Miteinander blödeln ist eine unkonfrontative Art, aufeinander zuzugehen
Zum Thema, weil danach gefragt wurde:
für mich hat klassisches Reiten durchaus auch mit Stil zu tun, mit Anstand, Respekt, Wohlwollen, Ruhe und einem Mindestmaß an Ernsthaftigkeit.
Und das sind alles Punkte, die ich auch in einem Forum für klassisches Reiten zu finden hoffe.
Ich finde es völlig in Ordnung, auch mal eine bissige Bemerkung loszulassen. Aber wenn jemand "genug" signalisiert, dann ist es eben genug.
Zu dem Westernvideo kitzelte es mich in den Fingern, zu schreiben:
"Ausbildungstipps von Menschen, die Ausbildungsvideos drehen, in denen sie in der zu sehenden Art und Weise hustende zweijährige reiten, kann ich nicht ernst nehmen."
Hab ich mir verkniffen. Hatten andere vor mir schon angemerkt, und ich finde immer (da ja "der unwissende HML" als Adressat diverser mahnender Beiträge bemüht wurde), wenns mal zwei, drei kritisiert haben, dann isses ja auch gut.
Ich finde es taktvoll, respektvoll und anständig, die eigene Meinung zu sagen, wenn man gefragt wird, aber schweigen zu können, wenn man eben nicht gefragt wird.
Zum Thema freie Meinungsäußerung:
Es steht jedem frei, zu einem Thema, das man diskutieren möchte, einen eigenen Thread zu eröffnen oder einen älteren wiederzubeleben (übrigens etwas, was ich an diesem Forum sehr mag, das hervorholen alter staubiger Threads

).
Aber wenn jemand einen thread startet, dann finde ich es erstrebenswert, dem TE zu überlassen, ob eine Grundsatzdiskussion erwünscht ist oder nicht.
Nur weil z.B. "Schulhalt" in der Überschrift geht, kann das diskutierte Thema ja völlig unterschiedlich sein:
einmal eine "technische" Diskussion (wer macht das, wie macht ihr was, was brauche ich, worauf muss ich achten) unter Menschen, die sich warumauchimmer dafür entschieden haben, das zu machen, die Reitweise gut zu finden, und fertig.
Zum anderen eine theoretisch-philosophische Grundsatzdiskussion: wo kommt das her, wofür ist das gut, braucht die Welt das (heute noch), wem hilft das eigentlich, warum lehnen wir das ab, und jetzt habe ich wieder einen Grund mehr, warum ich nicht nach xyz reite).
Natürgemäß wird der zweitgenannte thread heißblütiger diskutiert werden. Was völlig in Ordnung ist - aber nicht jeder muss sich dem aussetzen.
Ich fände es ausprobierenswert, das "ob" und das "wie" räumlich, d.h. in Form unterschiedlicher threads, zu trennen.
Es kann für erwachsene Menschen nicht zu schwer sein, zu akzeptieren, dass andere erwachsene Menschen sich unter Gleichgesinnten über Dinge austauschen, von denen man selbst nichts hält, und die aber tierschutztechnisch nicht bedenklich sind (ganz im Gegensatz zu Rollkur und Co.!!!), und zu akzeptieren, dass andere Menschen aus nicht nachvollziehbaren Gründen mit "Nicht-Sportpferden" Prinzipien klassischen Reitens verschiedenster Couleur anwenden
Ich fand in Bezug auf den fraglichen thread die Kritik auch gar nicht nur "nicht konstruktiv", sondern vor allem nicht fundiert.
Sage ich mal so, herausfordernd, weil ich eigentlich erwarte, dass von scharfen Kritikern das "wie" und "warum" auch anschaulich gemacht wird.
Manche User verfassen wirklich nachvollziehbare, reflektierte Beiträge "aus dem Leben" und ohne mit dem Zeigefinger an irgendeinem Buch zu hängen als wären es die zehn Gebote, geben Hinweise auf Details und präzise anatomische Zusammenhänge, sowas lese ich immer gerne.
Mir hat der besagte thread auch Fragen aufgeworfen, die ich im allgemeinen Bashing dann aber nicht gestellt habe.
Ich gehöre auch zu denen, die der hiesigen Diskussionskultur wegen hier eher keine Fragen stellen.
Edit: ich kenne auch Foren, in denen man sich für hilfreiche Beiträge bedanken kann - die "dankes" stehen unter dem jeweiligen Beitrag und ich denke, auch das kann ein Anreiz sein, hilfreiche, konstruktive Beiträge zu verfassen.