahrscheinlich mein Glück), aussitzen zu können im Trab, wäre ein absoluter Traum gewesen. Aber ich hatte ein Pferd und Zeit und den Ehrgeiz rauszufinden, wie das geht und wo mein Fehler liegt. Ich habe analysiert und ausprobiert und als ich endlich loslassen und locker werden konnte, konnte es auch das Pferd. So lernt man das durchaus auch

Das fängt bei kleinigkeiten an, wie: spüre ich haarscharf genau, wo die Nase beim Pferd ist? Spüre ich haarscharf genau, wie die Tätigkeit der Hinterbeine ist, wie gerade mein Pferd ist? Wie gerade und ausbalanciert mein Sitz ist? Wie adäquat meine Hilfengebung ist?
Ja, vielleicht bin ich da ja etwas - keine Ahnung- streng? engstirnig? Aber für mich ist DAS Reiten, nicht, wie komme ich von A nach B und sehe dabei gut aus. Und das zu lernen (wo ist grade das Hinterbein, ist der Rücken da, ist das Pferd gerade, ist die Biegung korrekt, war meine Einwirkung gut, war was zuviel, zuwenig?) Würde ich einfach als Reiten lernen bezeichen. Und das ist doch der Zustand in dem wir uns alle befinden (vom Anfänger bis zum Vollprofi). *schulterzuck*
Pferd und Reiter arrangieren sich da schon mal ganz gerne in ihre bequemen Gewohnheiten, die sich "gut anfühlen" aber leider heisst das noch lange nicht, dass es auch korrekt ist. seufz, leider.

Aber deswegen ist es unerlässlich, dass man sich nicht nur auf sein Pferd und sich verlässt, sondern Hilfe von aussen hat.
Joa, ist sinnvoll, wüsste nicht, wo ich gesagt hätte, ein RL wäre etwas schlechtes?
Das setzt aber erstens voraus, dass das Gefühl wirklich immer stimmt! und da hapert es eben leider oft. und zweitens muss man dann auch wissen, wie man unerwünschtes konkret verhindert und verbessert, was wiederum schlichtes handwerkliches, praktisches Wissen voraussetzt. Nur Gefühl reicht eben m.E. doch nicht ganz aus...
Manchmal ja, manchmal nicht... *schulterzuck*
Ich finde, ein Bild nur nach "Schablone" zu beurteilen, das kann man schnell mal. Aber das Bild im Gesamtkontext in seiner praktischen Relevanz zu beurteilen... jaaa... ist doch nochmals eine andere Sache. Bin da mit den Jahren etwas skeptischer geworden.

Jau, wer Schablonen braucht...

Findest du denn im Gesamtkonzept der praktischen Relevanz die 3 BaWü-Meister gut?
