Der Jungpferde-Erfahrungsaustausch-Thread

Allgemeines rund ums Pferd

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Firli
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Wachstumsschübe

Beitrag von Firli »

*kurzer Einschub zum Thema Wachstum*

Mein Stütchen will wohl doch noch gross und stark werden :D Die letzten Wochen ist sie sichtbar in die Länge, die Höhe und die Breite gewachsen. Ich staune, dass das im Alter von 5,5-6 noch so deutlich sein kann. Mir scheint, dass sie von 4,5-5,5 weniger gewachsen ist. Klar, sie gehört zu einer spätreifen Rasse, und hatte recht jung (mit vier) ein Fohlen. Ich kann mir vorstellen, dass sie jetzt etwas an Wachstum nachholt.

Beim Reiten hat sie wieder vermehrt Balanceprobleme, wenn auch der Galopp (der war im Dezember, Januar mal schwierig) sich auch wieder normalisiert hat.

Spannend, spannend.

Sind Eure auch so spät noch so deutlich gewachsen?

(Und zum Thema Erziehung: Bei meiner lief alles auf dem Gestüt nebenher. Gross geübt wurde da nicht, einfach ein normaler Umgang gepflegt. Als sie mit 4,5 zu mir kam, musste ich da gar keine Grunderziehung mehr machen. Ich glaube, es braucht recht wenig "Arbeit", die dann dafür klar und auch konsequent.)
charona
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Beitrag von charona »

hallo allerseits, darf ich auch zuweilen mitschreiben? habe noch einen Jungspund, Friesenstute, 5,5 Jahre alt. Zur Frage Wachstum kann ich beisteuern, dass unsere NL Warmblutstute im zarten Alter zwischen 5,5 und 6,5 Jahren (wird im Mai 7) nochmal einen Höhenschub von mehr als 4 cm hatte. Bin gespannt, was Fräulein Friesin so in Petto hat. Galopp geht grad irgendwie gar nicht, zumindest rechtsrum nicht.

LG Angela
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Rinchen
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Beitrag von Rinchen »

@Calimero: dein Pferdchen sieht sehr niedlich aus, interessante Mischung. Allerdings bin ich eher ein Freund davon, Pferde erst "ausreifen " zu lassen und die Belastung durch den Reiter erst nach Aufbau von Muskeln anzufangen. Von daher wäre mir persönlich ein Anreiten deines Pferdes nächstes Jahr zu früh. Ich würde, wie es auch Josatianma beschreibt, nächstes Jahr max. mit Longenarbeit und Handarbeit anfangen, ohne das belastende Reitergewicht.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Naja, sagen wir's mal so: meiner wurde täglich zur Koppel geführt und abends reingeholt, die Hufe wurden ausgekratzt, und Hufschmied und Tierarzt kamen in den normalen Abständen, und das Pferd hat keinen seelischen Knacks, sondern ist völlig normal und komplett pflegeleicht.

Schlimm finde ich es, wenn die Tiere 3 oder 4 Jahre lang auf der Koppel "vergammeln" und den Hufschmied etc. nur im Hau-Ruck-Verfahren kennenlernen. Und dann sollen sie in wenigen Monaten plötzlich all das lernen, was sie zu gut händelbaren Reitpferden macht: Boxenhaltung, anbinden, aufladen, Laufband, Sattel, Longe, Reiter etc. Das überfordert so manches Tier und führt zu sehr unschönen Szenen. Das ist unfair dem Pferd gegenüber, das womöglich sein Leben lang an solchen Erlebnissen herumkaut. Aber: Longenarbeit, Dominanztraining oder Hindernisparcoursarbeit, Laufband (oder was auch immer) mit einem 2jährigen finde ich zu früh.
Viele Grüße
Sabine
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Sheitana
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Re: Wachstumsschübe

Beitrag von Sheitana »

Firli hat geschrieben: Sind Eure auch so spät noch so deutlich gewachsen?
Ja, meine Stute hat mit 6/7 nochmal an Höhe zugelegt und ist danach nochmal in die Breite gegangen. Ist - zumindest bei Westernrassen - völlig normal.
LG
Sheitana
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Calimero
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Beitrag von Calimero »

Okay vielleicht habe ich meinen Beitrag ein wenig falsch formuliert. Ich werde nächstes Jahr erst anfangen mit longieren. Ich weiß ja auch noch nicht, wann er körperlich soweit ist, dass wir anfangen können.
Jetzt mit fast 2 sieht er aus wie ein Baby.

Zu dem was ihr von wegen Spazieren und Führen usw gesagt habt.
Der Kleine hat bevor ich ihn bekommen habe kaum einen Menschen gesehen. Er hat sich gar nicht anfassen lassen. Keinen Schmied, kein Tierarzt, nichts.
Das versuchen wir immernoch raus zu bekommen. Als Dienstag der Schmied da war hat er immerhin schon 2 Hufe gegeben, doe anderen üben wir noch. Ich gebe ihm alle Zeit der Welt, ich muss ihn nicht unbedingt nächstes Jahr anreiten oder so. ;)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Calimero hat geschrieben: Das versuchen wir immernoch raus zu bekommen. Als Dienstag der Schmied da war hat er immerhin schon 2 Hufe gegeben, doe anderen üben wir noch.
Und sowas finde ich einfach vermeidbar, wenn man sich von Anfang an ein bisschen mit den Zwergen beschäftigt.
Ich habe ein Pferd zuhause stehen, was als Fohlen gerade stand, aber aufgrund von mangelnder Hufpflege schlechte Hufe und eine Fehlstellung vorne (die wir aber weitestgehend beheben können) bekommen hat. Klar, alles irgendwie wieder in den Griff zu bekommen, aber vollkommen unnötig.
Ich denke es gibt kaum Ställe, wo die Böden so vielseitig und unterschiedlich sind, dass die Hufe sich so ablaufen, dass man nicht mehr nachhelfen muss.

Und dafür muss ich nicht mal das Pferd ständig anpacken. Die Kleinen lernen so schnell, da reicht es wenn man am Anfang mal das Halfter anzieht und die Hufe hebt und dann wenn nötig einfach mal die Hufe macht. Das sollte wirklich nicht zuviel Arbeit sein.
LG
Sheitana
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Calimero
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Beitrag von Calimero »

Hm.. als ich ich bekommen habe war er ja 1 1/2, da konnte er gar keine Hufe geben, geschweige denn er hätte je einen Schmied kennen gelernt.. Er kann auch jetzt noch nicht auf 3 Beinen stehen..
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Calimero hat geschrieben:Hm.. als ich ich bekommen habe war er ja 1 1/2, da konnte er gar keine Hufe geben, geschweige denn er hätte je einen Schmied kennen gelernt.. Er kann auch jetzt noch nicht auf 3 Beinen stehen..
Sind also 1,5 Jahre oder mehr, wo das Pferd nicht beim Hufschmied war. Ist jetzt natürlich nicht dein Fehler, aber ich würde das nicht wollen... :?
LG
Sheitana
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Calimero
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Beitrag von Calimero »

Ja ich glaube, also vielleicht ewigkeiten her.. aber er konnte wie gesagt keine hufe geben. da ich das aber nicht mit gewalt wollte, hab ich erst geübt!
white-feet

Re: Der Jungpferde-Erfahrungsaustausch-Thread

Beitrag von white-feet »

tonnenpferd hat geschrieben:-eine generelle Vorstellung eurer Jungpferde und eurere gemeinsame Geschichte bis jetzt
... da bin ich dabei!

Bei meinem Jungspund handelt es sich um einen 2005 geborenen Criollo-Araber-Andalusier Mix (Wallach), der nun bald 6 Jahre alt wird und von Geburt an bei mir ist. Zu erzählen gäbe es demzufolge also reichlich ( :wink: ), ich versuche aber, mich auf das Wichtigste zu beschränken.
Seine Jugend verbrachte er artgerecht in einer Jungspundherde und später im Offenstall. Zu der Zeit bin ich "nur" 3x die Woche zu ihm gefahren, um nach ihm zu sehen, ihn zu putzen und kurze Strecken mit ihm spazieren zu gehen.
Ab 2008 wurde er dann an der Hand gearbeitet, hier lernte ich dann auch meine spätere RL kennen, die uns bis heute (und hoffentlich noch bis an unser Reiterende! :wink: ) begleitet. In diesem Jahr saß ich auch schon ein paar Mal auf ihm, vielleicht 8x und nie länger als 10 Minuten.
Nach einer Krankheit, die sich vom Januar bis zum April 2009 zog, begann im Mai 2009 unsere "Reiterkarriere". Anfangs waren wir fast nur im Gelände zu finden und öfter als 3x die Woche saß ich nie auf dem Pferd. Ab September 2009 nahm ich dann 1x die Woche Reitunterricht bei meiner RL und ritt ab dann auch 4x die Woche, nach wie vor hauptsächlich im Gelände.
Seit September 2010 nehmen wir nun auch 2x die Woche Unterricht, ich reite insgesamt zwischen 4 und 5x die Woche. Neben Dressur- und Geländereiten haben wir Ende 2010 auch mit ein wenig Cavalettiarbeit begonnen, das liegt aber aktuell aus Organisationsgründen etwas auf Eis. Zusätzlich zur Reiterei machen wir Bodenarbeit und Zirkuslektionen, gehen mal "nur" spazieren oder er darf freispringen :-)
Insgesamt finde ich es sehr schön, dass wir uns wirklich alles selber und zusammen erarbeitet haben (nur das Halftern hat er wohl eher durch unsere Stallknechtin als durch mich gelernt *g*), so kann ich mir wenigstens an die eigene Nase fassen, wenn mal was nicht klappt! *lach*
Ohne meine RL würden wir aber nicht da stehen, wo wir nun sind. Ihr bin ich über alle Maßen dankbar.
tonnenpferd hat geschrieben:-interessante Ereignisse, neue Lernschritte euerer Jungspunde, etc
Insgesamt kann ich sagen, dass er es mir sehr leicht macht. Wir kennen uns eben in- und auswendig und das zeigt sich auch beim Reiten. Es gab allerdings auch ein paar Herausforderungen...
Eine der Eklatantesten war seine vehemente Weigerung, im Rechtsgalopp zu galoppieren. Ob an der Longe oder unter dem Reiter - Herr Pferd sprang immer im fabulösesten Linksgalopp an :roll: Ursache dafür war seine leicht schiefe Hüfte. Die ist auch immer noch leicht schief, aber durch korrekte Ausbildung und Geduld können wir inzwischen rechts wie links gleichwertig gut galoppieren :-) Wenn man nichts von dieser Körperlichkeit weiß, ist sie auch nicht mehr zu erkennen - weder unter dem Sattel, noch in seiner "Freizeit". Für mich ein lebender Beweis dafür, dass gutes Reiten wie "Krankengymnastik" für´s Pferd wirkt.
Ansonsten gebe ich mir größte Mühe, mein talentiertes Pferd an der korrekten Ausführung der Übungen zu hindern *räusper* :wink: , ich reite zwar schon seit 17 Jahren, lerne nun aber in der Dressur so viel dazu, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Mein Sitz ist auch nicht der Beste, aber auch hier arbeiten wir mit Geduld und Spucke an einer Besserung.

Momentan beherrschen wir neben den 3 GGA und Schenkelweichen auch Schulterherein und Konterschulterherein im Schritt und Trab. Kurzkehrt ist inzwischen auch ins Repertoire übergegangen. Kruppeherein haben wir nun angefangen, das sitzt aber noch nicht ganz ;-) Das Wichtigste ist aber auch heute noch eine korrekte Dehnungshaltung und die Grundübungen wie Vorderhandwendung und ordentliches Abkauen und natürlich ein motiviertes, zufriedenes Pferd!!!

Ich bin gespannt, was noch kommen wird, und freue mich auf mehr!

Ich hänge noch ein paar Bilder von meinem Lüdden an.

Anfang 2010:

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Oktober 2010:

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Und jetzt, 2011:

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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

@white-feet: hach, so ein schickes pferdchen, so tolle große abzeichen.
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Vielen Dank für den tollen Bericht! Sehr schickes Pferd! Würde sehr gerne noch mehr (Reit-)Bilder sehen...
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Pferdialog.de
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

white-feet: Dein Pferd gefällt mir super und die Bemuskelung lässt darauf schließen, dass du sehr vieles richtig machst. Nur bitte - beim spanischen Schritt nicht vor das Pferd stellen! Erstens ist das nicht ungefährlich und zweitens forderst du das Pferd damit heraus, eine absolut unverschämte Provokationsgeste in deine Richtung zu machen. Ist ein bisschen so, als würdest du ihn auffordern, dich zu beißen, und dann dafür noch belohnen.
xelape

Beitrag von xelape »

White Feet.. was für ein tolles Pferdchen :)
sieht schön aus bei Euch beiden...
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