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Verfasst: Do, 08. Dez 2011 00:20
von Julia
Tossi hat geschrieben: Daneben würde mich ehrlich interessieren, woran der Laie erkennt, dass er einen wirklich guten Homöopathen vor sich hat?
Mal kurz dazu ;)

ich war absoluter Laie auf dem Gebiet als ich vor 10 Jahren bei meinem Homöopathen gelandet bin, übrigends praktizierender Allgemeinmediziner mit Zusatzausbildungen. Ich war eher kritisch und überzeugt hat mich einfach die Tatsache dass wir immer recht schnell wieder gesund wurden, keine Antibiotika oder ähnliche Hammer dafür nötig waren und wir vor allem im Laufe der Jahre immer seltener krank wurden und durch die sogennanten Konstitutionsmittel alle eine grandiose Abwehr haben. Und ich bin keine Bio-Mami oder achte jetzt super toll auf die Ernährung oder ähnliches.... Wir leben und essen ganz normal...

Was meinen Arzt auch auszeichnet ist die unendliche Neugier auf die Veränderung der Person auch wenn er sie lange kennt, nimmt er viel wahr und erkennt sehr ehrlich und sachlich was da gerade los ist.

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 04:48
von gimlinchen
Oh, ich finde es ok, aös arrogant bezeichnet zu werden, kein problem. da ist gewiss was dran.
sonst hätte ich ja auch keinen spaß an der diskussion. ich warte nun mal, bis was neues an studien auftuacht, worüber wir diskutieren können, wir experten

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 07:38
von ninischi
So, und nun reißen sich bitte (fast) alle mal schnell zusammen und diskutieren auf einer sachlichen Ebene weiter - ohne polemisch, sarkastisch und persönlich zu werden!

Danke!

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 07:40
von Tossi
@ ninschi
Meinst Du mich?

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 08:37
von Sheitana
Tossi hat geschrieben: Eben habe ich noch das Bücherangebot eines großen Online-Händlers zum Thema angesehen: es gibt unzählige Büchlein im G&U-Format für jeden Lebensbereich, von der Schwangerschaft über Kinder bis zum Alter, für jedes Haustier usw., alles Ratgeber zur Selbstdiagnose z.B. "Das große Buch der Homöopathie: Sanfte Selbsthilfe für die ganze Familie. Symptome erkennen, gezielt heilen / Individuelle Anwendungen für Jung und Alt / Heilmittel von A-Z" für 8,99 Euro - da wird keinesfalls der Anschein erweckt, dass man "wirklich gut auf seinem Gebiet sein muss, um Homöopathie wirklich wirksam anzuwenden".....
DAS kann ich aber nun wirklich auf alle Bereiche projezieren. Es gibt genauso Bücher zum Thema Tiere, Reiten etc.pp, die einem erklären wie einfach alles ist und im Grunde nix taugen.
Die Homöopathie kann nun mal nix dafür, dass es Menschen gibt, die meinen darüber ein Buch schreiben zu müssen wie einfach und alltagstauglich alles ist.
Das ist aber ein generelles Problem und keines speziell der Homöopathie.

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 10:28
von Tossi
@ sheitana

Nein, ich sehe das eben nicht ganz allgemein, sondern nur im Bezug auf die Kontroverse Schulmedizin/Homöopathie. Da hier doch alle Homöopathie-Anhänger immer wieder betonen, wie wichtig der gute Therapeut und die gründliche Anamnese seien, kann ich eben nicht verstehen, dass auf der anderen Seite diese Heilmethode für alle möglichen gesundheitlichen Probleme als Do-it-youself-Systhem propagiert wird. Allein beim Stichwort „Homöopathie Pferde“ wirft der Online-Buchhandel 73 Ergebnisse ab 2,99 Euro aus.
Einer der vielen Widersprüche, die die Homöopathie „ad absurdum“ führen.

Da gibt es z.B. „Homöopathie für Pferde: Naturheilpraxis kompakt“ für 12,99 und ein Rezensent schreibt: „Das Buch hilft dem an Homöopathie interessierten Pferdebesitzer schnell und zuverlässig das richtige Mittel in der richtigen Potenz zu finden.
Zu Beginn des Buches gibt es eine kleine aber sehr informative Einführung in die Grundlagen der Homöopathie. Danach folgen die einzelnen Krankheitsbilder und die dazu passenden Mittel. Die Beschreibungen sind kurz, präzise und gut verständlich. Dadurch vermittelt das Buch dem Pferdebesitzer eine große Sicherheit. Zu dieser Sicherheit trägt auch bei, dass darauf eingegangen wird, wie man falsch gewählte Mittel wieder ausleiten kann. Zum Abschluss finden sich noch Beschreibungen der wichtigsten Mittel, Begriffserklärungen sowie ein Vorschlag für eine homöopathische Stallapotheke.
Fazit: Für mich ist dieses Buch im Stall unentbehrlich!“

Sowas kann doch nicht funktionieren.....da bleibt wieder nur die Schlussfolgerung Homöopathie wirkt als Placebo

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 10:41
von gimlinchen
Die wirklich ätzende Fülle an seltsamen Büchern hängt indes auch damit zusammen, dass die unerwünschten wirkungen bei Homöopathika zwar vorhanden, aber überschaubarer sind und dass eben Nachfrage nach dem Thema besteht. ich mag das gerne mit dem Bereich Psychotherapie vergleichen, da wird ähnlich viel publiziert (vermute ich mal) und das ist genau so schädlich für ernsthafte therapie, schade. bloß: die homöopathie kann nichts dafür

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 10:52
von ottilie
Ich denke man muß auch unterscheiden zwischen schwerwiegenden und eher "lapidaren" Fällen.

Wer greift denn nicht von sich aus zur Kopfwehtablette oder irgendwelchen Schleimlösern oder oder oder? Ohne vorher den Arzt zu befragen?
So verhält es sich bei der Homöopathie eben auch - gebräuchliche Behandlungsmuster haben sich herumgesprochen und werden auch angewendet.

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 11:17
von Tossi
@ gimlinchen
dabei zieht bei einem psychischen Problem kaum jemand in Zweifel, dass man sich trotz der Bücherfülle an einen studierten Mediziner dieser Fachrichtung wendet.

Dagegen beruht bei der Homöopathie ein Großteil der Erfahrungen der Anwender tatsächlich auf Empfehlungen von anderen Anwendern und dem Selbststudium in Büchern und im Internet. Dazu kommen noch die Therapien von Heilpraktikern und approbierten Ärzten, jeder weiß ein bissele was von da und von da.....

@ ottilie
Das ist für mich schon wieder ein Widerspruch. Die Wirkungsweise und die Nebenwirkung von z.B. Acetylsalicylsäure sind hinlänglich bekannt und bringen bei 99 % der Anwender die gewünschte Linderung.

Wie können sich bei der Homöopathie „gebräuchliche Behandlungsmuster haben sich herumsprechen und auch angewendet werden“, wenn doch andererseits für jeden Patienten und jedes Leiden eine umfassende Ursachenforschung und individuelle Medikation erforderlich ist?

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 11:21
von ottilie
Ich nehm nur mal Arnika - die Wirkung bei Muskelkater dürfte bekannt sein.
Desweiteren hat Arnika aber auch noch andere "Möglichkeiten", die dann aber eher nur den versierteren Anwendern bekannt sein dürften.

Deswegen unterschied ich ja wegen was man zu den Homöopathika greift.

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 11:53
von Tossi
ottilie hat geschrieben:Ich nehm nur mal Arnika - die Wirkung bei Muskelkater dürfte bekannt sein.
Desweiteren hat Arnika aber auch noch andere "Möglichkeiten", die dann aber eher nur den versierteren Anwendern bekannt sein dürften.

Deswegen unterschied ich ja wegen was man zu den Homöopathika greift.
Ist mir nicht bekannt. Aber ich bin ehrlich gesagt noch nie auf die Idee gekommen, einen Muskelkater medikamentös zu lindern.

Aber gerade diese Heilwirkung sehe ich äußerst zweifelhaft. Muskelkaterschmerz empfindet garantiert jeder Mensch anders, will sagen 2 Stunden Berg rauf und 1,5 Stunden Berg runter von zwei untrainierten Personen verursacht bestimmt bei beiden einen gehörigen Muskelkater. Wie schlimm die Schmerzen am nächsten Tag aber für den Einzelnen sind, lässt sich kaum vorhersagen und dann auch nicht messen. Und ob der Heilungsprozess nachweislich mit Arnica schneller verläuft, wage ich zu bezweifeln – aber das ließe sich ja noch einigermaßen glaubwürdig über Studien belegen/widerlegen, wenn der Trainingszustand der Probanten gewissenhaft berücksichtigt wird.

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 12:08
von Julia
Tossi, ich glaube es reicht einfach recht nah bei sich selber zu sein und sich und die Reaktionen des eigenen Körpers gut zu beobachten und daraus auch zu kennen. Klar kannst Du jetzt hier auf wissenschaftliche Studien pochen und Nachweisbarkeit etc. Aber Du kannst es auch einfach ausprobieren und spüren ob es funktioniert oder nicht ;)
Ich finde hier wird das gerade total verkopft und ich glaube ncht dass diese iskussion je ein Ende finden wird...

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 12:14
von ottilie
Vor allem wenn man erst mal besprechen muß was "behandlungswürdig" ist und was nicht :?

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 12:32
von Jolly
Auch wenn hier Praxisbeispiele nicht so gern gesehen werde, bringe ich trotzdem mal eins an ... Ich reite seit über 20 Jahren Wettkämpfe, danach hab ich immer tierischen Muskelkater (auch bei anderen, regelmäßigen Aktionen hab ich sehr schnell Muskelkater, neige also zu der Reaktion). Im letzten Jahr bin ich ca. 10 Wettkämpfe geritten und habe einen Abend vorher, während und einen Tag nach dem Wettkampf homöopathisch aufbereitete Milchsäure genommen und hatte nach keinem Wettkampf Muskelkater. Müde Muskeln schon und ich fühlte mich angestrengt, aber keine wirklichen Schmerzen, wie die Jahre zuvor. Einen Wettkampf hab ich nicht dran gedacht, das Mittel einzupacken und bin am nächsten Tag kaum die Treppe vorwärts runter gekommen... also mir hilfts, egal, ob Placebo-Effekt oder tatsächliche Wirksamkeit. Allerdings habe ich am Pferd zwei sehr gute Therapeuten, die mit Homöopathie und energetischer Behandlung so durchschlagende Erfolge hatten und mir dadurch "bewiesen" haben, dass es funktioniert. Obwohl ich mit drei sehr guten Tierärzten sehr eng befreundet bin :wink:

Verfasst: Do, 08. Dez 2011 12:36
von ottilie
Danke :D
Ich finde sowas immer interessant.