Mir gefällt das Trail-Video mit dem Tinker

. Ich mag Trail überhaupt.
Was mich an den Beurteilungen wundert ist, dass von dieser Vorführung dann sofort auf die Trainingsmethoden geschlossen wird und darauf, dass dem Tier sicherlich die Gänge weggeritten wurden etc. etc. ... das kann man doch nicht wissen aus so einem Video? Auch nicht, wie oft das Tier solche Übungen gehen muss/darf, und wie es dazwischen gymnastiziert wird.
Ich bewundere die Trailpferde extrem, denn die müssen SO genau wissen, wo ihre Beine sind, und sie wissen es auch. Sie können sich ihre Galoppsprünge SO genau einteilen, oder ihre Trabtritte, oder auch den Schritt, geschweige denn das Rückwärts und SEitwärts...
Ich finde es auch aus gesundheitlicher Sicht wirklich sehr erstrebenswert, wenn Pferde diese Körperbeherrschung lernen... im Dressursport wird gern mit allerhand Hilfsmitteln gearbeitet - Körperbandagen und was weiß ich nicht, damit die Pferde ihre Hinterhand "spüren"... und dann läuft hier eins, das spürt sie ganz genau, weiß genau wo die Stangen sind und teilt sich seine Schritte ein, und das ist schlecht?
Sonst noch persönliche Erfahrungswerte: Trailübungen bringen sehr wohl was im Gelände, wenn man keine schnurgeraden Feldwege zur Verfügung hat. Ich bin hier im Waldgebiet, da liegen ständig Äste, über die wir selbstverständlich drüber TRABEN, weil sonst könnte ich niemals 10m am Stück im Gelände traben, sowas gibts hier nicht. Es liegen auch Felsbrocken im Weg, und da ist es schön, wenn Pferd gelernt hat, auf die nicht draufzutreten. Es ist unglaublich, wie mein Pferd trittsicher wurde in den letzten 5 Jahren. Der konnte anfangs keine Steigung runtergehen (schon ohne Reiter nicht), stolperte über jedes Steinchen ... heute gehe ich mit ihm joggen, auch in dem steinigen, mit Ästen übersäten Gelände. ich laufe dabei übrigens auch nicht taktrein

. Und wenn ich neben ihm herlaufe, kann ich sehen, wie er z.B. plötzlcih mal einen Schritt in Sekundenbruchteilen verkürzt, um nicht auf einen STein zu treten, und zwar sowohl mit den Hinter- als auch den Vorderbeinen, das ist SOWAS von faszinierend!
Sobald es geradeaus geht, ohne Löcher, Muggl, äste und Steine am Boden, kann er übrigens dann wieder sehr wohl schön vorwärts und taktklar gehen...
Also ich finde Trail so ziemlich das praxisbezogenste und sinnvollste Training unter den Turnierdisziplinen diverser Reitstile, was mir überhaupt einfällt.
Und eine weitere Erfahrung: Pferde haben durchaus Spaß an Stangen, und zwar ganz allein. Es wurde behauptet, ein Pferd, das die Wahl hat, geht immer um Stangen drum statt drüber. Kann ich nicht bestätigen, meiner hat wirklich viel Spaß, seine Füße zu sortieren, er mag langsame Denkaufgaben. Mit Übungen wie "Setz einen Fuß vor die Stange und dann wieder zurück" (vom Boden oder Sattel) mach ich ihm eine Riesenfreude, sowas nutze ich sogar als Belohnung (hat er übrigens IMMER schon, also lang bevor ich das mit ihm je trainiert habe, von sich aus alleine rumgespielt, z.B. wenn er rumsteht, während ich Stangen herräume... ).
Soweit mein Pro-Trail-Plädoyer
