@ Kallisto
Ich meinte auch nicht die normale Einwirkung sondern eben genau die von dir beschriebenen Extremfälle.
Und deinem zweiten Absatz gebe ich recht.
Aber lieber ein dünnes Polster unter einem sehr gut sitzenden Eisen als ein dickes unter einem schlecht sitzenden Eisen.
Leicht verrutschen tun ALLE Kappzäume im Extremfall.
@ Jenni
Der Cavecon hat eine sehr sehr schmale Auflagefläche und will man ein seitliches Verrutschen verhindern oder im mindern dann müsste man den Cavecon extrem fest zuschnallen. Das aber verursacht einen für das Pferd unangenehmen Dauerdruck auf sehr schmaler Fläche auf dem Nasenrücken.
Du kannst einen simplen Selbstversuch starten indem du dir den Cavecon aufs Schienbein schnallst. Schnall ihn so fest dass er bei seitlichem Zug einigermaßen fest bleibt.
Als Vergleich schnall dir einen Gürtel ums Schienbein, du wirst feststellen dass bei dem Gürtel der Druck nicht so unangenehm ausfallen wird.
Wirkliche Stabilität und eine präzise Einwirkung ist meiner Ansicht und auch praktischer Erfahrung nach nur mit einem Kappzaum mit einem eingearbeiteten Eisen möglich.
Ein Wiener Eisen verarbeite ich persönlich nicht soo gern da es recht schwer und klobig ist.
Das Eisen in dem Link den ich ein paar Beiträge weiter oben genannt habe ist von der Wirkungsweise her dem Wiener Eisen äusserst ähnlich. Aber es ist wesentlich leichter und erheblich flacher.
Ausserdem lässt es sich im Gegensatz zu dem Wiener Eisen verbiegen - natürlich nur unter ziemlicher Krafteinwirkung. Das aber macht es attraktiv weil es sich auf etliche Pferdenasen anpassen lässt.
Bei dem Wiener ist das nur begrenzt möglich.
Fazit: Ja das Prinzip des Wiener Eisens kann ich empfehlen weil es das am sattesten sitzende Eisen von allen ist.
Das Minus daran ist dass es sich nicht für viele unterschiedliche Pferde verwenden lässt da der Mittelteil starr und somit nicht auf jede Pferdenase passend ist.
Will man mehrere Pferde mit dem gleichen Kappzaum arbeiten dann würde ich immer ein dreigelenkiges Eisen wählen.
Ich selbst habe übrigens nur ein Pferd mit dem ich arbeite und verwende auch einen Kappzaum mit einem dreigelenkigen Eisen.
Auch mein Pferd hat mit dem sehr flach gepolsterten Teil schon wilde Sau gespielt und ist leider sogar mal verunglückt indem es sich wild bockend hoffnungslos in der Longe verheddert hat. Der Kappzaum ist etwas verrutscht hat aber weder abgeschabte Haare oder gar eine Verletzung verursacht. Ich habe das Pferd befreit und weiterlongiert.
Es gibt natürlich Pferde die sehr sehr empfindlich sind auf dem Nasenrücken. Ich habe ein Kundin die eine Stute hat bei der schon ein normales weich gepolstertes Stallhalfter Schwellungen auf dem Nasenrücken verursacht wenn man das Pferd anbindet und es mal an dem Strick zieht weil es grad einen leckeren Grashalm erspäht hat.
Sowas ist aber sehr selten. Auch dieses Pferd hat einen Kappzaum der mit einem speziellen stoßabsorbierenden Moosschaum gepolstert ist.
Quasi so eine Art Gelkissen auf der Nase wenn man so will.
Leichte Schwellungen gibt es natürlich trotzdem, aber sie verschwinden nach einer halben Stunde wieder.
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp:
Wenn du einen Kappzaum zuschnallst dann IMMER ERST den Ganaschenriemen. Und der darf ruhig fest sein. Das Pferd ist auf seinen Ganaschen erheblich weniger empfindlich als in dem Bereich wo ein Nasenriemen oder eben das Nasenstück des Kappzaumes liegt.
Ausserdem verringert sich der Druck im Genick ganz erheblich wenn man erst den Ganaschenriemen verschliesst und anschliessend erst den Nasenriemen. Probier mal beide Varianten aus und fass dem Pferd anschliessend unter den Genickriemen. Du wirst staunen.
