Wer kennt "natural hoof care"?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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unicorn
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Beitrag von unicorn »

Mein Pferd steht inzwischen in einem Aktivstall der auch recht weite Wege/Rundläufe/einen "Racetrack" hat und harte Böden.
Also kein Sandkasten sondern Schotter, Kiesel, eine Stelle mit Sand, eine Stelle mit Beton usw. Also Abwechslungsreich aber hauptsächlich Steine (eher feiner Kies mit hier und da mal was gröberen).
Der Boden ist sehr trocken da komplett mit Drainage. Matsch gibt es gar keinen
Und man sieht wirklich einen Unterschied, hier wirkt NHC noch besser als vorher im 0815 Offenstall mit wenig Bewegungsanreizen und zu weichen, bzw. nicht abwechslungsreichen Böden.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Also ich muss auch sagen, dass die Hufe einfach generell auf hartem, trockenem Untergrund gut trainiert werden. Klar mag ein möglichst abwechslungsreicher Untergrund optimal sein, aber mal ehrlich - wer kann sich sowas schon für sein Pferd leisten? Und dann entspricht es eben doch nicht ganz den Bedingungen in freier Wildbahn. Na und? Dafür sind die Hufe ja gemacht, dass sie sich an alle erdenklichen Untergründe anpassen können. Meiner steht im Auslauf im Offenstall auf Grasgittersteinen, deren Hohlräume mit feinem, scharfkantigem Splitt verfüllt sind, was die Hufe supergut trainiert, einmal durch die holprige Oberfläche der Platten, andererseits durch den Splitt, der für den Abrieb sorgt und wohl auch den Rand der Hufe automatisch etwas abraspelt. Er kam direkt aus einer Haltung nur auf Koppel in diesen Stall und ich hatte am Anfang größte Bedenken, ob die Barhufe diese Umstellung verkraften. War kein Thema! Er kommt super auf diesem Belag zurecht, ist für die Hufe eher viel besser als vorher die weiche Koppel. Leider gibt es im jetzigen Stall im Unterstand eine Strohmatratze, und das setzt den Hufen natürlich immer etwas zu, aber insgesamt herrschen für Barhufe eigentlich ganz gute Bedingungen. Mir hat mal ein Hufpfleger gesagt, Hauptsache, der Belag im Stall entspricht in etwa den Bedingungen des Außengeländes, dann passt das. Also Dauerkoppel und draußen weiche Wald-Naturwege, oder Sand/Schotter/Beton im Auslauf und draußen Schotterwege.
Liebe Grüße Birgit
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

@Unicorn: Etwa im Großraum München? Wenn ja, das klingt traumhaft, würdest Du mir den Stall evtl. per PN verraten?
Ansonsten untermauert das genau meine Theorie... NHC braucht die richtigen Gegebenheiten oder dementsprechend viel gekonntes nacharbeiten.

@Abeja: Meine Pferde stehen seit kurzem ähnlich. Auf Rasengittern. Vorher auf sehr weichem Boden, die letzten Wochen sehr matschig. Eins der Pferde zeigt nun einen schon ziemlich minimalistischen Tragrand, beim anderen sieht man keinen unterschied zu vorher. kommt halt auch immer auf den Huf an.
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unicorn
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Beitrag von unicorn »

FoxOnTheRun hat geschrieben:@Unicorn: Etwa im Großraum München? Wenn ja, das klingt traumhaft, würdest Du mir den Stall evtl. per PN verraten?
Ansonsten untermauert das genau meine Theorie... NHC braucht die richtigen Gegebenheiten oder dementsprechend viel gekonntes nacharbeiten.
Nicht wirklich im Großraum München, höchstens vielleicht im "sehr erweiterten Großraum München " :D hast ne pn

also vorher hatte ich keine guten Gegebenheiten. Auch Rasengittersteine um die Heuraufe, allerdings waren die Löcher nicht schön mit Sand oder Kies gefüllt, sondern richtige Dreckslöcher mit eingestampfen Pferdeäpfeln. 2/3 des Auslaufs war Karpalgelenkstiefer Lehm-Matschboden, der seit 25 Jahren noch NIE abgeäpfelt wurde.
Der Unterstand war eine wiederliche Matrazte.

Abrieb war fast gleich null, ausgeritten bin ich nicht (Aufzuchtpferd).

In dieser Zeit hat die NHC-Bearbeiterin schon einige Verbessurungen erreichen können, aber der Durchbruch scheint mir jetzt im neuen Stall erst richtig zu kommen. Zuerst hatte er aufgrund der ungewohnten weiten Wege und kargen Böden erstmal erschreckend viel Abrieb. Lief sogar 2-3 Tage leicht fühlig. Jetzt nach 6,5 Wochen hat der Huf sich total umgebaut. Der Abrieb ist nicht mehr stärker als das Wachstum, eine tolle Sohlenwölbung entwickelt sich (obwohl die Sohle in Ruhe gelassen wird) und was wirklich zum allerersten mal passiert: Die Strähle werden richtig dick und gesund!!!! Endlich! Ich hatte so lange Ärger mit Strahlpilz/Fäule

Bei meinem Pferd war es so, dass im alten Stall eine herkömmliche Hufbearbeitung gar nicht ging (Strahl und Ballenpolster eingesunken, fast atrophiert, Wände schief, Zehenweit, und alle paar Wochen Abszesse in der Sohle durch zu viel schneiderei daran), und NHC machte den Stall für die Hufe erträglich. Aber welches Potentiol in dem Huf steckt, zeigt er erst jetzt bei richtig guten Haltungsbedingungen :-)
Zuletzt geändert von unicorn am Fr, 03. Mai 2013 09:08, insgesamt 2-mal geändert.
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

hast auch PN
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Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Unsere NHC-Pferde entwickelten auch allesamt richtig gutes Gewölbe, Strahlpolster, Ballen, alles top (ok, mit Strahlfäule und -pilz hatten wir während NHC auch immer Probleme, kam wohl daher, weil die Strahlfurchen immer tiefer, irgendwie "gequetscht" wurden)... das hat ja so verwundert, weshalb die Pferde trotzdem nicht liefen damit... Unsere NHC-Hufbearbeiterin hat den Stall auch inspiziert und für gut befunden, was die Bedingungen betrifft: unterschiedliche Böden, lange Laufwege...

Dass die Fühligkeit bei uns trotzdem nicht besser wurde (nach 1,5 Jahren ihren Höhepunkt erreichte), erklärte uns die NHC-Bearbeiterin stets mit der Grasmenge, welche die Pferde zu sich nehmen würden... Wir haben sehr große Koppeln, die das ganze Jahr über geöffnet sind... und bei NHC gibt es ja diese Theorie, dass Gras (Fruktan) die Hufbeinaufhängung prinzipiell schwächt... (ich hatte während dieser Zeit immer Angst, dass mein Pferd kurz vor einem Reheschub stehen würde...).

Nachdem die Fühligkeit aber einen eindeutigen Zusammenhang zu der Härte der Böden hatte, bei gefrorenen Böden im Winter am schlimmsten war (wenn also wochen- und monatelang gar kein Gras zur Verfügung stand!!!), habe ich angefangen, diese NHC-Theorie zu hinterfragen; was zwar logisch erschien war einfach anhand meiner Beobachtung nicht plausibel...

Bei meinem Pferd waren es konkret die "Sohlenwülste", die entstanden, nachdem das Pferd durch rigoroses Entfernen des Tragrandes gezwungen war, auf der Sohle zu laufen (was natürlich schmerzhaft war, zu Prellungen führte)... dort analog zum Hufbein massivste (dunkelrote) Einblutungen vorhanden waren (die man erst sah, nachdem ich diese Wülste von einem anderen Hufbearbeiter abnehmen ließ)...

Meine NHC-Hufbearbeiterin hatte diese Sohlenwülste stets regelrecht "bejubelt", mir immer erklärt, wie gut und wichtig es sei, dass das Pferd diese entwickelt...

Bei einem anderen Pferd kam es zwar nicht zu diesen Sohlenwülsten, im Gegenteil, das Pferd hatte unglaublich viel Gewölbe entwickelt, lief aber trotzdem fühlig und immer schlechter... vor allem wurden die Hufe immer schiefer, länger (wie Hinterhufe)...

Es ist schon komisch, wie unterschiedlich die Wirkung dieser Methode ist, vor allem auch und insbesondere, wenn von ein und der selben Person ausgeführt solche unterschiedlichen Resultate vorhanden zu sein scheinen.

Mein Resümee ist daher, dass es wohl immer Pferde gibt, die mit den jeweiligen Methoden zurecht kommen (Topf und Deckel Prinzip)... wir haben sogar Strasserpferde bei uns am Stall, die völlig problemfrei laufen (was mich hochgradig irritiert, aber auch nur wieder zeigt, dass es wohl keine für alle zutreffenden Einschätzungen gibt)...

Da ist man wohl wirklich als Besitzer gefragt, die jeweils individuell richtige Entscheidung in Sachen Hufbearbeitung für's Pferd zu treffen und sich nicht von Ideologien ins Boxhorn jagen zu lassen...

Bislang habe ich noch keinen Hufbearbeiter (stellvertretend für die meisten anderen Heilberufe) gefunden, der sich auch mal kritisch mit den Inhalten der praktizierten Methode auseinandersetzt (offen und ehrlich), sondern, wenn's nicht funktioniert, dann wird die Verantwortung schön delegiert.

Am meisten hat mich mal überrascht, als mir meine (inzwischen ehemalige) NHC-Hufbearbeiterin erzählte, dass noch nicht mal ihr eigenes Pferd adäquat über alle Böden laufen könne und Hufschuhe benötigt... ein völliger Widerspruch zu den Berichten, die mir sonst von NHC vorliegen (und auch "offiziell" propagiert werden).
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lilalu
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Beitrag von lilalu »

@unicorn würdest du Fotos von den Hufen deines Pferdes einstellen?

Klar hat der Untergrund eine sehr grosse Rolle für die Hufentwicklung, dann stellt sich die Frage, wenn die anderen Hufmethoden die richtigen Bodenverhältnisse haben würden die auch funktionieren? Birnat sagt auch das ein Pferd darf nach der Behandlung nicht schlechter gehen als vorher... und noch dazu sagt er das bei der Hufbearbeitung keine regeln gibt, weil es gibt nichts was wa nicht gibt und man muss immer alles begutachten und dann entscheiden.
Rasengittersteine sind schlecht weil sie kein gleichmässigen Druck auf die hornkapsel ausüben, das gleiche mit paddockgitter (diese plastik Dinger), am besten für eine hufkorrektur ist harter ebenen boden, dH beton oder was ähnliches, das weiche Boden hat der Nachteil das er den Hebelnde Wände die möglichkeit gibt weiter zu hebenl, weil in den weichen Boden sinkt der Huf so ab wie er es benuzt, dH wenn ein Huf stark Lateral belastet wird, dann wird dieser Huf in weicher Boden Lateral mehr einsinken als die Mediale seite, dH die mediale Hufhälfte wird nach aussen gedrückt, ein anderen Nachteil ist das auf weichen Boden kein Abrieb stattfindet, dH der Huf wächst und tendiert zu schnabeln (auch hier hufformabhängig) , auch die Hufhornqualität ist minderwertig weil durch das weiche Bodengegendruck wird nur weiches Horn produziert...

@Belfigor das deine ex-Bearbeiterin selber keine Gut laufende Barhufpferde hat sprich für sich, ich bin immer entsezt wenn die NHC-ler zum Barhufumstellung kommen und gleich noch Hufschuhe verkaufen, denn meist ändern sich die Hufe recht schnell und dann passen die Schuhe nicht mehr, und die sind wirklich nicht günstig und abgesehen davon das ein Pferd der immer mit Hufschuhe geritten wird, kein Abrieb hat, wird auch der Hufwand nicht qualitativ besser sondern ist das gleiche wie bei Eisen.
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Ich glaube schon, dass Hufschuhe nach Eisenabnahme ein großer Segen sein können; wir hatten ein Pferd, welches wochen- oder gar monatelang nur mit Schuh laufen konnte, alles andere wäre eine Qual gewesen; jetzt ist aus dem Pferd auch ein richtig gutes Barhufpferd geworden... Was die die Aussagen meiner ehemaligen Hufbearbeiterin betraf @lilalu, war die Tatsache, dass diese auf ihrer hp von den großen Erfolgen der Methode berichtet, und mir dann eingesteht, dass ihr Pferd auch nicht (immer) ohne Hufschuh laufen könne einfach sehr merkwürdig... Ich denke mir daher halt, dass Papier geduldig ist... die vielen geschriebenen "Prophezeihungen" zunächst mal unter Beweis gestellt werden müssen...

Ich dachte anfangs ja auch, dass Herrn Biernats Äußerungen GEGEN die Natural Hoof Care einfach nur der Versuch ist, diese schlecht zu reden und bin erst durch die Erfahrung klug geworden.
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lilalu
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Beitrag von lilalu »

Natürlich gibt es ausnahmen wo ein Hufschuh sinnvoll ist aber die meisten Pferden brauchen das nicht, vorrausgesezt dem Besitzer ist bewusst dass das Huf trainiert werden muss um wiederstandsfähigen genug zu machen für all die böden...viele denken wenn die Eisen runter sind dann kann man ohne bedenken reiten wenn man ein guter Hufbearbeiter hat... auch der kann die Hufqualität nicht dahin zaubern, auch das teuerste Zusatzfuttermittel für die Hufe ist nicht notwendig (wenn das Pferd keine Mangel hat), das einzige was der Huf braucht sind Reize und dafür muss der Besitzer zuständig sein, wenn der Stall die notwendige Böden nicht hat, dann muss der Besi mit dem Pferd auf harten boden reiten...und geduld haben denn ein Huf wächst in cc 10 Monate durch, und mit jeden wachstum wird es immer strapatzierfähiger....am besten ist das Pferd nie zu beschlagen, wenn es nicht notwendig ist (distanzritte oder fahrpferd)

PS ich habe Biernat noch nie erlebt das er etwas böses gesagt hat über eine Methode, er basiert sich immer auf fakten und ist für alles neues erstmal offen...
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Ich lasse ja seit November nun auch nach NHC bearbeiten, vorher nach Biernat, aber die HP nimmt vom Tragrand überhaupt nichts weg; also daher weiß ich nicht, ob alle NHCler das grundsätzlich tun. Das einzige, was sie am Tragrand gemacht hat, sie hat bei der dritten Behandlung angefangen, ganz vorsichtig eine leichte Zehenrichtung anzuraspeln, ziemlich genau an der Stelle, wo sie auch von selbst entsteht, wenn das Pferd viel draußen geritten wird, dabei korrigiert sie ganz geringfügig die etwas zehenweite Stellung. Das hat sie aber wirklich sehr vorsichtig gemacht und immer wieder sehen wollen, wie er nun läuft, bevor sie dann nochmal etwas mehr raspelte. Allerdings bin ich da nun, nachdem ich von deinen schlimmen Erfahrungen höre, Belfigor, ganz froh drüber, dass sie so vorsichtig ist.

Der größte Unterschied zur Biernat-Bearbeitung ist eigentlich, dass sie insgesamt weniger am Huf macht, vor allem an der Sohle und am Strahl. Die Eckstreben nimmt sie weg, soweit sie drücken, bzw. anzeigen, dass sie sich umlegen wollen. Das ist für mich ganz gut nachvollziehbar und daran werde ich mich zukünftig selbst mal bei Bedarf ranwagen.

Aber dass der Huf keinen Tragrand braucht - also davon ist wirklich keine Rede!

Interessant ist die Sache mit den Hornwülsten. Nach Biernat gehören die weggenommen, weil sie auf die inneren Strukturen drücken. Wenn ich es richtig verstanden habe, entstehen die aber nach NHP an einer kräftigen Sohle gar nicht erst, sondern nur an einer zu dünnen, schwachen Sohle. Bin mal gespannt, ob die diesen Sommer, wenn der Boden hart und trocken ist, wieder auftreten. Bisher hatten wir jeden Sommer damit zu tun...
Liebe Grüße Birgit
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

@Abeja, dein Bericht zeigt mir nur mal wieder, dass sich hinter Wörtern eben Menschen befinden, die die (in Worten benannte) Methode, eben doch ganz unterschiedlich verstehen und/oder anwenden.

Dass diese Sohlenwülste anfangs eine zu schwache, dünne Sohle "nur" (und das übergangsweise) unterstützen sollen, habe ich auch immer so verstanden; dass DIESE es sind, die dem Pferd solche Schmerzen verursachen, wurde allerdings stets ignoriert. Übrigens ist bei meinem Pferd während der Anwendung der Methode NHC die Sohle kein bißchen dicker geworden, obwohl an der niemals etwas weggenommen wurde... Auch so ne Sache... Ich glaube diese Theorie nämlich nicht mehr, dass eine Sohle wächst bzw. dicker wird, wenn man sie in Ruhe läßt, mein Pferd ist der beste gegenteilige Beweis dafür. Mag sein, dass durch den Reiz der Böden die Empfindsamkeit abnimmt, aber ich glaube mittlerweile (zumindest zutreffend für mein Pferd), dass eine Sohlendicke genetisch festgelegt ist, es daher auch immer Pferde geben wird, die letztlich gar nicht für's Barhuflaufen geeignet sind (auch, wenn die Anzahl solcher Pferde letztlich gering ist).

Interessant finde ich übrigens auch die Bezeichnung "Tragrand". Was genau gehört hier eigentlich dazu?

Noch zum Thema Hufschuh, meine Meinung: wenn ein Pferd jahrelang Eisen trug und nach Abnahme große Fühligkeit zeigt, ist es m.E. unerläßlich dem Pferd die Umstellungphase so angenehm wie möglich zu machen; gerade, wenn das Pferd im Offenstall ad hoc auf diversen Böden laufen können muss... Ich kenne auch Pferde, die unmittelbar nach Eisenabnahme keine Probleme damit haben, also auch gut ohne zurecht kommen, aber eben auch solche, bei denen der Hufschuh ein Segen war.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Tragrand ist im Prinzip die Wand außen um die weiße Linie drumrum. Nach Biernat ist ausschließlich dieser Tragrand zum Tragen geeignet, nach NHC tragen manchmal auch Teile der Sohle mit, und auch der Strahl. Falls ich diese Theorien hier richtig wiedergebe - habe leider auch nur Halbwissen.
Liebe Grüße Birgit
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Beitrag von lilalu »

Beim Birnat ist das Ziel das der Hufwand ( der sogenannter tragrand) u der Strahl tragen, bis dahin muss uU auch die Sohle tragen aber nur da wo es nötig ist...
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Die Definition des "Tragrandes" ist wohl so ne Sache für sich... Lese hier gerade sehr unterschiedliche Definitionen.

Äußere Hufwand, weiße Linie und ein Stück hinter der weißen Linie, das sind wohl die Strukturen, die zum Tragen herangezogen werden sollen, dh. hierüber soll sich das Gewicht gleichmäßig verteilen?

Das hieße, befindet sich die äußere Tragwand "in der Luft", weil hiervon zu viel weggenommen wurde (wie das bei NHC offensichtlich mitunter geschieht), oder das Pferd sich die Zehe beispielsweise auch selbst durch Scharren abnimmt... rückt der Bereich, der das Pferd trägt, weiter nach hinten, ggf. auf die Sohle, wodurch sich hier eben "Sohlenwülste" entwickeln. Soweit mal meine laienhaften Beobachtungen.

Was ist dann aber der Weg, was muss dann vorgenommen werden vom Hufbearbeiter? Ein (äußerer) Tragrand wächst ja auch nicht so schnell, vor allem, läuft sich ja auch was runter. Dadurch entwickeln sich dann m.E. auch wieder die unerwünschten Hebel...

Lilalu, wenn du nach HO arbeitest, darf ich dich fragen, wie du da nun vorgehen würdest? (Vor allem eben, wenn dem Pferd das Laufen auf der Sohle deutliche Probleme verursacht.)

LG, Lena
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lilalu
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Beitrag von lilalu »

@Belfigor ich kann dir auf deine Frage nicht pauschal Antworten, das wichtigste ist die Ursache warum das Pferd auf die Sohle laufen muss zu finden und beseitigen...wenn das Pferd sich durch scharren die zehe abreibt...dann macht er es nur bis es weh tut und das Problem löst das Pferd von alleine indem er das scharren in der luft macht (kannst @Filou fragen ihr Laurenzo war ein ganz schlimmer scharrer und die bedenken waren auch da....jezt scharrt er in der luft und der tragrand ist da wo er sein muss), macht man ein "mustangroll" indem das Pferd in der Zehe kein Tragrand mehr hat für einige Tage dann sind die Seitenwände überlastet und die Sohle in den Bereich muss tragen und durch die Reize schiebt es ziemlich viel Horn nach, Horn der nach paar Tage aus Notlösung zur Qual qird, denn jezt trägt derTragrand und die Sohle nuzt sich nicht mehr so sehr... und jezt fühlt sich für das Pferd wie ein Stein im Schuh würde man jezt dem Pferd den wulst von der Sohle weg machen würde er sofort besser gehen, eine andere möglichkeit von stark benuzter Tragrand u Sohlenüberlastung ist wenn das Pferd ein heftiger Zehenabweiser hat und er ist gezwungen immer in die bestimmte Zehenrichtung ab zu fußen, hier musste man nur den Zehenabweiser weg machen und abwarten...die Horne in huf wachsen 10 mal schneller als unsere Fingernägel....
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