Seite 129 von 599

Verfasst: So, 29. Jul 2012 22:03
von Rosana
Das Speed-Test-Video hatte ich schon mal eingestellt, damals waren die Kommentare tendenziel eher negativ. Mir persönlich gefällt es aber auch (habe Pedro Torres auch schon beim Kurs zugeschaut und fand ihn sehr gut).

Zum Tinker wurde ja schon alles gesagt, möchte aber eines noch unterstützen: Aus meiner eigenen Erfahrung und Anschauung ist es so, dass psychische Zufriedenheit mindestens so wichtig für gesundes Altwerden von Pferden ist, wie vernünftiges und gymnastizierendes Reiten. Ich kenne einen Hof auf dem die Schulpferde reihenweise gesund Ende 20 werden, obwohl das Reiten sehr basismäßig abläuft und sehr viele Anfänger darauf sitzen. Aufgrund des extrem pferdegerechten Umgangs dort sind sie aber so dauerentspannt und zufrieden, dass sie halt trotzdem gesund alt werden. Und dass bestimmt nicht wegen sondern trotz des Gereits.

Verfasst: So, 29. Jul 2012 22:25
von Cubano
Phanja hat geschrieben:
Mag sein, dass das für dich verklärt wirkt *schulterzuck*. Ich kann ja nur für das Sprechen, was meine Erfahrung ist und die sieht so aus, dass die Pferde in vielen Fällen sogar direkt im Offenstallbereich Arbeitsbereitschaft zeigen. Und nein - damit meine ich nicht "einfach" nur spaßige Tricks sondern gymnastizierende Arbeit z.B. an der Hand oder frei.
Wenn man dem Pferd die Wahl lässt und es sich immer dafür entscheidet, nicht mit mir arbeiten zu wollen, würde ich jedenfalls ernsthaft darüber nachdenken, was ich falsch mache.
Du verstehst mich miss, Phanja – mein Brauner kommt mir auch auf der Koppel entgegen und hüpft gern mal in die Trense, wenn ich mit ihm was mache. Aber das ändert in meinen Augen nichts daran, dass die Priorität bei Pferden in meinen Augen mit Sicherheit nicht in der Arbeit mit Menschen liegt.

Verfasst: So, 29. Jul 2012 22:47
von bärli
@Sheyenne
Jaa die beiden habe ich schon so oft bewundert, wirklich schön!!!

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 08:26
von Phanja
Cubano hat geschrieben:
Phanja hat geschrieben:
Mag sein, dass das für dich verklärt wirkt *schulterzuck*. Ich kann ja nur für das Sprechen, was meine Erfahrung ist und die sieht so aus, dass die Pferde in vielen Fällen sogar direkt im Offenstallbereich Arbeitsbereitschaft zeigen. Und nein - damit meine ich nicht "einfach" nur spaßige Tricks sondern gymnastizierende Arbeit z.B. an der Hand oder frei.
Wenn man dem Pferd die Wahl lässt und es sich immer dafür entscheidet, nicht mit mir arbeiten zu wollen, würde ich jedenfalls ernsthaft darüber nachdenken, was ich falsch mache.
Du verstehst mich miss, Phanja – mein Brauner kommt mir auch auf der Koppel entgegen und hüpft gern mal in die Trense, wenn ich mit ihm was mache. Aber das ändert in meinen Augen nichts daran, dass die Priorität bei Pferden in meinen Augen mit Sicherheit nicht in der Arbeit mit Menschen liegt.
Wahrscheinlich reden wir wie so oft aneinander vorbei *schulterzuck*
Man kann ja auch mal eine andere Meinung haben, ohne dass man gleich verklärt oder realitätsfern ist. Und dabei würde ich es gerne auch belassen :wink:

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:04
von skywalker
Mir gefällt das Trail-Video mit dem Tinker :-). Ich mag Trail überhaupt.

Was mich an den Beurteilungen wundert ist, dass von dieser Vorführung dann sofort auf die Trainingsmethoden geschlossen wird und darauf, dass dem Tier sicherlich die Gänge weggeritten wurden etc. etc. ... das kann man doch nicht wissen aus so einem Video? Auch nicht, wie oft das Tier solche Übungen gehen muss/darf, und wie es dazwischen gymnastiziert wird.

Ich bewundere die Trailpferde extrem, denn die müssen SO genau wissen, wo ihre Beine sind, und sie wissen es auch. Sie können sich ihre Galoppsprünge SO genau einteilen, oder ihre Trabtritte, oder auch den Schritt, geschweige denn das Rückwärts und SEitwärts...

Ich finde es auch aus gesundheitlicher Sicht wirklich sehr erstrebenswert, wenn Pferde diese Körperbeherrschung lernen... im Dressursport wird gern mit allerhand Hilfsmitteln gearbeitet - Körperbandagen und was weiß ich nicht, damit die Pferde ihre Hinterhand "spüren"... und dann läuft hier eins, das spürt sie ganz genau, weiß genau wo die Stangen sind und teilt sich seine Schritte ein, und das ist schlecht?

Sonst noch persönliche Erfahrungswerte: Trailübungen bringen sehr wohl was im Gelände, wenn man keine schnurgeraden Feldwege zur Verfügung hat. Ich bin hier im Waldgebiet, da liegen ständig Äste, über die wir selbstverständlich drüber TRABEN, weil sonst könnte ich niemals 10m am Stück im Gelände traben, sowas gibts hier nicht. Es liegen auch Felsbrocken im Weg, und da ist es schön, wenn Pferd gelernt hat, auf die nicht draufzutreten. Es ist unglaublich, wie mein Pferd trittsicher wurde in den letzten 5 Jahren. Der konnte anfangs keine Steigung runtergehen (schon ohne Reiter nicht), stolperte über jedes Steinchen ... heute gehe ich mit ihm joggen, auch in dem steinigen, mit Ästen übersäten Gelände. ich laufe dabei übrigens auch nicht taktrein ;-). Und wenn ich neben ihm herlaufe, kann ich sehen, wie er z.B. plötzlcih mal einen Schritt in Sekundenbruchteilen verkürzt, um nicht auf einen STein zu treten, und zwar sowohl mit den Hinter- als auch den Vorderbeinen, das ist SOWAS von faszinierend!
Sobald es geradeaus geht, ohne Löcher, Muggl, äste und Steine am Boden, kann er übrigens dann wieder sehr wohl schön vorwärts und taktklar gehen...

Also ich finde Trail so ziemlich das praxisbezogenste und sinnvollste Training unter den Turnierdisziplinen diverser Reitstile, was mir überhaupt einfällt.

Und eine weitere Erfahrung: Pferde haben durchaus Spaß an Stangen, und zwar ganz allein. Es wurde behauptet, ein Pferd, das die Wahl hat, geht immer um Stangen drum statt drüber. Kann ich nicht bestätigen, meiner hat wirklich viel Spaß, seine Füße zu sortieren, er mag langsame Denkaufgaben. Mit Übungen wie "Setz einen Fuß vor die Stange und dann wieder zurück" (vom Boden oder Sattel) mach ich ihm eine Riesenfreude, sowas nutze ich sogar als Belohnung (hat er übrigens IMMER schon, also lang bevor ich das mit ihm je trainiert habe, von sich aus alleine rumgespielt, z.B. wenn er rumsteht, während ich Stangen herräume... ).

Soweit mein Pro-Trail-Plädoyer
:D :D :D

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:24
von susiesonja
skywalker hat geschrieben: Soweit mein Pro-Trail-Plädoyer
:D :D :D
Ein super Plädoyer!

Ich sollte auf Anraten einer Physiotherapeutin meinem Pferd im Aufbautraining nach einer Behandlung sogar absichtlich Stangen in unterschiedlicher Höhe und in unterschiedlichen Abständen hinlegen. Um eben Schritte und Tritte in verschiedener Ausführung zu provozieren, damit er neue Abläufe spürt und probiert. Danach habe ich einige Trailaufgaben sporadisch mit ins Programm genommen und bin immer wieder überrascht, wie engagiert und konzentriert er diese ausführen mag.

An Taktsicherheit hat er dadurch nichts eingebüßt und auch nicht an Bewegungsmöglichkeiten.... erher sogar dazu gewonnen. :D

Ich sammle mir aber sowieso gern überall mal Anregungen heraus und mixe dann ein wenig, Disziplinen- und Reitweisenübergreifend.

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:33
von Max1404
skywalker hat geschrieben:.. im Dressursport wird gern mit allerhand Hilfsmitteln gearbeitet - Körperbandagen und was weiß ich nicht, damit die Pferde ihre Hinterhand "spüren"...
:shock: In welchen Dressurställen bewegst Du Dich denn regelmäßig, wenn Du von solchen tierschutzrelevanten Erfahrungen berichten kannst? :shock:

Ich kenne einige gute Dressurställe, aber in denen wurde niemals so gearbeitet. Dafür gabs immer viel Stangenarbeit. Und viel Basisarbeit, wenige Lektionen.

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:34
von chica
Max1404 hat geschrieben:
skywalker hat geschrieben:.. im Dressursport wird gern mit allerhand Hilfsmitteln gearbeitet - Körperbandagen und was weiß ich nicht, damit die Pferde ihre Hinterhand "spüren"...
:shock: In welchen Dressurställen bewegst Du Dich denn regelmäßig, wenn Du von solchen tierschutzrelevanten Erfahrungen berichten kannst? :shock:
Ich glaube, da verwechselst Du was - Körperbandagen sind ganz und gar nicht tierschutzrelevant ;) Im Gegenteil...

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:42
von Max1404
Sprechen wir nicht von Bändern, die beim Reiten oder Longieren um die Hinterbeine gelegt werden (oder so)?
Dann ist das ein Missverständnis.
Sorry, ich kenne sowas nicht, in den Ställen, in denen ich herumgekommen bin, wurde ganz banal einfach nur solide geritten.

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:45
von chica
Das sind einfach nur Bandagen, die in einem 8er ums Pferd gelegt werden wie hier bei dem Pferd einer Freundin:

Bild

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:50
von Max1404
Und damit spüren die Pferde ihre Hinterbeine besser?
Nee, da lege ich doch lieber Stangen auf den Boden ... oder mache Doppellonge ... :wink:

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:52
von chica
@Max - Ansichts- und Erfahrungssache ;)

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:54
von Max1404
Ja siehste, ich bin altmodisch, ich denke immer: richtig reiten reicht völlig aus. Dann braucht man viele Hilfmittel nicht. :wink:

Verstehe aber jetzt noch immer nicht, was das jetzt mit dem Trailvideo zu tun haben soll ... :kopfkratz:

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:56
von Cubano
Max1404 hat geschrieben:Und damit spüren die Pferde ihre Hinterbeine besser?
in den meisten Fällen wissen Pferde eigentlich ziemlich genau, wo ihre Hinterbeine sind. Das Problem ist eher der Reiter, der diese nicht zielgerichtet aktivieren kann und entweder planlos "bolzt" oder in Schönheit stirbt… :P :P

Verfasst: Mo, 30. Jul 2012 10:57
von chica
Nix, das sollte lediglich zur Erweiterung Deines Wissens dienen ;) Man lernt ja bekanntlich nie aus. Und damit bitte weiter mit Videos, die gefallen. Danke!